zurück| Geschrieben von tiny74 am 16.07.2010, 20:50 Uhr |
Stillmarathon nachts bei 1-jährigem - was tun???
Hallo,
unser Sohn ist jetzt 1 Jahr alt und schläft im Familienbett. Er wird nachts alle 1-2 Stunden wach und schläft nur nach stillen ein. Wir probieren gerade die Methoden nach dem Buch "Schlafen statt schreien", aber nachdem er oben jetzt 4 Zähne hat und beim "abdocken" sich oft unabsichtlich sehr unsanft losreisst, läuft mir die Zeit davon. Ich habe nach ca. 40 mal Abdocken pro Nacht (er dreht sich oft 4-5 Mal weg und dann nuckelt er doch wieder) total wunde Brustwarzen bekommen und beschlossen, dass jetzt Schluss sein muss mit dem Dauerstillen. Wir ( mein Mann und ich) tragen ihn jetzt, aber da wacht er immer auf, sobald man ihn hinlegt und fängt an zu schreien. Im Liegen einschlafen funktioniert garnicht. Also haben wir jetzt doch das Geschrei, das wir eigentlich vermeiden wollen. Aber ich weiss nicht, was wir ausser tragen und halten noch machen könnten. Ich stille übrigens fast noch voll, da er nicht viel isst, das heisst er ist auch tagsüber sehr brustfixiert. Ich habe das Gefühl, nie vom Stillen weg zu kommen....und so langsam geht mir die Kraft aus.
Danke für alle Ratschläge und liebe Grüsse
Tiny
Beitrag beantwortenRe: Stillmarathon nachts bei 1-jährigem - was tun???
Antwort von jori am 16.07.2010, 21:47 Uhr
Hallo Tiny, meine Maus war das erste Jahr auch so. Ich war auch am Ende nach einem Jahr 1-2stdl. Habe übers Abstillen nachgedacht, aber das wollte ich auch nicht wirklich, also bekam ich den Typ zu einer Babytherapeutin zu gehen - Schreiambulanz - wie auch immer das bei euch vor Ort heißen mag. Das Geld war es wert, einfach mal alles "rauslassen", jemand anders drauf gucken lassen. Ohne etwas zu ändern, schlief sie am selben Abend bestimmt 4 Stunden am Stück. Und wenn ich mal nicht mehr kann, übernimmt der Papa mehr. Weinen im Arm von Mama und Papa ist NICHT DASSELBE wie schreien lassen, das wurde mir in dem Gespräch mit der Therapeutin auch klar. Das nahm für mich sehr viel Druck raus. Jetzt ist sie gut anderthalb, kommt immer noch ein paarmal nachts und trinkt meist auch, aber das ist ja nix im Vergleich zum ersten Jahr. ES GEHT VORBEI! Ich wünsche dir alles Gute!!!!!!!
Re: Stillmarathon nachts bei 1-jährigem - was tun???
Antwort von aspira am 17.07.2010, 10:10 Uhr
Liebe Tiny!
Es tut mir leid, dass es Dir gerade so schlecht geht und Du denkst, Du kannst nicht mehr.
Unsere Nele ist 22 Monate alt und hatte um den ersten Geburtstag herum eine Phase, in der sie jede 3. Nacht in etwa, für mehrere Stunden einfach wach war und spielen wollte. Es half kein Stillen, kein Tragen, kein Stillen während des Tragens... Sie krabbelte fröhlich aus dem Familienbett und auch hier half es nicht, das Licht auszulassen u. kaum zu reden, dass ihr langweilig wird. Sie blätterte fröhlich im Buch und zeigte mir, was sie entdeckte. Auch sie schrie anfangs und ich wusste nicht, warum, bis mir klar wurde, dass sie nicht mehr schlafen KONNTE und einfach wach. Nun fügte ich mich dem Ganzen und merkte, dass es gut half, sie ins Tragetuch zu binden oder Bondolino und an die Luft zu gehen. Also legte ich nächtliche Spaziergänge mit ihr ein, die ihr gut taten und sie anschließend wieder in den Schlaf finden ließen. Das Ganze hatte ich in dieser Zeit im Ganzen ca. 4-5mal...
