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Geschrieben von Sylvia1 am 18.01.2010, 14:07 Uhr

naturwissenschaftliches Gymnasium - ja

Hallo,

grundsätzlich würde ich die Schule (natürlich alle infrage kommenden Schulen) nicht nach dem äußeren Erscheinungsbild ihres Gebäudes beurteilen, sondern nach den Menschen, die dort arbeiten (also den Lehrern und der Schulleitung) und nach deren Arbeit.

Ich frage mich allerdings, warum so viele Leute Bedenken bei Schulen haben, die naturwissenschaftliche Schwerpunkte setzen. Ich erlebe das auch in meinem Umfeld immer wieder, dass da irgendwelche merkwürdigen Vorurteile existieren, die überhaupt nicht nachvollziehbar sind. Bei den Sprachen existieren diese diffusen Vorurteile nicht in dem Maße.

Mittlerweile bin ich der Meinung, dass eine fundierte naturwissenschaftliche Ausbildung (also auch mit Förderung der Interessen, man kann den Stoff ja auch interessant und anschaulich gestalten, siehe nur die zahlreichen Kindermuseen mit hochinteressanten tollen Programmen, die es mittlerweile gibt) einem im Allgemeinen für die Wahl des Berufes, den Beruf selber und auch die Karrierechancen viel mehr nutzt, als wenn man 4 Fremdsprachen in Wort und Schrift beherrscht - es sei denn, man will Sprachwissenschaftler werden.

Auch auf dem naturwissenschaftlich orientierten Gymnasium wird deine Tochter mit Sicherheit mindestens 2 Fremdsprachen lernen MÜSSEN. Da führt kein Weg daran vorbei, sobald sie auf irgendein Gymnasium geht, das sieht schon der Lehrplan vor. Man kann aber immer noch - auch später, im Erwachsenenalter - bei Bedarf eine neue Fremdsprache dazu lernen, wenn man meint, dass einen diese weiterbringt oder wenn man einfach nur Interesse daran hat. Oder man kann Kenntnisse in einer schon erlernten Fremdsprache auf diesem Wege vertiefen, wenn man meint, man hätte da noch nicht genug getan. Man kann sogar allgemein anerkannte Fremdsprachenprüfungen ablegen, deren Zeugnisse man dann bei Bewerbungen mitschicken kann (z. B. Cambridge-, VHS-, IHK-Prüfungen, es gibt auch für andere Sprachen wie z. B. Spanisch Prüfungen, die mit den Cambridgeprüfungen korrespondieren), um seine Fremdsprachkenntnisse zu belegen, auch wenn man sie nicht im Rahmen des allgemeinbildenden Schulunterrichtes erworben hat. Es sieht auch immer gut aus, wenn man noch was zusätzlich gemacht hat. Bei den Sprachen hat man diese Möglichkeit. Fast überall gibt es öffentliche oder private Schulen oder Institute, wo man Sprachen lernen kann.

Aber im mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich wird es schon schwieriger, auf eigene Faust anerkannte zusätzliche Qualifikationen zu erwerben, die man auch durch ein entsprechendes Zeugnis potentiellen Arbeitgebern belegen kann. Solche Kurse, vor allem mit einer anerkannten Prüfung am Ende, gibt es eher selten bis nie. Fazit: Was man hier nicht in der allgemeinbildenden Schulzeit mitgenommen hat, kann man später nur sehr schwer oder gar nicht mehr nachholen. Und die Konkurrenz schläft ja nicht.

Wenn deine Tochter in Mathe keine Probleme hat, spricht überhaupt gar nichts dagegen, sie auf das eher naturwissenschaftlich orientierte Gymnasium zu schicken. Gerade als Mädchen hat sie dort eher Vorteile, oft werden Mädchen gerade im MINT-Bereich (Mathematik - Informatik - Naturwissenschaften - Technik) besonders gefördert. Und gute Berufs- und Verdienstchancen hat sie auch in diesen Bereichen. Zwei Fremdsprachen wird deine Tochter auf dem naturwissenschaftlich orientierten Gymnasium mindestens auch lernen müssen - da führt überhaupt gar kein Weg daran vorbei. Sicher hat sie auch die Möglichkeit (je nach Größe und Angebot der Schule), wenn sie möchte auch noch eine 3. Fremdsprache ab der 8. Klasse im Differenzierungsbereich oder ab der Oberstufe zu wählen - wenn sie es es gerne möchte (wenn sie das nicht möchte, dann muss sie eben andere Fächer in den zu belegenden Stunden stattdessen wählen, je nachdem, was die Schule halt auch so anbietet, da würde ich mich auf jeden Fall bei allen in Frage kommenden Schulen erkundigen).

Ich glaube mittlerweile dieser Respekt oder sagen wir auch diese diffuse Angst vor den Naturwissenschaften, ganz besonders vor Mathe, die sehr viele Menschen haben, resultiert aus schlechten Erfahrungen in der eigenen Kindheit bzw. im eigenen Schülerdasein. Viele Leute haben irgendwann mal in Mathe irgendwas nicht verstanden (vielleicht weil es schlecht erklärt wurde) und hatten danach Probleme, mitzukommen. Die Folge davon ist dann oft, dass man sich selbst in Zweifel stellt bzw. den Schluss zieht "mir liegt das eben nicht" und resigniert. Diese Reaktion ist zwar verständich, aber grundverkehrt und gefährlich, wie ich finde. Vor allem, wenn man es dann seinen eigenen Kindern auch nicht zutraut, die vielleicht völlig unbelastet an die Sache heran gehen, und ihnen so schon die Chancen schmälert.

Ich meine mittlerweile, das liegt gerade in Mathe nur daran, wie gut oder wie schlecht (oder wie oft - steter Tropfen höhlt den Stein) man das erklärt bekommt und ob der Lehrer engagiert genug ist, den Unterricht interessant zu gestalten und es auch immer wieder erklärt und auf den einzelnen Schüler eingeht, wenn er sieht, dass es nicht alle Schüler verstanden haben. Und ob die Chemie zwischen Lehrer und Schülern (und auch Eltern) stimmt. Ich konnte mich auch selber lange Jahre nicht von frei sprechen von diesem "Mathe- und Naturwissenschafts-Phobie-Phänomen". Hatte selber auch einen Mathelehrer ab der 8. Klasse, der echt unter aller Sau war und seitdem ging es bei mir auch steil bergab für den Rest der Schulzeit mit Mathe und mit den damit zusammenhängenden Naturwissenschaften. Das heißt aber nicht, dass ich grundsätzlich naturwissenschaftlich oder mathematisch unbegabt bin. Ich habe die Kurve diesbezüglich dann erst wieder in der Ausbildung gekriegt, dank einer engagierten Ausbilderin, die Mathe dann anschaulich und interessant gestaltet hat und eben auch entsprechend erklärt hat. Aber trotzdem waren durch diesen "Absturz", der eigentlich nicht nötig war, meine Berufschancen erst mal geschmälert, was ich mühsam wieder aufholen musste.

Aber ich schweife schon wieder ab ... ;-)

Viel Spaß bei der Schulwahl und keine Angst vor dem naturwissenschaftlichen Gymnasium - letztendlich steigt und fällt das Ganze immer mit dem Lehrer, den die Schüler haben, und den kannst du an keiner Schule der Welt dir aussuchen und in der Parallelklasse kann auch alles ganz anders sein ... es wird schon werden!

Schöne Grüße
Sylvia

 
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