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Geschrieben von Felizia7 am 23.07.2013, 12:31 Uhr

Fortsetzung:Es geht um einen schwierigen Lehrer und drohende Nicht-Versetzung

Ich wollte mich noch einmal zum Thema melden, die ich am 03.05.2013 postete („Es geht um einen schwierigen Lehrer und eine drohende Nicht-Versetzung“).

Die letzten Monate des Schuljahres waren ein Kampf und eine enorme Belastung für die ganze Familie.

Wir haben eine Welle erzeugt und alle (für uns ansprechbaren) Instanzen angesprochen.

Parallel dazu haben wir den Lehrstoff durchgegangen und für alle Arbeiten „mitgebüffelt“. Als Endergebnis keine einzige 5 im Zeugnis (einige „2“er und viele „3er“) unseres Sohnes, aber komplette Desillusion unsererseits. Wie naiv wir doch waren zu glauben und uns darauf zu verlassen, dass Schulen dazu da sind, unsere Kinder in einer wohlwollenden Umgebung zukunftsfähig zu machen.

Wir haben mehrere parallele Gespräche geführt:
1) mit Klassenlehrerin,
2) mit unserer Freundin (die stellvertretende Schulleiterin auf einem Gymnasium in einem anderen Bundesland ist),
3) mit einigen Eltern aus der Klasse,
4) mit Rechtsanwalt,
5) mit Elternbeiräten,
6) mit Vertrauenslehrern,
7) noch einmal mit diesem schwierigen Lehrern,
8) mit einer anderen supereifrigen Lehrerin, die auf die Idee kam, kurz vor dem Ende des Schuljahres unserem Sohn (und fast allen anderen Jungs in der Klasse) das Leben schwer zu machen,
9) mit Schulleiterin.

Die uns unterstützende Eltern aus der Klasse haben uns viele hilfreichen Tipps für die Gesprächsführung mit Lehrern gegeben. Unter anderem so etwas: „Da Lehrer fast die ganze Zeit mit Kindern zu tun haben, haben sie es verlernt vernünftige Gespräche mit Erwachsenen zu führen.“ Das haben wir dann immer berücksichtigt.

Wir haben außerdem ein sehr gutes und langes Gespräch mit einem guten Fachanwalt für Schulrecht geführt, bevor wir die Lawine los rollen ließen.
Er hat uns einige Tipps gegeben, aber das Fazit dieses Gespräches war für uns: „Schule ist ein rechtsfreier Raum“.

Das empört mich immer noch wenn ich bedenke, dass uns unsere Kinder per Gesetz weggenommen werden und manche Mütter (mich inklusive) noch dazu so dämlich sind, arbeiten zu gehen, um solche Peinigung unserer Kinder mit Steuern zu finanzieren. Jetzt verstehe ich sehr gut, warum viele Mütter immer noch zu Hause bleiben, obwohl ihre Kinder schon längst auf einer weiterführenden Schule sind. Sie beseitigen nämlich die Schäden, die Schulen anrichten. Super-Artikel von Prof.Dr. Kurt Singer hier: http://www.prof-kurt-singer.de/eltern2.htm

Deshalb kann ich nur milde darüber lächeln, wenn es um den Ausbau der Kinderbetreuung für die Kleinsten geht. Es gibt doch kein erzieherisches Konzept, wonach Kinder gefördert werden. Die nächsten Jahre werden doch darauf gehen, reine Verwaltungsaufgaben zu lösen wie Räume und Erzieher zu finden und Finanzierung zu sichern. Um das Wohlergehen der Kinder (und ihr Recht auf eine angemessene Förderung) kümmert sich niemand. Hauptsache, Mütter gehen arbeiten, damit Steuern sprudeln und Arbeitgeber die Garantie haben, die Löhne niedrig halten zu können, wegen des Überangebotes an Arbeitskräften.

Ich meinte immer, dass ich recht fortschrittlich war: ich habe mir sehr wenig Auszeit wegen der Kinderbetreuung genommen. Ich war immer sehr fleißig. Nun merke ich, dass ich damit ziemlich falsch lag und mir selbst und meinem Sohn Leben schwer gemacht habe.

Und noch etwas anderes stößt mir auf und bestätigt noch einmal, dass die Chancengleichheit absolut nicht gegeben ist. Bei allen Verbesserungsvorschlägen der Schule ging es nur auf das eine hinaus: Eltern sollen Nachhilfe organisieren. OK, ich selbst bin ganz gut in der Mathematik und Englisch (aber nicht in Deutsch und Latein).Und wir können uns Nachhilfe leisten. Und was wäre denn wenn nicht? Dann würde so ein „Problemkind“ über kurz oder lang von der Schule fliegen, weil seine Eltern sich den Luxus der Nachhilfe nicht leisten können und kein eigenes Wissen haben, um ihrem Kind zu helfen.

Zufällig habe ich auch noch eine 11-Klässlerin kennen gelernt, die zwar auf einem anderen Gymnasium ist, aber einige Freunde hat, die auf das gleiche Gymnasium gehen wie unser Sohn. Sie hat aus den Gesprächen mit Ihren Freunden, dass es für unsere Schule wirklich bezeichnend ist, dass Lehrer einerseits einen immensen Druck auf Kinder/Jugendliche ausüben, andererseits von vorn herein keine Chance zur Verbesserung geben. An Ihrer Schule wäre es anders, d.h. Lehrer gehen auf Schüler zu und sagen was sie verbessern können und was sie noch zusätzlich leisten können, damit sie besser dastehen. Eigentlich fast ein Grund Schule zu wechseln, aber das wäre der letzte Ausweg.

Nach der Überlieferung hat der angesprochene Lehrer unserer Klassenlehrerin gegenüber (aber nicht uns gegenüber und schon gar nicht unserem Sohn gegenüber) gesagt, dass ihm das erste Gespräch leid täte. Ich frage mich, ob er einfach nur Bammel bekam, dass seine Bewerbung als Klassenlehrer in letzter Minute abgelehnt wird.

