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Geschrieben von fiammetta am 27.12.2013, 0:34 Uhr

Erstes Weihnachten ohne meine Mutter

Hi,

egal, ob die eigenen Eltern oder die SE - diese ewigen aus maßloser Langeweile konstruierten Machtkämpfe können einen fürchterlich zermürben.

Ich kenne das Verhalten Deiner Mutter - dieses ewige "Ich bin ja sooo lieb und soooo unschuldig und Ihr seid ja soooo böse". Für diese Sätze sollte deren Tablettendosis gewaltig erhöht werden... Meine herzige SE hat es u.a. geschafft, einen sehr teuren Teller von mir mit voller Wucht nach entsprechendem Ausholen auf den Boden zu knallen, dass er nur noch in 1000 Teile zersprungen ist. Anschließend grinste sie mich abschätzend-frech an und erklärte mir: "Ich war das nicht!" Nein, klar, war der Himmelgeist... Dazu dieses nie endende "Frag den xy doch `mal, ..." Wozu? Diese gelangweilten Weiber interessiert es doch, aber den Hintern in der Hose, um selbst anzurufen haben sie nicht. Lehnt man ihr sinnfreies Begehren ab, dann ist man ganz pöse... Hetzereien hinten herum sind offenbar lustiger...

Üblich ist auch dieses Dominieren der innerfamiliären Informationsflut. Dieses darf man ja (!) nicht sagen, mit dem und dem unter absolut keinen Umständen ein Wort wechseln, weil er doch tatsächlich irgendwann vor dem Krieg in der falschen Tonlage gepupst hat (Sorry, aber meistens geht es um ebensolche Nichtigkeiten, wobei alle, die es jemals hätten bezeugen können schon lange gestorben sind) usw. Sie spielen sich zum Mittelpunkt auf, geben Informationen oft genug sogar halbbewußt falsch weiter, denn dann gibt es wenigstens wieder herzhaften Stunk und ihr nichtsnutziges Dasein wird durch einen Skandal erhellt. Gaaaanz großartig.***gähn***

Krank sind auch grundsätzlich nur sie. Die Krankheiten anderer Menschen, selbst wenn diesen der Tod bereits ins Gesicht geschrieben steht, sind nichts im Vergleich zu ihren eigenen Befinden, das immer kurz vor einem Herinfarkt o.ä. steht, der aber nie eintritt. Beliebt ist auch: "Ich will ja nicht mehr leben!" Reagiert man irgendwann aber auf dieses undankbare Wichtiggetue mit beißendem Sarkasmus, dann geht`s rund, wozu sie quietschlebendig sind und dann ist der Kreislauf völlig intakt. Endpunkt ist immer: "Was bist Du böööööse!"
Solche Menschen werden steinalt, denn die werden ihre miesen Energien an andere los, die dann daran zerbrechen und vorzeitig ins Gras beißen.

Wo ich aber so richtig das Kotzen kriege, ist dieses Herumgetrample auf dem ewigen "Ich bin Deine Mutter! Du hast mir deswegen Respekt zu zollen, Dich niemals zu beklagen, gefälligst zu tun, was ich von Dir verlange und wenn Du dabei untergehst. Außerdem habe ich ein RECHT darauf, dass Du mir den verschissenen Arsch abwischst!" Der Forderungskatalog ist wirklich beachtlich, denn es handelt sich dabei ja nie um ordentlich vorgebrachte Bitten, die durch Erläuterungen nachvollziehbar werden. Dieses angebliche Ideal der Mutterschaft, das mitunter aber sehr einseitig ausgelegt wird, als Begründung für jegliche Form der Schikane ist ja schon recht alt und zielt immer darauf ab, ein mieses Gewissen zu machen, das ihnen selbst aber vollkommen fehlt. Selbst haben sie oft genug bewiesen, was ihnen ihre Mütter wert waren und wie weit die eigene Mutterliebe zu ihren eigenen Kindern gegangen ist. Bei so mancher wurden die Kinder zwar satt und waren sauber gekleidet, damit die Nachbarn nichts zu kritisieren hatten, aber damit waren die Pflichten auch schon erfüllt. Nee, da schüttelt es mich....

Christine, das hast Du richtig gemacht. Ich hatte auch jedes Jahr ein fürchterlich schlechtes Gewissen, wenn wir von 365 Tagen knappe 48 Stunden an Weihnachten bei meiner Familie verbracht haben, die ich ansonsten oft das ganze Jahr nicht gesehen habe, während mich das Pack hier Tag und Nacht munterst tyrannisierte. Dennoch fand ich es traurig, dass meine SE - trotz ihrer vier (!) Kinder - an Weihnachten alleine daheim hockten und sie keiner besuchen kam, geschweige denn sie einlud. Wir sind halt dann immer zu heimgerast, dass sie wenigstens am 1. Weihnachtsfeiertag am Nachmittag die Kinder, für die sie nicht einmal einen Nikolaus übrig hatten, sehen konnten. Bereue ich heute, denn damals hätte meine Mutter uns noch locker ein oder zwei Tage um sich haben können. Heute ist ihr das aus Altersgründen zuviel und der ganze Weihnachtshype verschiebt sich eher in unsere Richtung. Für mich war diese Form der Rücksichtnahme wieder ein Teil an wahrlich verlorener Zeit, die mir keiner wiedergibt. Würde ich nie wieder tun.

Menschen haben meistens viele Jahrzehnte Zeit gehabt, um sich ein innerfamiliär angenehmes Umfeld zu schaffen. Ich spreche nicht einmal von einem superharmonischen oder glücklichlichen Umfeld, nur von einem angenehmen, bei dem es einen nicht gegenseitig graust, den anderen drei Stunden ertragen zu müssen. Nutzen sie diese Zeit nicht, dann kommt halt das böse Erwachen im Alter, aber dann hat sie die Fähigkeit des schlechten Gewissens verlassen und somit können sie sich wieder in ihrer immerwährenden Unschuld suhlen.

Hak`s ab, Deine Mutter lernt nichts dazu, weil sie nichts dazulernen will. Du bist aber nicht als ihr Fußabstreifer und zu ihrer Belustigung auf die Welt gekommen.

LG

Fiammetta

 
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