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Geschrieben von marit am 03.12.2003, 14:29 Uhr

Immer Ärger wegen Geld

Hallo ihr Lieben,
ich hab ja nun schon oft gehört, daß viele ween dem Finanziellen zusammenbleiben. Bei uns ist es genau umgekehrt, wir bleiben trotz des Finanziellen zusammen. Langsam raubt es mir aber den letzten Nerv.
Hintergrund ist folgender: Ich verdiene eigentlich ziemlich gut, mein Mann hat einen Nebenjob auf 400 Euro Basis und versucht sich selbständig zu machen, was aber hinten und vorne nicht funktioniert (es kommen einfach fast keine Aufträge rein). Ich bin auch keine so große Sparerin, hatte, bevor ich meinen Mann kennenlernte auch immer eine kleine Summe im Rücken für den Notfall. Doch seit 3 Jahren geht bei uns finanziell alles drunter und drüber. Wir müssen beide unser Bafög zurückzahlen und haben beide noch 2 Kleinkredite laufen, einen brauchte ich, um die Druckkosten meiner Dissertation zu bezahlen, den anderen mein Mann um die Materialien und Geräte für seine Existenzgründung zu besorgen. Alles zusammen tragen wir nun 35.000 Euro vor uns her. Und unsere monatlichen Tilgungsraten sind so hoch, daß wir eigentlich nur wie Geringverdiener leben können. Manchmal gibt es aber Situationen, wo ich mich beruflich einfach bestimmten Konventionen anpassen muß (so ist es z.B. üblich, die Promotionsurkunde im Kollegenkreis zu feiern, indem man die Leute alle in ein Restaurant einlädt etc.). Das MUSS man bei uns einfach machen, sonst steht man total blöd da vor den anderen. Oder ein anderes Beispiel: wichtige Literatur für mein Seminar (arbeite an der Uni) schafft die Bibliothek erst in einem Jahr an, wenn ich es sofort brauche, muß ich es vorfinanzieren. Für solche Zwecke, versuche ich immer, nicht unser GANZES Monatsgehalt auszugeben -aber es ist mit meinem Mann einfach nicht möglich.

Immer gibt es unvorhergesehene Ausgaben bei ihm, nie kann er mir einen Monat voraus sagen, was er braucht, und was ich einplanen muß. Anfangs habe ich ihm seinen "anteil" an unserem Geld nach Fixkosten einfach am Monatsanfang gegeben - dann hat er mich spätestens nach 2 Wochen wieder angepumpt. Dann bin ich dazu übergegangen, es ihm wochenweise zu geben - mit dem Ergebnis, daß es schon Dienstagsabends weg war. Inzwischen lege ich ihm täglich wenn ich gehe Geld auf den Tisch, was für uns beide erstens blöd ist und 2. bekommt er dadurch anteilsmäßig mehr als ich, weil es mir knickrig vorkommt, ihm dann nur 4 euro hinzulegen. Erst gestern abend haben wir ausgerechnet, daß wir bis zum 15. 12. ZUSAMMEN nur noch 6,50 Euro pro Tag ausgeben können. Heute morgen kommt er vom Joggen mit einer Zeitung und frischen Bio-Brötchen unterm Arm...
Ich weiß einfach nicht mehr weiter - mein Mann hat gar kein Verhältnis zum Geld. Es war ihm irgendwie nicht klar, daß er mit diesem lächerlichen Einkauf schon unser Tagesbudget erschöpft hat...

Ständig gibt es Streit deswegen. Er zwingt mich dazu knausrig zu sein (obwohl das gar nicht meinem Naturell entspricht, ich geh selbst gerne shoppen), weil das der einzige Weg ist, nicht vollkommen den Bach runterzugehen. Und immer wieder haben wir die letzten 10 Tage eines Monats kaum noch etwas vernünftiges zu essen -und das trotz unseres guten Monatseinkommens.

Dazu kommt unser Kinderwunsch- aber so lange wir das nicht im Griff haben, können wir doch kein Kind so einem desolaten Auf und Ab aussetzen. Es ist schlimm genug, daß meine Nichte, die derzeit für ein paar Monate bei uns lebt, das alles mitbekommt. Ihr haben wir ein eigenes Konto für ihre Sachen eingerichtet, von dem wir natürlich auch die Finger lassen, aber mir ist das auch vor ihr sehr peinlich...