Und der Spaß geht weiter: nun haben wir ihn als Klassenlehrer mit Zuständigkeit für zwei Fächer. D.h. wenn er seine Macht ausspielen will, werden wir viel „Freude“ haben, beim Versuch potentielle „5er“ in anderen Fächern auszugleichen.

Ein Schulwechsel zum Halbjahr erscheint mir mittlerweile als keine so schlechte Alternative. Unser Sohn sieht es natürlich anders.. Und ob es in diesem maroden Bildungssystem eine Besserung bedeuten kann?...

 
21 Antworten:

Re: Fortsetzung:Es geht um einen schwierigen Lehrer und drohende Nicht-Versetzung

Antwort von Sabet am 23.07.2013, 14:37 Uhr

Hallo,
ich bin Mutter von drei Kindern und Gymnasiallehrerin.
Solange du deinen Sohn derart durch die rosarote Brille siehst und Bildungssystem/Schule/Lehrer derart pauschal und unsachlich negativ, tust du dir und deiner Familie keinen Gefallen.
Ja, es gibt Lehrer, die methodisch und pädagogisch weitaus geschickter agieren könnten. (Diese Lehrer gibt es übrigens garantiert auch an der nächsten Schule, wenn ein Wechsel vorgenommen wird.) Aber auch deren Noten kommen durch REAGIEREN zustande!
Ein kleiner Gedankenanstoß, gerne auch an andere Mütter hier mit äußerst fähigen Kindern in Kombination mit äußerst unfähigen Lehrern...
Sabet

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Re: Fortsetzung:Es geht um einen schwierigen Lehrer und drohende Nicht-Versetzung

Antwort von Expo2 am 23.07.2013, 15:36 Uhr

Hi Du,

vom Tenor kann ich Sabet nur beipflichten.
Ohne die vorgänger geschichte zu suchen liest sich dein Post so, dass ihr euch auf besagten Lehrer eingeschossen habt, das Kind gepuscht mit Lernen vor arbeiten und ganz viel Wirbel rundherum gemacht habt.

Wenn dein Kind leidet und ihr den berechtigten Verdacht habt, dein Kind wird vom Lehrer gedrückt, ja dann wechsel doch! es liest sich ja wie ne Privatfehde und die kannst du beenden, indem ihr wechselt.

Ohne jetzt auf Lehrerseite stehen zu wollen *g* aber die Aussage, dass diese nur mit Kids zu tun haben und das man im erwachsengespräch als außenstehender berücksichtigen muss, da find ich gerade keine Worte


LG von ex, die auch froh ist, dass ein Lehrer wechseln musste

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Ich setze mich jetzt in die Nesseln...

Antwort von Kolkrabe am 23.07.2013, 15:47 Uhr

und ich habe eben auch Deinen anderen Post gelesen.

Es freut mich dass Dein Sohn Potenzial hat, und ja, es ist schwierig wenn einen der Lehrer auf dem Kicker hat.
Etwas, dass ich oft in meiner eigenen Schulzeit erlebt habe.
Aber - Krisen lassen einen auch erstarken, und manchmal finde ich dass Eltern doch sehr viel Aufhebens um Nichtigkeiten machen.

Ich wäre als Lehrer heutzutage mindestens ebenso verunsichert wie Eltern, und das Lernniveau und die Häufigkeit der Nachhilfe - die möchte ich nicht den "schlechten" Lehrern anlasten -
ich finde, es sind die Eltern die darum kämpfen dass ihre Kinder auf das Gymnasium gehen und ja das Leistungsniveau halten.
Es wird gekämpft, gestritten und gepusht, und bei all dem schulischen Wunschdenken an das Kind wird oft übersehen was das Kind leisten kann - und bereit ist zu leisten.

Nicht jedes Kind kann dem Gymnasium standhalten, und nicht jedes Kind ist dafür geeignet.
Da muss man als Eltern das Kind realistisch einschätzen - und nicht Unmengen an Nachhilfe selber leisten.

Kinder haben auch andere Talente, die die Schule nicht bewertet, die sie aber für ihre Berufstätigkeit brauchen. Und - die Karriere endet nicht in der 5. Klasse. Es gibt Handwerker, die studiert haben.
2. Bildungswege. Abendgymnasium. Berufskolleg. Meisterschulen etc.

Nicht alle Kinder müssen durch das Gymnasium geprügelt werden.
Da liegt es an uns Eltern diese Leistungsgesellschaft nicht weiter zu unterstützen - denn WIR sind die die den Druck machen - nicht die Lehrer, da bin ich mir sicher!!!

Das sind nur mal meine Gedanken zu dem Thema.

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Re: PISA-Studie grüßt!

Antwort von Felizia7 am 23.07.2013, 16:08 Uhr

Genau das ist das Problem: Reagieren, aber keinerlei Weitsicht in solchen essentiellen Dingen wie Sicherung der Zukunftsfähigkeit.
Wo soll die Innovationskraft her kommen, die jede Volkswirtschaft nach vorn (d.h. zum Wachstum) treiben sollte?
Finnen haben erkannt, dass Kinder ihr wichtigstes "Gut" sind.

Meine klaren Anforderungen an das Schulsystem sind unterstützte Kompetenzaneignung und Motivationsvermittlung beim Wissenserwerb.

Welche Note würde wohl Deutschland und in unserem konkreten Fall Hessen bekommen? Obwohl es in anderen Bundesländern nicht besser aussieht lt. der Presse.

