Oktober 2020 Mamis

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Geschrieben von Bergziege1, 37. SSW am 17.09.2020, 14:09 Uhr

Etwas ratlos 😕

Hallo,
bisher konnte ich halbwegs nur positives berichten, aber jetzt haben mein Mann und ich eine Sache wo wir nicht wissen ob wir es richtig machen. Ich hoffe ich trete niemanden zu nahe, vielleicht könnt ihr uns einen Rat geben. Ihr wisst ja, dass wir nun endlich unser Regenbogenbaby erwarten und davor schlimmes durch gemacht haben. Ich hatte 2017 nach missed abort eine Ausschabung in unserem Krankenhaus im Ort und auch die Stille Geburt unserer Zwillinge 2018 durch plötzlich einsetzende Wehen war in dem Krankenhaus. Wir haben gegen das Krankenhaus eine Klage wegen Behandlungsfehler laufen, welche auch passenderweise jetzt seinen Abschluss findet. Für uns war klar, dass wir uns für die Geburt nun ein anderes Krankenhaus suchen werden. Ich hatte gestern nun, wegen der Vorgeschichten auf Wunsch des Krankenhauses, ein vorbereitungsgespräch und muss sagen das ich obwohl ich keine besonderen Erwartungen hatte, "irgendwie" enttäuscht bin. Das Krankenhaus ist das nächst gelegene 45 min entfernt und in einer etwas größeren Stadt. Wie gesagt, ich hatte keine großen Vorstellungen, habe mir aber schon erhofft das mehr auf mich/ uns eingegangen wird. Momentan werden wegen Corona keine Familienzimmer angeboten, mein mann darf zwar bei der Geburt dabei sein, aber müsste dann nach zwei Stunden wenn ich auf Station komme wieder gehen und auch die Besuchszeit ist am Tag maximal zwei Stunden. Sollte wir schon im Krankenhaus eintreffen, aber die Geburt ist noch nicht richtig in Gang, müsste mein Mann draußen warten und ich warte im Zimmer bis es los geht und ich in den Kreissaal darf oder wir würden beide wieder weg geschickt werden. Bei dem Gespräch selbst wurde eine Akte angelegt, obwohl ich alle wichtigen Dinge wie Medikamenten Einnahme bereits vorher schriftlich und telefonisch besprochen habe, stand nichts mehr darin und wurde nochmals alles aufgenommen. Die hebammen Schülerin, auch wenn sie bett war, fragte mich dann aller ernstens ob die Ausschabungen Schwangerschaftsabbrüche meinerseits waren und das obwohl ich alle Berichte vorher vorgelegt habe. Zum Glück war ich in dem Moment einfach zu perplex um das richtig ankommen zu lassen. Dann war ein kurzes Gespräch mit der Ärztin, die sich über unsere Geschichte nur mit lauter "stöhn" Geräuschen ausgelassen hat, im Sinne tut ihr schon leid aber sie war selbst schockiert. Ich denke als Arzt sollte man schon mit einem professionellen beileid reagieren, anstatt sich darüber beim Lesen auszulassen. Das ganze fand alles nur in einem Wartezimmer statt, den Kreißsaal habe ich überhaupt nicht zu Gesicht bekommen. Mehr wurde auch nicht besprochen, weil
keine Zeit war. Für meinen Mann und mich ist es einfach so wichtig, endlich eine Geburt positiv zu erleben und nicht das er nach zwei Stunden gehen muss und zu Hause wartet das er den nächsten Tag wieder zwei Stunden kommen darf. Wir möchten so gerne die erste Zeit für uns zusammen genießen und es machte alles nur den Eindruck einer Massenabfertigung. Wie gesagt bis jetzt war ich so positiv gestimmt und seit diesem Gespräch fühle ich mich so traurig. Ich verstehe das Maßnahmen wegen Corona wichtig sind, aber welchen Unterschied macht es ob ich mit einer Zimmer Nachbarin, wo ich nicht weiß ob sie Corona hat, zusammen liege oder mein Mann dabei ist. Vielleicht können manche meine Gefühlslage jetzt gar nicht verstehen, aber es ist einfach so wichtig für uns. Wir haben soviel gemeinsam durch gestanden und hatten uns so sehr ein schönes Geburtserlebnis gewünscht. Wir sind nun an überlegen, ob wir nun doch wieder in unser Krankenhaus im Ort gehen, dort werden Familienzimmer weiterhin angeboten und man wohnt sozusagen um die Ecke und keiner muss alleine irgendwo warten. Wir wohnen in einer kleinen Stadt und werden da auf alle Fälle mit unserem Namen gleich "auffallen". Wie würdet ihr entscheiden, es in Kauf zu nehmen das man sich nicht wohl fühlt und es nicht so passiert wie wir uns es immer vorgestellt haben oder in das frühere Krankenhaus und in Kauf nehmen das man eventuell auf die Ärztin von damals trifft und gleich bei der Anmeldung alle wissen das man das Krankenhaus (berechtigterweise) verklagt hat. Ich hoffe ich habe jetzt niemanden mit diesem langen Text ab geschreckt, aber wollte gerne mal eine Meinung von Außenstehenden dazu hören. Es fühlt sich momentan einfach nicht gut an, in dem etwas weiter entfernten Krankenhaus zu entbinden.

