Kaiserschnitt

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Geschrieben von tanzmit am 27.03.2014, 0:11 Uhr

Mein Freund findet Kaiderschnitt ganz und garnicht ok....

Bitte sehr.
Aber nochmal: "Dein Freund könnte sich damit anfreunden, wenn es medizinisch nötig ist"? Wann es nötig wird, weißt nur du und erst dann, wenn es soweit ist. Medizinische Notwendigkeit ist auch gegeben bei Angst, Erschöpfung oder zu langer Dauer. Die Geburt musst du durchstehen, nicht er. Er darf sich gerne direkt anschließend rührend um euer Baby kümmern, alle Rechte und Pflichten als Vater wahrnehmen - aber für die Geburt ist er leider reichlich nutzlos. Und er muss sie ja auch nicht erleben, nur als Zuschauer. Du würdest ja auch nie entscheiden dürfen für ihn, ob er eine OP in Vollnarkose oder mit Beißholz oder statt der OP Handauflegen zu nehmen hat, oder?

Ich werde wenige Wochen nach dir mein zweites Kind entbinden (27. Woche) und werde es vaginal versuchen (vorausgesetzt, man lässt mich von der Narbe her). Aber wenn es nicht geht, werde ich mich wohl auch mit einem zweiten Kaiserschnitt anfreunden. Und ich werde sicherlich wieder Schmerzmittel dankend annehmen - vor den Wehen habe ich keine Angst mehr, egal, wie lange das dauert.

Und frag mal bei euren Freunden herum: All die ach so tollen natürlich-Gebährenden: Wer von denen hatte Dammrisse? Saugglocke? Jetzt Beckenbodenprobleme? Und wieviele davon wollen das nochmal so? Deinem Freund ist vielleicht gar nicht klar, dass eine Geburt nun einmal nicht wie bei den SIMS läuft bzw das Baby nicht mal eben problemlos rausflutscht. (Obwohl es auch die Frauen gibt) Es ist nun einmal Schwerstarbeit. Das Gute ist allerdings, dass Frau, egal wie unsportlich *räusper* sie war, auch wenn die sportliche Leistung in der Schwangerschaft sich auf schnelles Gehen zum Kühlschrank beschränkte erstaunliche Kraftreserven findet - von denen sie nicht einmal wusste, dass sie sie hatte. Und der Hormoncocktail tut ein übriges dazu, selbst für jammernde Sensibelchen wie mich ;-) Der Körper einer Frau schüttet unter Wehen eigene Opiate aus, die dich vor Schmerzen schützen.

Du kannst beim ersten Kind damit rechnen, dass es lange dauert (normalerweise), von der ersten Wehe an auch locker deutlich mehr als zehn Stunden. Aber es sind ja nicht die ganzen Stunden nonstop Wehen ohne Pause, bei denen du vor Schmerzen schreist sondern du kannst, wie gesagt, dich auf Wunsch völlig abschießen und jede Menge schlafen. Es gibt auch keine Tapferkeitsmedaille für Frauen ohne Schmerzmittel oder ohne Schnitt und sie werden auch nicht mit Foto ausgehängt.

Das Nervigste an der langen Dauer fand ich, dass a) mein Mann zwischendurch schlapp machte mehrfach und ich den schlafen schicken musste und b) es in diesem Krankenhaus nicht erlaubt war, während der Wehen auch nur eine Kleinigkeit zu essen. Ich hatte dermaßen Kohldampf... ;-)

Wie gesagt, lasst euch noch mal beraten, vielleicht hast du auch eine Beleghebamme? Sprich auf jeden Fall mit jemandem vom Fach (Frauenarzt, Hebamme oder ähnliches) über deine Sorgen, und DANN zusammen mit deinem Freund mit dem Arzt. Vielleicht kann auch deine Mutter noch hilfreiche Erfahrungen beisteuern? Mir haben lange Gespräche mit meiner Mutter viele Sorgen genommen, auch später bei der Säuglingspflege.

Lass es dir einfach offen, wenn du dir den Start so zutraust - du schaffst das schon. Egal wie. Und in einigen Monaten schaust du dein kleines Wunder an und kannst dich eh nicht mehr richtig erinnern - dann bist du froh, wenn du weißt, ob du den Herd gerade ausgemacht hast ;-P Der Weg zum Kind ist gleichwertig, für jede Frau so, wie es für SIE stimmig ist - was zählt, ist euer Zusammensein danach.

Ps: Auch eine Weile Auszeit nach der Geburt, weil man erschöpft oder müde und verzweifelt ist und Schmerzen hat, sind kein Hindernis für eine gelungene Stillbeziehung. Meinen Großen habe ich erst nachmittags angelegt (und um 21.50 wurde er geholt) UND das Krankenhaus hat mir abgeraten, weil es eh mit dem Blutverlust nicht klappen könnte mit dem Stillen (Plazenta lag blöd zum Schneiden)...auch diese "Unmöglichkeit" hat 13 Monate funktioniert.

Empfehlen würde ich euch ein Familienzimmer - dann kann dein Freund sich um das Kind kümmern und du was schlafen. Egal wie du gebähren wirst, schlafen wirst du wollen! Und ihr könnt euch aneinander gewöhnen.

Liebe Grüße

 
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