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Re: Fortsetzung:Es geht um einen schwierigen Lehrer und drohende Nicht-Versetzung

Antwort von Felizia7 am 23.07.2013, 16:09 Uhr

Ich weiß, dass ich recht lange Pamphlet schreibe, die man vielleicht aus Zeitgründen nicht lesen möchte. Aber im Beitrag im Mai habe ich erwähnt, dass mein Sohn keineswegs leistungsschwach war und ist.
Wir hatten beim Übergang eine klare Gymnasialempfehlung. Und das wohl gemerkt ohne jegliche Hilfe unsererseits. Im Nachhinein kann ich mich überhaupt nicht erinnern, nur für eine einzige Arbeit mit ihm gelernt zu haben. Und es war keine „Laisser-Fair“-Grundschule, sondern eine mit einem gewissen Leistungsanspruch.
Und ich habe nie einen großen Auffuhr wegen „Nichtigkeiten“ gemacht. Allein schon aus Zeitgründen wegen meiner eigenen beruflichen Belastung.
Die zwei erwähnten „Problem-Lehrer“ haben ein Problem nicht nur mit meinem Sohn, sondern mit fast allen Jungen in der Klasse.

Und: Der Tipp über „Kinder- vs. Erwachsenen- Gespräche“ stammt nämlich von einem Elternpaar, wo der Ehemann selbst ein Lehrer auf einem anderen Gymnasium ist.
So viel dazu.

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Re: Ich setze mich jetzt in die Nesseln...

Antwort von 2auseinemholz am 24.07.2013, 9:15 Uhr

Hallo!

Ja, man kann sich sehr wohl aus der Leistungsgesellschaft ausklinken ...
aber das geschieht immer auf Kosten anderer!

Die 2. Bildungswege sind immer deutlich länger (Deutschland hat die immer noch die längsten Bildungswege und damit schafft man sich von Haus einen unüberwindbaren Nachteil im globalen Wettbewerb) und deutlich anstrengender (Arbeit + Abendgymansium ist doch nicht wirklich weniger anstrengend als Gym alleine) und auch nicht wirklich kostenlos. - das ist eben die 2. Wahl des Weges zum Ziel.
Eigentlich sollte das System Schule darauf ausgerichtet werden nicht auszusortieren und abzuschieben in diese längeren Ausbildungswege, sondern sich vielmehr darauf zu konzentrieren, wie die Kinder auf dem kürzesten Weg begleitet, motiviert und unterstützt werden. Die viel angepriesene Durchläßigkeit nach oben ist eher eine Farce und nur theoretisch gegeben. Der Weg nach unten ist definitiv der häufiger eingeschlagene! Selbstverständlich haben die Eltern auch einen wesentlichen Anteil daran ihre Kinder zu unterstützen, aber sehr oft kommt mir vor, dass NUR Eltern diese Sicht tragen und die Lehrer eher einen bequemen Weg wählen, am besten nur Mangel diagnostizieren und ganz schnell nach Unterstützung von Außen schreien, bzw. aussorteiren.

Die Kinder, wie die Gesellschaft, sind auch auf einem Gym sehr gemischt, deswegen ist eine Illusion davon auszugehen, dass nur perfekt funktionierende Kinder in ein Gym passen. - Tja mit der Auswahl perfekter Kinder braucht man weder ein guter Pädagoge zu sein noch ein guter Fachmann, die Auswahl der Kinder kann den Rest an Wissensaneignung auch autodidaktisch erledigen.

LG, 2.

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Re: Fortsetzung:Es geht um einen schwierigen Lehrer und drohende Nicht-Versetzung

Antwort von AndreaL am 24.07.2013, 10:33 Uhr

Hallo,

ich erinnere mich dunkel an das Ausgangspost...

Wenn ich das jetzt lese, schlagen zwei Herzen *g* in meiner Brust.

Eigentlich möchte ich Dich zuerst fragen (und tue das jetzt auch, auch wenn Du danach wohl kaum weiterliest *g*), ob Ihr als Eltern einen an der Waffel habt, SOLCH einen Aufriss loszutreten... Sorry. Aber das ist doch völlig überzogen. Zumal ich herauslese (korrigiere mich, wenn dem anders ist...), dass Ihr nun - da der Karren im Drecke saß - eben als Eltern mal tatkräftige Unterstützung dem Sprössling habt angedeihen lassen und dann lief die Schose wieder...

Ähm, that's life. Das machen andere auch. So'n Teenie lernt nicht immer von alleine ;-) und schon gar nicht immer bringt er die Ergebnisse, die ein möglicher IQ-Test vermuten lassen würde...

Schule ist auch Elternsache. Ja. Man gibt die Brut nicht an der Pforte ab und muss sich von Stund an um nix kümmern... Das war auch früher nicht anders. Und oft laufen Jungs unrunder als Mädchen, isso...

Dass der befreundete Lehrer Euch einen Tipp in Sachen Gesprächsführung gegeben hat, kann auch daran liegen, wie Ihr mit der Sache umgeht. Der wollte Euch vielleicht nur von der Rechtsebene herunterholen... damit nicht alles den Bach runtergeht.

Mit einem Kind, was nun in die 9. Klasse kommt und einem Umfeld voller Kinder und persönlichem Engagement in den Schulen meines Kindes zuvor und der Tatsache, dass ich (zwar in einem komplett anderen Bereich...) selber Lehrerin bin, kann ich sagen, dass Du überziehst, was die Pauschalschelte anbelangt.

