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Geschrieben von Lillimax am 07.06.2019, 13:03 Uhr

Ich finde, das klingt alles gar nicht so schlecht!

Hallo,

Dein Sohn hat eine starke Persönlichkeit. Vieles von dem, was Du erzählst, gefällt mir gut - ehrlich! Vor allem das politische Engagement, aber irgendwie auch sein Dickkopf. Er wird nie angepasst sein, und er wird auf jeden Fall seinen Weg gehen. Viele Teens sind so wischiwaschi-desinteressiert an allem, sind total angepasst - Dein Sohn hat schon jetzt viel stärkere Konturen, das ist etwas Gutes.

Okay, die verbalen Ausfälle gehen gar nicht. Trotzdem finde ich, dass Ihr vielleicht zu sehr auf Diskussionen einsteigt. Ihr müsst einen 15jährigen gar nicht von Eurer Position überzeugen! Es ist gut, wenn er eine andere Ansicht hat, auch wenn die unreif ist. Das macht nichts. Wieso halten wir Eltern es nur so schwer aus, wenn unser Teen eine andere Meinung hat? Er MUSS sich doch abgrenzen, das will seine Natur!

Bei meinen Kindern (14 und 20) sage ich manchmal ganz bewusst nichts bei bestimmten Themen, denn ich finde, ich muss nicht ständig meine erwachsene Überlegenheit ins Spiel bringen. Du und vor allem auch Dein Mann solltet den Punkt finden, wo Ihr einfach aufhört und die unterschiedlichen Meinungen im Raum stehen lasst. Und zwar ohne Euren Sohn gönnerhaft abzuwerten, sondern wirklich neutral: "An diesem Punkt hören wir auf, wir lassen das jetzt einfach mal so stehen. Vielleicht gibt es auch keine letztgültige Wahrheit." Das wäre ein gutes Vorbild für Euren Sohn, wie man Konflikte als Erwachsener löst.

Nach dem heftigen Streit hat Dein Sohn sich außerdem toll geöffnet, hat von Ängsten gesprochen, und dass es nicht leicht ist, ein junger Mann zu sein. Er ist also keineswegs abgebrüht oder unerreichbar.

Ich muss ganz ehrlich sagen: Deine angekündigten Konsequenzen (Handy- und Bildschirmverbot) klingen ausgesprochen hilflos und werden rein gar nichts bringen. "Erziehen" kann man einen Teen nicht mehr im eigentlichen Sinne. Man muss neue Wege finden, die Konsequenzen von einst funktionieren nicht mehr und erhöhen den Groll und die Verschlossenheit noch.

Deshalb würde ich hier ruhig mal mit neuen Möglichkeiten experimentieren. Ich würde mal ganz unerwartet und ein bisschen paradox reagieren. Ihm zum Beispiel sagen, dass Du sein Engagement toll findest. Und dass Du Dich wirklich für ihn freust, dass er eine Freundin hat. Dass Du es magst, dass er so eine straighte und entschiedene Persönlichkeit entwickelst. Noch besser wäre es, sein Vater würde ihm das mal sagen - so als männliche Identifikationsfigur.

Redet mit ihm wie mit einem Erwachsenen. Verlangt Zuverlässigkeit und Verantwortung, wie von jedem erwachsenen Familienmitglied. Wenn er den veränderten Tonfall spürt, und dass Ihr ihn wirklich ernst nehmt und seine Veränderungen akzeptiert, dann wird er auch besser erreichbar sein und sich eher an Absprachen und Regeln halten können. Vor allem aber bricht dann der innere Kontakt zwischen Euch nicht ab - was jetzt die große Gefahr ist.

LG

 
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