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Geschrieben von DK-Ursel am 15.11.2016, 10:47 Uhr

Jesper Juul

Da er hier erwähnt wurde, wil lich mich aus dem Land des Erziehungspapstes mal eben melden.

Ich bin eigentlich ein Fan von ihm, denn seine Methoden sind auch auf den Umgang auf Erwachsene übertragbar und ich habe viel durch das Lesen seiner Bücher gelernt, wie die dänische Gesellschaft an sich "funktioniert".
ABER:
Bei "eigentlich" folgt immer ein "uneigentlich , daher mein Einwand:
Auch Jesper Juul ist nicht immer logisch und konsequent.
Gerade in diesem Zusammenhang fällt mir wieder eine Talkshow vor einigen Jahren ein, in der er saß, zusammen mit einigen (Promi)Müttern, die ihn konkret fragten, was er denn mache, wenn das Kind nun z.B. partout nicht Zähne putzen wolle.
Worauf er mit Erklärungen der Eigenverantwortung kam und daß man eben Bilder zeigen könne, wie der Mund aussieht, wenn nicht ...etc.
Diese Eigenverantwortung an s Kind geben ist bei den Dänen ja in der Tat sehr ausgeprägt.
Wir hatten damals eine äußerst problematische Zeit mit Teenager und mir wurde immer wieder geraten, mehr loszulassen, obwohl ich für dt.- Verhältnisse sicher bereits "verantwortungslos gleichgültig" war.
Und da sah ich dann den Konflikt im TV hautnah - ich holte noch meinen Mann dazu ,damit der sähe, was in mir abgeht:
Die dt. Mütter waren entsetzt, ungläbig, widersprachen, hatten Einwnde --- und er ließ los.
Dioese Konflikt hatte ich in meiner Brust - bei einem Teenager ----- und habe auch weiterhin gelernt loszulassen, abzugeben..
Nicht aber bei einem frierenden Kleinkind, das gar nicht merkt, daß ihm die hädne und Füße abfrieren, wei les ganz andere Körperverhältnisse als wir.
Nicht bei einem Kind im Jesper-Juul-Beispiel, das mit 3 oder 5 noch ziemlich gleichgültig auf die Zähne in 1 Jahr gucken wird und sich kaum vorstellt, welche Schmerzen und Ärgernisse bis ins hohe Alter hinein es damit riskiert..

Von daher höre ich immer auf meinen Bauch und schalte meine Vernunft ein, auch beim Loslassen.
Manchmal habe ich meine Kinder auch ins "offene Messer" rennen lassen.
Dann aber waren sie auch so alt, daß sie wußten, was auf sie zukommt, wenn...
Oft habe ich versucht, sie vor Schaden zu bewahren - und wenn dies unmöglich war, tröstend und helfend da zu sein.

Ich denke, zu den wichtigsten Erfahrungen der Kindheit und Jugend gehören auch die negativen, die, wo man mit seinem Kopf durch die Wand will und merkt: Das tut weh, das geht nicht.
Aber vebrunden damit muß auch sein,d aß dann Erwachsene, Eltern, Freudne da sind ,die einen trotzdem noch lieben nud die einem helfen,d ie Beule zu kühlen und wieder aufzustehen.
Niederlagen wegstecken ist eine wichtige Erfahrung, sie kann durchaus aus einer logischen Konsequenz entstehen.
Aber das Kind und der junge Mensch muß zumindest halbwegs in der Lage sein, den Zusammenhang zwischen Tun / Nichttun und Folge zu verstehen.

In meiner Welt hat der liebe Gott kleinen Kindern die Eltern genau dafür mitgegeben, daß sie auf das Kind aufpassen und für es da sind, solange das nötig ist --- dazu gehört auch, daß sie den Mut zur unpopulären Entscheidung haben und sagen, wo es gerade mal langgeht.
Sonst kämen Kinder wohl als Erwachsene auf die Welt.

Nun bin ich ein bißchen vom Thema abgekommen, aber so sehr ich Jesper Juul (und die dänische Pädagogik) schätze:
ALLES habe ich nicht übernommen, manches sehe ich auch recht kritisch.
(Und es gibt auch hierzulande Kritiker an ihm.)
Ich schließe Emilies Erklärungen zur logischen Konsequenz an --- udn wie ich oben gesagt.habe:
Auch eine wütende, fassungslose, traurige Mutter kann die logische Folge einer kindlichen "Untat" sein --- und lehrreich. (Wenn ich meine Mitmenschen ärgere bis zur Weißglut, hat das Konsequenzen...)

Gruß Ursel, DK

 
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