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Geschrieben von Ebba am 27.01.2013, 14:57 Uhr

Adoption

" Das Argument, man weiss ja nicht, wie sich das Kind entwickelt, hat man auch bei leiblichen Kindern. Auch die können aus der Rolle fallen."

Ja, können sie und sie tun es ja auch immer wieder. Aber, auch ich hätte bei einer Adoption Angst gehabt, dass Kind könnte sich in einer Weise entwickeln, der ich nicht gewachsen bin. IdR ist das Kind, das man adoptiert ja nicht unbelastet sondern hat schon verschiedene Schwierigkeiten erlebt, sei es, dass die Mutter es schon während der Schwangerschaft abgelehnt hat, getrunken, Drogen genommen oder viel geraucht, sei des, dass es bereits in den ersten Lebensmonaten schon Vernachlässigung und/oder Gewalt und Missbrauch erfahren haben. Zumindest weiß ich bei einem leiblichen Kind, dass es diese prägenden frühen Schwierigkeiten nicht hatte.
Erst kürzlich habe ich mich auf einem Klassentreffen kurz mit einem alten Klassenkameraden unterhalten, der mir, in Kurzfassung, von den großen Schwierigkeiten erzählt hat, die er seit Jahren mit seinen beiden adoptieren Kindern hatte. Auch von anderer Seite (zB Bekanntenkreis meiner Eltern) habe ich immer nur von Schwierigkeiten gehört. Das mag natürlich v.a. auch daran liegen, dass eher über problematische Entwicklungen erzählt wird als dass man berichtet, wie toll und unproblematisch doch alles läuft. Dafür besteht ja idR kein Anlass, ist man doch nicht belastet und hat keinen Gesprachsbedarf.
Angst hatte ich auch, dass man mir das Kind, was ja idR zunächst einmal zur Pflege zu einem kommt, wieder weg nimmt, weil die Mutter sich entscheidet es doch zu behalten.
Meiner Freundin berichtete mit vor einiger Zeit, dass eine Bekannte von ihr dieses Schicksal 2x mit einem Säugling ereilt hat. Sie ist fast daran zerbrochen.
Freunde einer anderen Freundin haben schon einige Jahre ein Pflegekind, dass die Mutter partout nicht zur Adoption freigeben will und leben mit dem Damoklesschwert über sich, dass sie es eines Tages doch wieder zu sich nehmen will.

Ich kann gut verstehen, dass man eine Adoption für sich als Möglichkeit ein Kind zu bekommen ausschliesst. Weil wir sehr, sehr lange üben mussten bis ich endlich schwanger wurde, habe ich damals auch schon begonnen über eine Adoption nachzudenken, bin aber zu keiner abschließenden Entscheidung gekommen und zum Glück ja dann doch schwanger geworden, so dass sich die Entscheidung auch erübrigt hat.
Etwas "oberflächlich" finde ich allerdings das Argument Deiner Freundin, das Gefühl der Schwangerschaft sei ihr zu wichtig. Ich denke, das ist einfach Selbstschutz. Nach den vielen stressigen, belastenden und immer wieder enttäuschenden Jahren der Kinderwunschbehandlung muss sie sich jetzt vermutlich einfach erholen und will sich einen neuen Lebensinhalt suchen. So viele Jahre immer wieder enttäuscht zu werden ist einfach grauenhaft, macht einen porös und unendlich trauig. Sie sucht gerade ihren Weg damit klar zu kommen. Mach es ihr nicht noch schwerer.

 
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