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Geschrieben von Phase1 am 12.12.2009, 11:49 Uhr

Also grundsätzlich...

...finde ich es schonmal sehr absonderlich, wenn einem für einen Kindergeburtstag nichts besseres einfällt, als die Kinder vor die Glotze zu setzen. Aber naja, jeder wie er meint.

Dann aber einen Film vorzuführen, der ursprünglich FSK12 war und bekanntermaßen nur deswegen geringfügig abgeändert wurde, damit er in die FSK6-Kategorie passt, damit die Kinokassen klingeln, ist ja schonmal der nächste Knaller. Dass die Freigabe der Harry Potter Filme für Kinder umstritten ist, sollte sich inzwischen rumgesprochen haben.

Und dann auch noch die Kinder selber fragen, ob sie diesen Film sehen dürfen oder nicht - natürlich sagt da kein Kind nein! Wie dämlich ist das denn??

Deinen Sohn trifft keine Schuld. Für einen 9-Jährigen wäre es wirklich zuviel verlangt gewesen, in der besagten Situation sich dem Gruppenzwang standhaft zu widersetzen und selbstbewusst zu sagen "Nein, meine Mutter erlaubt das nicht". Wie hätte er denn dann dagestanden?
Er scheint sich jedoch schon vor dir zu schämen, eben nicht diese Selbstsicherheit aufgebracht zu haben. Das ist Strafe genug, bestraf ihn nicht noch mehr. Rede mit ihm, dass es zwar nicht richtig war, dass er nichts gesagt hat, aber sag ihm auch, dass du deswegen nicht mehr sauer bist, und dass er es halt das nächste Mal besser machen soll.

Zu Harry Potter selber kann ich nur sagen: die Bücher ja, die Filme nein.
Ein gruseliges Buch zu lesen ist etwas gaaanz anderes als einen gruseligen Film zu sehen.

Beim Lesen stellt man sich die Dinge nicht schlimmer vor als es das eigene Gemüt verkraften kann.

Beim Anschauen eines Filmes jedoch bekommt man fertige Bilder vorgesetzt, die den Hirnen der Filmemacher entsprungen sind.

Diese Bilder entsprechen seltenst den eigenen Vorstellungen, sie besetzen jedoch unsere Vorstellungskraft und lassen sich kaum mehr daraus entfernen. Das weiß jeder, der schonmal einen Film gesehen hat und hinterher erst den entsprechenden Roman. Umgekehrt ist man oft nach dem Lesen eines Romans enttäuscht, wenn man den Film dazu sieht - einfach aus dem Grund, weil die Bilder aus dem Film nicht den eigenen Imaginationen, die man beim Lesen hatte, entsprechen.

Da bei euch ja nun das Kind schon in den Brunnen gefallen ist, hilft nur: darüber reden und die Gruselszenen thematisieren. Dein Sohn wird jetzt keinen bleibenden Schaden davontragen, weil er einmal bei Freunden Harry Potter gesehen hat. Ausschlaggebend ist die dauerhafte Prägung - und die findet zu Hause statt.

 
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