Wie erkennt Ihr wie eure Zukunft aussehen soll?

Noch einmal was zu den angeblich brotlosen Studiengängen: Als ich an die Uni kam, hat man uns gleich um ersten Tag gesagt, aus uns Magisterstudierenden würden bestenfalls Taxifahrer. Hab drei Fächer studiert, und von allen drei hieß es, damit könne ich doch anschließend nichts anfangen. Ich will gern zugeben, dass eine bestimmte Anzahl an Kommiliton_innen, die das Studium mehr oder weniger nur abgesessen haben, sich nicht zusätzlich umschauten oder die Uni als Heiratsmarkt gesehen haben, auch anschließend entsprechend weniger Chancen hatten. Wenn man aber durch freie Mitarbeit, die berühmten Praktika oder Nebenjobs versucht hat rauszufinden, was einem liegt, und das ausgebaut hat, gab es eine ganze Reihe von Möglichkeiten. Man darf sich eben nur nicht blind wie ein hypnotisiertes Kaninchen verkriechen, sondern muss aktiv werden und sich inspirieren lassen. Und nicht vor Ehrfurcht und Angst erstarren, wenn jemand das für brotlos hält.
Ich habe eine Bekannte, die eigentlich einen völlig normalen Beruf gelernt hat. Als ihr der vor ein paar Jahren zu langweilig wurde, hat sie ihr Hobby - Shopping im Internet - zum Beruf gemacht. Für ihre Stadt (mittelgroß, keine Metropole), hat sie ein Internetportal aufgebaut, in dem sie ortsansässige Firmen und deren Produkte vorstellt. Die Firmen waren froh und dankbar, weil sei selbst keine Ahnung von Web 2.0, viralem Marketing oder auch nur ganz einfachen Dingen im Netz hatten, und ansonsten Medienagenturen für viel Geld beauftragen würden. Und ihre Dienste werfen für meine Bekannte inzwischen echt eine Menge ab (Cabrio, Pferd, spielt Golf...). Sie selbst hat im Prinzip nicht wirklich die Kompetenzen, eignet sich das Nötige aber an. Und vor allem nutzt sie das Unwissen der Unternehmen. Bestes Beispiel: Twitter. Die Kunden haben gar keinen Plan davon, aber gehört, dass man heute unbedingt twittern muss. Darum kommen dann Anfragen wie: "Können Sie uns in dieses Twitter reinbringen? Wir zahlen jeden Preis!" Dabei wäre es nun mehr als simpel.
Will heißen: Man muss nur seine Lücke und u.U. sein Alleinstellungsmerkmal finden.
Mein Mann liegt mir übrigens auch ständig in den Ohren, welche meiner "Talente" ich verkümmern lasse und geschäftlich nutzen sollten. Nun ja, ich bin auch so ganz ausgelastet

LG terkey