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Geschrieben von Bonnie am 05.02.2018, 18:19 Uhr

Wohl Zeit zu gehen?

Och Mönsch, sei erstmal feste gedrückt!

Also, ich sag‘ einfach mal ein paar spontane Gedanken dazu, vielleicht hilft‘s ja was. Du schreibst, Eure Beziehung sei zerbrochen, weil Ihr zu wenig Zeit miteinander hattet. Ich glaube, das ist gar nicht unbedingt der Hauptgrund. Sondern vielleicht war der wichtigste Grund, dass Du Dich selbst immer automatisch und allzu bereitwillig zurückgestellt hast. Du hast Dich - zumindest teilweise - für seine Firma und den Meister etc. „geopfert“, und wenig auf Deine eigenen Bedürfnisse geachtet. Es geht aber im Leben immer schief, wenn wir für mehr für einen anderen Menschen leben, als für uns selbst. Dazu besteht auch kein Grund. Dein Mann hätte seinen Weg auch gemacht, wenn Du nicht so brav zurückgesteckt hättest.

Es war nicht Deine Aufgabe, das Leben Deines Mannes zu erleichtern und Dich selbst dafür zu vernachlässigen. Viele Frauen neigen ja dazu, hier „Opfer“ zu bringen und erwarten unbewusst, dass der Mann dies dann auch wahrnimmt und anerkennt. Leider bekommt man keine Anerkennung und auch keinen Dank dafür. Und ganz ehrlich? Warum auch? Es ist nichts Lobenswertes oder Gutes dabei, sein eigenes Glück und seine eigene Zufriedenheit geringer zu schätzen als die des Partners. Wenn Frauen versuchen, auf diese Weise die Liebe zu erhalten, geht das so gut wie immer in die Hose. Im Gegenteil, es ist für viele Männer gar nicht so reizvoll, daheim einen „Hausputtel“ zu haben, der ihnen alles vom Hals hält, aber sich selbst nicht sehr wichtig nimmt. Man sagt ja manchmal, die zickigsten und anstrengendsten Frauen bekommen die tollsten Männer. Da ist etwas Wahres dran. Eine Frau, die sehr für sich einsteht, ist einfach viel interessanter als die kleinen Opfertierchen.

Ich glaube, das Leben will Dir vielleicht jetzt sagen, dass Du in Zukunft Deine eigenen Bedürfnisse mehr achten und ausleben musst - auch trotz der Kinder. Jeder muss sein eigenes Leben leben und sein eigenes Schicksal erfüllen - nicht das eines Anderen. Das gilt außerhalb einer Beziehung ganz genauso, wie innerhalb. Man kann sich lieben und unterstützen, aber man darf nicht immer wieder für den Anderen zurückstecken. Es gibt kein geliehenes Glück. Entweder Du selbst sorgst dafür, dass Du glücklich wirst, oder keiner. Man kann das eigene Glück sozusagen nicht an den Ehemann delegieren.

Ich persönlich würde - sobald der erste Schock vorbei ist - selbst das Heft des Handelns in die Hand nehmen. Das ist seelisch sehr viel besser für Dich, als wenn Du ihm das Zepter überlässt. Er nimmt Dich längst nicht mehr ernst, das sieht man an seinen albernen Sätzen. Und genau wie viele andere Männer glaubt er fest, Du würdest brav zu Hause hocken und warten, bis er sich entschieden hat. Dass er dieses Bild von Dir hat, daran hast Du natürlich fleißig mitgewirkt. Allerspätestens jetzt würde ich ihm diesen ulkigen Schuh ausziehen. Bei allem Schmerz trotzdem selbst aktiv zu werden, ist immer heilsamer, als sich fernsteuern zu lassen.

Ich wünsche Dir, dass Du entdeckst, dass Du Deinen Mann nicht zum Leben brauchst, und auch nicht zum Glücklichsein. Ob Dein Leben gelingt, hängt nicht von ihm ab, und ob Du im Rückblick glücklich gewesen sein wirst, hängt ebenfalls nicht von ihm ab. Überschätze seine Wichtigkeit nicht. Da Du de facto eh fast alleinerziehend warst, wirst Du‘s sehr gut ohne ihn schaffen, wirst sehen!

LG

 
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