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von dhana  am 02.04.2018, 12:18 Uhr

@ ellert

Hallo,

ich glaube du hast da ganz andere Vorstellungen von der Realität wie ich - oder lebst du einfach in einem anderen Teil Deutschlands?

Fängt schon damit an - Gesammtschule gibt es hier gar nicht. In der 4. Klasse entscheidet sich nach Noten ob Gymnasium, Realschule oder Mittelschule.
Auch wenn man die Noten fürs Gymnasium hat, heisst das noch nicht, das die Kinder auch auf dem Gymnasium bleiben - die Quote, die auf die Realschule runter gehen ist sehr sehr hoch.
Warum machen also viele nicht das "echte" Abi - hm - für meinen Sohn, er kam mit der 2. Fremdsprache nicht zurecht - also ging er den Weg über einen sehr guten Realschulabschluss, Berufsfachschule mit Fachhochschulreife und studiert jetzt - ganz witzig, dort sind sie eine Gruppe die ganz unterschiedliche Vorbildungen haben - ein Mädl direkt nach dem Abitur und mein Sohn mit Fachhochschulreife (nach 12 Jahren) sind die Jüngsten, dann ist z.B. noch ein Elektromeister (mit Hauptschulabschluss, Lehre und Meister) dabei...
Und genau die, die schon berufliche Vorbildungen im E-Technik-Bereich haben tun sich jetzt relativ leicht - der Elektromeister spielt sich, mein Sohn mit einer Berufsfachschule in physikalischen Bereich tut sich auch vergleichsweise leicht - aber die anderen hängen ganz schön drin - Durchfallquote war 60% in einigen Fächern. Gerade das Mädel das direkt vom Abi kommt tut sich sehr schwer - Umstellung auf das recht selbständige Leben als Student und vieles das sie nicht vom Abi als Vorwissen für ein E-Technik Studium mitbringt.

Ob da das Abi wirklich der leichtere Weg ist... und meinst du wirklich, nach dem abgeschlossenen Studium fragt nachher noch einer ob das ein vollwertiges Abi war oder eine Meisterausbildung oder eine Fachhochschulreife?

Und das Handwerker schlechter bezahlt werden wie jemand mit Studium würde ich so auch nicht unterschreiben - Vergleich einfach mal das Gehalt von einem Elektriker oder Metallbauer mit dem Gehalt von einem Sozialpädagogen...

Für mich - nicht alle Kinder sind in der 4. Klasse einfach schon so weit den Sprung aufs Gymnasium zu machen. Die Gymnasien, die ich kenne verlangen sehr viel Hilfe über das Elternhaus, sehr viel Eigeninitiative von den Schülern und sehr viel Sitzfleisch zum auswendiglernen. (ich wusste bis dahin echt nicht, das man Mathe nicht verstehen muss, sondern auswendig lernen....)
Realschule hat ein komplett anderes Lernsystem - die lernen nicht weniger, sondern anders - zumindest hier in Bayern. Ich findes es deutlich mehr auf Verstehen ausgelegt, als auf Auswendiglernen - mehr auf Anwenden und warum muss ich was lernen. Ich finde auch, das die Lehrer noch deutlich mehr Pädagogen sind, als reine Wissensvermittler.

Ich bin auch der Meinung, man sollte den höchstmöglichen Schulabschluss anstreben, der möglich ist. Aber auf der anderen Seite, geht mir dieses hochloben vom Abitur ziemlich auf den Keks... Gymnasium ist nicht der einzige Weg zum Studium - und die anderen Wege sind deswegen nicht schlechter, nur weil man im Alter von 10-12 Jahren das Sitzfleisch nicht hatte.
Und nein - hier ist der Übertritt nach der 10 Klasse Realschule auf ein Gymnasium nicht so einfach möglich - heisst, für die ganze Region gibt es in der Regel eine Ü11 Klasse - für eine Region mit ca. 200 000 Einwohner... und davon schaffen es auch nicht alle. Also eigentlich nur ein theoretischer Weg.

Die meisten gehen halt eher auf FOS (auch da gibt es die 3jährige FOS zum vollwertigen Abitur) oder über Ausbildung und BOS.

Harz 4, sind wenn sie eine abgeschlossene Berufsausbildung haben oft krank oder aus anderen grunden zumindest berufsunfähig, Alleinerziehend und/oder Aufstocker, weil sie im gelernten Beruf nicht genug verdienen - Hilfsarbeiter oder soziale Berufe wie Altenpflegehelfer ect.
Oder sie sind ausbildungsunfähig... schaffen es nicht lange genug am Ball zu bleiben um eine Ausbildung durchzuziehen oder sich lange genug zu konzentrieren. Wenn man in dieser Abwärtsspirale mal drin hängt ist es schwer wieder raus zu kommen - egal ob mit Abitur oder Hauptschule. Ich kenn mind. 2, die das Studium geschmissen haben, sich mit Hilfsarbeiterjobs versucht haben durchzuschlagen und irgendwann in Harz 4 gelandet sind und einfach keinen Bein mehr auf den Boden bekommen... da ist Aufstehen in der Früh einfach schon nicht mehr möglich, sie können sich einfach zu nichts mehr aufraffen, geht dann eher in Richtung Depression, aber auch nicht ganz... das ist unabhängig vom Schulabschluss.

Gruß Dhana

 
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