 
18 Antworten:

Re: Immer Ärger wegen Geld

Antwort von Cosma am 03.12.2003, 15:53 Uhr

Hallo !

Kann Dich verstehen !
Ein Weg könnte sein, einen klareren Plan zu haben.
Soundsoviel braucht ihr für Miete, Essen etc., soundsoviel muss für Extras gespart werden (auch Jobverpflichtungen brauchen einen Spielraum) - und dann gibts eine Summe für jeden zur Verfügung (bei uns bleibt da immer erstaunlich wenig übrig - so 200 EUR pro Person, find ich nicht viel für Friseur, Kleidung, Kino, Hobby etc. usw.)
Klingt hart, aber anders ists einfach ungerecht !
Und wenn der "Extra-Posten" nicht immer gebraucht wird ist ja vielleicht auch mal was Spielraum für einen schönes Wochenende oder so drin.
Sowas wie die Brötchen würde dann zum Haushaltsposten zählen, der muss fest sein, es kann nicht sein, dass bei ordentlichem Grundgehalt am Ende nichts mehr für Essen da ist - dann wurde schlecht gehaushaltet !

Es ist leider so, dass man auch mit recht gutem Einkommen nicht ständig das Geld ohne Nachzudenken ausgeben kann.
Mein Mann ist Ássistenzarzt, ich bin zuhause, und wir kommen gerade so hin (natürlich haben wir einen gewissen Standart, aber wir wohnen auch "nur" zur Miete, haben "nur" ein Auto, ...)

Ohne Haushaltsplan gehts irgendwie nicht.
Und dann muss auch er sich dran halten - anpumpen gilt nicht !!

Liebe Grüsse
Cosma

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Re: Immer Ärger wegen Geld

Antwort von marit am 03.12.2003, 17:00 Uhr

Liebe cosma,
herzlichen Dank für deine schnelle Antwort.

Das mit dem Haushaltsplan machen wir natürlich -theoretisch... und es sieht bei uns so aus, daß wir nach allen Fixkosten, Schuldentilgungen, Telefon etc. in der Regel noch 700 Euro haben. Davon veranschlagen wir 400 für die normalen Haushaltseinkäufe und je 150 frei verfügbares Geld für jeden von uns. Nur: mein Mann geht dann sobald er das Geld hat zum Friseur, unter die Sonnenbank, mit seinem Kumpel was trinken und am nächsten Tag kauft er sich ein neues Hemd. Dann ist das natürlich weg. Das heißt dann zwangsläufig: wenn wir was miteinander machen wollen (Kino, mal auf ein Bier raus...) muß immer ich bezahlen oder es geht eben vom haushaltsgeld ab.

Mein Mann macht das nicht, weil er egoistisch ist aus Berechnung, sondern "es passiert ihm einfach irgendwie". Er ist einfach ein spontaner Mensch und es liegt ihm nicht zu planen. Wenn ich ihm dann sage "wenn du doch schon weißt, daß du zum Frisör mußt, kann das neue Hemd dann nicht mal 4 Wochen warten?" Dann ist er immer ganz ungläubig, daß ich so etwas voraussehen kann. Bei ihm läuft es eher so, daß ihm morgens auf einmal auffällt "huch, meine Haare sind ja auf einmal so wuschelig" - und dann zieht er eben los und geht hin, wenn er gerade Geld in der Tasche hat.
Diese Spontanität liebe ich ja andererseits auch sehr an ihm, er hat immer viele gute, witzige Einfälle. Es ist wirklich nie langweilig mit ihm - nur was eben die Sache mit dem Geld angeht, merke ich immer mehr, daß ich das nicht mehr lange ertragen kann...

