Teenies

Teenies

Fotogalerie

Redaktion

 

Geschrieben von dasschweinannalena am 09.02.2011, 16:20 Uhr

Magersucht und Größenumfrage

Hallo,

es tut mir sehr leid, dass ihr auch mit dieser Situation kämpfen müsst, deine Sorge kann ich sehr gut verstehen.

Ich arbeite u.a. auch mit Mädchen, die an Essstörungen leiden und finde deine Schilderungen geradezu bezeichnend und klassisch für eine Anorexie.

Deine Tochter hat einen BMI von weniger als 12 kg/m2, die untere altersbezogene Grenze liegt bei 16,7, sie ist also SEHR untergewichtig.
Dazu ihre Angst vor Gewichtszunahme und Einschränkung der Nahrungsaufnahme. Alles sehr typisch.

In deiner Frage nach dem Normalgewicht der Mädels der anderen User schwingt dein Wunsch nach Normalgewicht deine Tochter mit. Kann man auch gut verstehen.
Allerdings solltest du dich zuallererst mal auf dein Kind einlassen und akzeptieren, dass deine Tochter diese Erkrankung hat und dann auch dazu stehen.
Du schreibst hier unter einem extra angelegtem anonymen Nick, daraus schließe ich, dass du bisher nicht zur Erkrankung deiner Tochter stehen kannst, vermutlich auch nicht im realen Leben. Daran solltest du arbeiten, denn auch diese Seite gehört zu deinem Kind.

Ich kann euch aus eigener Erfahrung mit zahlreichen Anorexie- Patientinnen nur dringend zu einer stationären Therapie in einer kinder- und jugendpsychiatrischen Einrichtung raten, bei denen die Eltern, vor allem aber du als Mutter, einbezogen werdet. Nur so kann euch geholfen werden. Nicht nur deine Tochter braucht Hilfe, sondern auch ihr Eltern, deshalb sind familienorientierte Behandlungskonzepte besser geeignet.

Die Therapie wird nicht leicht, deine Tochter wird sich sehr harten ! Regeln unterwerfen müssen und womöglich wird es Zeiten des Therapeiabbruches oder Rückfälle geben.
Ich möchte dir keine Angst machen, aber in der Regel ist das so.

Vor der psychiatrischen Diagnostik steht immer der Ausschluss einer organischen Erkrankung. Im Anschluss wird deine Tochter vermutlich erst einmal aufgepäppelt. Bei Ablehnung der ausreichenden Nahrungsaufnahme erfolgt das meist mit Infusionsbehandlungen, anschließend stationäre kinder- und jugendpsychiatrische Behandlung.

Diese gestaltet sich oft schwierig, weil die Mädchen keinerlei Leidensdruck haben bzw. der Leidensdruck mit der Gewichtszunahme steigt, weil die Patientin dann dem vorgestellten Körperschema nicht entspricht.

Es ist ein langer, langer, langer und harter Weg.

Ich rate dir dringend, an der Therapie teilzunehmen, oftmals ist DAS der Schlüssel zum Problem. Ich spreche NICHT von Schuld, aber manchmal entstehen ungewollt, unverschuldet und unbewusstfamiliäre Konstrukte, die eine solchen Krankheitsentwicklung begünstigen.
Mit einer Teilnahme an der Behandlung kannst du deiner Tochter am meisten helfen. Alles bitten, betteln, flehen, erklären usw. wird kaum nützen. So schlimm das auch ist.

Ich wünsche euch alles erdenklich Gute, viel viel Kraft. Glaubt immer an eure Tochter und steht zu ihr und ihrem Problem.
Wenn IHR schon nicht dazu steht, wie soll SIE denn dann erkennen und dazu stehen?

Ist lang geworden, aber solche Geschichten bewegen mich auch nach Jahren noch....

Grüße
vom Schwein

 
Unten die bisherigen Antworten. Sie befinden sich in dem Beitrag mit dem grünen Pfeil.
Die letzten 10 Beiträge im Forum Teenies
Die ersten Schritte in die Pubertät
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.