Für alleinerziehende Eltern

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Geschrieben von yola am 23.08.2005, 10:52 Uhr

besser 'schlechter Vater' als 'kein Vater'? (ziemlich lang)

Hallo Bettina,
es ist ein schwieriges Thema von dem einige hier betroffen sind, unter anderem auch ich.
Natürlich macht man sich Sorgen, ob die Kinder glücklich aufwachsen, wenn sie keinen Kontakt zum Papa haben. Aber ich bin mittlerweile soweit, dass ich mir sage, dass es nicht meine Pflicht ist, dem Vater hinterherzulaufen, wenn er sich nicht für seine Kinder interessiert. Hatte den Fall letzte Woche als einer unser beiden Zwillingsjungs (eineiig) so unglücklich gestolpert ist, dass er im Gesicht genäht werden musste. Der Vater hat mit das Telefon eingehängt, als ich ihm berichten wollte (Details im Beitrag:Herz aus Stein).
Sie sind jetzt 20 Monate alt und nennen jeden Mann Papa oder Opa und ich versuche ihnen dann zu erklären, das auf dem Foto ist Euer Papa und das andere sind Onkels oder Papas von anderen Kindern. Das ist auch OK für sie. Den beiden geht es prächtig. Sie entwickeln sich gut, sind guter Dinge, gesund, aufgeschlossen, temperamentvoll und ganz 'normal' obwohl wir seit ihrem 5. Lebensmonat vom Papa getrennt leben. Ich habe beschlossen, ich lasse die Dinge jetzt auf mich zukommen. Wenn der Papa sich meldet und die Kinder sehen will, kann er dies jederzeit tun, auch die Oma väterlicherseits, die ich dann sogar noch unterbringen und verköstigen und hinten und vorne bedienen muss (bei 40-st. Arbeitswoche). Aber sie gehören nun mal auch zur Familie der Jungs.
Ansonsten kann ich Dir etwas ganz Süsses und Aufbauendes berichten: Die Jungs haben leider auch keinen Opa mehr, 'nur' meinen Bruder als Onkel, zu dem kein grossartiger Kontakt besteht, der sich bis jetzt eher wohlwollend zurückhaltend verhalten hat. Gestern nun haben sich die beiden Kleinen ihren Onkel 'Nanno' (Original: Jeannot) richtiggehend geschnappt, sich an ihn gedrückt und mit ihm gekuschelt. Und da konnte auch Nanno nicht mehr brummelnd von dannen ziehen, sondern hat sich gerührt mit den beiden Burschen geknuddelt.
Wie Du siehst, die Kinder haben ihre eigene Weisheit und holen sich das, was sie brauchen. In einer Situation wie der unsrigen muss man einfach sein Allerbestes tun, um sie so 'gut' wie möglich zu gestalten, aber wie heisst es so schön auf Französisch: 'A l'impossible nul n'est tenu.' Es kann von niemandem das Unmögliche verlangt werden. Und da muss man dann halt vertrauen, dass auch ein Teil sich schon richten wird.
Ich glaube, uns liegt allen das Wohl unserer Kinder sehr am Herzen und wir tun unser Bestes und springen oft über unseren Schatten und ignorieren eigene Bedürfnisse, damit es ihnen gut geht. Und mehr kann man glaube ich, nicht verlangen. Auch alleinerziehende Mütter sind nur Menschen.

LG

Yola

 
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