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von Leena  am 09.10.2016, 9:48 Uhr

Dieses Gejammere von Vollzeithausfrauen

"Ich kann das nicht mehr hören!!! Dieses Gejammere von Vollzeithausfrauen! Hausarbeit ist kein Beruf, erfordert keine Ausbildung und läuft bei der Mehrzahl der Bevölkerung neben her! ... Und nein - eine Familie ist kein "kleines Familienunternehmen" - so ein BS. ... Da ist keinerlei Verantwortung für Erfolg dahinter. Fehlentscheidungen haben keine Konsequenzen..."

Ehrlich gesagt, ich kann dieses "Hausfrauen-Bashing" auch nicht mehr hören und dieses "was du machst, mache ich nebenbei!" auch nicht. Da vergleicht man doch auch Äpfel mit Birnen - z.B. eine 90m²-Wohnung mit einem 10-jährigen Kind, das nach der Schule in den Hort geht und bitte möglichst auch noch ein pflegeleichtes Modell ist, ist etwas anderes als ein großes Haus mit zwei kleinen Kindern, die ganztags zu Hause sind und Chaos stiften.

Ich finde diese "kleines Familienunternehmen und bin Haushälterin, Ärztin, Pflegerin, Taxifahrerin, Lehrerin, Köchin, Sozialarbeiterin"-Sprüche zugegebenermaßen auch ziemlich dusselig, weil man genau das definitiv nicht leisten könnte, erst recht nicht, ohne das alles auch gelernt zu haben. Aber das bedeutet im Umkehrschluss trotzdem nicht, dass die Arbeit von Hausfrauen "wertlos" wäre. Ich glaube, genau das ist ein Teil des Problems: "Hausarbeit" wird nicht wertgeschätzt. Und - bei der Hausarbeit gibt es weder irgendeine Form von Anerkennung noch ist die Arbeit irgendwann "erledigt", kann abgehakt werden und zur Seite gelegt und muss man nie wieder ansehen. Es ist eher ständiger Kampf gegen Windmühlen, ohne nachhaltige Erfolgserlebnisse, und das ist auch erschöpfend, glaube ich, frustrierend.

Natürlich kann man die Vollzeit-Hausfrau mit zwei Kindern kurz vorm Abitur, die reichlich Freizeit hat und ihren Gemüsegarten pflegt und ihre selbstgezogenen Kürbisse einkocht, nicht mit der Vollzeit-Hausfrau mit drei Wickelkindern und einem Erstklässler vergleichen. Es ist ein weites Spektrum. Und genau deshalb kann man, m.E., eben nicht sagen "Hausarbeiten machen normale Menschen einfach nebenbei". Zumal es oft weniger die Hausarbeit ist, die schlaucht, sondern eher die "Kinderarbeit" und die ständige Präsenzpflicht - sowie die Erschwernis, mit mehreren kleinen Leuten am Rockzipfel den Haushalt nebenbei auch noch zu schmeißen.

(Ansonsten finde ich ja, wenn man abends zu k.o. für alles ist, weil man tagsüber vom Spielplatz zum Musikunterricht und zur Sportfrühforderung und wieder zurück gehetzt ist mit Kind und Kleinkind im Schlepptau, wäre es vielleicht nachdenkenswert, solche Aktivitäten zurückzufahren, bevor es in richtig üblen "Freizeitstress" ausartet, aber auch das ist sicher eine Frage des persönlichen Standpunktes.)

 
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