 
18 Antworten:

Re: Etwas ratlos 😕

Antwort von Bergziege1 am 17.09.2020, 14:14 Uhr

Noch ein Nachtrag. Ich habe schon immer hohen Blutdruck, welcher aber nicht organisch bedingt ist, sondern durch innerliche Unruhe. Dieser ist aber seit Jahren mit Medikamenten halbwegs gut eingestellt. Viele kennen das aber bestimmt, in etwas angespannten Situationen ist er dann wieder etwas höher. Die Ärztin meinte dazu nur, dass ich gucken soll er nicht schlimmer wird. Keine Beratung usw. zu eventuellen Risiken unter der Geburt. Nun denke ich mir aber, wenn ich mich dann nicht wohlfühle, dass er vielleicht wieder so hoch ist das ich unserem kleinen schade. Es ist echt ein schlimmes Gefühlschaos .

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Re: Etwas ratlos 😕

Antwort von rgb am 17.09.2020, 14:28 Uhr

Hei,
Ich kann deine Zwickmühle sehr gut verstehen und eure enttäuschung über das ganze.
Das Krankenhaus in eurer kleineren stadt wäre das wo ihr eine klage laufen habt? Dann würde ich persönlich da nicht hingehen. Auch wenns jetzt praktischer wäre könnte ich das mit mir nicht vereinbaren aber das ist nur mein persönliches Empfinden.

Gäbe es die möglichkeit, dass du ambulant entbunden kannst? Somit könntet ihr zuhause dann eire zeit zusammen geniessen. Oder ist dies wegen deiner vorgeschichte nicht machbar?

Alles in allem muss ich sagen was ich von euren corona bestimmungen und Richtlinien in DE alles gelesen habe in den letzten monaten, scheinen mir die massnahmen ähnlich wie an anderen orten. Es ist für alle nicht leicht und viele väter müssen unter der distanz zu partnerin und kind leiden. Jemand hat hier im forum sogar von nur 45min täglicher besuchszeit geschrieben! Da scheinen 2h schon luxus... Ich weiss, dass das sicher kein trost ist aber ausgesucht hat sich das sicher niemand...
Im Krankenhaus ist immer etwas los mit stillen, untersuchungen, erholen, wickeln und vielleicht auch anderer besuch?
Ich für mich werde diese paar tage im Krankenhaus auch als erholung nutzen. Und zuhause kann dein mann dann ganz viel zeit nachholen und ihr könnt noch so viel zeit zusammen verbringen.
Lasst den kopf nicht hängen

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Re: Etwas ratlos 😕

Antwort von Bergziege1 am 17.09.2020, 14:47 Uhr

Danke für deine lieben Worte. Es sind momentan einfach die Emotionen die uns in den Zwiespalt bringen. Wie gesagt, verstehe ich das es diese Maßnahmen gibt und auch das es "allen" zur Zeit so geht. Ich bin für meinen Mann einfach mit traurig, dass ihm die erste Zeit "vorenthalten" wird. Ehrlich gesagt hatte ich nach dem Gespräch direkt an eine ambulante Geburt gedacht, aber die Sorge das dann mit unserem Kleinen noch etwas ist, ist glaube ich größer. Und ich möchte wegen unserer Gedanken nicht die Gesundheit unseres jungen gefährden. Ja, wir haben gegen das Krankenhaus in unserer Stadt die Klage laufen. Normalerweise wäre das unsere erste Wahl gewesen, aber nach dem Erlebten war uns klar das wir bei einer erneuten Geburt in ein anderes Krankenhaus gehen werden. Klar sagt man sich es sind nur drei Tage die man, außer die zwei Stunden Besuchszeit, getrennt ist. Aber bei uns ist es noch zusätzlich eine Aufarbeitung von den vorangegangen Sachen und wir hatten die Vorstellung das wir durch die Ruhe und Dreisamkeit entschädigt werden. Es fühlt sich momentan einfach nicht gut an, obwohl wir bisher nur so positiv an alles ran gegangen sind.

