Für alleinerziehende Eltern

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Geschrieben von Leena am 21.09.2005, 16:03 Uhr

Heikle Frage, die ich an Euch stellen möchte

Ist wirklich eine ziemlich heikle Frage, eine, die man sich selbst lieber gar nicht stellt... aber ich will versuchen, Dir zu antworten, soweit ich's kann... ist allerdings schon lange her bei mir, bald sieben Jahre.

Bei meinem Ex-Partner war es eigentlich so, dass es mit einfachen Kommentaren anfing, als irgendwelchen abwertenden Kommentaren, besonders wenn andere Leute dabei waren und er ein bisschen was getrunken hatte - musste gar nicht viel sein. Dann fing er halt an, mir vorzuhalten, was ihm alles an mir nicht passte, dass ich mich nicht genug um ihn bemühen würde, nicht genug aus mir machen würde, ich wäre so unweiblich, sollte doch wenigstens mal ein elegantes Kleid anziehen und mich schminken und so (mag ich gar nicht!), es gäbe genügend andere, die sich nach ihm die Finger lecken würde, da sollte ich mir mal lieber mehr Mühe geben, auch sexuell und so... Teilweise ist es dabei schon arg substantiell geworden, auch wenn ich versuchte, nicht weiter darauf zu reagieren, und ein paar Mal hat auch ein guter Freund von ihm eingegriffen und meinen Ex daraufhin gewiesen, dass er mich doch liebt, und wie sehr er von mir schwärmt, wenn ich nicht dabei wäre... (glaube ich ihm, aber davon hatte ich nicht wirklich etwas.)

Das Ganze hat sich dann immer mehr gesteigert, er wurde immer beleidigender etc. Es kam dann auch öfter vor, dass er - wenn ich nicht "gefügig" genug war - mit körperlichem Druck sich genommen hat, was er wollte, sexuell gesehen - um es mal so zu umschreiben. Geschlagen hat er mich nie, hätte er auch nicht, glaube ich (er hasste seinen Vater, weil er seine Mutter und die Kinder wohl öfter geschlagen hatte), aber blaue Flecke an den Oberarmen und den Schenkeln hatte ich oft, konnte öfter tagelang kaum sitzen usw.

Die Beziehung lief dann immer mehr schief, und er kam dann mit indirekten Drohungen - ich weiß nicht, wie oft er mir gesagt hat, sollte ich ihn je verlassen, würde er sich umbringen. Der Druck war da schon ziemlich arg... Als ich dann (gemeinsam geplant - wir hatten nach einer schweren Krise wieder eine "gute Zeit", die beste unserer Beziehung überhaupt - und wir waren fast 7 Jahren zusammen) schwanger war, wollte er mich zur Abtreibung bewegen (was ich nicht wollte), da kamen dann öfters Äußerungen, wie leicht so einem Baby etwas passieren könnte, wenn man es z.B. auf dem Arm hätte und sich zum Fenster herauslehnte...

Doch, ich habe wirklich Angst gehabt vor ihm, zum Schluss hätte ich ihm wirklich zugetraut, das Baby mit Absicht aus dem Fenster fallen zu lassen oder so etwas. Und ich hatte auch Angst, er würde sich wirklich umbringen, wenn ich ihn verlassen würde... Es wurde immer schlimmer und ich war irgendwann an dem Punkt, dass ich einfach nicht mehr konnte, ich hatte jede Nacht Alpträume, ertrug es nicht mehr, wenn er mich nur berührte, konnte nicht mehr allein mit ihm sein, ohne dass ich nur noch zitterte etc. Ich habe dann die Beziehung beendet - was er mir so übel genommen hat, dass noch heute (nach über 7 Jahren) weder mein Name noch der unseres Kindes in seiner Gegenwart erwähnt werden darf, ohne dass er ausrastet... (umgebracht hat er sich übrigens nicht). Später habe ich dann erfahren, dass es bei meiner Nachfolgerin bei ihm wohl öfters sehr üble Szenen gab, bei denen die Nachbarn die Polizei riefen, wegen lauten Geschreies, herumfliegender Möbel, wohl auch körperlicher Gewalt (wobei diese wohl eher von seiner Freundin ausging und er quasi "nur" darauf reagierte). Noch heute habe ich irgendwo Angst und Panik vor ihm. Allerdings muss ich auch sagen, dass er psychisch krank ist, und gerade bei akuten Schüben... Jedenfalls kann man da wohl vieles nicht an "normalen" Maßstäben messen.

Heute denke ich einerseits, ich hätte früher gehen müssen, aber auf der anderen Seite habe ich ihn auch geliebt, und ich musste erst "unglücklich genug" sein, um wirklich gehen zu können. Nach der Trennung war mir aber, als sei ich zum Tode verurteilt worden und hätte bereits auf dem Schafott gestanden und wäre im letzten Moment begnadigt worde... ich hatte seinetwegen jede Menge Schuldgefühle - aber zurückgehen wollte ich nie!

So gesehen - ja, ich habe Angst gehabt, ja, ich habe eine "Steigerung" feststellen können, kommen gesehen habe ich solche "Ausbrüche" manchmal schon, oft kamen sie auch aus komplett heiterem Himmel, zumindest für mich. Vermeidungsstrategien - nein, hatte ich nicht wirklich, allerdings habe ich versucht, mich nicht provozieren zu lassen, ob das geholfen hat - naja, zumindest sind zu meinen Zeiten keine Möbel gefolgen und es gab auch keine körperliche Gewalt (abgesehen vom sexuellen Bereich), und es wurde auch nie laut - anders als bei meiner Nachfolgerin, also so gesehen hat meine "Vermeidungsstrategie" vielleicht schon ein bisschen geholfen...

 
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