Coronavirus

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Geschrieben von Hase67 am 26.05.2022, 13:45 Uhr

Long Covid und Besserung

Klar, es gibt Leute, die nach dem Ergoogeln ihrer Symptome die (irrige) Befürchtung haben, sie könnten an Multipler Sklerose, Krebs, etc. pp erkrankt sein. Das passiert gerne gerade dann, wenn man kein gutes Vertrauensverhältnis zu seinem Arzt hat, ihn und sein Fachchinesisch nicht richtig versteht, sich aber auch nicht traut nachzufragen und dann lieber auf eigene Faust (und mit wenig Sachkenntnis) recherchiert und dabei vom Hundertste ins Tausendste kommt, ohne es einsortieren zu können. Wenn dann noch eine latente Angst oder Angststörung dazukommt, kann das fatal sein. Aber darum ging es hier nicht.

Die Threaderstellerin hatte wegen einer Kollegin gefragt, bei der LongCovid diagnostiziert worden ist, der es also in Zusammenhang mit einer Covid-Erkrankung so schlecht geht, dass die Befürchtung besteht, sie könne Arbeitsunfähig werden. Das jetzt in die gleiche Ecke zu schieben wie Hypochondrie oder Google-Fehldiagnosen, ärgert mich ehrlich gesagt. Denn das bedeutet entweder, dass man das Ausgangsposting nicht verstanden hat oder nicht ernst nimmt bzw. der Kollegin der Posterin unterstellt, sie würde simulieren, oder es ginge ihr nur durch künstliches Hineinsteigern schlecht.

Dasselbe passiert tagtäglich Menschen, die mit unklaren Symptomen oder schwer zu diagnostizierenden, meist seltenen oder nicht so gut untersuchten, Erkrankungen von ihren Hausärzten auf die "Ist wahrscheinlich psychosomatisch, probieren Sie es mal mit einer Therapie"-Schiene geschoben werden. Für Betroffene beginnt damit nicht selten eine Ärzteodyssee, manche haben Glück, und es wird irgendwann tatsächlich diagnostisch doch etwas entdeckt, das mit der Beschwerdesymptomatik zusammenpasst. Sehr viele haben dieses Glück nicht.

Bei den diversen Varianten von LongCovid gibt es auch Symptome/Syndrome, die in Zusammenhang mit anderen Viruserkrankungen schon länger existieren, zum Beispiel die chronische Erschöpfung, die erst jetzt richtig in den Fokus der Aufmerksamkeit rückt, weil es durch Covid so viele Betroffene gibt. Ich kenne eine Frau, die leidet darunter seit Jahrzehnten (zum Glück unter keiner Form, die sie dauerhaft arbeitsunfähig macht), aber was die sich schon alles hat anhören müssen und ausprobiert hat, das geht auf keine Kuhhaut. Für sie ist jeder Fortschritt in dem Bereich ein Segen.

Der Mann in dem Fernsehbericht war übrigens recht jung (so zwischen 35 und 40), wirkte äußerlich fit und auch keineswegs wie jemand, der nicht wieder gern auf die Beine käme. Er hat gesagt, er würde jeden Tag hoffen, dass seine Beschwerden "einfach so" verschwinden würden. Und er nimmt jetzt als Proband an der Studie dieses Medikaments teil, in der Hoffnung, dass ihm damit geholfen wird.

 
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