Ich bin bei Dir, wenn es um einzelne Lehrer geht. Ja. 'Wir' haben auch so einen erwischt. Ausgerechnet in Mathe *würg*. Ich kenne seinen aktuellen Leistungskurs und weiß von diesen Eltern, dass sie den Lehrer am liebsten erwürgen würden. Obwohl ein Elternpaar im selben Dorf wohnt und mit ihm per Du ist ;-)... Er kann einfach nicht erklären. Mein Kind - kommend von einer 2 in Kl. 5 und 6 - hat zuletzt sogar eine 5 geschrieben. Der klinkt sich dort aus dem Unterricht aus. Hat keinen Bock mehr, pubertäre Opposition... alles Mögliche. Ich habe das Fach selber studiert und nachgearbeitet, hier flogen die Fetzen *g*. Der Mathelehrer macht unmögliche Einführungen in neue Themenbereiche. Behandelt Punkt 5 vor Punkt 1 etc. Ich war bei jedem Elternsprechtag, musste mir anhören, ICH würde zu viel helfen. Ein 'aber er versteht es bei Ihnen nicht...' half nicht, der Lehrer wünschte, ich solle ihn mal alleine machen lassen... Hab' ich dann. Ergebnis: 5 in der letzten Arbeit.

Jetzt jibbet's hier teure Nachhilfe.

Natürlich hätte ich Euren Weg gehen können. Widerstand gibt's wohl genug in der Elternschaft (aber da macht ja auch keiner was... nicht mal von dem Leistungskurs) ... Aber ganz ehrlich - meine Nerven wären ruiniert (Du klingst ja auch nicht gerade ausgeglichen bei dem Thema...), dabei ein verwirrtes Kind, was u.U. denkt, noch weniger tun zu müssen, weil Mama das anders regelt... Selbst wenn das nicht, wäre das Signal mit so einem Aufriss ein falsches *sicherbin*.

Das Kind hier hat auch in den Ferien Nachhilfe, arbeitet auf und nach und vermittelt mir immer wieder, dass der Nachhilfelehrer toll ist, dass er plötzlich merkt, wie einfach eigentlich alles ist *naendlich*... und ist tatsächlich in froher Erwartung auf's nächste Schuljahr.

Damit lebe ich lieber als mit dem Gefühl, es zwar einem doofen Lehrer mal gezeigt zu haben, aber nicht zu wissen, ob das alles für mich und mein Kind so dauerhaft der richtige Weg war.

LG

Andrea, die durchaus in der Grundschulzeit des Kindes seiner Klassenlehrerin mal aus dem Schulverwaltungsblatt Verordnungen vorgelesen hat, die sie haben hochrot werden lassen, weil sie sie nicht kannte (was mir klar war...), aber danach echt Ruhe gegeben hat. Heute grüßen wir uns nicht mehr *g*... Das nur als Nachtrag, damit Du nicht denkst, ich würde immer kneifen...

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Re: 2auseinemholz, ich teile Deine Meinung ohne Einschränkungen! o.T.

Antwort von Felizia7 am 24.07.2013, 11:19 Uhr

..

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Re: Fortsetzung:Es geht um einen schwierigen Lehrer und drohende Nicht-Versetzung

Antwort von Hase67 am 24.07.2013, 11:50 Uhr

Felizia,

ich gebe zu, dass auch ich mich mit Eintritt meiner Tochter ins Gymnasium (und den ersten Lehrer-Pfeifen, mit denen ich es dort zu tun bekam, ich bin obendrein noch stv. Elternvertreterin der Klasse) Abstriche an meiner ursprünglich sehr positiven Erwartungshaltung und auch Erfahrung der Schule gegenüber machen musste. Und ich sehe auch, dass ich das seltene Glück habe, dass mein Kind in einem ganz und gar nicht optimalen System trotz allem gut funktioniert. Bleibt abzuwarten, wie es mit dem Sohnemann läuft, der braucht schon jetzt mehr Führung.

Trotzdem beschleicht mich beim Lesen deiner Zeilen das Gefühl, dass ein Teil deines Frustes auch hausgemacht ist, gerade WEIL ihr euch da so reingehängt habt. Wenn du in dich gehst (zumindest klingt das aus deinen Postings deutlich raus), hast du doch innerlich schon damit abgeschlossen, von diesem Lehrer und dieser Schule noch irgendetwas Positives für deinen Sohn zu erwarten. Unter den Voraussetzungen wäre für mich ein Schulwechsel (sofern der Sohn das auch so sieht) ganz und gar nicht der letzte Ausweg, sondern die letzte Möglichkeit, um mit dem alten Groll abzuschließen und einen Neuanfang zu machen. Ist euer Sohn denn genauso gefrustet wie du, oder sieht er das pubertätsbedingt eher "locker"?

LG

Nicole

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@ AndreaL

Antwort von Expo2 am 24.07.2013, 11:54 Uhr

you made my day

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Re: Doch, doch ich habe bis zum Ende gelesen ;-)

Antwort von Felizia7 am 24.07.2013, 12:25 Uhr

Kritik kann mich nicht erschüttern. Berufsbedingt habe ich mir ein dickes Fell zugelegt. Glücklicherweise habe ich aber die Fähigkeit nicht verloren, die konstruktive Kritik von den argumentschwachen Behauptungen zu unterscheiden.

Der Aufriss entwickelte sich nach und nach. Und der „Kampf“ hat erst angefangen.

Ja, wir haben uns rechtliche Beratung eingeholt. Und das hat uns wirklich geholfen. Dieses Wissen werden wir auch im kommenden Schuljahr anwenden.

Die Empfehlung des befreundeten Lehrers hatte damit nichts zu tun. Es ging vielmehr um die taktische Gesprächsführung, so nach dem Motto: „das Gegenüber soll nicht überfordert werden“.

Bis zu Schulleiterin sind wir deshalb gegangen, weil wir es nicht akzeptieren wollten, dass die beiden Lehrer in ein erstes Gespräch einige Monate vor der Versetzungsentscheidung mit einer klaren Nicht-Versetzungsmeinung gingen. Ohne dem Kind eine Chance zur Verbesserung zu geben.

