Geschrieben von Lena915, 31. SSW am 29.11.2019, 11:25 Uhr

Hilfe, Geburt nach Dystokie, Ärzte ratlos

Mein erster Sohn kam eine Woche nach dem ET natürlich aber mit einer Dystokie auf die Welt, die mich nachhaltig vom Kinderkriegen abhielt. Grund für die dystokie war offensichtlich sein Gewicht 4.500 und Größe von 62cm (der entsprechende FA hatte 2 Tage zuvor noch 3.500 gemessen)

Jetzt, Jahre später, bin ich wieder schwanger, unser Baby wurde letzte Woche, bei 30+0 auf Femurlänge 5,8 geschätzt, Gewicht 1500, so weit eigentlich ziemlich normal, meint meine Ärztin.

Habe natürlich Angst, dass sie sich ebenfalls verschätzt, zudem wächst nach einer ersten Dystokie ja auch die Wahrscheinlichkeit, dass das nächste Kind ebenfalls eine hat, weitere Risikofaktoren, wie schmale bis normale Körperstatur erfülle ich ebenfalls, zum habe ich bereits 20 kg zugenommen! Diabetes liegt nicht vor.
Äußerdem liegt das Baby in 1. BEL (was sich natürlich noch ändern kann, das weiß ich)

Eigentlich möchte ich gerne natürlich entbinden und frage mich jetzt, ob hierzu jemand Erfahrungen hat.
Die Ärzte (meine Frauenärztin und meine Hebamme, außerdem die geburtsklinik) meinen, dass es natürlich möglich ist, jeder Schnickschnack von geburtshocker, Wanne usw. grundsätzlich abgelehnt wird, da zu riskant und in einem kritischen Moment direkt ein Kaiserschnitt gemacht wird. Grundsätzlich raten Sie mir aber über einen geplanten Kaiserschnitt nachzudenken, jedoch legt sich keiner so direkt fest, was jetzt wirklich das beste ist, keiner will sich dazu äußern, offenbar bin ich wirklich 50:50.
Mir würde es viel leichter fallen, wenn mir jemand mal einen echten Ratschlag gibt, „so sollten sie es machen, das ist am verantwortungsvollsten“, anstatt mit der Entscheidung so allein gelassen zu werden, ich habe doch überhaupt keine Ahnung.

Dazu kommt, dass ich vor einem Kaiserschnitt, den Kontrollverlust, blasenKatheter und vor allem pda absolute Abneigungen habe, ich kann’s mir einfach nicht vorstellen, dass es nicht wehtuen sollte, bzw. Aushaltbar ist.

Also... hatte jemand bereits eine dystokie und konnte das nächste Kind ohne Probleme gebären oder wie schätzt ihr als neutrale Leser die Situation ein? Wäre es für euch zu riskant?

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4 Antworten:

Re: Hilfe, Geburt nach Dystokie, Ärzte ratlos

Antwort von Mrs_Capuccina am 29.11.2019, 12:00 Uhr

Ich hab keine persönlichen Erfahrungen dazu, aber vielleicht kann ich dir ja trotzdem helfen...

In der Kombination Dystokie und BEL würde ich auf Nummer sicher gehen und den Kaiserschnitt wählen. Mir wäre das Risiko zu hoch dass das Kind auf halber Strecke hängen bleibt.

Natürlich ist spontan meist schöner für Mutter und Kind aber bei so einem Risiko würde ich auf dieses Erlebnis verzichten und den sicheren Weg gehen wollen. Ich Persönlich hätte einfach zu viel Angst.

Außerdem ist ein Kaiserschnitt gar nicht so schrecklich wie es sich anhört. Ich stand schon oft im OP daneben.
Durch die Betäubung merkst du von allem nur ein bisschen drücken aber wirklich keine Schmerzen. Den Katheter etc. merkst du auch nicht da der meist nach der Betäubung eingeführt wird. Und das rausziehen von sonem Schlauch ist echt nicht schlimm. Ich hatte das auch und hab's kaum bemerkt. Der bleibt ja auch nicht lange drin.
Außerdem heilen die Narben heute gut ab durch die gute Versorgung weshalb man meist nach ein paar Tagen wieder fit ist.

Meine Schwägerin hatte auch nen KS und ist nach nen paar Stunden wieder ganz normal rumgelaufen.

Außerdem kannst du bei einem geplanten Kaiserschnitt deinen Mann mit in den OP nehmen...er könnte also etwas auf dich aufpassen. Beim Notkaiserschnitt müsste er auf Station warten.

Ich wünsch dir alles Gute.

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Re: Hilfe, Geburt nach Dystokie, Ärzte ratlos

Antwort von Windpferdchen am 29.11.2019, 14:30 Uhr

Hallo,

bei einer BEL machen die meisten Kliniken ja von vornherein einen Kaiserschnitt, eben weil das Geburtsrisiko hier erhöht ist. Und wenn Du ein wieder ein eher schweres und großes Kind bekommst, würde ich persönlich mich für den geplanten KS entscheiden.

