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Geschrieben von Hase67 am 20.01.2015, 9:29 Uhr

Patriarchale Dominanzgesellschaft - da würde ich gern weiter diskutieren

Mich stört die Begrifflichkeit ein bisschen, und ich gebe ehrlich zu, dass mich das, was ich über die von Fredda immer wieder erwähnten Autorin bisher gelesen habe, auch durchaus skeptisch macht - möglicherweise ist das ein Fehler, und ich bin da vorurteilsbeladen.

Aber gut: Mich selbst hat das Thema früher schon betroffen, als junge Frau, als ich tatsächlich auch in Unternehmen gearbeitet habe. Da ich seit 20 Jahren eine One-Man-Show bin und mich in einem weiblich dominierten Berufsfeld bewege (auch meine Auftraggeber sind mehrheitlich Frauen), streift mich das Thema beruflich höchstenfalls ganz am Rande, da gibt es andere Baustellen.

Ich habe aber, nachdem der Begriff hier zum ersten Mal fiel, ein längeres Gespräch mit meinem Mann über das Thema geführt, der an der Uni Personalverantwortung hat, Doktorandinnen wie Doktoranden betreut und in Einstellungsfragen immer eng mit der Gleichstellungsbeauftragten zusammenarbeitet (bzw. zusammenarbeiten muss, er tut das aus verschiedenen Gründen nicht wirklich gern): Die Gründe für die Nichtgleichstellung der Frauen in der Wissenschaft und das, woran die Erfüllung von Frauenquoten häufig scheitert, sind aus seiner Sicht sehr tiefliegend - er hat einen Haufen begabte Wissenschaftlerinnen in seinem Team (oder auch früher schon gehabt), die deutlich länger zauderten und weniger "Biss" mitbrächten als ihre männlichen, nicht selten weniger qualifizierten Kollegen. Bis zur mittleren Ebene ist das Verhältnis noch relativ ausgeglichen, in der Führungsspitze seiner Fakultät (also bei den Profs) sind die Frauen auch deutlich unterrepräsentiert, allerdings mag das auch am Fachbereich liegen (schwerpunktmäßig Ingenieure). Er beobachtet aber gleichzeitig, dass die finnische Kollegin, mit der zusammen er einige internationale Kooperationen hat, da ganz andere Erfahrungen macht. Natürlich hat uns Skandinavien, was Vereinbarkeit von Job und Familie betrifft, ein paar Jahre (wenn nicht gar ein ganzes Jahrzehnt) voraus, aber das Selbstverständnis der Frauen ist dort auch ein anderes, so dass es z. B. selbstverständlich ist, auch als Hochschwangere noch auf Kongresse zu reisen...

Aber Fredda: Vielleicht schreibst du mal ein bisschen was über die Thesen von Luisa Francia, die dich besonders wach gerüttelt haben?

 
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