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Re: Etwas ratlos 😕

Antwort von Juma82 am 17.09.2020, 14:48 Uhr

Oh je, das tut mir leid! Es ist einfach ein riesiger Mist, in der Pandemie entbinden zu müssen. Umso mehr bei einer Vorgeschichte wie der euren!

Für mich würde sich zunächst die Frage stellen, ob ich überhaupt zu dem Krankenhaus vor Ort und insbesondere zu der Ärztin, welche schon mal Behandlungsfehler verschuldet hat, überhaupt erneut Vertrauen hätte. Wahrscheinlich würde ich schon deshalb, unabhängig der Klage und den Bedenken hierzu, Abstand von einer Entbindung dort nehmen.
Außerdem kann es ja auch in diesem Krankenhaus durchaus noch passieren, dass zur Geburt dort ebenfalls strengere Regelungen gelten.

Auch wenn sich in der anderen Klinik die Reaktionen teils wirklich nicht so recht professionell und wenig empathisch lesen, fragen sie dort vielleicht lieber einmal mehr als zu wenig genauer nach?

Käme eventuell eine ambulante Geburt für euch in Frage? Oder tatsächlich eine Hausgeburt? Weitere alternative Krankenhäuser gibt es gar nicht?

Manchmal hilft es ja, erst mal eine Nacht drüber zu schlafen und dann erneut darüber nachzudenken. Deine Enttäuschung über den heutigen Termin tut mir wirklich richtig leid!

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Re: Etwas ratlos 😕

Antwort von rgb am 17.09.2020, 16:08 Uhr

Hast du eine nachsorge hebamme?
Die würde sicher gleich zu euch nach Hause kommen wenn du ambulant entbinden würdest und würde anfang täglich vorbei kommen und euch unterstützen. Aber dass du da etwas angst davor hast ist verständlich.

Ich hoffe ihr findet für euch eine gute lösung und vielleicht gibt es in dem Krankenhaus sonst tolle hebammen und andere ärzte/ärztinnen die dich dann am tag X betreuen und du dich besser aufgehoben fühlst als jetzt gerade.

Ich hoffe ihr könnt euch mit dieser doofen pandemie Situation irgendwie arrangieren

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Re: Etwas ratlos 😕

Antwort von 1905lh am 17.09.2020, 16:38 Uhr

Ich kann dich verstehen.
Wir haben auch sehr viel hinter uns und haben uns die Geburt ganz anders vorgestellt.
Es wird dir zwar nicht helfen, aber hier bei uns ist es noch krasser:
Kein Familienzimmer, Vater darf erst zur Endphase der Geburt hinzu, uU liege ich also ewig alleine in den Wehen, sollte es zu einem Kaiserschnitt kommen, darf er nicht mit rein, Besuchszeit 30 Minuten pro Tag.

Voller Zynismus sage ich da nur: DANKE Corona. Man hat als Schwangere - manche durch bestimmte schlimme Vorgeschichten- schon genug mit sich zu kämpfen und dann noch diese Regelungen wegen eines Virus! Zum kotzen

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Re: Etwas ratlos 😕

Antwort von Bergziege1 am 17.09.2020, 17:50 Uhr

Danke, habe leider keine hebamme, hier im Ort gibt es nur zwei und diese mussten mir damals schon absagen, da sie hoffnungslos "überbucht" sind. Ich überlege jetzt mit meinem Mann, was wir eher in Kauf nehmen könnten. Es ist einfach schade, dass es momentan wegen Corona so ist. Ihr werdet ja alle dieselben "Schwierigkeiten" haben. Ich hoffe das ihr zumindest auch alle eure Männer / Partner dabei haben könnt.

