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Geschrieben von Strudelteigteilchen am 28.03.2017, 13:04 Uhr

Danke......der erste Lacher meines Tages ;)

Kleine Anekdote aus meinem Bekanntenkreis:

Das Kind (damals 8. Klasse Gymnasium) hatte im Zwischenzeugnis zwei 5er. Es war klar, daß eine davon bis zum Jahreszeugnis weg muß. Sitzenbleiben war nicht möglich, da das Kind in der Mittelstufe bereits einmal wiederholt hatte. Das war allen Beteiligten klar, es wurde immer wieder darüber gesprochen. Die Eltern setzten sich mit den betreffenden Lehrern - zwei Fachlehrern und Klassenlehrer - zusammen und man entschied, daß das Kind sich auf eine der beiden 5er konzentriert. Im anderen Fach war nichts zu reißen, aber es war ein Nebenfach, was im nächsten Schuljahr eh nicht unterrichtet wurde, man fand die 5 irrelevant in der Gesamtschau, alle anderen Noten waren okay bis gut. Die Eltern fragten explizit, ob ein Runterstufen oder ein Schulwechsel empfohlen würde, das wurde explizit verneint.

Also stürzte man sich gemeinsam auf die 5, wo - nach Aussage der Lehrer - noch was zu reißen war. Leider verkackte das Kind dennoch die einzige Probe in diesem Fach. Wieder ein Gespräch mit allen Beteiligten, wieder die Auskunft, daß das alles gar nicht so schlimm sei, die mündlichen Noten würden ausreichen. Das Kind bot an, ein Referat zu halten, der Lehrer lehnte das als "nicht notwendig" ab.

Es kam der Tag der Zeugnisausgabe, ein Freitag - das Kind wurde nicht versetzt, zwei 5er. Der "blaue Brief" kam per Post am Samstag an. Es war der erste Ferientag und keiner wußte, was mit dem Kind geschehen sollte. Natürlich war an der Schule keiner mehr zu erreichen - Sommerferien. In Bayern fällt man in diesem Fall standardmäßig in die Hauptschule, ein Wechsel zur Realschule ist nicht möglich. An der Hauptschule war aber auch keiner zu erreichen - Sommerferien. Es war nicht möglich zu klären, wie es mit dem Kind weitergehen sollte.

Drei Tage später hatte das Kind einen Platz an einer privaten (genehmigten) Realschule. Dort war jemand zu erreichen, es gab einen kurzfristigen Gesprächstermin und in Nullkommanix einen Plan, wie es für das Kind weitergehen könnte. Das Kind geht jetzt seit eineinhalb Jahren auf diese private Realschule, hat ausgezeichnete Noten und ist sehr glücklich. Er wird eine Mittlere Reife im Einserbereich ablegen und plant, danach das Abi an der FOS zu machen.

Möglicherweise ist der Weg über die Realschule wirklich der bessere Weg für dieses Kind. Aber warum, verdammt noch mal, kann man das nicht sagen? Es gab doch Gespräche, Rückfragen, Pläne.... Und dann knallt man dem Kind ein Sitzenbleiber-Zeugnis völlig unvorbereitet vor den Latz? Und der dazugehörige Brief kommt NACH dem Zeugnis? Sorry, aber das ist doch reine Bosheit!

Bei meinem KindKlein lief es bissi ähnlich ab, aber nicht ganz so krass. Und ich kenne zu viele solcher Stories, als daß ich an "Einzelfälle" glaube könnte. Zumal ja bei Fällen wie dem obigen mehr oder weniger die ganze Schule zusammengearbeitet haben muß, um das so in die Scheixxe zu reiten - das hat kein einzelner Lehrer vergeigt, das ist systemisch.

Ich sehe es inzwischen so, daß "funktionierende" staatliche Schulen mehr oder weniger Zufallsprodukte sind - ein glückliches Zusammenspiel von engagierten Lehrern, durchsetzungsfähigen Schulleitern, einem zufälligen Mangel an verbeamteten Saboteuren und erfolgreichem Entsorgen von jeglichen Nicht-Standard-Schülern. Man staunt, wie oft es dann doch funktioniert.....

 
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