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Re: Immer Ärger wegen Geld

Antwort von cosma am 03.12.2003, 18:02 Uhr

hallo nochmal !

dann müsst ihr eben noch einen kleinen bereich für ausgehen usw. abzwacken.
ist alles schwierig, ich weiss.
bei uns wars auch schon so, dass immer ich "unvernünftigerweise" mittags essen gehen wollte, als er frei hatte und das dann immer von meinem geld gezahlt habe, obwohl es eigentlich nicht nur mein vergnügen war.
manchaml ist es aber auch wichtig, es nicht zu ernst zu nehmen.
ruhig ihm auch mal was extra mitbringen (cd oder so) - ich hab auch die erafhrung gemacht, dass so etwas männer manchmal verpflichtet ein bisschen mehr an uns zu denken, und das ist schliesslich der punkt, wo es etwas zu hapern scheint.

es ist ja nicht einfach süss-naive spontanität, sondern auch geplantes dann-wird-sie-schon-einspringen dahinter.

gruss
cosma

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Re: Immer Ärger wegen Geld

Antwort von harmony_ am 03.12.2003, 18:59 Uhr

Hi, Marit, ich weiss nicht, ob ich dich bedauern oder beneiden soll...

Wir leben hier nach Abzug der fixen Kosten mit 400 Euro, davon muss noch das Essen bezahlt werden. Ach ja, Kind ist selbstverstaendlich auch vorhanden. Ich kann also bestaetigen, dass es irgendwie mit weniger geht. :-> Worauf ich hinaus will: ein wenig sieht das nach "Luxusproblemen" aus...

Nun, aber deinen Mann kann ich mir vorstellen, meiner ist so aehnlich: Null Euro in der Tasche, aber quatschig, wenn man mal eine Woche nicht ins Café gehen kann.

Ich weiss nicht genau, wie ihr das loesen koennt. Meine Devise waere: hartbleiben. Klare Ansage der neuen Spielrgel, Wochenration hinlegen, und wenn die alle ist, dann soll er sehen wo er bleibt. Zumindest einen Monat wuerde ich das durchziehen. Klingt hart? Ich finde das, was er da abzieht, auch nicht so dolle. "Wenn es alle ist, wird sie schon..." Ich denke mir, dass er es nicht "boese" meint... aber irgendwie ist es doch toll, dass seine Strategie immer und immer wieder funktioniert.

Wenn du immer nachgibst, warum sollte er sich aendern? Ich glaube, dass die meisten Menschen sich sehr wohl in Kleinigkeiten aendern koennen, wenn sie dazu gezwungen werden.

Ich wuerde keinen Kampf bis aufs Messer daraus machen, aber ich wuerde auch nicht staendig alles runterschlucken. Das geht zu Lasten deiner Nerven und eures Portemonnaies.

Guten Abend,
harmony

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Re: Immer Ärger wegen Geld

Antwort von marit am 03.12.2003, 19:28 Uhr

hallo harmony,

chapeau, wenn du das schaffst. Ich wüßte nicht, wie ich mit 400 Euro Essen, Waschmittel, Drogeriekram, Friseur, Klamotten,Zeitung, ab und an ins Kino etc. finanzieren sollte. Ist mir völlig rätselhaft, wie das funktioniert (außer man lebt von Sozialhilfe und kann ab und an diverse Einmalzahlungen beantragen (Kleidergeld, Waschmaschine und so). Wir leben ja auch zu dritt von den 700 Euro. Meine Nichte bekommt zwar von ihrer Mutter weiter ihr Taschengeld und vom Kindergeld kaufen wir ihre Schulsachen und Kleider, aber so das ganz normale Leben (essen, mit Freundinnen ins Schwimmbad, Klassenfahrt usw.) das zahlen schon wir (meine Schwester ist zur Zeit in der Psychiatrie).

Also für ein paar Spartipps wär ich dir durchaus dankbar.

Übrigens konnte ich als Studentin prima von 1000 DM im Monat leben... aber wenn man im Beruf steht,wachsen automatisch Kosten und Ansprüche...

