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Geschrieben von +emfut+ am 26.10.2007, 23:03 Uhr

+emfut+

Da verstehst Du mich miß.

Es geht mir NICHT darum, irgendwem irgendwas zu schenken. Wenn eines meiner Kinder eingeladen ist bei einem Kind, das ich nicht so gut kenne, frage ich oft nach, was sich das Kind wünscht. Allerdings ist die Antwort, die ich bekomme, dann nicht "Artikelnummer 4711 von Lego, gekauft bei Firma XYZ" sondern "etwas von Lego, gerne aus der Mars-Mission-Serie, das bespielt er derzeit am liebsten". Dann kann ich entscheiden, ob ich die kleinste Packungseinheit für unter 5,- Euro kaufe, oder eine mittlere für rund 10,- Euro, oder möglicherweise eine Packung Lego, die nicht zur aktuellen Mars-Mission-Serie gehört, das ich aber letzte Woche sehr günstig bekam, das daher größer ist als die sonst für mich maximal bezahlbare kleine Packungsgröße, und das durchaus mit der Mars-Mission-Serie verbaubar ist.

Ich habe auch überhaupt nix dagegen, für ein Geschenk mit anderen zusammenzulegen. Woraus schlußfolgerst Du das?

Mir sind, ganz generell, diese Geschenktische, -kisten, -sonstwas ein Gräuel. Weil sie für mich nix mehr mit dem Ursprung des Schenkens, der liebevollen Beschäftigung des Schenkenden mit dem Beschenkten, zu tun haben.

Ich kann mich gerade eben so mit diesem Geschenktischen anfreunden, wenn es zum Beispiel um eine Hochzeitsfeier mit 100 geladenen Gästen geht und man mit den ganzen Vorbereitungen sowieso schon im Streß ist. Da wäre es extrem nervig, wenn alle 100 Gäste bei der Braut und dem Bräutigem anrufen und fragen, was sie sich denn wünschen. Die Koordination solcher Listen würde ausufern.

Aber wenn eines meiner Kinder Geburtstag hat, dann bin ich durchaus in der Lage, die drei bis fünf Mütter (nämlich nur die, die das Kind und seine Vorlieben nicht sowieso schon näher kennen), die da anrufen, mit einem passenden und allgemein gehaltenen Wunsch zu versorgen.

Zumal es hier im Stadtteil ungefähr 20 Läden hat, die kinderkompatible Dinge verkaufen. Sogar Aldi hat immer wieder sehr schöne Spielsachen. Warum soll ich mir also vorschreiben lassen, daß ich die Holzbausteine bei XYZ kaufen soll, wo ich gerade einen Eimer mit sehr schönen Holzbausteinen von Alid in meiner Sammelkiste habe? Ich habe ein großes Problem mit jeder Art von Bevormundung, und Geschenketische ("Du darfst nur das kaufen, und zwar nur da!") sind eine Bevormundung und somit anmaßend.

Und als Schenkende freue ich mich, wenn ich durch die Läden gehen kann, vielleicht mit einem allgemein gehaltenen Wunsch im Hinterkopf, und mir überlegen kann, was dem Kind eine Freude machen würde. Bei den Kindern, zu denen meine Kinder regelmäßig Kontakt haben, ist das sowieso kein Thema. Denn da weiß ich, was sie gerne spielen, wenn sie bei uns zu Besuch sind, und so ungefähr weiß ich auch, was sie zu Hause haben.
Ja, das kann dann auch mal ein Brettspiel sein für das Kind, das zu Hause überhaupt kein Brettspiel hat, das aber bei uns mit großer Begeisterung Brettspiele mitspielt. Etwas, worauf Kind und Mutter vielleicht gar nicht gekommen wären.
Und ja, das schließt die Option des Scheiterns mit ein. Aber es schließt eben auch die Option eines Überraschungserfolges mit ein.
No risk, no fun.

Kurz:
Mir geht da der Sinn des Schenkens flöten. Dem Schenken heißt nicht, die Freundschaft in Euro umrechnen und den Betrag in Form eines Gegenstandes auf den Tisch zu legen. Zum richtigen Schenken gehört, sich mit dem Menschen zu beschäftigen, den ich beschenken möchte.

Gruß,
Elisabeth.

 
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