Dann kamen warnende Hinweise, dass sie das nun dauernd fordern würde, wenn ich ihrem "Willen" nachgebe. Ich war kurz verunsichert, hörte dann aber doch auf mein Herz. Und siehe da: Sie fordert es nicht mehr und es hat sich sehr schnell wieder gelegt.
Um das erste Lebensjahr herum, haben die Kleinen einen ganz gewaltigen Wachstumsschub. Sie lernen wieder unheimlich viel, bekommen weitere Zähnchen usw...
Nele stillte um diese Zeit herum auch dauernd. Es waren die Zähnchen und der Druck, der beim Saugen auf den Kieferkamm ensteht, tut gut und nimmt den Schmerz. Die Backenzähne und Eckzähne sind die "Schlimmste". Vielleicht sind also auch Zähnchen im Anmarsch?
Bitte wisse, dass das vorbeigeht und wieder besser wird. Gib´ Deinem Kind nach Kräften weiterhin die Nähe und Geborgenheit, die es braucht und auch ich möchte Dir sagen, dass Schreien alleine nicht das Gleiche ist, wie Schreien auf dem Arm. Aber das weißt Du sicher selbst, sonst würdest Du nicht so handeln, wie Du es tust.
Ich kann Dir aus eigener Erfahrung nur Mut zusprechen und Dir sagen, dass Du immer irgendwo her die Kraft bekommst, auch, wenn Du nicht immer daran glauben kannst. Wir Mütter sind stärker, als wir oft denken und überstehen das alles, ohne weitere Folgen, wenn wir die Situationen lernen, anzunehmen.
Alles Liebe und viele schöne Stunden mit Deinem Kind!
Andrea
Re: Stillmarathon nachts bei 1-jährigem - was tun???
Antwort von Meffilein am 17.07.2010, 12:32 Uhr
trinkt er denn tatsächlich oder nuckelt er nu?
vielleicht würde ein Schnuller abhilfe schaffen? auch wenn man als stillende mami da oft angst um eine saugverwirrung hat - er ist ja nun in einem alter wo das nicht mehr vorkommen sollte. es gibt auch besondere "schlafschnuller" die sind weicher und "angenehmer" um den mund herum.
und wenn du ihm den schnuller nur zum schlafen gibtst und außerhalb des schlafzimmers kein schnuller "existiert" dann läufst du auch nicht gefahr, dass du ein "schnullerkind" bekommst.
wir hatten einen schnuller so um den 7ten Monat herum, weil ich schlicht nicht eingesehen habe warum ich mich nur zum nuckeln "missbrauchen" lassen sollte. Das hat ganz gut geklappt und nach ca 1. Monat war er auch schon wieder unnötig - so wie auch das nuckeln an der brust.
heute (mit 1 1/2) ist schnuller schon lange kein thema mehr.
wenn du so auf dem zahnfleisch gehst - vielleicht ist es einen versuch wert?
ODER du gibst ihm Tee mit einer Breithalsteeflasche - das hilft bei uns heute noch gut.
Und wenn er tatsächlich noch Hunger hat - vielleicht hilft eine Kombination: erst an der Brust trinken lassen und wenn er mit Nuckeln anfängt beim einschlafen die Brust mit Teeflasche oder Schnuller "austauschen".
Re: Stillmarathon nachts bei 1-jährigem - was tun???
Antwort von 2x+1Wunder am 18.07.2010, 14:34 Uhr
Das kenne ich...ich habe unsere Maus 6 Monate lang jede Nacht alle 1-3 Stunden gestillt. NICHT die ersten 6 Monate ihres Lebens, sondern von 6.-12.Monat.