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Da fällt mir spontan ein:

Antwort von Murmeline am 03.12.2003, 19:29 Uhr

wie wäre es, wenn ER im Falle von Nachwuchs den Erziehungsurlaub übernehmen, du hingegen weiterhin Vollzeit arbeiten würdest? OK, ich gebe zu, das wäre gewöhnungsbedürftig. Aber Dein gutes Gehalt würde durch das Kind und die Steuerklasse 3 doch noch besser als jetzt, und er könnte seine geplante Selbständigkeit ja möglicherweise von zuhause aus betreiben?
In jedem Falle hättet Ihr so den Wunsch nach einer kleinen Familie und nach wirtschaftlicher sicherheit realisiert...
Egal wie Ihr Euch entscheidet: viel Glück!
Alles Liebe Murmeline

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Guter Vorschlag

Antwort von marit am 03.12.2003, 19:41 Uhr

Hallo Murmeline,

ja das hatten wir uns ohnehin so gedacht, daß er den Hauptteil der Erziehungsaufgaben übernimmt. Verheiratet sind wir allerdings schon und Steuerklasse 3 hab ich auch schon. Es geht mir gar nicht um die Menge des Geldes, sondern darum, daß ich mich einfach nicht traue ein Kind zu bekommen, solange wir dieses Verhalten nicht im Griff haben...

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Re: Immer Ärger wegen Geld

Antwort von harmony_ am 03.12.2003, 20:13 Uhr

hi, marit,

"Ich wüßte nicht, wie ich mit 400 Euro Essen, Waschmittel, Drogeriekram, Friseur, Klamotten,Zeitung, ab und an ins Kino etc. finanzieren sollte."

Okay, ich habe noch ein kleines Sparbuch, von dem hier und da abgehoben wird. Aber das reicht auch nicht mehr lange, so eine Art eiserne Reserve fuer Sonderfaelle (Nachzahlung Gas und Strom - dieses Jahr mal eben 800 Euro *hust*)

"Ist mir völlig rätselhaft, wie das funktioniert (außer man lebt von Sozialhilfe und kann ab und an diverse Einmalzahlungen beantragen (Kleidergeld, Waschmaschine und so)...
Also für ein paar Spartipps wär ich dir durchaus dankbar."

Tja, was ich mache, kommt fuer dich wg. des Jobs vermutlich weniger in Frage: sparen an Klamotten, Friseur; Zeitung und Kabelfernsehen gibt´s nicht (lese Spiegel online, das tut´s auch).

Dann billig einkaufen, selber kochen (Zeitfrage, klar), wenig Fleisch und Fisch, Wein - wenn ueberhaupt - billig (schade, schade...). Kinderkleidung ist second-hand oder geschenkt. Kosmetik eben von dm oder schlecker, ist nicht mal die Schlechteste.

"Übrigens konnte ich als Studentin prima von 1000 DM im Monat leben... aber wenn man im Beruf steht,wachsen automatisch Kosten und Ansprüche..."

Das kenne ich gut: Bin zwar noch Studentin, habe aber zwischendurch schon 3 Jahre Seminare gegeben. Da musste ich mir wegen Geld keine Sorgen machen. Naja, ich hoffe, in 1 Jahr das Diplom zu haben, dann sollte sich das alles aendern. Langsam geht´s auch wirklich auf den Nerv, keine Reserven mehr zu haben. Wenn jetzt ein Haushaltsgeraet kaputtginge, waere das richtig uebel.

Ciao, harmony

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Re: Guter Vorschlag

Antwort von Cosma am 03.12.2003, 21:21 Uhr

Hallo nochmal !

Du schiebst die Kinderfrage auf, weil ihr Euer Verhältnis zum Geld nicht klar habt ?
Was sagt er denn, wenn ihr darüber redet ?
Ist er einsichtig oder wie argumentiert er ?
Wenn er dann ggf. wirklich zuhause bleiben sollte müsst ihr das wirklich klären, denke ich.

