Oktober 2020 Mamis

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Geschrieben von Ani.Me am 18.09.2020, 12:06 Uhr

Etwas ratlos 😕

Ach du liebe,
es tut mir leid, dass du dich mit solchen Gedanken überhaupt auseinander setzten musst. Ich bin ganz bei Skippys Aussage. So sehr man sich das wünschen würde und so sehr ihr das verdient hättet, ist das aktuell die Welt in der wir leben. In Krankenhäusern herrscht zeitstress, personalknappheit, Routine und spätestens seit corona zuätzliches Chaos.
Ihr habt noch etwas Zeit, nehmt euch diese um euch darauf einzustellen, dass eure versöhnliche Geburt womöglich nicht so werden wird, wir ihr sie wünscht und geplant hättet. Aber es wird nur anders werden. Das entscheidende bei der Geburt wird wie Dani schrieb, das Ergebnis sein.
Ich an deiner Stelle würde auf jeden Fall in das andere Krankenhaus gehen, die corona bestimmungen können sich in beiden Häusern täglich ändern! Aber ich würde kein Risiko eingehen wollen, von Ärzten und Hebammen entbunden zu werden, die ich für den Tod meiner Kinder verantwortlich sehe und das womöglich noch in demselben kreissaal.
Sich wegen etwas zu grämen, dass man absolut nicht beeinflussen kann, wird dich nur runter ziehen. Also konzentriert euch auf das, was ihr selbst beeinflussen könnt! Nehmt euch vor, das beste aus den Umständen zu machen, das ihr könnt. Stell dich darauf ein, dass du möglicherweise eine Weile die Wehen allein durchhalten wirst. Packt das Auto voller Sachen wie Snacks und Getränke, Handyladekabel (!), dass dein Mann so nah wie möglich bei dir bleiben kann und jederzeit reinkomme kann, sodass du keine Sorgen hast, er käme zu spät, entwickelt eine gemeinsame Playlist, dass ihr trotz räumlicher Trennung dieselben klänge in den Ohren habt, dein Mann könnte ein paar Nächte in einem Shirt schlafen, dass dann gut nach ihm riecht, dass du mit nimmst, wenn er gehen sollen müsste, dass du seinen Duft in der Nase hast, dein Mann könnte Dir ein paar Karteikarten schreiben, er soll sich überlegen, was er Dir gern sagen wollen würde: ich bin stolz auf dich, ich bin bei dir, es ist nur etwas Zeit, hoffentlich hat er deine Augen, wir schaffen das, nur du darfst ihm das Leben schenken, ... oder Fotos von sich machen, und da kleine Botschaften drauf schreiben. Die könntest du in den Wehen Pausen lesen. Und das ist ja alles nur für den Fall, dass ihr so ankommt, dass du nochmal allein sein müsstest. Aber ich glaube, es ist immer gut, sich auf das zu konzentrieren, was man in der Hand hat und weniger auf das, was man nicht ändern kann.
Kannst du nicht nochmal versuchen, die Hebammen zu erreichen? Vielleicht sind Kapazitäten frei geworden? Ich glaube, dass für euch die Begleitung durch eine Hebamme für Gold wert wäre. Ruf einfach an, manchmal ändern sich die Dinge.
Ihr habt noch Zeit, packt an, was ihr machen könnt und lass los, was außerhalb eurer Kraft liegt.
Ich habe bewusst davon Abstand genommen, mich dauernd zu informieren, wie die aktuelle Lage ist. Wir werden auf dem Weg in den kreissaal anrufen und dann werden wir erfahren, wie die aktuellen Bestimmungen sind. Ich hoffe einfach nur, dass mein Mann zur Geburt, oder zumindest kurz danach für kurze Zeit (1-2 Stunden) bei uns sein kann. Ich rechne damit, dass er nicht mit auf die Station darf und mich nicht oder nur für kurze Zeit am Tag besuchen darf. Das ist so ziemlich das Minimum, das ich für realistisch halten, alles was dann mehr möglich ist, darüber werde ich mich umso mehr freuen. Ich hoffe, ihr findet einen Weg, euch darauf einzulassen, dass euer Regenbogenbaby vielleicht nicht die Geburt hat, die ihr euch ursprünglich gewünscht habt, aber dass IHR alles gemacht habt, um das beste daraus zu machen.
Alles alles gute und ganz viel Kraft!

 
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