Und Sprüche wie „Ihr Sohn ist unreif“ von einer Referendarin (die nicht mal mit ihrem eigenen Studium fertig ist, aber mit Nerven bereits jetzt völlig am Ende ist) lassen wir uns einfach nicht gefallen. Deshalb sind wir zur Schulleiterin gegangen. Bei der solch profunden Kenntnis der kindlichen Entwicklung dieser Referendarin flippe ich von der Begeisterung völlig aus..(ist natürlich ironisch gemeint.. das vermerke ich hier nur so, für alle Fälle).

Normalerweise müssen Lehrer (zumindest in Hessen) nach der aktuellen Gesetzeslage bei einer drohenden Nicht-Versetzung einen Förder-Plan erstellen. Davon scheinen die meisten Lehrer nichts zu wissen.
So etwas steht im Gesetzesbuch (klingt auch vernünftig uns plausibel), wird aber vermutlich von Lehrern als BlaBlaBla abgetan.

Fördermaßnahmen und Lernförderung
(1) Die Förderung der einzelnen Schülerin und des einzelnen Schülers ist Prinzip des gesamten Unterrichts und Aufgabe der gesamten schulischen Arbeit. Jedes Kind soll mit anderen Kindern zusammen und auch durch sie gefördert werden. Die individuelle Förderung ist in den Gesamtzusammenhang schulischer Lernförderung zu stellen. Im Fall drohenden Leistungsversagens ist als Maßnahme nach § 3 Abs. 6 Satz 2 des Hessischen Schulgesetzes ein individueller Förderplan zu erstellen.
(2) Unterschiede in den Begabungen und Neigungen, im Lern-, Arbeits- und Sozialverhalten sind als individuelle Entwicklungschance zu sehen. Ihnen ist durch ein differenziertes Lernangebot und einen binnendifferenzierenden Unterricht Rechnung zu tragen. Hierbei gilt es auch, das Selbstwertgefühl, das Selbstvertrauen in die eigene Leistung und die Leistungsfreude der Schülerin oder des Schülers zu stärken.
Individuelle Förderung ist nicht nur Aufgabe einer jeden Lehrkraft, sondern auch der gesamten Schule:
(3) Die Gesamtkonferenz soll durch die Entwicklung eines schulischen Förderkonzeptes nach den Grundsätzen des Schulprogramms eine gemeinsame pädagogische Orientierung des Kollegiums sichern sowie die Kontinuität von Unterrichts- und Erziehungsprozessen gewährleisten. Die Lernförderung muss sich an den Curricula des Regelunterrichts orientieren. Sie soll nicht nur Lerndefizite beheben, sondern Lernbereitschaft und Lernfähigkeit insgesamt weiterentwickeln und fördern sowie Begabungs- und Leistungsschwerpunkte unterstützend begleiten und besondere Begabungen fördern.

Es gibt in 5-6 Klasse sogar Pflicht einen Förderunterricht anzubieten (den wir beispielsweise nicht brauchten!), in der 7.Klasse aber nicht mehr. Und deshalb wird es gesiebt bis zum Abwinken.

Ich muß schon sagen, dass wir Glück hatten, dass die Schule uns zwar mit einer Verspätung, aber doch informierte.
Dass der Deutschlehrer vorhat, unserem Sohn eine 5 zu geben, haben wir zufällig in einem Gespräch mit der Klassenlehrerin Mitte April erfahren. Ende Februar hatten wir mit dem gleichen Lehrer ein Gespräch geführt, wonach wir nicht den Eindruck hatten, dass die Lage akut sei. Es mag daran gelegen haben, dass der Lehrer nicht imstande war klare Worte zu sprechen. Auf jeden Fall hatten wir Glück gehabt, dieses Gespräch mit der Klassenlehrerin geführt zu haben. Sonst hätten wir nichts erfahren.

Es hätte aber viel schlimmer laufen können, weil die Schule Ihre Informationspflicht völlig missachten hätte können und dürfen . Ohne jegliche Rechtskonsequenzen.

Diese Rechtsfreiheit steht nämlich im hessischen Gesetzwerk :
Abs.2 Über die Gefährdung der Versetzung einer Schülerin oder eines Schülers sind Eltern, bei
Volljährigen diese selbst, unter Angabe der Fächer oder Lernbereiche, in denen mangelhafte
oder ungenügende Leistungen vorliegen, wie folgt in Kenntnis zu setzen: Eine Mitteilung
erfolgt zunächst durch einen Vermerk in dem zum Ende des ersten Schulhalbjahres zu
erteilenden Zeugnis. Unabhängig von dem Vermerk über die Versetzungsgefährdung in dem
zum Ende des ersten Schulhalbjahres erteilten Zeugnis muss in allen Fällen einer
Versetzungsgefährdung eine Benachrichtigung der Eltern, bei Volljährigen dieser selbst,
darüber bis spätestens acht Wochen vor dem Termin der Zeugnisausgabe erfolgen;
gleichzeitig ist ihnen eine Beratung anzubieten. Die Benachrichtigung bedarf der Schriftform;
eine Durchschrift ist zu der Schülerakte zu nehmen.
Abs.3 Aus einer Nichtbeachtung der Vorschriften in Abs. 2 ergeben sich keine Rechtsfolgen für
die Versetzungsentscheidung.

Das ist wie als würde man in der Straßenverkehrsordnung schreiben:
„Alle Verkehrsteilnehmer haben Verkehrszeichen zu beachten. Aus der Nichtbeachtung ergeben sich keine Rechtsfolgen.“

Unser Sohn ist glücklicherweise nicht verwirrt. Und er weiß sehr wohl, dass er sich anstrengen muss. Nur muss man halt wissen wie man Kräfte geschickt verteilt. Das Problem ist, dass man manchen Lehrern nie recht machen kann. Und bei uns gibt es leider eine Häufung solcher Pseudo-Pädagogen. Der eine wiederholt immer wieder stolz, dass er „noch nie eine 1 im Zeugnis gab“.
Die Erwartung dieses Lehrers ist, dass Eltern mit ihren Kindern jeden Abend Unterricht durchkauen. Als würden Teenager (und Eltern sowieso) so viel Spaß dabei haben. Wenn ich das mit jedem Schulfach tun soll, dann kann ich jeden Tag wohl ein Paar Stunden nur dafür (neben Vollzeit-Job, Haushalt und Zeit für mich) einplanen.