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Re: Etwas ratlos 😕

Antwort von Bergziege1 am 17.09.2020, 17:59 Uhr

Das stimmt, da hast du recht. Für Regelungen können sich in der Zwischenzeit noch überall ob nun zum negativen, wie auch vielleicht auch positiven ändern. Die nächsten Krankenhäuser sind noch weiter entfernt, somit ist das bei ausgesuchte schon passend. Aber es bleibt halt das ungewisse bei der 45 minütigen Fahrtzeit, wann fährt man los. Ist man zu früh da, kann mein Mann erstmal nicht bei mir sein und diese Phase hätten wir auf gerne zusammen durchgestanden. Bzw. Fährt man zu spät los, damit man nicht die Sorge hätte wieder weg geschickt zu werden. Es ist halt die Enttäuschung über die ganzen Abläufe. Aber es geht euch allen ja nicht anders. Es tut aber gut, dass man sich dazu einfach mal austauschen kann.

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Re: Etwas ratlos 😕

Antwort von Skippy, 36. SSW am 17.09.2020, 18:00 Uhr

Liebe Bergziege,

fühl dich fest gedrückt ! Es tut mir sehr leid, was ihr bislang schon erleben musstet und ich kann deinen Wunsch nach einer Geburt, die deine alten Traumata heilt, sehr, sehr gut verstehen.

Lese ich deinen Text ganz objektiv, so klingt er wie der ganz normale Alltag unter Zeitdruck auf einer Entbindungsstationen. Da bleibt leider vor Aufnahme eines Patienten zu wenig Zeit für Kommunikation. Oft weiß die recht Hand nicht, was die linke tut und so kam es, dass für dich nochmal eine neue Blankoakte angelegt werden musste und du deine Geschichte auf ein Neues schildern musst. Das ist für dich sicher alles andere als angenehm, aber leider Usus.

Ich durfte leider Corona bedingt auch keinen Kreißsaal sehen, die Gespräche fanden aber zumindest in entsprechenden Sekretariatszimmern statt. Es wäre schön gewesen, man hätte dir hier etwas mehr Privatsphäre ermöglicht und nicht im Wartebereich mit dir geredet...

Dennoch muss ich sagen, dass keiner dieser Vorfälle und auch die Situation mit den nicht vorhandenen Familienzimmern mich dazu bewegen könnte, wieder in dem anderen Krankenhaus, gegen das ihr eine Klage laufen habt, mein Baby zu entbinden. Niemals im Leben. Meine Psyche würde das nicht aushalten, ich hätte so viele Flashbacks, dass ich mich nicht auf die Geburt konzentrieren könnte. Du bist nicht ich, aber du klingst ebenfalls sehr sensibel. Überleg dir das deshalb bitte, bitte gut.

Es gibt hier ein großes Klinikum, in dem ich vor über 10 Jahren bei vollem Bewusstsein operiert wurde, ohne dass ich richtig betäubt wurde. Danach wollte es keiner gewesen sein, ich konnte eine Woche lang nicht sprechen und dieses Trauma schleppe ich bis heute mit mir rum. Ich bin ganz ehrlich: ich würde lieber in einem Holzverschlag mein Kind entbinden als jemals wieder einen Fuß in dieses Klinikum zu setzen.

Vielleicht schläfst du nochmal eine Nacht drüber und gewinnst etwas emotionale Distanz? Ich glaube, du hast eine Alternative an der Hand, die dir helfen kann, deinen Frieden mit dem Vergangenen zu schließen.

Alles Liebe!!

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Re: Etwas ratlos 😕

Antwort von Bergziege1 am 17.09.2020, 18:03 Uhr

Oh das tut mir leid, dass es bei euch noch etwas strenger ist. Es ist einfach enttäuschend . Ich hoffe dein Partner darf dann doch schon früher zu dir.
Ich hoffe nur es entwickelt sich nicht alles noch mehr zum negativen, denn die Geschichten mancher vor ein paar Monaten das sie ganz alleine bei der Geburt waren, möchte ich erst recht nicht erleben.

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Re: Etwas ratlos 😕

Antwort von Bergziege1 am 17.09.2020, 18:11 Uhr

Danke dir sehr. Es tut auch immer gut, auch mal eine andere Sichtweise zu bekommen. Das tut mir sehr leid, war die passiert ist. Und das glaube ich, sowas lässt sich einfach nicht vergessen. Ich würde von mir sagen, dass ich durch die ganzen Erlebnisse schon gestärkt bin. Sonst wäre ich wohl auch bei den Kommentaren emotional geworden,aber nachdem was wir durch haben, prallt es eher an mir ab. Es ist hauptsächlich dieses traurige Gefühl, dass ich mit meinem Mann die schlimmen Sachen zusammen durch gestanden habe und das wäre sozusagen die "versöhnung" gewesen, also das wir nun eine schöne Geburt und die Zeit danach ohne Einschränkungen gemeinsam erleben dürfen. Es tut auch einfach gut, sich hier mit gleichgesinnten auszutauschen. Ihr habt alle immer ein nettes, offenes Ohr .

