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Geschrieben von DK-Ursel am 22.07.2017, 10:14 Uhr

Ausländische Tagesmutter und Sprachfähigkeiten beim Kind/Helene

Finale, ganz sicher hast Du Recht, daß schlechte Sprachkenntnisse bei Schulbeginn kritisch zu sehen sind.
Genau das aber sehe ich hier doch gar nicht:
Die Tagesmutter spricht ja sogar Deutsch mit ihm, und Grammatikstrukturen lernen die Kinder eben auch am besten in ihrer Muttersprache.
Meine eigenen Dänisch-Grammatikkenntnisse sind auch nach 2 Jahrzehnten hier noch lange nicht so gut und differenziert wie meine deutschen, geschweige denn mein Wortschatz - und doch spreche ich fließend, kann alles sagen, was ich will und Dänen glauben, ich spinne, wenn ich das sage.

Es ist inzwischen sehr viel darüber geschrieben worden, lies mal die Fachliteratur! Letztendlich ist das auch ein soziales Problem, weitaus mehr als ein sprachliches.
denn wenn die Eltern als - entschuldigt, das soll jetzt keinen verletzen oder snobistisch klingen - aber wenn die Eltern zuhause nur armseliges Türkisch oder Griechisch oder Rumänisch sprechen, werden sie ihrem Kind auf Deutsch kaum mehr als auf Rumänisch beibringen können an Grammatikstrukturen und Wortschatz.
Oder wieso sollte ihre Fremdsprache besser als die Muttersprache sein?
Wie soll das gehen????
Auch Kinder aus - wie hieß das so "nett" - bildungsfernen Familien, die deutsch sprechen,weil sie nichts anderes können, sprich Deutsche sind, haben schlechtere sprachliche (und darum auch in an deren Fächern schlechtere) Chancen.
Das liegt DANN aber nicht an der Sprache, sondern am sozialen Erbe, das es zu durchbrechen gilt.
Dasselbe gil doch für Ausländer genauso !

Es ist leider eine Unsitte, viele solcher Probleme einfach auf die 2. Muttersprache zu schieben - und dabei zu übersehen, wo die wirklich Ursachen liegen und daß nur Deutsch sprechende, nur dänisch sprechende (hier), nur englisch sprechende Kinder (in den USA/GB) dieselben Probleme haben.

Hast Du mal nachgeschaut, wieso die Kinder, die bei Dir mit schlechtem Deutsch in die Schule kommen, so schlecht Deutsch sprechen?
Waren die im KIGA?
Waren die evtl. ziemlich isoliert im KIGA oder haben sich auch dort zu Grüppchen mit ihrer Sprache zusammenschließen können?
Wie erwähnt sind es oft diese Ghettobildungen (die man nicht per se verurteilen sollte, sondern auch hier Ursachenforschung!) dort und zuhause,die Ausländerkinder auf einem gewissen Niveau belassen, sprachlich.

Lies Dich mal klug in Mehrsprachenforen und auf -mailinglisten - in all den Jahren, die ich dort unterwegs bin, habe ich noch nie gehört, daß die Schulerfolge aufgrund der Sprache schlecht waren.
Zugegeben:
es schreiben dort leider wenig Türken, wenig Rumänen, wenig sozial Schwache.
Und wieso ist das so?
Und wieso sind die Kinder der anderen wohl besser in der Schule als manches einheimische Kind?
Weil die Familien per se auf Bildung, Sprache achten - und trotzdem zuhause sehr oft eben NICHT die Umgebungssprache sprechen, genau aus diesem Grund!

Übrigens hatten , wie erwähnt, auch meine Kinder nur einen schweigsamen Vater und eine dän. Großmutter (bei Besuchen) für ihr Dänisch, bis sie mit 31/2 und 4 J. in den dän. KIGA kamen - ihr Dänisch war und ist trotzdem wunderbar und sie gehörten zu den Klassenbesten ,was für den erwähnten dt. Patensohn ohne jegliche dän. (aktive) Sprachkenntnisse ebenso gilt.
Und davon gibt es eben auf den Mailinglisten Hunderte von Beispielen!

Ich würde wirklich gerne sehen, wie DU oder Helene Euer Kidn in eienr Fremdpsrache großzieht, die Ihr evtl./wahrscheinlich dann zumindest auch noch ziemlich rudimentär beherrscht, wenn das Kind so klein ist (denn mit denJahen wächst das natürlich auch bei einem interessierten Erwachsenen - man lebt aber meistens nicht erst 10 Jahre im Land, um die Sprache zu lernen, bevor man eine Familie gründet!) --
und wie ihr ihm dazu auch noch besser grammatikalische Zusammenhänge und den Reichtum einer = Eurer Muttersprache beibringt.
DAS möchte ich allen Ernstes - keine Ironie, denn es übersteigt mein Vorstellungsvermögen, das ich in diesem Bereich schon des öfteren revidiert habe.

Nichts für ungut, aber daß Einwanderer und Flüchtlinge zuhause Deutsch/Dänisch bzw. eben die Umgebungssprache mit ihren Kindern reden sollen, die sie selber gerade erst lernen, ist eine populistische CSU-oder hierzulande DF-Partei-Forderung, die jedes sachlichen Hintergrunds entbehrt.

Wenn Du Dir mal überlegst, wie weit Du da mit Deinen Fremdsprachenkenntnissen kämst -- dann hast Du ein kleines Gefühl dafür, was du gerade von Menschen mit oftmals weder höherer Schulbildung noch Studium verlangst.

Gruß Ursel, DK

 
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