Bitte noch ein Baby

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Geschrieben von emres am 09.11.2011, 13:44 Uhr

Hauptsache Gesund

hallo Früchtchen,

da kann ich auch was zu sagen.
und dann darfst du mich verurteilen. ich habe 2006 einen sohn bekommen. alles lief gut, ob gesund oder nicht, war nie die frage. klar, wollte ich ein gesundes kind. und bekam auch eins.
2009 war ich erneut schwanger. freute mich wie ein honigkuchen. die schwangerschaft verlief nicht gut. immer wehen, arbeitsverbot, blutungen...nichts war, wie es sollte. trotzdem freuten wir uns unvoreingenommen auf unser baby. bis die feindiagnostik dran war. es wurde festgestellt, da stimmt was nicht. mein baby hatte wasser im gewebe, im darm, im gehirn, ist viel zu klein und leicht für die 22.ssw, es war auf dem stand von der 18.ssw. also wurde blut abgenommen. verdächtigungen in den raum gestellt. 3 tage später erneute untersuchung und kontrolle der befunde durch 2 ärzte. es wurde eine akute gehirnblutung festgestellt. es wurde, wie geplant eine FW-punktion durchgeführt. paralell wurde 2 tage später ein mrt(was unbedenklich für ein baby ist, weil ohne strahlung) durchgeführt.
dieser arzt teilte mir mit, dass ein teil des gehirnes nicht richtig ausgebildet ist, wasser überall im baby ist, aufgrund einer infektion, welche müsse eben die punktionsergebnisse zeigen. außerdem bestätigte er die gehirnblutung. am gleichen tag gingen wir wieder zum feindiagnostiker. er sagte uns, unser baby hat eine cytomegalieinfektion...ich habe es angesteckt, muß es kurz vor der ss bekommen haben( es verlief symptomlos). unser kind war inzwischen 23.ssw und immer noch nicht weitergewachsen, das herz schlug sehr schwach und die blutung und das wasser hatte sich ausgebreitet.
die ätzte sagten mir, dass sie so einen massiven fall nie erlebt haben.
dass leichte verläufe von cmv oft unbemerkt verlaufen, oft auch bei den kindern, das diese dann aber blind, taub und schwerstbehindert und mit einem krampfleiden auf die welt kommen.
eine therapie kann nie greifen, auch nicht bei leichten fällen. sie cmv-kinder sterben oft im neugeborenenalter, oder im säuglingsalter. solange leben sie auf der its.
inzwischen war 1 woche vergangen und viele tränen sind geflossen, viele gespräche wurden geführt. wir entschieden uns mit dem arzt, das heißt, bei ihm, gegen unsere tochter.
noch eine woche später wurde die geburt eingeleitet. unsere tochter wurde dann in der 24.ssw mit nur 25cm und 350gr tot geboren.
es waren höllenqualen, und damit meine ich nicht die geburtsschmerzen, sondern alles. das leid, die schmerzen. die trauer.
wir haben für uns die entscheidung getroffen, das nicht anders durchstehen zu können. für unsere tochter, für unseren sohn und für uns.

und früher hätte ich auch immer gesagt, na und, ein behindertes kind....macht doch nichts. alles liebenswerte kinder. aber da hörte es bei mir auf, mit, was wäre wenn.
ich sage nicht mehr, ich würde. denn es ist eine
anmaßung, über dinge nachzudenken, die man nicht leben musste. ich habe auch gesagt nach 2 fehgeburten ist schluß
2010 hatte ich 2 fehlgeburten und bin erneut schwanger.
ich hoffe vom tiefsten herzens mit einem gesunden kind was am geburtstremin auf die welt kommt.

du sagst, das kind steht unter druck, wenn ich sage, schreibe in der schule nur gute noten.
mein baby in mir wird sicher nicht unter druck stehen gesund zu sein, sondern nur die liebe spüren, die ich für dieses kind empfinde.

lg Anett

p.s.: vielleicht sollte man erst nachdenken, bevor man schreibst, anstatt alle welt zu verurteilen, weil es sich ein gesundes kind wünscht.



natürlich vermisse ich meine tochter, sie ist und bleibt in meinem leben, in meinem herzen und in unseren gesprächen. trotzdem war es die einzige entscheidung für uns.

 
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