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Geschrieben von fiammetta am 30.03.2013, 21:33 Uhr

Gelten auch Geburten toter Kinder?

Hi,

unser erstes Kind mußte ich tot zur Welt bringen. Ins Kh kam ich am Freitag gegen 10.30 Uhr, am Dienstag mußte ich ins Examen. Die Wehen wurden eingeleitet, ich bekam nur anfangs Schmerzmittel, der Oberarzt kam alle Stunde und fragte mich, ob ich wirklich wieder schwanger werden wollte, ich wußte nur, dass ich irgendwann bis Sonntag das Baby gebären sollte und ein Stockwerk höher lang meine SM, die meinen Gatterich ewig blockierte, weil ihre Langeweile weitaus wichtiger war als mein Schock, meine Schmerzen und meine Ängste. Nachts um 23 Uhr waren die Schmerzen zwar heftig, aber es konnte noch dauern und folglich ging er heim, denn der harte Stuhl im Kh war ihm zu unbequem, einen anderen wollte er nicht organisieren und eigentlich brauchte er seinen Schlaf. Habe ich schon bemerkt, dass es für mich auch nicht bequem war? Ich wußte nicht, was mich erwartete und war auch so schwach, dass ich akzeptierte. Naja, mein (unser) toter Sohn kam gegen 5.15 am Samstag Morgen zur Welt, danach die Ausschabung. Während sie Geburt fortschritt war ich in einem erbärmlichen Zustand und erst in den Presswehen wurde ich gefragt, ob ich wollte, dass mein Mann verständigt würde... Nach der Ausschabung kam ich auf die Intensivstation, weil ich ihnen fast abgenippelt wäre. Mein Gatte wurde immer noch nicht verständigt, machte aber auch von sich aus keine Anstalten zu kommen. Gegen 10.30 Uhr bequemte er sich dann an mein Bett. Hinterher habe ich erfahren, dass mein SV und meine Schwägerin und deren Ehegesponst ihm ausführlich erklärt hatten (was sie mir dann noch in derselben Woche daheim auch noch so richtig in aller Ausführlichkeit um die Ohren gehaut haben), dass ich eh` völlig minderwertiger Dreck sei, um den es nicht schade sei, es mir recht geschehe und ihn das Ganze doch nicht wirklich etwas anginge. Was sie damit angerichtet hatten, begriff er erst etwas später als in seinem Gehirn ankam, dass sein Kind tot, ich fast verreckt war und jetzt der Gipfel der Unverschämtheiten erreicht war.

Ich wurde erst viele Jahre später wieder schwanger. Inzwischen hatte er kapiert, was geschehen war und stand auf meiner Seite. Er hatte aber die Wahl, mich bei der Geburt wieder alleine zu lassen (mit der Konsequenz, sich dann schleichen zu können) oder mir als eine Art Wiedergutmachung unter allen Unständen und ohne Rücksicht auf seine Befindlichkeiten beizustehen. Er war dann wirklich vorbildlich um mich besorgt und unterstützte mich. Allerdings hatte er auch Dusel, weil die Wehen gegen 7.00 Uhr am Morgen einsetzten und Bubi gegen 17.40 Uhr per KS zur Welt kam. Außerdem hatte ich meiner SM sehr eindringlich alles Erdenkliche angedroht, falls sie die Geburt mit ihrer krankhaften Mittelpunktssucht hätte stören wollen (Im Zweifelsfalle wurde sie immer schlagartig krank und brauchte augenblicklich Sohnemanns Unterstützung - sie wußte, dass sie hätte abkratzen können, ihr Sohn hätte mich nicht noch einmal alleine gelassen). Das hat sie begriffen und wenigstens ein paar Stunden Ruhe gegeben.

Mausi war ein Wunsch-KS und damit absehbar und, nachdem ich ja schon zum Profi geworden war, daher im Grunde stressfrei. Aber auch da war mein Herr Gatte ganz brav, liebevoll und vorbildlich.

LG

Fiammetta

 
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