November 2018 Mamis

November 2018 Mamis

Mein Postfach

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

von Elsbeth  am 30.11.2018, 21:16 Uhr

Geburtsbericht :) - vorsicht lang

Hallo meine Lieben,

Wahnsinn, unsere Lütte ist schon 11 Tage alt. Endlich finden wir hier so etwas wie unseren neuen Rhythmus und ich halbwegs ausreichend Schlaf, um hier wieder Zeit verbringen zu können.

Zunächst allen, die ebenfalls ausgekugelt haben, herzlichen Glückwunsch!!!

Ich wollte ja noch von der natürlichen Geburt meines ersten Babys mit Beleghebammen im Krankenhaus berichten.

Los ging es mit einem Blasensprung bei 38+4 am späten Abend. War ja klar, ausgeschlafen starten wohl die wenigsten in die Geburt. Nach dem leisen "Plopp" auf der Couch, das ich erstmal nicht zuordnen konnte, stand ich auf und ging Richtung Klo. Beim Hinsetzen kam ein kleiner Schwall FW raus und ich wusste, was Sache war. Dieser Moment... Eigentlich schön und lang ersehnt, aber gleichzeitig dachte ich nur "och nööööö!". Die Wohnung war ja noch nicht geputzt!! Ich sagte meinem Mann Bescheid, und wir beschlossen noch in Ruhe unsere Serie zu Ende zu schauen. Ich glaube, wir standen einfach beide unter Schock.

Dummerweise fingen wir dann an aufzuräumen und alles Mögliche fertig zu machen, anstatt uns noch so viel Schlaf wie möglich zu gönnen.

Leichte Wehen hatte ich schon die vergangenen Tage immer wieder gehabt. Als ich mich um 3 Uhr nachts schlafen legen wollte, wurden sie dann aber etwas schmerzhafter, sodass an Schlaf nicht mehr zu denken war. Ich verbrachte die Nacht also auf dem Pezziball bzw. tigerte in der Wohnung herum. Das FW plätscherte immer wieder ein bisschen heraus. Die Wehen kamen alle 2-4 min und dauerten 1 min, waren aber gut zu veratmen und ich fühlte mich noch wohl daheim. Meine Hebi hatte gesagt, sollte das nicht mehr der Fall sein oder sollte ich die Kleine sich weniger bewegen spüren, sollte ich mich auf den Weg in die Klinik machen.

Am späten Vormittag war es dann soweit, ich spürte mein Mädchen seltener und wollte auf Nummer sicher gehen, dass alles in Ordnung ist. Wir gingen also den 1 km in die Klinik und brauchten natürlich doppelt so lang wie sonst.

Das CTG war super, MM 2-3 cm geöffnet. Die nächsten Stunden verbrachte ich mit Spazieren gehen, in der Badewanne, ab und zu leider Erbrechen und aaaaaaah-Vertönen. Nachmittags waren wir bei 5 cm, da ging es in den Kreißsaal, am frühen Abend dann bei 8 cm. Wir freuten uns, dass unsere Kleine dann wohl noch am selben Tag, dem 18.11.18 zur Welt kommen würde, was für ein tolles Datum!

Bis dahin lief also alles genau so, wie ich es mir gewüscht hatte! Die Schmerzen konnte ich gut aushalten, ich probierte verschiedene Positionen aus, mein Mann massierte mich ganz toll. Ich sagte da noch, wenn das so weiter geht, möchte ich noch viele viele Kinder.

Dann begann die Austreibungsphase. 3,5 Std Horror! Wer die Geburt noch vor sich hat, sollte jetzt vielleicht nicht weiterlesen (bzw. bis zum vorletzten Absatz springen)... Immerhin ist so ein Verlauf sehr, sehr selten!

Ich hatte schöne regelmäßige Wehen mit ein paar min Pausen dazwischen. Ich presste, was das Zeug hielt, der MM war geöffnet und meine Lütte hätte eigentlich kommen dürfen. Nur machte sie kaum Anstalten sich weiter aus mir heraus zu bewegen! Es ging nur millimeterweise voran. Ich bat irgendwann um Schmerzmittel und bekam Buscopan, was mir ein bisschen über die Schmerz-Spitzen half, und mein MM wurde mit einem entspannenden Gel eingeschmiert. Trotzdem nichts. Alle Positionen getestet, per US Kindslage kontrolliert (optimal!), Blase per Katheter entleert (ich konnte nicht mehr pinkeln). Doch die Kleine bewegte sich nur im absoluten Schneckentempo voran.

Ich habe keine Ahnung, wie ich das durchgehalten habe. Immerhin musste ich nicht mehr spucken und mein Mann fütterte mir immer wieder ein kleines Stück Schokolade und schluckweise Eistee. Er konnte mich inzwischen mit den Händen vor Schmerz nicht mehr am Kreuzbein massieren und machte das nun mit seinen Knien. Ohne Massage bzw. Gegendruck dort waren die Wehen nicht auszuhalten. Sowohl ich, als auch die beiden Hebammen hatten noch tagelang Muskelkater in Armen und Schultern vom Pressen in der Liegeposition, weil ich mich mit den Armen an sie heranzog. Vom Schreien und Kreischen war ich mehrere Tage heiser.

