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Geschrieben von Jorinde17 am 07.04.2022, 8:22 Uhr

Belastungen

Hallo,

ich kann Dich sehr gut verstehen, das ist wirklich eine schwierige Situation für Dich.

Dein Freund ist sicher auch noch recht jung und nicht viel älter als Du. Ich glaube, er ist noch nicht bereit für die Vaterschaft. Er ist zu unreif, um schon zu verstehen, was er jetzt tun sollte, was Du brauchst usw. Er will noch seine Freiheit, seine Kumpels usw.

Du hast Erwartungen an ihn, die er nicht erfüllen kann und will. Ich fürchte, Du musst lernen, die Dinge zu akzeptieren, wie sie sind. Er ist Berufssoldat, das wusstest Du ja vorher. Das Problem ist: Für Soldaten sind die Kumpels wie ihre Familie. Man erlebt zusammen viele gefährliche Situationen, das verbindet.

Außerdem pflegt man einen ziemlichen Männlichkeits-Kult. Die Rollenverteilung ist hier noch sehr altmodisch: Die Frau ist für Heim und Kinder zuständig, der Mann für die Heldentaten. Diese Welten vermischen sich nicht. Wo andere Männer heute z. B. in den Erziehungsurlaub gehen, ist das bei Soldaten absolut unüblich, das käme den meisten nicht in den Sinn.

Weißt Du, wenn man so jung ist wie Du, ist man noch sehr unerfahren. Man kennt oft die eigenen Bedürfnisse noch nicht gut oder achtet nicht gut darauf, dass sie auch erfüllt werden. Wer viel Nähe und Zuwendung möchte, sollte sich keinen Soldaten wählen, der die meiste Zeit weg ist. Wer einen liebevollen Familienvater will, sollte einen etwas älteren, reiferen Mann wählen, der schon bereit für diese Rolle ist.

Nun ist es aber ja so, wie es ist. Lernerfahrungen können sehr weh tun, vor allem wenn man schon vollendete Tatsachen geschaffen hat und schwanger ist, obwohl der Partner nicht so wirklich zum eigenen Lebensentwurf passt. Das bedeutet konkret: Du wirst das Meiste allein stemmen müssen. Du wirst sehr jung sehr stark werden müssen. Dein Freund wird sich wenig einbringen, das deutet sich jetzt schon an. Er findet es jetzt schon anstrengend, dabei hat die irre anstrengende Babyzeit noch nichtmal begonnen, die Paare nochmal sehr belastet (wissenschaftlich erwiesen).

Heißt: Selbst ist die Frau. Bei allem. Du wirst Dich kümmern müssen - um Dich selbst und um Dein Baby. Dein Freund wird im besten Fall das Geld ranschaffen. Es ist auch noch nicht sehr sicher, dass Eure Beziehung halten wird, so unreif wie er noch ist.

Du solltest nicht sehr auf ihn setzen. Deine Erwartungen wird er nicht erfüllen können. Wichtig wäre es jetzt, dass Du Freundinnen hast, die Dich verstehen und mit denen Du reden kannst. Geh unbedingt in einen Geburtsvorbereitungkurs. Dort triff man andere Frauen, manchmal ergibt sich eine Freundschaft, und außerdem kann man mal reden.

Und etwas wirst Du wirklich lernen müssen, auch wenn das mühevoll ist: im zukünftigen Leben sehr gut auf Dich zu achten. Du hast bereits eine andere schlimme Beziehung hinter Dir, auch da hast Du nicht auf Dich und auf die Warnsignale geachtet. Jetzt hast Du Dir einen Mann ausgesucht, der wiederum Deine Bedürfnisse nicht erfüllen kann. Manche Frauen wiederholen dieses Muster ein Leben lang, wenn sie nicht aufwachen und anfangen zu überlegen, was sie wirklich wollen - und was sie auf keinen Fall wollen.

Egal, wie die Beziehung sich weiterentwickelt, fang an, gut für Dich zu sorgen. Überlass das nicht mehr anderen Menschen.

LG

 
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