Schlafen, einschlafen, durchschlafen

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Geschrieben von kirshinka am 09.02.2010, 21:41 Uhr

Nochmal zu Schreien lassen als Einschlafhilfe

Hier wird ja gerne damit argumentiert, schreien befreie die Kinderchen und baue Stress ab. Dem ist absolut nicht so. Wissenschaftlich erwiesen ist UNGETRÖSTETES Schreien für Babies nicht nur seelisch (denn darüber kann man sich ja auch streiten), sondern auch körperlich schädlich!
Es gibt genügend gute Bücher, um Babies auf die sanfte Art ans Durchschlafen heran zu führen - ohne sie als Einschlafhilfe schreien zu lassen.

Ich hole jetzt mal etwas weiter aus.

Die Tiefenpsychologen, die auf Siegmund Freud zurück gehen sagen, dass die Erfahrungen der ersten drei Lebensjahre die prägendsten fürs Leben sind und dass sich im ersten Jahr das Urvertrauen entwickelt. Vieles was die Kinder in diesem Zeitraum erleben, manifestiert sich in ihrer Persönlichkeit. Man weiss heutzutage, dass unter den schlagenden Erwachsenen ein überproportional hoher Prozentsatz als Kinder selbst geschlagen wurde. Man weiss auch, dass unter den Drogenabhängigen ein überproportional hoher Prozentsatz als Kinder schlimme Erfahrungen wie Missbrauch, geschlagen werden, Vernachlässigt werden erfahren mussten.
Und je schlimmer eine Erfahrung in der frühen Kindheit, desto besser wird sie von den Kindern verdrängt.

Die Verhaltenspsychologen dagegen - und zu diesen gehört Frau Kast-Zahn - gehen davon aus, dass jegliches Verhalten erlernt ist und wieder verlernt oder umgelernt werden kann - und zwar durch sog. positive und negative Verstärkung. Also Lob und Strafe - oder auch Zuckerbrot und Peitsche.
Jedes Verhalten kann (und muss?) "antrainiert" werden. Genauso wie man auch Tiere dressiert, kann man Menschen dressieren.

Gut - über die Unumstößlichkeit dieser Aussagen kann man diskutieren.

Über medizinische Forschungsergebnisse jedoch nicht.

Gottseidank ist die Gehirnforschung, sowie die medizinische Forschung im Bereich Biochemie des Körpers inzwischen aber sehr sehr weit! Man kann Gehirnströme messen und man weiss genau, was biochemisch im Körper passiert.

Man weiss deshalb, dass sich im ersten Lebensjahr das kindliche Gehirn erst vernetzt. Jede Erfahrung kreiert neue Nervenbahnen. Erfahrungen, die sich wiederholen, kreieren Nervenautobahnen.
Man weiss zum Beispiel, dass Schmerzen in der frühen Kindheit, Schmerzen im Erwachsenenalter stärker fühlbar machen. Der Schmerzreiz läuft über die einmal kreierte Nervenautobahn einfach schneller und leichter und wird deshalb stärker wahr genommen. Ähnlich verhält es sich mit Stress. Sprich Stress in der Kindheit bedeutet sich gestresst fühlen im Erwachsenenalter.

Man weiss auch, dass ungetröstetes alleine Schreien eines Babies Stresshormone freisetzt. Insofern ist das Schreien für Babies nichts befreiendes, sondern etwas extrem belastendes.

Wird das Baby dann nicht durch Körperkontakt, etc. getröstet, wobei wiederum Hormone freigesetzt werden, die die Stresshormone abbauen, dann bleiben die Stresshormone im System - und im Gehirn. Stresshormone abzubauen belastet den gesamten Organismus.
Abgesehen davon, ist das Gehirn damit beschäftigt, Stressautobahnen zu bauen.

Man geht heute auch davon aus, dass frühkindlicher Stress mit späterem aggressiven Verhalten, sowie mit dem Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätssyndrom (ADHS) zusammen hängt.

