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Geschrieben von Lillimax am 09.09.2023, 11:18 Uhr

Auch mit 17 kann ein Machtwort mal richtig sein

Ich wollte noch etwas dazu sagen, dass einige hier strengere Maßnahmen übergriffig finden. Oder das suchtartige Verhalten irgendwie normal finden.

Man muss ja zuerst mal ehrlich etwas sagen: Wenn ein Siebzehnjähriger schon eine verkrümmte Wirbelsäule hat vom vielen Gaming, dann gibt es definitiv ein Problem und auch ein suchtähnliches Verhalten. Bei einem schon Siebzehnjährigen hat man eigentlich nur noch zwei Möglichkeiten: Man resigniert. Was natürlich schiefgehen kann. Die Schule kann abgebrochen werden oder der Teen kommt anschließend nicht im Leben an, hat keine Routine im Umgang mit anderen Menschen und daher Angst davor, ins Leben zu gehen, hängt jahrelang daheim herum, sucht sich keinen Ausbildungsplatz, das Studium wird abgebrochen, weil zu anstrengend usw. Alles im Bekanntenkreis schon mehrfach gesehen.

Die zweite Möglichkeit ist in meinen Augen: ein großer Knall, ein elterliches Machtwort, ein Drastisches: So geht es nicht weiter, und ein ganz neues Vorgehen, auch wenn der Teen protestiert. Es muss daheim gar nicht immer Heiteitei und Harmonie pur geben. Auch ein älterer Teen ist kein Erwachsener. Er darf auch mal richtig unbequem vor Augen geführt kriegen, was er insgeheim längst weiß: dass es Mist ist, dass er nur noch vor dem PC hängt.

Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass das sehr wohl richtig sein kann. Als ich 18 war, gab es noch kein Gaming. Aber es gab ein ähnliches Problem bei mir, das mit Antriebslosigkeit und Chillen zu tun hatte. Und mein Vater, der sich sonst eher heraushielt aus dem Alltag und der Erziehung, hat zum ersten Mal sehr ruhig, sehr klar und in einem völlig ungewohnten Tonfall gesagt: „Nein. Auf gar keinen Fall wird das so gemacht.“ Das war alles. Ich muss sagen, ich war total perplex. Und mir war sonnenklar, dass er zum einen recht hatte (auch wenn ich natürlich sofort rumgemotzt habe). Und dass es zum anderen für mich hier keine Alternative gab. Und ich muss sagen, rückblickend war das sehr gut für mich.

Was ich damit sagen will: So ein Machtwort kann nötig, richtig und sehr eindrücklich sein. Vor allem, wenn es ein Elternteil ausspricht, der nicht schon oft gemeckert hat (wie meist wir Mütter). Ich würde daher mit deinem Partner einmal zu zweit überlegen, was jetzt euer Ziel ist (z. B. Limitierung PC-Konsum auf 2 Stunden maximal, zu festen Uhrzeiten; Übernahme von Verantwortung durch euren Sohn in Sachen Schule und Lernen). Und dann eine Familienrunde machen, wo (optimalerweise dein Partner) ihm das mitteilt. Ohne viel Labern, ruhig, sachlich, knackig und sehr klar.

Ja, dein Sohn wird vielleicht moppern, meckern, wegrennen oder laut werden, er wird nichts einsehen, euch nicht verstehen. Aber insgeheim versteht er sehr wohl. Und eine solche Situation zeigt ihm, dass ihr Eltern euch für ihn interessiert. Dass er euch wichtig ist, dass es euch nicht egal ist, wenn er vor dem PC vereinsamt. Bei der Umsetzung der Vorgaben, die ja seinem Schutz dienen, darf dein Sohn natürlich mitreden. Zum Beispiel, wann die Computerzeit jeweils sein soll (aber dann festlegen, nicht jeden Tag ändern, sonst weicht es auf).

LG

 
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