Nur als Kontrast: Als es in der 6. Klasse um die Entscheidung „Latein oder Spanisch“ ging und unser Sohn unbedingt Latein wollte, habe ich einen Lehrer (Latein-Fachleiter dieser Schule) gefragt, ob ich mich an der Volkshochschule einschreiben muss, um mein Kind unterstützen zu können, weil ich keinerlei Latein-Kenntnisse habe. Seine Antwort war: „Keineswegs. Das ist unsere Angelegenheit.“ So kam es auch, dass auch nach zwei Jahren Unterricht unser Sohn eine sichere 2 mit nach Hause bringt. Das hängt natürlich mit der Lehrerin zusammen, weil sie es wirklich kann, Kinder zu motivieren. Das ist das einzige Fach, bei dem unser Sohn immer wieder von sich aus das Lehrbuch aufklappt, um Worte oder Grammatik zu wiederholen.

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Re: Frust ist was anderes

Antwort von Felizia7 am 24.07.2013, 12:33 Uhr

Frust ist das was manche Frauen in Bezug auf Ihre Figur empfinden...und dies auch nicht verändern können..
Das ist mir fremd.

Ja, ich bin wegen der Umständen entsetzt. Und wegen der auf dieser Schule herrschender Erlaubnis, Würde eines Schülers zu verletzen (um dies nachzuvollziehen, s. den Ausgangspost am 03.05.2013).

Ich grolle nicht, sondern spreche klare Worte. Vielleicht wenig diplomatisch. Aber mir ist meine Gesundheit wichtiger. Frust erzeugt Magengeschwüre. Das überlasse ich anderen.

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Re: Frust ist was anderes

Antwort von Hase67 am 24.07.2013, 12:38 Uhr

Die Quintessenz meines Postings war nicht, deine Gefühle zu bewerten, sondern dir zu raten, unter den Umständen, wie sie sich mir darstellen, möglichst schnell eine Lösung zu finden, die es dir ermöglicht, mit den negativen Gefühlen abzuschließen (ich will keine Wortklauberei betreiben, aber du klingst schon nicht nur entsetzt, sondern auch frustriert).

Klartext reden darfst du, hier und in der Schule. Aber irgendwann ist der Punkt gekommen, wo man mit Reden und sich Empören nicht mehr weiterkommt und wo man handeln muss - im Interesse der Gesundheit und der Würde des Kindes, wenn das Kind es denn auch so empfindet.

LG

Nicole

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Re: Doch, doch ich habe bis zum Ende gelesen ;-)

Antwort von AndreaL am 24.07.2013, 13:40 Uhr

Fein, dass Du gelesen hast :-).

Ich will mal Stellung nehmen...

-> Förderpläne sind hier in Nds. auch Pflicht. Aber nur in Grundschulen. Bist Du Dir sicher, dass sich das vor allem auch auf Gymnasien bezieht?

-> Nichtinformation über Versetzungsgefährdung führt in Nds. automatisch zur Nichtgültigkeit, sofern die Eltern dies aufzeigen. Ich bin mir nicht sicher, ob das so zu interpretieren ist, wie Du es gemacht hast.

-> Komische Aussagen über Schüler machen die Lehrer hier auch ständig. Ich hätte gleich drei Beispiele aus dem letzten Jahr parat. Solange keine 5'en und nicht mehr als eine oder zwei 4'en dabei rumkommen, leben wir damit, dass es auch wieder besser wird. Alles andere ->... meine Nerven, you know *g*...


Zusammenfassend klingt es für mich so, als ob Euer Sohn es einfach hat über die Maßen schleifen lassen. So sehr, dass sich ein sehr negatives Bild bei (manchen) Lehrern festsetzte... Da evtl. vorher schon lange feststand, dass es an häuslicher Unterstützung nicht viel gibt, kam es zu der Einschätzung *der bleibt sitzen*.

Nun haben sich doch aber die Noten verändert, Ihr habt alle rangeklotzt, unterstützt, der Sohn hat sich am Riemen gerissen. Super.

So macht Ihr weiter... Ab der 10. Klasse ticken die Uhren eh wieder ganz anders, sowohl was Lehrerverhalten als auch Schülerverhalten anbelangt (wobei man dann nur hoffen muss, nicht solche Pappnasen wie diesen Ma-Lehrer hier abzubekommen...).

Ich kann Euch nur raten, Euch nicht so aufzureiben. Und hängt Euch nicht an den Förderplänen auf. So viel geben die auch nicht her, meistens wissen Schüler selber genau, wo's hakt... Sehe ich hier am Sohn, der seine Ma-Nachhilfestunden in den Ferien selber inhaltlich festlegen muss. Der weiß ziemlich genau, was er NICHT weiß...

VG

Andrea

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Re: einige Anworten

Antwort von Felizia7 am 24.07.2013, 14:20 Uhr

"-> Förderpläne sind hier in Nds. auch Pflicht. Aber nur in Grundschulen. Bist Du Dir sicher, dass sich das vor allem auch auf Gymnasien bezieht?"
Ja, absolut sicher.

"-> Nichtinformation über Versetzungsgefährdung führt in Nds. automatisch zur Nichtgültigkeit, sofern die Eltern dies aufzeigen. Ich bin mir nicht sicher, ob das so zu interpretieren ist, wie Du es gemacht hast. "
So gut funktioniert es hier nicht. Das heißt, es gibt keine Nichtgültigkeit.
Das wurde uns auch vom Rechtsanwalt bestätigt, weil wir es nicht glauben konnten. Deshalb meinte er auch, dass die Schule (zumindest in Hessen) und mindestens in dieser Hinsicht ein "rechtsfreier Raum" se.