Trotzdem gab es schöne Momente: Irgendwann meinte eine Hebi, sie sähe nun die Haare. Ich fragte, welche Farbe sie hätten, und sie sagte "dunkel". Mittlerweile lachen wir darüber, denn mein Mann und ich zuckten kurz zusammen, wir sind doch beide blond! Die Hebi fügte dann schnell hinzu, sie könne es nicht so genau sehen, und die Haare seien ja nass. Dunkelblond könnte es auch sein (Ist es auch!).

Mitternacht war nun durch... Schade um den Geburtstermin. Ich bekam Lachgas und hätte die Maske am liebsten nicht mehr abgegeben. Ich war wie im Delirium und konnte mich kaum mehr erinnern, was vor 2 Minuten passiert war. Dann ein paar Stunden und wenige Millimeter später endlich die Erlösung: Wir nehmen die Saugglocke. Das ist natürlich nichts Schönes, aber nach 27 Std Geburt mit über 3 Std Presswehen klang es einfach nur nach der Erlösung!

Der Oberarzt kontrollierte mich nochmal und machte einen US. Nach wie vor war alles perfekt, keiner konnte erklären, warum es so unendlich langsam voran ging.

Nun musste ich das Lachgas abgeben, damit meine Lütte keine Anpassungsschwierigkeiten bekommen würde. Das Anbringen der Saugglocke war schmerzhafter als alles zuvor. Die darauffolgenden Wehen nochmal. Der Arzt zog, die Hebis drückten auf meinen Bauch und ich dachte nur, jetzt platzen alle meine Eingeweide unten raus. Die Wehen spürte ich nicht mehr, so sehr schmerzte alles, ich musste die Hebammen fragen, wann ich pressen oder nicht pressen sollte. 3 (!) Wehen später war der Kopf geboren. Die Wehenpause danach erschien wie eine Ewigkeit und ich schrie, sie sollten mich doch bitte aufschneiden. Das taten sie zum Glück nicht. Mit der nächsten Wehe flutschte der Rest raus, was nochmal schmerzhafter als alles davor war.

Nun war es überstanden und die Lütte wurde mir auf die Brust gelegt. Ich konnte es garnicht fassen, so unendlich schön war dieses Gefühl! Sowohl, dass sie da war, als auch, dass der Horror der Geburt vorüber war. Die Kleine röchelte und begann dann zu schreien, mein Mann weinte. Ein wunderschönes, verschmiertes und zerknautschtes kleines Wunder!

Mit 3370g, 52cm und 35,5cm KU kann der Geburtsverlauf nicht an ihr gelegen haben. Lt. Hebi könnte es sein, dass mein Steißbein zu weit Richtung Gebärmutter ragt, ich werde das mal untersuchen lassen.

Ich hatte zum Glück keinen Dammriss, nur einen kleinen Scheiden- und Schamlippenriss. Nicht weiter wild.

Leider wollte die Nachgeburt nicht vollständig rauskommen (trotz Oxytocin), sodass ich dann noch eine Ausschabung hatte. Das war mir aber alles recht, Hauptsache nicht mehr pressen müssen. Und ich wusste, dass die Ausschabung nicht schlimm und ein kurzer Eingriff ist, der die Blutung im Wochenbett vermindert.

Eigentlich hatte ich ja ambulant entbinden und 3 Std nach der Geburt heim fahren wollen, aber durch die OP mit Spinalanästhesie wurden wir noch bis zum Nachmittag in der Klinik behalten. An viel Schlaf war nicht zu denken, denn ich teilte mein Doppelzimmer mit einer Schnarcherin, die tagsüber Besuch hatte oder per Face Time telefonierte oder fern sah. Einzelzimmer gab es natürlich nicht.

Daheim wurde dann endlich alles besser. Die Katzen begrüßten die Lütte etwas skeptisch, aber haben sie nun als ungefährlich eingestuft und sind entspannt. Die erste Woche Wochenbett war holprig, aber seit dem Milcheinschuss und nach Überstehen des Baby Blues (Heultage trifft es gut...) sind wir nun einen glückliche Familie!

Ich danke euch fürs Lesen! Und wünsche den noch Kugelnden eine schöne, vor allem schnellere Geburt!

