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Geschrieben von marit am 03.12.2003, 14:29 Uhr

Immer Ärger wegen Geld

Hallo ihr Lieben,
ich hab ja nun schon oft gehört, daß viele ween dem Finanziellen zusammenbleiben. Bei uns ist es genau umgekehrt, wir bleiben trotz des Finanziellen zusammen. Langsam raubt es mir aber den letzten Nerv.
Hintergrund ist folgender: Ich verdiene eigentlich ziemlich gut, mein Mann hat einen Nebenjob auf 400 Euro Basis und versucht sich selbständig zu machen, was aber hinten und vorne nicht funktioniert (es kommen einfach fast keine Aufträge rein). Ich bin auch keine so große Sparerin, hatte, bevor ich meinen Mann kennenlernte auch immer eine kleine Summe im Rücken für den Notfall. Doch seit 3 Jahren geht bei uns finanziell alles drunter und drüber. Wir müssen beide unser Bafög zurückzahlen und haben beide noch 2 Kleinkredite laufen, einen brauchte ich, um die Druckkosten meiner Dissertation zu bezahlen, den anderen mein Mann um die Materialien und Geräte für seine Existenzgründung zu besorgen. Alles zusammen tragen wir nun 35.000 Euro vor uns her. Und unsere monatlichen Tilgungsraten sind so hoch, daß wir eigentlich nur wie Geringverdiener leben können. Manchmal gibt es aber Situationen, wo ich mich beruflich einfach bestimmten Konventionen anpassen muß (so ist es z.B. üblich, die Promotionsurkunde im Kollegenkreis zu feiern, indem man die Leute alle in ein Restaurant einlädt etc.). Das MUSS man bei uns einfach machen, sonst steht man total blöd da vor den anderen. Oder ein anderes Beispiel: wichtige Literatur für mein Seminar (arbeite an der Uni) schafft die Bibliothek erst in einem Jahr an, wenn ich es sofort brauche, muß ich es vorfinanzieren. Für solche Zwecke, versuche ich immer, nicht unser GANZES Monatsgehalt auszugeben -aber es ist mit meinem Mann einfach nicht möglich.

Immer gibt es unvorhergesehene Ausgaben bei ihm, nie kann er mir einen Monat voraus sagen, was er braucht, und was ich einplanen muß. Anfangs habe ich ihm seinen "anteil" an unserem Geld nach Fixkosten einfach am Monatsanfang gegeben - dann hat er mich spätestens nach 2 Wochen wieder angepumpt. Dann bin ich dazu übergegangen, es ihm wochenweise zu geben - mit dem Ergebnis, daß es schon Dienstagsabends weg war. Inzwischen lege ich ihm täglich wenn ich gehe Geld auf den Tisch, was für uns beide erstens blöd ist und 2. bekommt er dadurch anteilsmäßig mehr als ich, weil es mir knickrig vorkommt, ihm dann nur 4 euro hinzulegen. Erst gestern abend haben wir ausgerechnet, daß wir bis zum 15. 12. ZUSAMMEN nur noch 6,50 Euro pro Tag ausgeben können. Heute morgen kommt er vom Joggen mit einer Zeitung und frischen Bio-Brötchen unterm Arm...
Ich weiß einfach nicht mehr weiter - mein Mann hat gar kein Verhältnis zum Geld. Es war ihm irgendwie nicht klar, daß er mit diesem lächerlichen Einkauf schon unser Tagesbudget erschöpft hat...

Ständig gibt es Streit deswegen. Er zwingt mich dazu knausrig zu sein (obwohl das gar nicht meinem Naturell entspricht, ich geh selbst gerne shoppen), weil das der einzige Weg ist, nicht vollkommen den Bach runterzugehen. Und immer wieder haben wir die letzten 10 Tage eines Monats kaum noch etwas vernünftiges zu essen -und das trotz unseres guten Monatseinkommens.

Dazu kommt unser Kinderwunsch- aber so lange wir das nicht im Griff haben, können wir doch kein Kind so einem desolaten Auf und Ab aussetzen. Es ist schlimm genug, daß meine Nichte, die derzeit für ein paar Monate bei uns lebt, das alles mitbekommt. Ihr haben wir ein eigenes Konto für ihre Sachen eingerichtet, von dem wir natürlich auch die Finger lassen, aber mir ist das auch vor ihr sehr peinlich...

 
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