Schwanger - wer noch?

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Geschrieben von schroedingerskruemel am 03.02.2024, 18:38 Uhr

Schwanger mit Pcos extreme Gewichtszunahme was kann ich tun

Erstmal tief durchatmen... mache mal ganz langsam. Eins nach dem anderen.

Dir hat das Metformin gut geholfen, dein Gewicht zu reduzieren. Das ist gelungen, weil das Medikament genau das macht, was es soll: Es verbesserte deine Insulinresistenz, so dass Glucose wieder vernünftig verarbeitet werden konnte.

Die sehr gute Wirkung ist gleichzeitig ein Nachweis dafür, dass dein Stoffwechsel schon in einer Situation war, in der du schon gegen Windmühlen gekämpft hast: Du hattest vermutlich dauerhaft einen leicht erhöhten Blutzucker. Du wirst dauerhaft das Gefühl gehabt haben, auf irgendetwas Appetit zu habe. Warum? Weil der leicht erhöhte Blutzucker einer prädiabetische Stoffwechsellage dauerhafte Hungersignale setzten kann. Du wirst auch nur schwer abgenommen haben, denn dauerhaft leicht erhöhtem Blutzucker kommst du metabolische gar nicht da hin, wo du möchtest.

Du hast das Metformin wegen PCOs bekommen, aber behandelt hast du damit deine prädiabetische Stoffwechsellage. Und das sehr erfolgreich. Wenn du einem seriösen Doc erzählst, dass du unter Metformin 20kg abgenommen hast (vermutlich OHNE extreme Lebensstilveränderungen), dann kann es durchaus sein, dass du es wieder verschrieben bekommst.

Du sagst, du hast 24kg zugenommen und hast extreme Wassereinlagerungen. Damit erklärst du dich auch schon einen Teil deiner Gewichtszunahme. Das ist nicht zu unterschätzen.

Wie sieht denn dein Stoffwechsel aus? Hast du in der Schwangerschaft erhöhte Blutzuckerwerte? Musst du Insulin spritzen? Das alles kann Auswirkungen auf deine Gewichtsentwicklung haben.

Ich weiß, das medizinische Personal kann manchmal richtig arschig sein, was Gewichtszunahme betrifft. Nicht jede überdurchschnittliche Gewichtszunahme ist gleichbedeuten mit einer undiszipliniert essenden Schwangeren.

Ich bin habe in meiner Schwangerschaft 26kg zugenommen. Am Tag nach der Geburt war ich wieder beim Ausgangsgewicht. Und meine Güte, ist mir die Hebamme der Gynpraxis auf den Senkel gegangen. Miss Passiv-Aggressiv meinte schon in der 20. SSW: "Wo wollen Siiiiiiieeeeeee denn noch hin mit diiiiiieeeeeesem Gewicht?!" Ich habe geantwortet: "Zum Bus. In 15 Minuten. Wenn Sie sonst nichts mehr von mir wollen?!"

Bitte stresse Dich nicht, wenn es geht. In der Schwangerschaft abnehmen ist eh nicht drin. Und dann warte doch erstmal, wie viel davon nicht doch nur Schwangerschaftsgewicht ist. Sollten dann nach der Entbindung noch eine Menge Zuvielkilos übrig sein, dann ist dein nächster Weg zu einer/einem freundlichen, wohlwollenden und fairen Internist:in.

Dem Doc sagst du dann genau das, was du hier auch gesagt hast: Metformin wegen PCOs, 20kg bei unverändertem Essverhalten ohne abgenommen, in Schwangerschaft bei unverändertem Essverhalten ohne Metformin ... kg zugenommen.

Ein Hinweis: Es macht einen Riesenunterschied in der Wahrnehmung durch medizinisches Personal, ob du als (übergewichtiger) Mensch von "normalem" Essverhalten oder "unverändertem" Essverhalten sprichst. Trotz aller Professionalität ist für viele die optische Wahrnehmung von Übergewicht ein Ausschlusskriterium für "normales Essen". Denn... die Kilos sind doch alle nur angefressen, weil du undiszipliniert bist, nichts von gesunder Ernährung weißt, nicht kochen kannst... usw. Dabei ist erwiesen, dass viele Menschen mit Übergewicht oft zu wenig essen und ihr Stoffwechsel durch viele Versuche, etwas am Gewicht zu ändern, gelitten hat.

Wenn du von "unverändertem" Essverhalten sprichst, dann ist die emotionale Bewertung raus und der / die Internist:in kann das hören, was er / sie hören muss: Da ist jemand, der mit Metformin die Insulinresistenz erfolgreich therapiert hat.

Und wenn dir jemand dumm kommt und dir vorwirft, mit Metformin nur den leichten Weg gehen zu wollen, ohne dich anzustrengen, dem sagst du Folgendes: "Sagen Sie einem Menschen mit Gipsbein auch, er soll sich zusammenreißen und ohne Gehstützen bis zur Tür laufen?" Das Medikament ist für dich nichts anderes: Eine Gehstütze für deine Stoffwechsel, damit Lebensstilveränderungen eine Chance haben. Denn dann ist es fair. Erst, wenn dir dein Stoffwechsel nicht mehr dauerhaft Hunger suggeriert, kannst du wirkungsvoll Lebensstilveränderungen betreiben, kannst Portionsgrößen oder Snacks anpassen... oder was es auch ist, was dir das Leben "schwermacht".

Ich wünsche dir eine möglichst entspannte Schwangerschaft, eine schöne Geburt und eine kräftigen Mittelfinger für alle im medizinischen System, die dich unfair behandeln wollen.

 
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