Liebe Grüße,
Elsbeth und die Lütte (die gerade im Schlaf süß schnuffelt)

Bild zum Beitrag anzeigen
 
2 Antworten:

Re: Geburtsbericht :) - vorsicht lang

Antwort von cekolata, 32. SSW am 01.12.2018, 1:53 Uhr

Herzlichen Glückwunsch und alles Gute wünsche ich euch (aus dem Januar)

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Geburtsbericht :) - vorsicht lang

Antwort von atommaus87 am 01.12.2018, 18:36 Uhr

Herzlichen Glückwunsch

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Ähnliche Fragen

Ähnliche Fragen und Beiträge in unseren Foren rund um die Schwangerschaft:

Ausgekugelt💙 Geburtsbericht, Geburtshaus

Wir haben an ET+4 ausgekugelt Geburtsbericht Geburtshaus TW starke Schmerzen, Verletzung . . . . . . . . . . . . . Gestern war ich zur ...

von sarah2506 29.11.2023

Frage und Antworten lesen

Stichwort:   Geburtsbericht

Geburtsbericht okotber

Hallo, Mir hatten die Berichte immer geholfen deshalb verspätet aber endlich komme ich dazu. Ich hatte an dem Tag so ein Gefühl dass etwas leicht nach unten drückt. Nachts halb 2 hatte ich dann Bauchweh und die wurden immer häufiger und intensiver sodass ich nicht mehr ...

von Marlowbi 16.11.2023

Frage und Antworten lesen

Stichwort:   Geburtsbericht

Ausgekugelt - Geburtsbericht

Unerwartet und 16 Tage zu früh hat gestern unser kleiner Leonard das Licht der Welt erblickt Mein Geburtsbericht: ich hatte gestern um 13:00 Uhr nur eine Kontrolluntersuchung bei meiner Frauenärztin (Gott sei Dank) und dabei wurde festgestellt, dass mein MuMu schon 6cm ...

von stephiste 03.11.2023

Frage und Antworten lesen

Stichwort:   Geburtsbericht

Positiver Geburtsbericht mit Einleitung

Unsere Laura hat am 04.11. nach 2 Tagen Einleitung das Licht der Welt erblickt (41+5). Nachdem ich Montagmorgens einen Termin in meiner Wunschklinik zur Einleitung hatte, in der ich auch schon die ganze Zeit zu den Kontrollen war, wurde dieser spontan abgesagt, da sie keine ...

von Lemichi 08.11.2020

Frage und Antworten lesen

Stichwort:   Geburtsbericht

Ausgekugelt! + Geburtsbericht im Detail (könnte etwas ekelig werden)

Genau heute am ET ist unsere Lena mit 52cm und 3190g zur Welt gekommen. Wie manche schon mitgelesen haben, hatte ich ja seit Montag immer wieder mal Wehen. Am Mittwoch Vormittag hat sich bei mir ein Teil des ...

von Lisa-T 05.11.2020

Frage und Antworten lesen

Stichwort:   Geburtsbericht

Geburtsbericht lang 😂

Hallo ihr lieben Ich wollte euch von meinem geburtserlebnis berichten was wir uns echt verdammt anders vorgestellt haben Seit dem 26 hatte ich immer wieder leichte wehen aber laut frauenarzt nix was irgendwas ...

von nina96 01.12.2019

Frage und Antworten lesen

Stichwort:   Geburtsbericht

Nun haben auch wir es endlich geschafft :) langer und unschöner Geburtsbericht

Unsere Maus Lena wurde am 06.11.2019 0.48 Uhr mit 3048 g, 49 cm und KU 32 cm geboren. Sie kam ganze 8 Tage nach Termin Vormittags war ich wie gewohnt im Kreißsaal zur Ctg-Kontrolle, da Et+7. Danach bin ich nach Hause und die Wehen ...

von seventeencaro 07.11.2019

Frage und Antworten lesen

Stichwort:   Geburtsbericht

Mein Geburtsbericht

Hallo ihr lieben! Endlich komme ich mal dazu mich auch mal wieder zu melden und wollte euch mal von meiner Geburt berichten. Nachdem ich seit der 38 ssw fast jede Nacht (!) Regelmäßige wehen hatte, die aber nie zur Geburt geführt haben, haben mein mann und ich bei 40+4 ...

von Julchen1304 29.11.2018

Frage und Antworten lesen

Stichwort:   Geburtsbericht

Geburtsbericht

Huhu ihr Lieben, Herzlichen Glückwunsch an alle die in der Zeit ausgekugelt haben und weiterhin den noch Kugelnden viel Kraft und Gelassenheit. So nun mal zu meiner Geburt...letzten Dienstag ab 14 Uhr begann meine Einleitung mit ...

von Trinchen0801 19.11.2018

Frage und Antworten lesen

Stichwort:   Geburtsbericht

Geburtsbericht

Sodele, ihr Lieben...heute ist unsere dritte Maus tatsächlich schon 14 Tage alt und morgen geht mein Mann wieder arbeiten. Das heißt, der Alltag beginnt wieder und wir versuchen, ihn nun zu meistern. Ich möchte euch nun gerne noch von der Geburt berichten, da auch ich den ...

von Planungsministerin 06.11.2018

Frage und Antworten lesen

Stichwort:   Geburtsbericht

Die letzen 10 Beiträge im Forum November 2018 - Mamis
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.