Bei uns war die Lösung völlich unerwartet. Wenn mir das jemand geraten hätte, hätte ich es wohl als völlig abwegig abgelehnt. Unser Kind ist aus dem Familienbett bzw, Beistellbett ins eigene Zimmer umgezogen. So nach dem Motto: schlimmer kanns nicht werden, ich bin eh die halbe nacht auf den Beinen. UND: sie schlief durch!! Die Nacht vorher noch 6x gestillt, dann 8Std. am Stück durchgeschlafen. Mittlerweile stille ich in den meisten Nächten 1-2mal, das zweit Mal oft schon am frühen Morgen.
Das ist sicher keine Patentlösung und klappt garantiert nicht bei allen Kindern - wahrscheinlich haben wir einfach den richtigen Zeitpunkt erwischt. Du kannst es ja mal ausprobieren. Wenns nicht klappt, ist der Zwerg ja schnell wieder im Familienbett!
Re: Stillmarathon nachts bei 1-jährigem - was tun???
Antwort von tiny74 am 19.07.2010, 21:47 Uhr
Danke für Eure Vorschläge! Wir haben mittlerweile nach 4 Nächten einen Teilerfolg erzielt. Ich stille "nur" noch 2 Mal (immer nach 4 Stunden) und danach schläft er jeweils 3 Stunden am Stück, was für ihn Rekord ist. Die Zeiten dazwischen (tragen) und das Einschlafen am Abend (stillen und tragen gleichtzeitig für mind.1 Stunde) sind aber noch extrem unruhig. Wir hoffen auf weitere Besserung, wenn er sich an die neue Situation gewöhnt hat. Falls es nicht besser wird, dann versuchen wir es vielleicht auch mal im eigenen Bett /Zimmer und der nächste Schritt wäre für mich die Beratung in der Schlafambulanz, nachdem die Situation schon seit 6 Monaten so ist und ich nicht von einer Phase ausgehen kann.
Schnuller ist leider keine Hilfe, da er ihn komplett ablehnt.
Liebe Grüsse
Tiny
Re: Stillmarathon nachts bei 1-jährigem - was tun???
Antwort von Savanna2 am 22.07.2010, 22:38 Uhr
Der Schnuller hat eben nihct Mamas Geruch.
Meine ist 8 Monate und sie kommt manchmal auch 6 mal die nacht nur bei ihr hilft tragen überhaupt nicht,absolut nur stillen.
Re: Stillmarathon nachts bei 1-jährigem - ist jetzt vorbei
Antwort von tiny74 am 24.07.2010, 21:32 Uhr
Hallo zusammen,
wollte mal kurz von unseren letzten Nächten berichten, die deutlich entspannter geworden sind.
Zunächst habe ich das Stillen reduziert auf einmal nachts und einmal am frühen Morgen. Dann haben wir ihn getragen, aber es gab Protest und Geschrei, vor allem bei meinem Mann und hinlegen liess er sich garnicht. Dann haben wir ihn in sein eigenes Zimmer umquartiert und er schlief dort wesentlich ruhiger, so wie bei 2x+1Wunder es von ihrer Tochter berichtet hat (Danke für den Tipp). Wenn er jetzt wach wird, geht mein Mann zu ihm, (ausser zu der Stillmahlzeit natürlich...) Manchmal trägt er ihn, manchmal reicht die Hand aufzulegen. Jetzt wo die Mama nicht mehr im gleichen Raum ist, kann er ihn ganz schnell beruhigen! Ich bin begeistert und hätte das vor 2 Wochen noch für unmöglich gehalten, vor allem, dass er alleine besser schläft als bei uns. Ich dachte immer er braucht die Nähe! Das Einschlafen abends ist immer noch oft mühsam und er wird auch immer noch öfters nachts wach, aber für uns ist ein Meilenstein geschafft und ich hoffe, es geht jetzt weiter so.
Liebe Grüsse an alle, die mir geantwortet haben
Tiny
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