" Und hängt Euch nicht an den Förderplänen auf. So viel geben die auch nicht her, meistens wissen Schüler selber genau, wo's hakt... "

Ein Förderplan für Englisch hat es nach dem 1. Halbjahr uns allen superviel gebracht (für unseren Sohn Wissen und Sprach-Lockerheit, und für uns spontan entstandene Superkontakte für unser Freunde-/Bekanntennetzwerk).
Das wichtigste an der Aktion war aber die Tatsache, dass wir eine absolut wohlwollende und unterstützende Einstellung der Lehrerin erlebten. Das war eine wirkliche positive Überraschung für uns, insbesondere weil ich von vorn herein eher mit Neutralität rechnete.

"Ich kann Euch nur raten, Euch nicht so aufzureiben."
JA, es mag nach viel Einsatz aussehen. Aber, da es um meinen Sohn geht, kenne ich in prinzipiellen Dingen kein Pardon.
Es ist nur so, dass es

Jemand (vom Beruf Lehrerin) im Beitrag oben hat mir vorgeworfen, das ich meinen Sohn durch rosa-rote Brille sehen würde.
Nein, das stimmt nicht. Ich bin ein Voll-Realist. Und ich behaupte jetzt einfach, dass wenn solche Jungs wie mein Sohn (und davon gibt es fast ein Dutzend in der Klasse) abgestraft werden, weil sie mit 13-13,5 in der Entwicklung vermutlich ein Jahr hinter Mädchen sind, dann sind manche Lehrer auch nicht "reif". Wir haben leider einen Haufen davon erwischt.

Aber Danke für die unterstützenden Worte.

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Re: Frust ist was anderes

Antwort von Felizia7 am 24.07.2013, 14:27 Uhr

"Klartext reden darfst du, hier und in der Schule."
Was die Schule angeht, das bezweifele ich enorm. Das ist auch der Grund, warum ich mich nicht für den Elternbeirat aufstellen ließ (aber schon vorgeschlagen).

Eine Lösung haben wir bereits gefunden. Sie ist eine absolut rationale und hat mit Gefühlen nichts zu tun.

"du klingst schon nicht nur entsetzt, sondern auch frustriert"
Liegt es womöglich an meiner schriftlichen Ausdruckskraft? Frustriert fühle ich mich auf jeden Fall nicht, sondern entschlossen.

"Aber irgendwann ist der Punkt gekommen, wo man mit Reden und sich Empören nicht mehr weiterkommt und wo man handeln muss"
Genau das habe ich auch im neuen Schuljahr (teilweise mit neuen Lehrern) vor: HANDELN.

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Re: einige Anworten

Antwort von AndreaL am 24.07.2013, 15:47 Uhr

"Ich bin ein Voll-Realist. Und ich behaupte jetzt einfach, dass wenn solche Jungs wie mein Sohn (und davon gibt es fast ein Dutzend in der Klasse) abgestraft werden, weil sie mit 13-13,5 in der Entwicklung vermutlich ein Jahr hinter Mädchen sind, dann sind manche Lehrer auch nicht "reif". Wir haben leider einen Haufen davon erwischt."

-> Im letzten Jahr war ich bei einer Fortbildung. U.a. war ein Erbsenzähler, wie er sich nannte, anwesend. Ein Prof mit griechischem Name (ich komm' nicht auf den Namen noch auf die Uni, von der er kam) aus dem Bereich empirische Pädagogik (was war der Mensch göttlich zeitweilig... :-) ). Der konnte berichten, dass sich der Vorsprung, den Mädchen während der Schulzeit haben (aha, endlich sagt's mal einer *g*), relativ schnell nach Schulabschluss komplett verliert.

-> Ich sehe aber an den Lehrern vom Sohn, dass viele wirklich auch die anstrengenden Freunde vom Sohn für sehr liebenswert halten. Es setzt bei vielen ein Umdenken ein. Ich habe selber auch sehr spät gelernt, dass ich sich rangelnde Jungs auf dem Pausenhof nicht immer sofort auseinanderziehen muss. Ich gehe heute hin und frage, ob sie Regeln für die Rangelei haben.

-> Wichtig für Dein 'angezähltes' Kind ist, dass er die Sekundärtugenden (Höflichkeit im Unterricht, Hausaufgaben, Sauberkeit, Material) im nächsten Schuljahr absolut unauffällig erledigt bei gleichzeitig überall guter mündlicher Beteiligung.

-> Tipp für Lehrergespräche: Bitte um Hilfe, frage die Lehrer, was DU machen sollst und schiebe dann hinterher, was sie sich vorstellen, noch unterstützen zu können.

Und bei aller Wut und aller Entttäuschung... Mach' Dich ein bisschen lockerer, guck' bei Dir selber, warum es Dich so anfrisst.

Hat er eigentlich einige Fächer, die er richtig gut kann oder auch richtig gerne macht? Nach meinen Beobachtungen scheitern aktuell in den Klassen 7 bis 9 die Schüler, die nirgendwo zur Leistungsspitze dazugehören.

VG

Andrea

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Re: Frust ist was anderes

Antwort von Hase67 am 24.07.2013, 16:29 Uhr

"Liegt es womöglich an meiner schriftlichen Ausdruckskraft? Frustriert fühle ich mich auf jeden Fall nicht, sondern entschlossen."

"Genau das habe ich auch im neuen Schuljahr (teilweise mit neuen Lehrern) vor: HANDELN."

Die Entschlossenheit merkt man dir an, aber sieh zu, dass du nicht mit zusammengebissenen Zähnen und mit der Brechstange handelst. Hinterhersein, aufmerksam sein, im Gespräch bleiben ja. Aber nicht verbal draufhauen, eingeschnappt reagieren und bevormunden. Damit tust du deinem Sohn einen Bärendienst.