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Re: Etwas ratlos 😕

Antwort von Dani3112 am 17.09.2020, 20:54 Uhr

Liebe Bergziege!

Ich kann deine Gedanken so gut nachempfinden!!! Ich habe vor neun Jahren ebenfalls eine stille Zwillingsgeburt erlebt und wurde kurz darauf wieder schwanger. Es war die Hölle! Wir hatten so viel Angst! Und wir wollten ebenfalls ein schönes gemeinsames Erlebnis!! Wir waren wieder im selben Spital und es hatte dieselbe Ärztin Dienst, die im Jahr zuvor meine Zwillinge entbunden hatte. Die Geburt war ok, aber es gab so viel Situationen in denen die grauenvollen Erinnerungen wieder hochgekommen sind. Mein Mann war dann beruflich die ersten zwei Wochen weg - versöhnlich war da nichts - ABER im Nachhinein spielt das keine Rolle, wir haben unser Wunder bekommen und jeder Tag dieser 8 Jahre, in denen sie schon bei uns ist, hat uns damit versöhnt...es ist wunderschön und es hilft ... aber in uns drin wird es immer dieses Stück Traurigkeit über den Verlust geben.

Ich habe im März unser zweites Wunder zur Welt gebracht. Der Wunsch nach einer schönen Geburt war groß!! Ja, ein schöner, versöhnlicher Abschluss sollte es werden - Pustekuchen
Kurzform: bis der Muttermund auf 5 cm war, war ich allein, dann durfte mein Mann dazu, nach 3 Stunden Presswehen wurden die Herztöne so schlecht, dass ein Notkaiserschnitt gemacht wurde. Mein Mann durfte nicht mit und mich ab da nicht besuchen. Er hat unsere Maus erst am dritten Tag beim Abholen kennengelernt! Ich hab gelernt, eine Geburt ist niemals planbar.

Deine Gedanken sind verständlich und nachvollziehbar. Ich würde mir gut überlegen, ob du das schaffen kannst, in einem KH zu entbinden, das im Zusammenhang mit eurem schlimmsten Erlebnis Fehler begangen hat?
KH in der Großstadt sind oft überlastet. In Zeiten von Corona sowieso. Diese Umstände könnt ihr ohnehin nicht ändern! Da kann man nur das beste daraus machen! Die Absprachen funktionieren auch sonst oft nicht perfekt. (Als ich meine Zwillinge zur Welt gebracht hab, kam in dem Moment eine Hebamme herein und hat mir zur Geburt gratuliert). Aber dein Mann und du, ihr werdet euch richtig entscheiden und egal wo oder wie du euer Regenbogenbaby zur Welt bringst, egal ob er dabei sein darf oder nicht, ihr werdet die glücklichsten Eltern sein! Und ihr erlebt in Zukunft sooooo viel tolle und versöhnliche Moment gemeinsam mit eurem Schatz!

Tut mir leid, wurde jetzt lang. Ich wünsch euch nur das Beste und hoffe sehr, dass ihr zu einem schönen, intimen Geburtserlebnis kommen werdet!

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Re: Etwas ratlos 😕

Antwort von Bergziege1 am 17.09.2020, 21:36 Uhr

Ich danke dir sehr das du dir die Zeit genommen hast und vorallem für deine lieben Worte. Euer Verlust tut mir sehr leid. Und vorallem was du /ihr bei der Geburt von eurem zweiten Wunder durch machen musstet. Das stimmt, man weiß nie ob es dann wirklich versöhnlich ist, aber definitiv dann unsere gemeinsame Zeit zu Hause. Man wünscht sich halt so sehr für sich und den Partner das diese Geburt nun das vergangene wett macht. Wir haben insgesamt 5 Sternchen und nach mehreren Icsi"s und 8 Jahren Kinderwunsch endlich das Glück, es hat sich wahrscheinlich soviel angestaut was man mit einem schönen Geburtserlebnis abschließen möchte. Die Sorge meines Mannes ist eben das er vorerst weg geschickt wird und sogar im schlimmsten Fall dadurch die Geburt verpasst, diesen Moment kann einem niemand wieder geben. Deswegen schwingt halt soviel trauriges bei der Situation mit und wahrscheinlich haben wir uns einfach erhofft, dass dadurch wenigstens ein bisschen mehr auf uns eingegangen wird.

