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Geschrieben von +emfut+ am 11.03.2010, 14:03 Uhr

Hm,

Konsequenzen sollten ja eigentlich etwas tendenziell Unvermeidliches sein - sonst sind sie, wie Vio zu Recht bemängelte, Pseudo-Strafen. Insofern sind Konsequenzen - wenn es wirklich Konsequenzen sind - niemals unangemessen.

Ich hätte das jetzt nicht so reflektiert, aber im Grunde kann ich mich Vio schon anschließen.

Bei uns gibt es Regeln. Diese Regeln sind zum größten Teil gemeinsame Regeln und werden gemeinsam "beschlossen". Wir leben hier als Team, als Gemeinschaft, und für eine Gemeinschaft braucht es Regeln, sonst funktioniert sie nicht. Dazu gibt es auch "pädagogische Regeln", die z.B. den Fernsehkonsum oder die Nachhausekommzeiten betreffen. Diese Regeln haben zunächst mal nichts mit den Zusammenleben an sich zu tun, aber sie sind trotzdem Gemeinschaftsregeln, die jeder von uns jederzeit begründen kann.

Regeln werden auch immer mal wieder diskutiert. Wenn Fumi mit 12 um 20:00 Uhr zu Hause sein muß, dann kann man diese Regel mit 13 mal zur Diskussion stellen. Oder ich stoße eine Diskussion darüber an, ob eine neue Regel zum Computerkonsum nicht auch mal sinnvoll wäre.

Auch wenn ich Strafen hin und wieder mal kontempliere - am Dienstag erst, weil Fumi sich hier unmöglich aufführte: Wirklich durchgezogen werden solche Strafen - hmm, ich will jetzt nicht "nie" sagen, aber ich kann mich nicht daran erinnern, jemals eine "echte" Strafe durchgezogen zu haben. Meistens ist das eher eine Formulierung meiner Wut, Angst oder dem Gefühl, was eine Aktion bei mir ausgelöst hat - und dann ein gemeinsames Überlegen, wie das jetzt anders geht.

Beispiel vom Dienstag: Wie gesagt, Fumi hatte sich drei Tage am Stück unmöglich aufgeführt. Als sie morgens durch die Tür war, zitterte ich vor Wut. Bis abends hatte ich mich beruhigt, wir haben darüber geredet. Sie hat sich entschuldigt ob ihrer (pubertär bedingten - dafür habe ich Verständnis) schlechten Laune - und wir haben überlegt, was sie beim nächsten Anfall der Extremlaune machen kann: Kissen schlagen, Joggen gehen, Spaziergang machen, Teddy anbrüllen - und was sie dann besser läßt: Mama beschimpfen, Bruder schlagen, generell andere drunter leiden lassen.

Erziehung ist ja auch eine Typfrage. Ich weiß inzwischen, daß ich nicht der strukturierte Typ bin, der Listen aufstellt und Pläne macht und Regelwerke mit Strafkatalogen aufstellt. Früher dachte ich, daß "man" das doch tun muß für eine "gute" Erziehung. Inzwischen kann ich dazu stehen, daß ich dafür einfach nicht der Typ bin, und mein Erziehungsstil eher eine spontane, situationsbezogene Sache ist. Meine Kinder kommen damit klar, weil sie es nicht anders kennen - und weil , bei aller Spontaneität, meine Erziehung nie unberechenbar oder willkürlich ist. Was sie dabei lernen ist, daß Regeln Gründe haben (und nicht wild aufgestellt werden, damit ich meine Macht demonstrieren kann). Aber Gründe ändern sich, und dann denken wir eben gemeinsam über die Regeln nach und ändern sie bei Bedarf.

Gruß,
Elisabeth.

 
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