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Geschrieben von Joelina77 am 26.08.2007, 23:00 Uhr

Bei uns ist das alles echt anders

Huhu...

Also ich weiss gar nicht wo ich anfangen soll... :-)
Der Alltag der ersten Klasse sah so aus, dass gar kein regulierter Unterricht vor der Klasse stattgefunden hat, d.h. keine Lehrerin die vor der Klasse steht und unterrichtet, das gab es nie.
Es gab auch weder Hefte noch Bücher (bis auf das Rechnenbuch) und die Kinder bei uns haben weder so lesen und schreiben gelernt wie ich damals (also mit der Fibel, Fu und Fara), es wurden gar keine Wörter geübt etc...
Die Kinder hatten immer Freiarbeit, bedeutet, jedes Kind durfte sich immer aussuchen, was es arbeitet und keines wurde dazu gezwungen.

Da ich all seine Schulunterlagen hier habe (also alle Blätter) weiss ich ganz genau, was er im ersten Jahr gemacht hat: Mein Sohn hat diesen Seh- und Hörpass gemacht (einzelnde Buchstaben raushören und optisch erkennen), sie hatten gerade eben mit dem Zahlenraum bis 20 angefangen... aber wirklich gerade erst. Leseübungen gab es nie.
Im Sachunterricht haben sie Gemüse und den Aufbau von Blumen durchgenommen - mehr nicht.
Mein Sohn hat bis zum Ende der ersten Klasse täglich immer wieder Buchstaben nachgemalt...Viele Arbeitsblätter zum Buchstaben-finden z.B. in einem Buchstabenwirrwarr, oder Zuordnungsaufgaben... sowas halt...

Mein Sohn hat vor der zweiten Klasse weder ein Heft besessen, noch jemals auf einem linierten (oder karierten) Blatt geschrieben - plötzlich soll ers können - hätte ich nicht mit ihm geübt, hätte er noch niemals Wörter geschrieben.
Sie haben zwar in der Schule gerechnet, aber vielleicht in dem ganzen Jahr überhaupt nur zweimal?
Alles andere war immer Hausaufgabe - das bedeutet im Umkehrschluss, dass wir Eltern dass unseren Kindern beibringen mussten, weil es nunmal im Unterricht nie besprochen bzw bearbeitet wurde...

Ich hab nix dagegen meinem Sohn zu helfen, das ist ja selbstverständlich und klar ist für mich auch, dass man die Hausaufgaben betreut...nur mit Betreuung ist es ganz einfach noch lange nicht getan.

Den anderen Eltern geht es fast allen ganz genauso, weiss ich mittlerweile (wir hatten gestern Schultrödelmarkt, und da hab ich sie mir vorgeknöpft).
Auch mit der Lehrerin konnte ich kurz sprechen - sie meinte das liegt eben an der Eingangsstufe hier in NRW, die Kinder dürfen, müssen aber nichts machen, ab der zweiten Klasse muss dann aber mit dem normalen Unterrichtsstoff in normaler Weise weitergemacht werden, so entstehen teilweise grosse Lücken, die wir als Eltern schliessen müssen.
Wenn das nicht gelingt werden die Kinder eben wieder zurückgestuft (in die erste Klasse, in der sie sowieso nichts lernen)...

Na ja - da wir in nur 6 Wochen ja fast alles "aufgeholt" haben, bin ich guter Dinge, dass es klappt. Dennoch finde ich das schon unverschämt irgendwie... ich bin selbstständig und kann mir daher meine Zeit halbwegs frei einteilen und dann eben nachts arbeiten, aber es soll ja auch berufstätige Mütter mit festen Arbeitszeiten geben... seufz...

Liebe Grüsse
Joelina

 
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