Verzweifelt

Hallo,

Im Grunde genommen hast du dir ja schon selbst die Antwort gegeben, nicht wahr?
Du hast selber gemerkt, dass was im argen liegt und dass ihr SO keine gemeinsame Basis und erst recht keine gemeinsame Zukunft mehr habt.

Unabhängig von seinem Alkoholkonsum tut er doch etwas, was die Herren gerne tun: Er läuft vor irgendwelchen Problemen weg, hält sich nicht mehr dort auf, wo es unangenehm ist, benimmt sich oft auch präpubertär.
Ich habe dieses Verhalten in einer eigenen und auch anderen Beziehungen beobachtet, wenn einer der Partner für sich beschlossen hat, dass die Beziehung keine Zukunft mehr hat, und meistens war parallel schon was anderes am Start.
Das würde mit deiner "besten" Freundin ja auch zusammen passen. Dann macht das Herumhacken auf dir auch Sinn, denn dann können sie von sich ablenken und sich selbst größer machen, indem sie dich kleiner machen...

Dazu kommt, dass ihr inzwischen 14 (!) Jahre zusammen seid und noch nicht geheiratet habt. Nicht, dass ich eine Ehe für zwingend notwendig halte. Aber die wenigsten Paare, die nach so langer "wilder Ehe" dann noch schnell geheiratet haben, waren danach auf Dauer zusammen. Irgendwie war es immer so: Je länger man vorher ungebunden zusammen gelebt hat, um so kürzer war anschließend die Ehe. Irgendwie wirkte das wie ein letztes Aufbäumen, ein verzweifelter Versuch, eine bereits gescheiterte Beziehung nochmal zu beleben, und der Versuch ist dann über kurz oder lang grandios in die Hose gegangen..
Vielleicht spürt dein Partner genau das, vielleicht hat er deshalb jetzt kalte Füße...

Und dazu kommt noch deine "beste Freundin"... Wer hat an ihr eigentlich die älteren Rechte? Sprich, wer von euch hat wen zuerst gekannt?
Mein Mann, den ich innig liebe, hat natürlich eine Vergangenheit (wir sind beide Mitte vierzig und erst seit einigen Monaten verheiratet). Er war bereits verheiratet, und seine Exfrau hat während der Ehe irgendwann mit ihrem "besten Freund", den sie eigentlich furchtbar unattraktiv fand, angebandelt, und die Ehe daraufhin beendet. Vielleicht hatte sie gute Gründe dafür in die Arme ihres besten Kumpels zu flüchten, ich kenne nur die Version meines Mannes (und der kennt ja auch nur seinen Teil der Geschichte), für unsere Ehe ist es halt völlig unerheblich.
Aber solche Sachen passieren immer wieder. Ein Schulkamerad von mir war verheiratet - und während der Ehe mit seiner Schwägerin (der Schwester seiner Frau #1) eine Beziehung angefangen. Nach der Scheidung hat er die Schwägerin geheiratet (blieb ja in der Familie), die Ehe hat aber auch nicht lange gehalten. Aber solche Dinge kommen gar nicht so selten vor.
Von daher würde ich aufgrund des derzeitigen Verhaltens (von beiden) durchaus ein gesundes Misstrauen an den Tag legen.

Deine Konsequenzen musst du natürlich ganz alleine ziehen, nur du weißt, was und wieviel du tolerieren kannst und willst... Ob du mit der Respektlosigkeit, die beide dir gegenüber an den Tag legen, weiter leben kannst.
Meine Überzeugung ist, dass gegenseitiger Respekt ein Grundpfeiler jeder Beziehung ist. Fehlt er, fehlt die Grundlage der Beziehung. Und ich bin nicht sicher, ob man den Respekt wieder finden kann, wenn er mal weg ist...

Dir wünsche ich alles Gute und dass du die für dich richtigen Entscheidungen treffen kannst...