Ich sehe das anders

Hallo,

zum einen finde ich es schlimm, ihr die Zahnpasta/-bürste mit Gewalt in den Mund zu drücken. Ich habe gedacht ich sehe nicht recht. Ich hätte wohl eher gesagt, dann putzt sie eben ganz ohne Zahnpasta (ist auch nicht wirklich schlimm, wichtiger ist, zu putzen). Was würdest Du sagen, wenn Du im Restaurant die falsche Wahl getroffen hast und Dein Gastgeber zwingt Dich aufzuessen?

Wenn die Gemüter weniger aufgeheizt sind, würde ich darüber sprechen und ihr erklären, dass sie sie wenigstens einmal probieren muss (sie hat sie vermutlich wegen der schönen Bildchen ausgewählt).

Ganz ehrlich: Wir kaufen doch auch manchmal Sachen, weil sie uns ansprechen und stellen nach dem Probieren fest, dass sie nicht halten, was wir erwartet haben. Die wenigsten von uns werden das dann trotzdem komplett aufbrauchen/essen sondern die Erfahrung unter "verluste" ausbuchen. Das ist doch legitim. Die Konsequenz wäre in Eurem Fall, dass sie nächstes Mal eben keine Zahnpasta aussucht.

Unsere Kidner sind beide auf Erwachsenenzahnpasta umgestiegen. Unsere Tochter mit Begeisterung auf Meridol, die wir nehmen - je schärfer je lieber. Unser Sohn fand die aber gräßlich. Für ihn kaufe ich die Elmex-Zahnpaste für homöopathische Anwendungen (also die soll man nehmen, wenn man homöopathisch behandelt). Die schmeckt ganz mild, noch milder als die Kinderelmex, hat aber ERwachsenen-Fluorid-Gehalt. Ist nicht billig, aber das ist die Weleda mit Sicherheit auch nicht.

Ich kenne diese Auseinandersetzungen nur zu gut. Und ich habe schon wutschnaubend Kleidung in den Sack gestopft (nein, ich bin nicht immer die ruhe in Person), weil meine Tochter etwas, was sie im Laden ausgesucht hat, nach vier Wochen unter keinen Umständen mehr anziehen wollte. Ich habe meine Lehren daraus gezogen (was mich vor weiteren Fehlern leider nicht dauerhaft schützt), aber niemals käme ich auf die Idee, meine Tochter zwangsweise in die Hose oder das T-Shirt zu stecken, dass sie verweigert.

Wir entscheiden alle mal falsch oder wählen falsch, das müssen wir auch den Kindern zugestehen. Da sollte man dann nach anderen Wegen suchen.

Ich würde in diesem Fall die Erdbeerzahnpasta einem der Kindergartenfreunde schenken, von denen ich weiß, die nehmen sowas. Dann muss sie wenigstens nicht in den Müll und erfüllt ihren Zweck.

Grüße Tina