Jetzt kann man sich natürlich darüber streiten, wie das Trösten auszusehen hat und ob es dem Baby genügt, alle paar Minuten in seiner Pein ein paar Worte von Mama zu hören. Aber ein 8 Monate altes Baby weiss noch nicht, dass Mama wiederkommt, wenn sie nicht zu sehen ist und es in Pein ist! Das kommt erst sehr viel später!!!!
Und wie schon oft gesagt, es hat kein Zeitgefühl. Es schreit also nach seinem Gefühl ewig, um dann endlich Mama zu sehen - große Hoffnung - jetzt hilft sie - aber nein, sie sagt nur was und verschwindet dann schon wieder - das selbe schlimme Erlebnis, wie beim ersten Mal und noch einige weitere Male in dieser und weiteren Nächten.

Baby lernt also, es wird alleine gelassen mit seinem Schmerz und seine Kommunikationsversuche (denn das ist schreien - es kann sich ja nicht anders ausdrücken) werden nicht ernst genommen.

Methoden wie sie von Ferber, Kast-Zahn und Co. empfohlen werden - also Schreien lassen - auch kontrolliertes Schreien - gehören in meinen Augen deshalb genauso der Mottenkiste der Erziehungsmethoden an, wie die körperliche Züchtigung.

Und ich wiederhole: es gibt genügend gute Bücher, um Babies auf die sanfte Art ans Durchschlafen heran zu führen.

 
14 Antworten:

Re: Nochmal zu Schreien lassen als Einschlafhilfe

Antwort von Sfanie am 09.02.2010, 21:50 Uhr

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Re: Nochmal zu Schreien lassen als Einschlafhilfe

Antwort von LullerchenM am 09.02.2010, 21:58 Uhr

So also ich hab hier spaßhalber mal reingeschaut, mein kind schläft immer fröhlich ein, 12 stunden durch udn wacht meist fröhlich auf...

habe damals (er ist nun 4) das buch "jedes kind kann schlafen lernen" gelesen und auch durchgeführt. ich finde hier kann nicht die rede sein von wegen "kind alleine lassen und schreien lassen anstatt lieb haben wollen"... also ich sehe das so: ich traue meinem Kind zu, dass es alleine schlafen kann, ich bestärke dieses Vertrauen dadurch, dass ich ihm gut zuspreche und immer wieder zeige, dass ich da bin, Angst braucht es keine haben, die Umgebung ist sicher. Das Gefühl habe ich meinem Kind vermittelt. Und nicht: ich hab keinen Bock dich zu trösten, schrei doch bis du in ohnmacht fällst!...
Warum traut ihr euren kindern denn nicht zu, dass sie das schaffen können? Es ist doch keine Zumutung in einer sicheren, liebevollen und gewohnten Umgebung alleine einzuschlafen?! Ihr habt das doch auch gelernt oder muss man euch auch noch händchenhalten?

Ich befürchte die Mütter die das ihren Kindern nciht zutrauen können nicht loslassen und meinen zum teil auch noch sie sind deshalb die besseren mütter weil sie ja so liebevoll sind und ihre kinder im bett schlafen lassen udn auch noch neben ihnen sex haben. Da ist der schock bei gott größer für das kind wenn es die eltern versehentlich dabei sieht als ein paar minuten weinen.
und es geht in meiner vorstellung hier um weinen, das zwischendurch immer wieder getröstet wird, nciht um sinnloses schreien lassen.

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Re: Nochmal zu Schreien lassen als Einschlafhilfe

Antwort von vicci80 am 09.02.2010, 21:58 Uhr


Applaus! Da ist nichts hinzuzufügen!

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Re: Nochmal zu Schreien lassen als Einschlafhilfe

Antwort von vicci80 am 09.02.2010, 22:00 Uhr

Da hat wohl jemand bezüglich des Sex was falsch verstanden....Wer hat vor dem Kind Sex?

