Bei uns wie bei SiJoJoFrAl

Mir fällt es schwer, sowas als "normal" oder schicksalshaft zu betrachten. Da ist doch ganz generell und schon vorher was schiefgelaufen, oder?

Das männliche KindKlein ist 13. Es ist nicht so, daß er fröhlich und freiwillig unter die Dusche springt (NOCH nicht - gerade zeichnet sich der Schwung in Richtung "ich stehe 3 Stunden unter der Dusche und verbrauche eine Dose Deo pro Woche" ab, er interessiert sich wohl für ein Mädchen *gg*), aber ich habe dann doch irgendwie in den letzten 13 Jahren ausreichend Autorität aufgebaut, um ihn ohne nennenswerten Einsatz von körperlicher Gewalt zum Zähneputzen oder Nägelschneiden beordern zu können. Und bisher hatte noch keines meiner Kinder ausreichend Gelegenheit, in 3 Monate alter Bettwäsche zu schlafen - wenn ich befehle, daß die Bettwäsche zu wechseln ist und dafür frische herauslege, dann wird das auch getan (notfalls würde ich im Rahmen einer Zwangsmaßnahme die Bettwäsche wohl auch selber wechseln, war aber bisher noch nie notwendig). Ich warte sicher nicht, bis es die Kinder selber ekelt.

Ich würde es auch nicht unterstützen, wenn mein Kind nur in Jogginghosen rumlaufen würde. Ich bezahle die Hosen, also wähle ich sie auch (mit) aus. Das sehe ich genauso wie das Essen: Dem Kind wäre es sehr recht, wenn ich nur TK-Pizza und Kartoffelchips kaufen würde - tue ich aber nicht. Er muß das von mir gekaufte Gemüse nicht essen, aber er bekommt auch keine Chips. Er muß auch von mir gekauften Hosen nicht anziehen, aber er bekäme keine Jogginghosen. Die Hosen mußte ich noch nie diskutieren, wohl aber das Essen.

Das nervt natürlich gerne mal und ist auch phasenweise anstrengend, aber es hat ja keiner gesagt, daß Kindererziehung 24/7 Spaß macht. Wenn eines meiner Kinder so verwahrlost herumlaufen würde, daß es mich selber ekelt, dann würde ich mich durchaus fragen, was ich falsch gemacht habe bzw. meine Erziehungsmethoden überdenken. Denn die bisherige Strategie - wie auch immer die aussah - funktioniert ja ganz offensichtlich nicht.