Wenn Dein Kind dieses Mal normal groß wirkt, könnte man eine BEL-Entbindung probieren, denn eine Dystokie muss sich nicht wiederholen, die ist ja keine Veranlagung, sondern eher ein mechanisches Problem (schmale Frau, großes Kind). Ich würde das aber nur überlegen, wenn man in der Geburtsklnik mit BEL-Spontangeburten wirklich Erfahrung hat - die ist entscheidend. Frage dort doch mal (telefonisch), wieviele spontane BEL-Geburten man dort pro Jahr begleitet, sie müssen diese Zahlen nennen.

Ich selbst hatte zwei KS (einen auch wegen Dystokie - zu schmales Becken, zu großes Kind, Kind stellte sich nicht ins Becken ein usw.), und ich kann Dir ehrlich sagen: Die Schmerzen nach KS sind zwar schon heftig, aber nicht stärker als bei der spontanen Entbindung (diese Schmerzen kenne ich auch), sondern eher weniger stark. Dafür aber etwas länger, die ersten drei Tage sind fies. Unterm Strich tut sich das Ganze nicht viel. Grund für Angst ist ein KS nicht, ganz ehrlich!

Übrigens hätte ich gern probiert das zweite Kind auf natürlichem Wege zu bekommen, aber mein Sohn war auch sehr groß und rutschte 10 Tage vor dem ET in die Querlage, damit war das Thema dann auch wieder gegessen.

Der KS ist fürs Baby generell übrigens die sicherste Geburtsmethode, und als Mutter erholt man sich sehr schnell, ich persönlich war danach schneller wieder fit als nach Spontangeburt.

LG

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Re: Hilfe, Geburt nach Dystokie, Ärzte ratlos

Antwort von Smmefa am 29.11.2019, 15:47 Uhr

Huhu,

hatte ich beim 6. Kind. 7. Kind kam wieder ohne Probleme, aber auch so war es kein Problem, war Hausgeburt in beiden Fällen. Hebamme hat halt beherzt rein gegriffen, ich weiß, in der Klinik machen sie bei sowas gern große Panik, Dammschnitt etc. Die Wahrscheinlichkeit steigt zwar etwas, aber auch nicht stark. Somit würde ich damit gar nicht so rechnen und vor allem nicht mit Angst in die Geburt, das hemmt am meisten. BEL ist auch eine ganz natürliche Geburtsposition, je nachdem wie das Kind genau liegt. Ist an sich kein Grund für einen KS. Mittlerweile sind da ja schon viele Kliniken dabei auch diesen wieder spontan durchzuführen zum Glück. Es wird nie ein unnötiges Risiko eingegangen, von dem her würde ich da im Zweifel einige Kliniken anfragen in Bezug auf die BEL.

Lg und alles Gute für die Geburt

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Re: Hilfe, Geburt nach Dystokie, Ärzte ratlos

Antwort von Lovie am 29.11.2019, 20:59 Uhr

Kind 1 hatte 4kg und nach 36h wehen eine dystokie Geburt.
War aber auch auf 4 kg geschätzt.

Bei Kind 2 wollten mir ALLE (!) unbedingt den Bauch aufschneiden. Nur meine hebamme hat mich unterstützt und gesagt dass es auxh natürlich geht.
Ich habe dann bei der Geburtstplanung überdeutlich gemacht, dass ich es natürlich versuchen möchte und ja jederzeit doch den ks haben kann. Die Assistenzärztin hat sich um countenance bemüht aber ihre zuckenden Augenbrauen sprachen Bände.
Ich hatte dann das super große Glück, dass ich eine Woche vor et kräftige wehen bekam und kaum im kh angekommen einen blasensprung hatte, da schon wehen aller 3 Minuten aber noch aushaltbar. Ich war ganz ruhig und ich wusste irgendwie, dass es klappt.
Ich geriet dann an eine Hebamme, die die 50 bereits weit überschritten hatte und somit wahnsinnig viel Erfahrung und Ruhe hatte. Sie ließ mich komplett in Ruhe und kam nur wenn ich rief.
Schlussendlich dauerte die Geburt von erster wehe bis Kind da ca. 6 oder 7 Stunden, 2 davon im Krankenhaus. Es war so total unkompliziert und schön, ging so schnell, dass nicht m das Schmerzmittel wirken konnte, das ich 5 Minuten vor presswehen verlangt hab.
Direkt nach der Geburt hab ich gesagt, ich bekomme noch ein ganzes Rudel Kinder, wenn mir wer garantiert, dass die Geburt so läuft.
Kind 2 hatte 3300g, wurde vorher auch so geschätzt.

Lange Rede kurzer Sinn : eine normale, und vor allem wunderschöne Geburt auf natürlichem Weg nach einer Dystokie ist durchaus möglich. Vor allem, wenn du ein sehr großes kind schon auf natürliche Weise bekommen hast, ist der geburtskanal ja schon geweitet.

Meine Kinder haben einen Altersunterschied von gut 2 Jahren, falls das eine Rolle spielt.

Fazit: Eine natürliche Geburt ist absolut machbar, ein KS ist aber die sicherere Variante bei einer natürlichen Geburt würde ich persönlich immer in ein Krankenhaus gehen, das eine angeschlossene neugeborenen intensiv hat und wo immer ein gyn und ein kinderarzt da ist und nicht erst herbeigerufen werden muss!

Alles Gute dir!

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Stichworte: Hilfe, Geburt

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