Gruss
cosma

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Re: Guter Vorschlag

Antwort von marit am 04.12.2003, 11:43 Uhr

Hallo Cosma,

da triffst du. glaube ich wirklich einen Nerv; denn im Grunde verhält er sich ja wie ein Kind. Ich hab halt das Gefühl, daß man erwachsen sein sollte um Kinder erziehen zu können. Ich habe große Angst davor, daß sich diese Rollenverteilung mit einem Kind noch verscherfen könnte (er der unbesorgte spontane, der den ganzen Tag nur der Spiel-Papa ist und ich die Spielverderberin, die immer angespannter wird, weil der Alltag ja auch irgendwie geregelt werden muß). Es ist jetzt schon so, daß z.B. auch der Haushalt nicht von alleine funktioniert (was mich sehr ärgert, weil ich schließlich 10 Stunden täglich außer Haus arbeiten muß). Mein Mann macht zwar auch etwas, aber nur, wenn ich "Aufträge" verteile und dazu sage, daß es mir wichtig ist, daß das erledigt wird. Dadurch rutsche ich in so eine blöde Matronenrolle hinein, die ich eigentlich insgesamt zum Kotzen finde. Es kann doch nicht sein, daß ich extra SAGEN muß: der Küchenboden ist klebrig, du mußt heute da durchputzen...

Ich fürchte, mit Kind würde sich das noch weiterverschärfen; und meine Kraft reicht nicht aus, um dann im Endeffekt 2 Kinder zu erziehen.

Natürlich reden wir auch darüber. Aber es geht dann immer nur 2 Tage gut, dann spielt sich das alte Muster wieder ein. Und meine Kraft reicht nicht aus, daß dann sofort wieder zu thematisieren, weil das dann ja auch die vielen schönen Momente kaputtmacht, die ich mit meinem Mann ja auch habe.

Ich gestehe zu, daß es für meinen Mann sicher nicht einfach ist, daß ich dir Hauptverdienerin bin und er sich dadurch vielleicht ein wenig "kastriert" fühlt und dann eben ein wenig kindlich unbewußt rebelliert -aber verdammt noch mal; nach fast 3 Jahren könnte er sich entweder an den Zustand gewöhnt oder aber ihn geändert haben. Ich verbiete ihm ja nicht, sich auch einen Vollzeitjob zu suchen. Im Gegenteil. Dann hätten wir mehr Geld, er hätte weniger Zeit es auszugeben und wir könnten und sowohl eine Putzhilfe als auch später eine vernünftige stundenweise Kinderbetreuung leisten...

vielleicht ist es im Grunde auch das, was mich so ärgert, daß er viel mehr Freizeit hat als ich. Wären unsere Geschlechtrollen nämlich umgekehrt, wäre ich der Mann, dann wäre es selbstverständlich, daß er in meiner Abwesenheit den Haushalt macht, Besorgungen unternimmt und mir ein wenig den Rücken freihält. Ich halte von so einer strikten Trennung nicht viel: aber ich bisn auch leid, einen harten Arbeitstag zu haben, zu hause noch mal 1-2 Stunden in den Haushalt zu stecken und am Wochenende dann noch meinen Mann bei seinen Geschäftsanbahnungunternehmungen zu unterstützen.

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...das kenn (kannte) ich (ähhh..ist ziemlich lang geworden)

Antwort von annakarena am 04.12.2003, 12:23 Uhr

hallo marit,

ich hatte streckenweise ein ähnliches problem - was die verteilung der rollen angeht, das ist nicht immer einfach, wenn frau das gefühl hat, auch ohne gemeinsames kind schon eins zu hause zu haben. aber ich hab (wir haben) in den vergangenen 11 jahren immer und immer wieder darüber geredet, ich habe nie ein stück nachgegeben, was meine ansprüche angeht und letztlich hat dann wirklich geholfen, daß wir gemeinsam festgestellt haben, daß beide unter diesen rollen leiden - wenn er z.b. dinge im haushalt (wir teilen uns das ziemlich genau) nicht erledigt, muß er damit umgehen, daß ich maule, und zwar nicht zu knapp. das kratzt natürlich an der männlichen ehre ;o)))) - andererseits paßt es mir gar nicht, den hausdrachen zu spielen - und das gebe ich dann auch hier und da lautstark zu bedenken *g* - wie gesagt, inzwischen hat sich das durch endlose und fruchtbare diskussionen wirklich eingependelt.
was vermutlich noch dazukommt, ist daß wir gemeinsam alle höhen und tiefen der selbständigkeit durchlebt haben und noch immer aushalten, das schweißt nicht nur ungemein zusammen, sondern verschafft auch eine interessante perspektive auf das thema geld - wir haben lange lange zeit von ca. 200,- DM (!) monatlich gelebt (von unbezahlten strom- und telefonrechnungen und allem anderen wirklich negativem, was damit einhergeht ganz zu schweigen), ging auch und trotzdem mußte ich (als chefin und kundenbetreuerin) jobmäßig repräsentieren...
naja, wie gesagt, sowas schweißt zusammen ;o).
mein tipp: nicht nachgeben, grundsätze klären, immer und immer wieder, konsequenzen aufzeigen und klare ansagen deinerseits - du wirst deinen mann nicht erziehen können (das ist auch nicht dein job), aber was d e i n e bedürfnisse und deine lebensweise angeht, hast du jedes recht, deinem partner klarzumachen, was du erwartest bzw. akzeptierst.
im übrigen hat sich bei uns mit meiner schwangerschaft noch mal die gesamtsituation sehr sehr verbessert, obwohl ich das kaum für möglich gehalten habe - mein mann legt eine verantwortlichkeit und ausdauer bei allen pflichten an den tag, daß ich manchmal heulen könnte - und ich gebe die verantwortung jetzt mal gern ab (bin in der 34. ssw).
nur mut...

