Hallo - mal einige Fragen hab wegen KiGa-Platz

Hallo Ele,

ich möchte mich Calcifer anschließen. Du bist in einer sehr schlimmen Situation, auf dir lastet die gesamte Verantwortung, die du dir vor dem Tod deines Mannes teilen konntest, und dann auch noch dieser Kampf ! Ich kann dich verstehen.

Ich arbeite auch in Vollzeit, bin leitende Angestellte und werde diesen Job definitiv nicht aufs Spiel setzen, "nur" weil ich ein Kind habe (ich hoffe, du verstehst mich richtig). Wir sind extra von Hessen nach Rheinland-Pfalz umgezogen, weil es hier schon einen Rechtsanspruch für Zweijährige gibt und die Betreuung bis aufs Essensgeld kostenlos ist.

Allerdings gibts hier auch die üblichen Haken:
den Rechtsanspruch hat man ab Geburtstag des Kindes, de facto wird es aber wenn überhaupt erst zum Sommer aufgenommen, wenn die großen Kinder in die Schule wechseln. Den Rechtsanspruch hat man gegenüber dem Träger der Jugendhilfe (Jugendamt ?!), nicht aber gegenüber dem einzelnen Kindergarten. Und deren Vergabepraxis wurde hier bereits ausführlich beschrieben (nach Gefühl, Geschwisterkinder und Krippenkinder mit Vorrang, etc.). Die Rechtsprechung sagt allerdings auch was von Wohnortnähe und ggf. Übernahme von Transportkosten. Google mal, wie das in BeWü geregelt ist.

Ich habe meine Tochter ein Jahr vor unserem Umzug in allen 38 KiTas hier im Ort auf die Warteliste setzen lassen und immer wieder angerufen. Persönlich vorbeigehen wäre noch besser gewesen, aber wir hatten damals noch 120 km Distanz dazwischen. Immer sehr freundlich sein, wenns sein muß, auch an Mitleid appellieren (deine Situation ist ja nun wirklich schlimm !) und auch mal durchblicken lassen, daß du dein Kind ja viel lieber zuhause selbst betreuen würdest, das aber wegen des Arbeitgebers nicht geht. Meine Erfahrung war leider auch, daß die meisten KiGa-Leiterinnen hier voll berufstätigen Müttern nun ja ein wenig reserviert gegenüber stehen.
Meine Tochter ist immer eine der letzten, die um 16.30 abgeholt werden. Ich schaffe es einfach nicht früher, und sie möchte meist auch lieber dableiben :-) Ich ernte oft eine hochgezogene Augenbraue *g*

Aaaalso:
auch wenns Zeit und Nerven kostet, klappere die KiTas alle ab. Sei extrem freundlich, äußere Verständnis für die schwierige Lage der Leiterinnen, die eine große Verantwortung haben und sehr viel Verwaltungsausfwand bewältigen müssen und bleib am Ball ! Frage mal bei deinem Arbeitgeber nach, ob er sich irgendwie in die Bresche werfen könnte. Manchmal habe Firmen Kontingente in betriebsnahen KiTas. Oder er könnte mal bei der Stadt anrufen und sich davon überzeugen, daß die Situation seiner Mitarbeiterin wirklich sooo aussichtslos ist :-)
Oder gehe mal bei den Trägern konfessioneller KiTas vorbei. Viele Pfarrer haben da auch ein Wörtchen mitzureden.

Und wenn deine Tochter einen Platz bekommt, denk an die Eingewöhnungszeit. Damit sie nicht noch die vollen 6 Wochen Eingewöhnung strikt nach Berliner Modell absolvieren muß, wenn sie bereits eine Betreuung und eine gewisse Abwesenheit von Mama kennt, teile das den Erzieherinnen / Leiterinnen auch möglichst schonend mit. Das könnte nämlich mit deinem Urlaubsanspruch schwierig werden :-)

Was fällt mir sonst noch ein: schau mal unter betreut.de, oder solchen Netzwerken, die z.b. "Leihomas" anbieten.

Ich drück dir die Daumen. Schreib mal gelegentlich, wie es weitergeht !

LG,
Sabine