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Re: Etwas ratlos 😕

Antwort von Dani3112 am 17.09.2020, 22:32 Uhr

Du hast absolut recht! Und ihr hättet es euch auch verdient mit mehr Sensibilität behandelt zu werden!! Ihr habt viel durchgemacht und seid daher nicht wie viele andere Paare! Für euch wird es nochmal mehr Wunder sein wie für andere!

Ob die Geburt es wett machen wird, werdet ihr sehen, das liegt nicht in eurer Hand! Aber das Baby wird es! Ihr habt nur noch wenige Wochen/vielleicht Tage (?) bis es da ist. Genießt gemeinsam noch diese letzten Tage, sie sind auch einmalig! Vielleicht wird alles so kommen, wie ihr euch das wünscht! Ich drück euch fest die Daumen!!

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Re: Etwas ratlos 😕

Antwort von NaduNadu, 32. SSW am 17.09.2020, 23:50 Uhr

Oh nein... Das ist aber nicht schön gelaufen in den "neuen" Krankenhaus.

Besonders weil du schon alle Sachen eingereicht hast, hätte man da echt feinfühliger mit dir umgehend müssen.

Mit den harten Corona Massnahmen finde ich nicht angebracht.

Gibt es vielleicht noch ein weiteres Krankenhaus in der Nähe?

Ich würde nicht im Krankenhaus Nr.1 entbinden wollen... (Und 2 auch nicht...)

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Re: Etwas ratlos 😕

Antwort von Falke88, 38. SSW am 18.09.2020, 5:44 Uhr

Das klingt alles so traurig....
Bei uns ist es ganz im Gegenteil zu eurem KH so, dass es nur Familienzimmer gibt wegen Corona.
Hast du dir schon einmal Gedanken über eine Hausgeburt gemacht oder Ambulant ? Wäre in deinem Fall vllt das Beste?! 45 min sind schon ein weiter Weg und das für ein KH , dass dich nicht wirklich anspricht?! Ich finde es sowieso mega schwierig mit Krankenhäusern. Das ist echt Glückssache. Auf jeden Fall drücke ich euch die Daumen und hoffe ihr findet den richtigen Weg für euch.

