Ab und zu Gefühlschaos und Angst vor Veränderung

Moin!

Tatsächlich hatte ich diese Gefühle vor unserer Tochter fast gar nicht, was mir im Wochenbett dann sehr auf die Füße gefallen ist. Ich habe meinen Mann in den ersten paar Wochen tatsächlich unglaublich vermisst, obwohl er ja die ganze Zeit bei mir war. Aber die kleine hat sich nie ablegen lassen und somit war Zweisamkeit in den ersten Wochen bzw. Monaten komplett raus. Ich saß teilweise neben ihm mit dem Kind und hab geweint weil ich ihm nicht so nah sein konnte wie ich gerne wollte. Aber das pendelt sich mit der Zeit wieder ein.

Unsere Beziehung war vorher genau wie du beschrieben hast. Sie ist jetzt mit Kind auf jeden Fall anders geworden, aber auf keinen Fall schlechter. Wir sind durch die kleine sehr erwachsen geworden und haben einen viel strukturierteren Tagesablauf und sind plötzlich viel organisierter. Wir kümmern uns viel mehr um unsere Familien und unsere Gesundheit.
Man hat als Paar weniger Zeit miteinander, aber die Zeit die wir abends zum Beispiel miteinander verbringen ist meistens qualitativ besser als vorher. Es gibt tatsächlich auch häufiger mal Streit, weil man von irgendwas total genervt ist. Wenn das Kind zum Beispiel krank ist und die ganze Nacht weint und der darauf folgende Tag genauso schrecklich wird wie die Nacht. Da brennt einem dann auch mal eine Sicherung durch und man wird mal völlig unnötig patzig. Aber dann weiß der andere eigentlich auch immer Bescheid und nimmt das nicht persönlich und versucht zu helfen wo er kann.

Wir waren vorher ein gutes Team und sind jetzt einfach noch besser zusammen gewachsen als vorher, auch wenn das Leben jetzt stressiger ist als vorher, weil man vieles nicht mehr unter Kontrolle hat. Aber unser Leben ist insgesamt sehr viel besser geworden.

Ich muss manchmal tatsächlich drüber nachdenken wie es wohl gelaufen wäre wenn ich mit einem meiner Ex Partner ein Kind bekommen hätte und ich bin jeden Tag glücklich das das niemals aus Versehen passiert ist. Das man vorher ein so gutes Team gewesen ist absolut essentiell für eine grundsätzlich deeskalierende Stimmung auch wenn mal was nicht glatt läuft.

Und es ist natürlich auch super wichtig für das Kind in einer möglichst stressfreien Umgebung aufzuwachsen und zu sehen das die Eltern sich lieben und füreinander da sind.

Ich muss aber ehrlich sagen, dass ich jetzt mit den Zwillingen auch richtig bammel habe, dass wir sehr lange wieder keine Zeit mehr füreinander haben und das der Stress dieses Mal vielleicht zu viel sein könnte. Das die Situation mit drei Kindern auch noch mal ganz anders sein wird als nur mit einem. Aber ich glaube ich habe daraus gelernt und mache mir jetzt einfach mal angebracht Sorgen, um dann nicht erst im Wochenbett damit konfrontiert zu werden.