ganz liebe grüße

anna

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eine lustige Anekdote am Rande

Antwort von marit am 04.12.2003, 12:58 Uhr

vor ca 4 Wochen kam ich nach hause und staunte. Die Wohnung war geputzt, das Geschirr gespült und ein Süppchen auf dem Herd. Zwar dachte ich ein ganz klein wenig "naja, das ist ja in anderen Ehen der Normalzustand, also nix besonderes", Trotzdem hab ich meinem Mann überschwenglich gezeigt, wie toll das ist und wie gut das tut. Ein paar Tage später nehme ich einen ziemlich üblen Geruch aus seinem Schrank wahr.

Es stellte sich heraus, daß er auch noch den Müll lehren wollte, aber weil ich schon die Treppe hochkam und er den perfekten Gesamteindruck erhalten wollte, hat er die Mülltüte dann kurzerhand in seinen Schrank gestellt um sie später heimlich runterzubringen- und dann vergessen....

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Re: Immer Ärger wegen Geld

Antwort von manzi am 04.12.2003, 14:53 Uhr

wißt ihr, das ihr für deinen mann beim bafög sicher eine auszeit bekommen würdet? denn er hat ja nur einen minijob und ist selbständig...außerdem zählt ja dein einkommen nicht mit. vielleicht bekommt er für eure nichte sogar einen teilerlaß wegen kinderbetreuung.
das löst natürlich die probleme nicht - euer geld würde ja wahrscheinlich immer verschwinden - erleichtert aber vielleicht eure situation ein wenig.

ich kann am besten sparen, wenn ich nicht einkaufen gehe (klingt logisch; ist aber nicht so einfach).
d.h. konkret, das ich für lebensmittel eben nicht mal durch den marktkauf bummel (um hier und da noch was zu finden, was ich gebrauchen könnte) sondern mit dem zettel in der hand in einen kleinen laden. da ist zwar alles etwas teurer aber es gibt nicht so viel :-)) außerdem hab ich mir vorher überlegt, was ich wirklich brauche.
das was murmeline sagt, hilft wirklich - beim kochen kann man gut sparen und schmecken tuts trotzdem.

zum putzen: bei uns ist das so, das jeder seinen konkreten bereich hat. mein mann muß wissen, auf was er sich wöchentlich einzustellen hat, und dann klappt das auch ohne das ich was sage. aber dreck sieht er auch nicht. er macht es, weil es für ihn zum programm gehört - egal ob es schmutzig oder "sauber" ist.

lg manu. wir brauchen auch keine 700€ neben den fixkosten...

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Re: Immer Ärger wegen Geld

Antwort von Trixxa am 04.12.2003, 15:50 Uhr

Hallo Marit,

tut mir leid, dass ich mich so einfach mal einmische, aber ich lese normalerweise nur still mit.

Ich bin selbst ADSlerin und ich finde, das Verhalten Deines Mannes klingt sehr verdächtig nach einer Störung in diesem Bereich. Das soll jetzt um Himmels Willen keine Entschuldigung sein, auch wenn man ADS hat erklärt das vielleicht einiges, entschuldigt aber nichts und ist auch kein Ruhekissen.