LG

Nicole

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Re: einige Anworten

Antwort von Felizia7 am 24.07.2013, 16:52 Uhr

"Der konnte berichten, dass sich der Vorsprung, den Mädchen während der Schulzeit haben (aha, endlich sagt's mal einer *g*), relativ schnell nach Schulabschluss komplett verliert."
Das bezweifele ich absolut nicht, weil das stimmt. Ich sehe es einfach nicht ein warum Jungs ein Jahr ihrer Lebenszeit opfern sollen wenn sie genau in dieser Phase (7.-8. Klasse) gar nichts dafür können.

"Ich gehe heute hin und frage, ob sie Regeln für die Rangelei haben."
Das ist wirklich gut!

"Wichtig für Dein 'angezähltes' Kind ist, dass er die Sekundärtugenden (Höflichkeit im Unterricht, Hausaufgaben, Sauberkeit, Material) im nächsten Schuljahr absolut unauffällig erledigt bei gleichzeitig überall guter mündlicher Beteiligung."
Absolut hilfreich! Obwohl der erste Punkt eigentlich selbstverständlich ist. Auf diesem Gymnasium (hohere Bewerberquote) wurden keine Kinder aufgenommen, die an der Grundschule fürs Sozialverhalten schlechter als "2" hatten.
Dass unser Sohn "gutartig" ist (was für ein Wort!), wurde uns sogar vom erwähnten (aus meiner Sicht bösartigen) Lehrer bescheinigt.

"-> Tipp für Lehrergespräche: Bitte um Hilfe, frage die Lehrer, was DU machen sollst und schiebe dann hinterher, was sie sich vorstellen, noch unterstützen zu können. "
Genau das war unsere Austausch-Strategie bis dato. Die meisten Lehrer meinten aber, dass Eltern locker werden sollten und sich nicht zu sehr einmischen sollten. Das habe ich auch immer wieder von anderen Eltern gehört.

"Hat er eigentlich einige Fächer, die er richtig gut kann oder auch richtig gerne macht? Nach meinen Beobachtungen scheitern aktuell in den Klassen 7 bis 9 die Schüler, die nirgendwo zur Leistungsspitze dazugehören."
Wenn unter Leistungsspitze eine "1" gemeint ist, dann nicht.
Nur in Latein hat er eine sichere "2". Das Fach wird aber ab dem nächsten Schuljahr zum Nebenfach.
Es sind dann nur 3 Hauptfächer was das Notenausgleich-Potential schrumpfen lässt.

"Und bei aller Wut und aller Entttäuschung... Mach' Dich ein bisschen lockerer, guck' bei Dir selber, warum es Dich so anfrisst."
Mir geht es ja nicht um den konkreten Fall, sondern um die generelle Auffassung. Mir geht es um die angemessene Förderung der Kinder. Mir geht es um selbständiges Lernen. Und dass Kinder nicht daran gehindert werden, sondern viel mehr unterstützt werden. Die Situation, die wir erlebten (und auch andere Familien in unserer Klasse) zeigt doch, dass genau das Gegenteil der Fall ist.
Die Reaktion auf mein erstes Posting am 03.05 war überwiegend: so ein Pech..kann man nicht machen.
Einige Forumteilnehmer meinten aber: alle Instanzen einschalten. Weil auch wenn Eltern rein gar keinen Anspruch auf Fairness haben, HANDELN und THEMATISIEREN doch Wellen schlagen wird.
Ich bezweifele zum Beispiel jetzt, dass diese supereifrige Referendarin übernommen wird. Die (neue) Schulleiterin (mit dem alten Schulleiter hätten wir dieses Problem gar nicht gehabt) wird sich Leben nicht schwer machen, weil sie dann ständig Gespräche mit Eltern führen muß.

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Re: Frust ist was anderes

Antwort von Felizia7 am 24.07.2013, 17:08 Uhr

Ich habe eigentlich HANDELN in Bezug auf die Kommunikation und Austausch mit Lehrern gemeint. D.h. mit jedem Lehrer mindestens zwei Gespräche pro Schuljahr zu führen. D.h. das ohnehin überlastete Kollegium bekommt etwas mehr Arbeit. Aber so kann ich sicher sein, dass ich meiner Mitwirkpflicht nachkomme. Ich denke es ist insbesondere deshalb wichtig weil unser Sohn bei der Hälfte der Fächer einen Lehrerwechsel haben wird.
Um rechtzeitig zu handeln, wenn die gesamte Klasse durch den Lehrerwechsel um zwei Noten abrutscht (so etwas ist doch seltsam, nicht?)
Das ist aber genau das, was unsere Klasse im vergangenen Schuljahr erlebte.

Und ich meine intelligent genug zu sein, um zu wissen, dass "verbal draufhauen, eingeschnappt reagieren und bevormunden" insbesondere in diesem Alter absolut kontraproduktiv ist.
Mir ging es um die Untastbarkeit der Würde meines Kindes und sein Recht auf Förderung. Dafür tue ich alles und verlasse mich nicht auf die Meinung der Pseudo-Pädagogen, die einem das Sitzen-Bleiben schmackhaft machen wollen, ohne Kinder wirklich zu kennen (Lehrer-Zitat: "Bei 30 Kindern ist meine Aufmerksamkeit für jeden einzelnen leider sehr limitiert".)

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Re: Ich setze mich jetzt in die Nesseln...

Antwort von Nikas am 25.07.2013, 1:18 Uhr

na, Kolkrabe, da lassen wir nichtsahnenden und pushenden Eltern vorsichtshalber alle unsere Kinder zweitbildungswegen. Die gyms sollte man dann komplett abschaffen, vorsichtshalber.

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