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Re: Nochmal zu Schreien lassen als Einschlafhilfe

Antwort von LullerchenM am 09.02.2010, 22:05 Uhr

na du, siehe posting weiter unten: Ich zitiere:
Nein, ich habe nicht VOR IHR Sex sondern wenn sie schläft, spielt etc. Da muß man eben spontan sein :0)

was bedeutet, wenn sie aufwacht sieht sies....
im übrigen applaudiert man nciht für sich selber

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Re: Nochmal zu Schreien lassen als Einschlafhilfe

Antwort von vicci80 am 09.02.2010, 22:08 Uhr

Und wer sagt, dass ich NEBEN IHR Sex habe? Woher weißt Du das? Kann man nur im Bett Sex haben? Ist doch Käse, was Du da zusammenargumentierst!

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Re: Nochmal zu Schreien lassen als Einschlafhilfe

Antwort von LullerchenM am 09.02.2010, 22:10 Uhr

na im umkehrschluss würde das bedeuten dass du nie im bett sex hast... wenn da immer einer drin schnarcht

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Re: Nochmal zu Schreien lassen als Einschlafhilfe

Antwort von vicci80 am 09.02.2010, 22:21 Uhr

Nun, wenn Du die ersten zwei, drei Jahre als IMMER definierst- ja. Abgesehen von den paar Gelegenheiten wenn sie tagsüber in einem anderen Raum einschläft. Dann kann ich auch mal schnell ins Bett *lach*
Ja, auch tagsüber geht Sex

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Re: Nochmal zu Schreien lassen als Einschlafhilfe

Antwort von LullerchenM am 09.02.2010, 22:23 Uhr

Ach, und warum kann sie tagsüber in einem anderen raum schlafen und nachts nciht?

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Re: Nochmal zu Schreien lassen als Einschlafhilfe

Antwort von vicci80 am 09.02.2010, 22:27 Uhr

Weil sie selbst entscheidet, ob sie einschläft, wo sie einschläft und wie lange sie schläft! Sie muß nichts lernen! Wird sie wach, komme ich SOFORT. Ist doch selbstverständlich. Oder etwa nicht?

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@vicci und deren anhänger

Antwort von LullerchenM am 09.02.2010, 22:31 Uhr

wir sprechen uns einfach in 15jahren nochmal, da werden wir dann sicher sagen können welche kinder im leben besser klar kommen, die die ein sicheres, geregeltes system um sich hatten oder die die planlos machen konnten was sie wollten....
viel glück, ihr werdets brauchen und gute nacht

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Re: @vicci und deren anhänger

Antwort von kirshinka am 09.02.2010, 23:20 Uhr

genau - denn wer sein Kind liebt der züchtig es - oh halt - der lehrt es schlafen.

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Re: @vicci und deren anhänger

Antwort von aspira am 10.02.2010, 8:23 Uhr

Ohne jemandem hier zu nahe treten zu wollen.
Aber das hört sich ja an, als würdest Du einen funktionierenden Roboter großziehen wollen.

Ja, Kinder brauchen ab einem gewissen Alter Regeln. Babies noch nicht! Das ist der kleine feine Unterschied.

Frag mal bei den Urvölkern nach, deren Zusammenleben in der Gemeinschaft vorbildlich funktioniert. Glaubst Du, die richten sich nach Büchern und Regelwerken? Nein, sie besitzen noch die ECHTE Fähigkeit nach ihrem Elterninstinkt zu handeln. Dort kennt man Krankheiten wie ADHS, Allergien etc. nicht (Dort und auch in vielen anderen europäischen Ländern auch, werden Babies nie schreien gelassen).

Nun ist es leider so, dass man hier gar nicht umhin kommt, verunsichert zu werden und sich das ein oder andere Buch zulegt um evtl. in seinem Handeln bestätigt zu werden oder eine Erklärung für dies oder jenes zu finden. Auch ich bin nicht frei von Verunsicherung, WEIL nunmal ein Überangebot an Information herrscht und wir verlernt haben, allein auf unseren Instinkt zu hören.

Nun ja, wer nicht hinsehen möchte und nicht das herauslesen möchte, um was es eigentlich geht, wird es nicht erkennen.

Viele Grüße
Andrea

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Re: @vicci und deren anhänger

Antwort von vicci80 am 10.02.2010, 11:03 Uhr

Wie gesagt, das machen wir! Ich hab beruflich viel mit Kindern zu tun und ich kenne den Unterschied!
Hand drauf?

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