Da wäre zum einen der Umgang mit dem Geld - es klingt sehr nach mangelnder Impulskontrolle, wenn Du berichtest, dass es einfach immer mal wieder etwas kauft, auch wenn das Geld nicht da ist oder für anderes geplant war.

Typisch ist auch die Geschichte mit dem Müll *g* - das könnte mir auch passieren - und ist es auch schon so ungefähr.

Ich will hier jetzt keinen Roman schreiben (zumal ich eigentlich zu tun habe) und vielleicht hälst Du diese Theorie ja für vollkommen falsch. Wenn Du Fragen hast, kannst Du sie gerne stellen oder mich anmailen, Adresse steht oben.

Liebe Grüße und alles Gute,

Nikola

P.S. Die ADS Probleme kann man im übrigen durchaus in den Griff bekommen, auch wenn das nicht einfach ist.

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hi marit

Antwort von CIaudiaUSA am 04.12.2003, 23:10 Uhr

halloele!

habe jetzt nicht alle postings durchgelesen, also verzeih, wenn diese frage schon gestellt wurde:

warum besorgt sich dein mann nicht einen vollzeitjob und versucht, parallel sich selbstaendig zu machen? wenn er dann genug kunden hat, dann ist es doch ok mit der selbstaendigkeit. aber drei jahre lang auf einem 400 euro job hocken, das macht doch keinen sinn!? wozu hat er studiert? was wuerde er machen, wenn er solo waere? von sozi leben?

mein mann arbeitet brav, ich bin zu hause, schoen traditionell. aber wenn er am wochenende mal mit anpacken soll, ist er auch ganz hilflos. ich muss ihm sagen, eine neue tuete bitte einlegen nachdem du den muell rausgebracht hast, mach dies, mach das, ohne anordnung kann mein 40jaehriger ehemann auch nicht funktionieren. wenn ich ihm drei sachen gleichzeitig sage, bin ich froh, wenn er zwei macht, meistens vergisst er aber zwei. das ist alles nicht aus bosheit, aber ich bin nach 13 ehejahren auch noch nicht drauf gekommen, was das soll. ich fuehle mich auch unwohl in der verteilung der kleinen hausarbeiten, muss ihm alles erst sagen. meine vermutung hier ist folgende: unsere maenner TUN hilflos, damit sie weniger machen muessen, bzw. sie machen es halbherzig, damit wir es das naechste mal selbst machen. dieses verhalten ist bei meinem - glaube ich, sonst gibts kopfnuesse ;o) - unbewusst.

auch wir reden und dann ist es eins zwei tage besser.

liebe gruesse von
claudia

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Re:

Antwort von marit am 06.12.2003, 12:28 Uhr

huhu Claudia, hallo Trixxa,

Vollzeitjobs und mein Mann, ein schwieriges Feld...

Mein Mann hat vorher in einer anderen Stadt gelebt als ich und dort war er als Musikjournalist ganz gut im Geschäft. Er hatte eine wöchentliche Radioshow und hat für die Stadtzeitung Konzertkritiken geschrieben. Nebenher hat er als DJ Platten in verschiedenen Clubs aufgelegt. Er hat zwar auch da immer das Geld schneller ausgegeben, als er es bekommen hat, aber er hat eben auch wöchentlich aus irgendeiner seiner Quellen ein wenig Geld bekommen, so daß er sich immer durchwurschteln konnte. Er mußte eben auch einfach nie für einen ganzen Monat planen, konnte es auch nicht, weil die Beträge immer andere waren. Nun ist er wegen mir nach Köln gezogen und hat sich erhofft, daß er sich nach einem halben Jahr oder so hier etwas ähnliches aufbauen kann- aber das klappte alles nicht. Köln ist eine sehr unfaires klüngeliges Pflaster, und wenn man von außen in den Kulturbetrieb kommt, bekommt man kaum eine Chance/einen Fuß in die Tür: plötzlich sind die Raummieten viel teurer (wenn man ein Konzert veranstalten will) als für alteingesessene etc. Er hat dann eine Weile als Texter in einer Werbeagentur gearbeitet (mies bezahlt), eine super-zickige Vorgesetzte, die jeden eigenen Fehler auf ihn abzuwälzen versuchte. In einer dieser Situationen kündigte er (3 Monate später ging die Werbeagentur ohnehin bankrott). Seitdem versucht er es mit der Ich-Ag und dem Minijob, aber inzwischen läßt er sich total hängen und liegt auch fast immer bis Mittags im Bett. Es tut mir leid, daß so viel schiefgelaufen ist und ich fühle mich auch ein wenig schuldig (schließlich hat er die andere Stadt für mich aufgegeben) aber es macht mich auch latent aggressiv...
Ich hätte so gern eine klare Entscheidung von ihm. Ich wäre auch damit einverstanden, wenn er sagen würde "ich mach ab jetzt nur noch Minijobs, will viel Zeit für mein Hobby (Platten auflegen) und mach ansonsten mehr im Haushalt", aber dieses lähmende "ich will eigentlich dies und das machen, ab den Plan, und dann auch noch den und diesen auch noch, bin aber heute irgendwie nicht dazu gekommen, mal den xy deswegen anzurufen" - das macht mich fertig...

