Der Arzt berät oft nicht ganz uneigennützig...

Ja, Dein Gyn hat ja selbst auch keine Gebärmutter. Dafür bekommt er aber eine kleine Prämie, wenn er Dich an ein bestimmtes Krankenhaus überweist. Bedenke immer, dass man in Deutschland extrem gern operiert, daran verdienen alle kräftig: der überweisende Arzt und auch die Klinik, die das Ganze mit Deiner Krankenkasse abrechnet.

Deshalb ist die Beratung Deines Gyns, auch wenn er nett ist, niemals ganz uneigennützig. Er ist ein selbständiger Geschäftsmann, und dass er ein kleines „Dankeschön“ bekommt für jede Frau, die er an einen Kumpel von sich in der Klinik überweist, ist keine Annahme, sondern das sagte mir ein Freund, der selbst niedergelassener Frauenarzt ist und vorher Oberarzt in einer Klinik war.

Von daher musst Du bei solchen Versprechen, wie: „Das ist total easy, und danach werden Sie keine Schmerzen mehr haben“, immer vorsichtig sein. Keine OP ist ohne Risiken. Eine Freundin von mir hatte auch eine Gebärmutterentfernung und hat seitdem große Darmprobleme, weil im Unterbauch „zuviel Platz“ ist. Die Darmwand will aber wohl Halt und etwas Gegendruck haben. Meine Freundin hatte in der Folge schon zwei Darmverschlüsse (Klinik, Lebensgefahr, erneute OPs).

Das ist sicher ein Einzelfall. Aber er zeigt, dass es nicht automatisch eine gute Idee ist, ein Organ, das einem Beschwerden macht, mal eben so wegschneiden und rausnehmen zu lassen. Absolut jeder Eingriff will gut abgewogen werden.

LG