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Geschrieben von Nadwin am 19.09.2022, 10:35 Uhr

Traurig abstillen nach 2,5 Jahren

Hallo, ich würde gerne wissen ob es noch jemanden so geht. Ich habe meine Tochter 2,5 Jahre gestillt. Das letzte halbe Jahr war allerdings ziemlich schwierig da sie nachts so oft an die Brust wollte. Meistens alle zwei Stunden manchmal auch jede halbe Stunde. Sobald sie nach dem stillen eingeschlafen war wachte sie eine halbe Stunde später auf und wollte wieder an die Brust. Den Schnuller den sie sonst tagsüber nimmt hat sie wütend weg gefeuert. Auch eine Milchflasche wollte sie nicht. Damit meine ältere Tochter nicht aufwacht habe ich sie oft nachts raus getragen und sie draußen versucht zu überreden Schnuller oder Flasche zu nehmen. Ich war oft so wütend und verzweifelt. Irgendwann habe ich sie dazu bekommen abends zum einschlafen eine Hafermilch Flasche zu nehmen. Deine Schwester ist ja auch nicht mehr an der Brust sagte ich, und das klappte. Später schaffte ich es das erste stillen nachts auch durch die Flasche zu ersetzen. Natürlich anfangs mit viel weinen. Das tut mir im nachhinein so leid. Aber ich habe keinen Ausweg gesehen. Ich brauchte Schlaf und sie wollte immer die Brust. Schön war das nicht mehr. Dann hatte ich noch nachts beim stillen Herzrythmuss Störungen bekommen als sie zwei Jahre alt war. Ich weiß nicht ob das vom vielen stillen kommt oder vom Stress oder von etwas anderem. Ich habe ein Jahr später immer noch damit zu tun aber es wird weniger. Laut Kardiologie ist alles in Ordnung. Aber in den Morgenstunden durfte sie immer noch stillen und da war sie ganz glücklich. Ich habe es ja eigentlich auch noch genossen aber nicht in dem Ausmaß. Irgendwann ist sie dann nur noch einmal nachts aufgewacht und damit hatte sich das stillen nach zweieinhalb Jahren erledigt. Ein halbes Jahr später ist sie immer noch ganz wild auf ihre Milchflasche die sie immer noch abends und einmal nachts haben möchte. Nun vermisse ich das stillen körperlich und psychisch total und bin oft tief traurig. Ich bin 42 Jahre alt und werde kein weiteres Kind bekommen. Das Wissen das ich nie mehr stillen werde macht mich so fertig und traurig. Obwohl ich doch so lange gestillt habe und das abstillen ja auch angestrebt habe. Das mag sich total widersprüchlich anhören aber jetzt leide ich echt darunter. Ich wünsche mir sie hätte sich selber ab gestillt wie meine größere Tochter. Die hat nach eineinhalb Jahren einfach durchgeschlafen und keine Brust mehr gebraucht. Ich bin oft so traurig. Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Über Antworten würde ich mich freuen. Nadine

 
7 Antworten:

Re: Traurig abstillen nach 2,5 Jahren

Antwort von angi159 am 19.09.2022, 14:08 Uhr

Hallo,
macht es dich traurig, dass dein Kind sich nicht selbst abstillen durfte oder dass du nie mehr stillen wirst?

Mein erstes Kind hat sich mit 2,5 Jahren abgestillt. Damit habe ich länger gestillt, als alle in meinem Umfeld. Ich glaube in dem Alter ist es mehr eine schöne Gewohnheit, als ein echtes Bedürfnis. Was denkst du?

Liebe Grüße

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Re: Traurig abstillen nach 2,5 Jahren

Antwort von Banu28 am 19.09.2022, 14:35 Uhr

Hallo,

naja, man kann manchmal schon einen ziemlichen Gefühls-Mix haben, das ist ganz normal.


Ich wollte erstmal sagen, dass Du keine Schuldgefühle haben brauchst, weil Du abstillen wolltest. Natürlich protestiert ein Kind dann und weint. Und das ist auch sein gutes Recht, es möchte eine liebgewonnene Gewohnheit eben nicht aufgeben. Aber in diesem Alter nehmen Kinder keinen Schaden mehr, wenn sie ihre Wünsche nicht alle durchsetzen können.

Denn die enge Symbiose eines Säuglings mit der Mutter besteht bei einem kleinen Kind nicht mehr. Es grenzt sich ja auch selbst oft ab, will seinen Willen durchsetzen, trotzt. Das ist altersgemäß. Und es hält umgekehrt auch aus, wenn Mama sich abgrenzt. Wie gesagt, dass ein Kind dann protestiert, ist normal und okay, aber nicht schädlich.

Vielleicht hilft es schon, einen Teil Deiner Trauer loszuwerden, wenn Du Dir das klarmachst. Es war in Deiner Situation richtig abzustillen. Sei ein bisschen stolz auf Dich. Du hast langzeit-gestillt und Deiner Maus etwas unschätzbar Wertvolles mitgegeben. Das tun nur wenige Mütter. Das ist wunderbar, und das hast Du gut gemacht!

Ich selbst war auch immer traurig nach Ende der Stillzeit. Meine Tochter habe ich auch langzeitgestillt. Meinen Sohn konnte ich aber nur 14 Tage stillen, weil ich einen eitrigen Stillabszess bekam, der unter Vollnarkose operativ geöffnet werden musste (zehn Tage Krankenhaus). Danach waren die Milchgänge teilweise kaputt, deshalb musste ich mithilfe von Medikamenten abstillen. Dass mir so was passiert, hätte ich nie geglaubt. Ich habe tagelang geheult.