Was deine ADS-These angeht, Trixxie, mag sein das da etwas dran ist. Aber wie paßt dann dieses Symptom fehlende Impulskontrolle zu der Antriebslosigkeit?

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Re:

Antwort von Trixxa am 06.12.2003, 17:25 Uhr

Hallo Marit,

ich habe gerade leider nicht viel Zeit, ich werde mich die Tage mal dransetzen und einiges aufschreiben und dann ins Forum setzen.

Nur so viel, gerade dieses "Verzetteln" und auch einfach nichts hinbekommen kann durchaus zu ADS passen. Es ist vielleicht ein bischen vergleichbar damit, dass man vieles, sehr vieles im Kopf hat, das aber oft auch sehr schnell wieder "verschwindet", bzw. als "langweilig" zurückgestuft wird. Das kann durchaus auch dazu führen, dass man irgendwann alles sein lässt, weil man eh nichts wirklich zu einem Ende bringt.

Sicherlich kommt auch dazu, dass bei ihm vieles nicht wirklich einfach und gut gelaufen ist - aber ich sehe ich Möglichkeit gegeben, dass diese Probleme zu einer evtl. ADS-Erkrankung dazu kommen.

Ich melde mich beizeiten noch mal,

Nikola

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ADS, oder aber...

Antwort von CIaudiaUSA am 07.12.2003, 2:26 Uhr

eine andere moeglichkeit ist, dass er einfach zu faul ist, bzw. sich zu gut ist fuer andere full time jobs. ausserdem geht's ja auch so, also warum was aendern. wie ich schon vorher gesagt habe: was waere, wenn er in koeln alleine leben wuerde?

marit, dass du dich verantwortlich fuehlst fuer seinen umzug und folgedessen seines fastarbeitslos-seins finde ich ziemlich hart. man macht immer kompromisse/zugestaendnisse, wenn man eine familie hat. er ist halt deinetwegen nach K gezogen, na und. eventuell ist es dort nicht so einfach wie in seiner heimatstadt, aber wer hat schon gesagt, dass alles easy ist. jobs gibts ueberall. auf wieviele fulltimejobs (fremd-) bewirbt er sich? gibts zur weihnachtszeit nicht auch jobs ueberall zum verkauf z. b.?

oder hat er nur ausreden, wie du ja auch fuer ihn? sorry, wenn ich das so direkt sage, mich gehts nix an, und ich kenn euch nicht, aber es liest sich so.es hoert sich eben nicht so an, als wuerde er sich den hintern aufreissen, um seinen GERECHTEN teil zu eurer gemeinschaft dazuzugeben. du bist sein "enabler" (kenn das dt. wort nicht) und gibst ihm zig ausreden. ohne dich koennte er sich solche marotten und lahmarschigkeit nicht leisten. kann mir vorstellen, dass als kuenstler es schwierig ist, aber es gibt auch andere jobs, auch wenn die nicht so toll klingen.

kann mir auch vorstellen, dass seine ehre als mann ziemlich angeknaxt ist. aber da kann nur er sich selbst helfen.

liebe gruesse von
claudia

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