Geschrieben von Hexhex am 18.07.2012, 14:43 Uhr |
Depressionen
Hallo,
es ist ja leider allgemein so, dass Männer mit seelischen Problemen überfordert sind und damit rein gar nix anfangen können - das gilt ja sogar noch, wenn sie selbst erkranken. Es liegt also nicht nur an Deinem Männe, ich glaube, meiner würde ähnlich reagieren. Er ist schon leicht überfordert, wenn ich mal eine Grippe habe. Ich habe zwei Freundinnen, die schonmal eine Depression hatten, auch deren Männer konnten damit nicht gut umgehen, sondern reagierten eher gereizt.
Ich glaube, es kann daher nicht darum gehen, dass Du Deinen Mann von Deiner Krankheit zu überzeugen versuchst. Das wird Dich frustrieren und Deine Passivität eher verschlimmern. Du musst ihn auch gar nicht überzeugen. Was Du aber musst, ist selbst gut auf Dich achten. Und das, was Dir gut tut und was Du an Bedürfnissen hast, musst Du dann auch durchsetzen. Egal, ob Dein Männe Dir dafür applaudiert oder sich damit eher schwer tut. Das ist wurscht. Du kannst jetzt nicht warten, bis er Deine Erkrankung versteht oder einsieht oder Mitgefühl entwickelt. Denn dann wirst Du vermutlich lange warten.
Was Du tun könntest: Nimm ihn ein Mal mit zum Psychiater. Männer hören eher auf "Fachleute" (vor allem männliche!), wenn sie etwas verstehen sollen. Es könnte hilfreich sein, wenn ein Mann, Arzt, Fachmann ihm etwas sagt zu Deiner Erkrankung, der notwendigen Behandlung und zu den Veränderungen, die sie im Alltag mit sich bringen kann.
Trotzdem wirst Du aber lernen müssen, gut auf Dich zu achten. Frauen mit Depressionen haben oft genau hier ja ein Problem. Lerne Deine Bedürfnisse neu kennen, erspüre Dein Bauchgefühl, gucke, was sich in Deinem Leben stimmig oder nicht mehr stimmig anfühlt. Ich finde es gut, dass Du Dir dabei therapeutisch helfen lässt, das ist jetzt ganz wichtig. Schau' dabei auch, was Du im Alltag brauchst (Auszeiten, schöne Dinge, Kurzurlaub, eine Putzfrau gegen die Überforderung, regelmäßige Abende mit einer Freundin usw.) und organisiere das. Dein Mann oder die Großeltern können auch mal aushelfen, wenn Du nicht da bist.
Es hilft alles nix: Die Hauptarbeit an Deiner Depri musst Du selbst leisten. Wenn Du bisher eher willensschwach warst und allen zu leicht nachgabst aus Angst vor Konfrontationen und Konflikten, wird es Zeit, das Durchsetzen zu üben. Das verlangt Deiner Umgebung etwas Umgewöhnung ab, sie werden's aber überleben. Was nicht hilft: abzuwarten und zu hoffen, dass Dein Mann plötzlich Mitgefühl entwickeln und die Dinge im Alltag und Eurer Beziehung für Dich ändern wird, denn das wird er nicht. Die Initiative muss von Dir kommen, und er muss mitwachsen und sich mitverändern - zur Not mit Nachdruck. Die Therapie wird Dir genau dabei helfen, glaube ich. So eine Depri kann auch eine Riesenchance sein, weil sie dazu zwingt zu schauen, was im Leben nicht mehr in Ordnung ist und es wirklich zu verändern. Täte seelisch nämlich nix weh, würde man vermutlich alles so lassen, wie es ist.
Nur Mut!
- Depressionen nimmt mein partner das nicht ernst genug ? - julalua 15.07.12, 20:09
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