Deshalb: Sei dankbar für die wunderbaren Stilljahre. Und an meinem Beispiel siehst Du, dass man, selbst wenn man noch ein Kind bekommt, gar nicht weiß, ob man auch wirklich nochmal so gut und so lange stillen kann. Es kommt oft etwas dazwischen.

Noch ein Gedanke, den ich hatte: Du kannst ja eigentlich schon noch ein weiteres Kind bekommen, wenn Du möchtest. Ich war beim zweiten Kind auch eine späte Mutter. In der Klasse meines Sohnes sind 20 Prozent aller Eltern älter, wir waren zu sechst - das ist heute wirklich total normal.

LG

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Re: Traurig nach Abstillen mit 2,5 Jahren

Antwort von Nadwin am 19.09.2022, 14:39 Uhr

Hallo, vielen Dank für deine Antwort! Ich bin tatsächlich in meinem Umfeld auch diejenige die am längsten gestillt hat und habe daher leider keinen zum Austausch.. Hm ich weiß es tatsächlich nicht genau, ich glaube beides.. Ich habe es ja mit Bemühen geschafft nach 2,5 Jahren abzustillen. Ich wollte eigentlich nicht drei Jahre oder länger stillen. Und das wäre bestimmt so gekommen. Aber ja ich hätte es schön gefunden sie hätte sich abgestillt. Vielleicht ging es mir dann besser. Aber sicher bin ich mir nicht. Vielleicht sind es einfach noch die Hormone die sich einpendeln müssen mich wundert es nur da es mir bei meiner ersten Tochter nicht so ging.
Ich danke dir für deine Antwort!
Viele Grüße

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Re: Traurig nach Abstillen mit 2,5 Jahren

Antwort von angi159 am 19.09.2022, 19:35 Uhr

Wie lange ist denn das Abstillen her? Ich habe schon oft von Bekannten gehört, dass sie eine kurze Depression hatten durch die Hormonveränderung. Wenn du wirklich "tief traurig" bist, kannst du auch mal mit deinem Gynäkologen oder Hausarzt darüber sprechen.

Ich finde auch, dass du stolz sein kannst. Du hast lange gestillt und hast erfolgreich abgestillt. Das ist doch prima.

Liebe Grüße

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Re: Traurig nach Abstillen mit 2,5 Jahren

Antwort von Nadwin am 19.09.2022, 20:34 Uhr

Hallo, vielen Dank für die Antwort. Es ist 5 Monate her.. Vielleicht bin ich tatsächlich noch in der Hormonumstellung. Danke für die aufbauenden Worte. Das ist lieb. Viele Grüße

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Re: Traurig abstillen nach 2,5 Jahren

Antwort von Nadwin am 19.09.2022, 20:49 Uhr

Hallo, erstmal vielen Dank für deine Antwort. Die aufbauenden Worte tun gut, vielen Dank dafür! Ja wahrscheinlich hast du Recht und es war nicht schädlich für meine Maus. Es war tatsächlich eine Trotz Reaktion. Sie war wütend und ich war es auch. Aber dafür war das morgendliche stillen noch schön. Und sie kam auch immer ganz verzückt an und wollte mit den Brüsten kuscheln auch ohne stillen. Das haben wir dann auch gemacht. Also ich denke auch alle ist gut bei ihr. Es ist nur mein Gefühlschaos und das Gefühl etwas beendet zu haben was nie wieder kommt. Ich kann wahrscheinlich einfach schlecht loslassen .
Es tut mir so leid was dir mit deinem Sohn passiert ist! Das wäre für mich auch total furchtbar gewesen. So stellt man sich das alles nicht vor. Ja man weiß nicht was kommt beim nächsten mal. Daher bin ich auch sehr vorsichtig mit einer neuen Schwangerschaft.
Ich wünsche dir alles Gute und vielen Dank für das teilen deiner Erfahrungen.
Liebe Grüße

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Re: Traurig nach Abstillen mit 2,5 Jahren

Antwort von Evchen79 am 29.09.2022, 20:48 Uhr

Hallo Nadine,
ich überlege gerade, ob ich meinen 15 Monate alten Sohn abstillen soll, da er nachts Dauernuckelt und mich das gerade sehr anstrengt.
Meine Tochter habe ich damals 1,5 Jahre gestillt und nur abgestillt, weil wir noch Kinderwunsch hatten, sonst hätte ich auch gerne noch weitergestillt.
Es ist ein schöner Gedanke, dass sich die Kinder selber abstillen, das war auch immer mein Wunsch. So würde eine schöne Stillbeziehung gut zu Ende gehen. Ich fühle mich nun egoistisch, wenn ich über das Abstillen nachdenke, dabei habe ich auch viel viel länger gestillt als mein Umfeld.
Ich bin 43 Jahre und unser Kinderwunsch ist abgeschlossen. Das macht das Abstillen noch etwas schwerer, weil ich weiß, dass ich nie wieder stillen werde.
Andererseits sollten wir dankbar sein, dass wir es so lange machen konnten und nun darf man vielleicht auch auf sein eigenes Bedürfnis nach Schlaf und Autonomie hören.


Ich habe bei meiner Tochter mit Hilfe einer Stillberaterin abgestillt. Sie war damals für mich auch emotional eine große Hilfe, da man natürlich die Hormone die Emotionen "befeuern".

Liebe Grüße, du bist nich alleine (das hilft mir manchmal)
Eva

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