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Re: Etwas ratlos 😕

Antwort von Ani.Me am 18.09.2020, 12:06 Uhr

Ach du liebe,
es tut mir leid, dass du dich mit solchen Gedanken überhaupt auseinander setzten musst. Ich bin ganz bei Skippys Aussage. So sehr man sich das wünschen würde und so sehr ihr das verdient hättet, ist das aktuell die Welt in der wir leben. In Krankenhäusern herrscht zeitstress, personalknappheit, Routine und spätestens seit corona zuätzliches Chaos.
Ihr habt noch etwas Zeit, nehmt euch diese um euch darauf einzustellen, dass eure versöhnliche Geburt womöglich nicht so werden wird, wir ihr sie wünscht und geplant hättet. Aber es wird nur anders werden. Das entscheidende bei der Geburt wird wie Dani schrieb, das Ergebnis sein.
Ich an deiner Stelle würde auf jeden Fall in das andere Krankenhaus gehen, die corona bestimmungen können sich in beiden Häusern täglich ändern! Aber ich würde kein Risiko eingehen wollen, von Ärzten und Hebammen entbunden zu werden, die ich für den Tod meiner Kinder verantwortlich sehe und das womöglich noch in demselben kreissaal.
Sich wegen etwas zu grämen, dass man absolut nicht beeinflussen kann, wird dich nur runter ziehen. Also konzentriert euch auf das, was ihr selbst beeinflussen könnt! Nehmt euch vor, das beste aus den Umständen zu machen, das ihr könnt. Stell dich darauf ein, dass du möglicherweise eine Weile die Wehen allein durchhalten wirst. Packt das Auto voller Sachen wie Snacks und Getränke, Handyladekabel (!), dass dein Mann so nah wie möglich bei dir bleiben kann und jederzeit reinkomme kann, sodass du keine Sorgen hast, er käme zu spät, entwickelt eine gemeinsame Playlist, dass ihr trotz räumlicher Trennung dieselben klänge in den Ohren habt, dein Mann könnte ein paar Nächte in einem Shirt schlafen, dass dann gut nach ihm riecht, dass du mit nimmst, wenn er gehen sollen müsste, dass du seinen Duft in der Nase hast, dein Mann könnte Dir ein paar Karteikarten schreiben, er soll sich überlegen, was er Dir gern sagen wollen würde: ich bin stolz auf dich, ich bin bei dir, es ist nur etwas Zeit, hoffentlich hat er deine Augen, wir schaffen das, nur du darfst ihm das Leben schenken, ... oder Fotos von sich machen, und da kleine Botschaften drauf schreiben. Die könntest du in den Wehen Pausen lesen. Und das ist ja alles nur für den Fall, dass ihr so ankommt, dass du nochmal allein sein müsstest. Aber ich glaube, es ist immer gut, sich auf das zu konzentrieren, was man in der Hand hat und weniger auf das, was man nicht ändern kann.
Kannst du nicht nochmal versuchen, die Hebammen zu erreichen? Vielleicht sind Kapazitäten frei geworden? Ich glaube, dass für euch die Begleitung durch eine Hebamme für Gold wert wäre. Ruf einfach an, manchmal ändern sich die Dinge.
Ihr habt noch Zeit, packt an, was ihr machen könnt und lass los, was außerhalb eurer Kraft liegt.
Ich habe bewusst davon Abstand genommen, mich dauernd zu informieren, wie die aktuelle Lage ist. Wir werden auf dem Weg in den kreissaal anrufen und dann werden wir erfahren, wie die aktuellen Bestimmungen sind. Ich hoffe einfach nur, dass mein Mann zur Geburt, oder zumindest kurz danach für kurze Zeit (1-2 Stunden) bei uns sein kann. Ich rechne damit, dass er nicht mit auf die Station darf und mich nicht oder nur für kurze Zeit am Tag besuchen darf. Das ist so ziemlich das Minimum, das ich für realistisch halten, alles was dann mehr möglich ist, darüber werde ich mich umso mehr freuen. Ich hoffe, ihr findet einen Weg, euch darauf einzulassen, dass euer Regenbogenbaby vielleicht nicht die Geburt hat, die ihr euch ursprünglich gewünscht habt, aber dass IHR alles gemacht habt, um das beste daraus zu machen.
Alles alles gute und ganz viel Kraft!

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Re: Etwas ratlos 😕

Antwort von Zimtstern!, 38. SSW am 18.09.2020, 21:33 Uhr

Ich kann dich so gut verstehen.
Im Oktober 2019 hatte ich einen Schwangerschaftsabbruch aufgrund einer medizinischen Indikation.
Vielleicht wird der neue Geburtstermin genau dieses Datum werden .
Ich merke jetzt schon, wie sehr ich mich an meinem Baby festkralle. Beim letzten Mal ging ich mit vollem Bauch und kam alleine wieder. Dieses Trauma hängt mir so nach. In Berlin gibt es zig Möglichkeiten zu entbinden. Aber ich stelle mir die Frage, wie ich in deiner Situation handeln würde.
Es klingt, als wärst du damals bei der stillen Geburt nicht glücklich mit der Behandlung gewesen.Sonst würde ja keine Klage laufen.....ich würde ins andere KH gehen!!! So ein Vorgespräch sagt auch nicht alles aus und ist stark abhängig von den Personen, die es führen.
Ich habe neben dem eigentlich schon schrecklichen Abbruch letztes Jahr auch dort noch weitere unsensible und gar unzumutbare Erfahrungen gemacht und es würden mich keine 10 Pferde dorthin zurückbringen.

Hier kann der Mann mit ins Familienzimmer, wenn er einen negativem Abstrich vorlegt. Der darf höchstens 6 Tage alt sein. Den ersten kriegen wir.sp gebogen, dass die Kasse ihn zahlt. Den zweiten, wenn Baby sich Zeit lässt, müssen wir selbst zahlen. Kommt Baby früher als ET, haben wir Pech.

Ich habe aufgrund meines Verlustes auch arg Angst vor der Geburt und finde das alles eine Zumutung, gerade bei einer solchen Vorgeschichte.

Fühl dich gedrückt. Und berichte mal, wie du dich entschieden hast.

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