traurig. keiner weiß vom baby.

hallo sommersonnenkind,

bei uns können es gerade die großen nicht für sich behalten! das heißt, wenn wir es erzählen, muss ich sofort mit dramatischen nachfragen seitens meiner eltern rechnen, und ich bin mir nicht sicher, ob ich zur zeit taff genug bin, um dem stand zu halten. ich will nicht noch mehr "problembewusstsein" an den hals geworfen kriegen, und da sind meine eltern mit ihrem stirnrumzeln, dem schweigen, den versteinerten gesichtern und dem unausgesprochenen vorwurf (manchmal sprechen sie ihn auch aus, besonders, wenns mir doch mal nicht so gut geht und ich mich auch noch traue, ihnen davon zu erzählen) gerade nicht die richtigen. ich hätte gern von meiner familie unterstützung, glaube aber zur zeit nicht wirklich an die möglichkeit, welche zu kriegen.

die große ist nicht unproblematisch, aber das soll sie auch nicht sein. sind wir alle ja nicht ;-) . manchmal wirkt sie ein bißchen verloren, manchmal pubertiert sie laut und fröhlich mit meinem großen (12) durch die wohnung, manchmal verkriecht sie sich in einem dunklen tunnel und ist nicht zugänglich. vir ein paar tagen ist meiner tochter (11) mal der kragen geplatzt, weil es ihr zuviel geworden ist, seit wochen ihr zimmer zu teilen und sich selbst dabei so sehr zurück zu nehmen, und da gabs ganz schön fiese zankereien. mein dritter (8) ist unglücklich, weil sich zeitweise alle großen gegen ihn verschwören und ihn böse ausschließen. und die kleinen (1 und 3) immer mittendrin; sie haben kein eigenes zimmer, sondern sind mit im elternzimmer, und das bis abends um zehn.

wir versuchen immer, allen raum zu geben und eine atmosphäre zu erhalten, in der jeder sich frei äußern kann und sagen kann, was er/sie braucht oder stört oder wo hilfe nötig ist. normalerweise gibts dann auch immer ne möglichkeit, jedem irgendwie gerecht zu werden und wir finden mittel und wege für jeden. zur zeit ist aber überall von allem nötigen zu wenig da: zeit, nerven, platz, aufmerksamkeit.

ich hab angst davor, mich rechtfertigen zu müssen. hab keine kraft auch noch dafür. das bonbonbaby hat sich offensichtlich ausgesucht, auch noch zu uns zu wollen, also soll es kommen dürfen. aber wer versteht das?
meine großen (meine tochter!) sind frei genug, mir auch noch ins gesicht zu sagen, dass noch ein baby zu viel ist. jedenfalls ist das meine vorstellung und die macht mir angst.

ansonsten liebe ich großfamilie und bin wirklich fan von kreativem chaos, aber zur zeit fledderts mich.