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Geschrieben von fiammetta am 21.02.2005, 15:31 Uhr

ich kann ihn nicht aufhalten (Geld)

Hi Marit,

mein "Exemplar" kann zwar auch nicht direkt mit Geld umgehen, aber er ist dabei es zu lernen. Dazu griff ich zu folgender Methode:

1. Wann immer es bei mir hochkam, rechnete ich ihm mit Block und Stift, d.h. sichtbar, seine = unsere finanzielle Situation vor - und zwar ohne lange zu diskutieren, da dies eindeutig nutzlos ist. Auf fadenscheinige Entschuldigungen verzichte ich.

2. Ich weigerte mich, bei seiner Bank für ihn zu bürgen und droht dem Banker sogar mit Anzeige, Gespräch mit seinen Vorgesetzten etc., sollte er dies wieder von mir verlangen - seither ist Ruhe. Mein Vater war selbst ein äußerst hochrangiger Banker...

3. Ich drohe meinem Mann immer wieder an, ihn unter finanzielle Pflegschaft stellen zu lassen. Nachdem sein Vater nun entmündigt ist (was ich in die Wege geleitet und durchgezogen hatte...), verschafft mir das zwar Widerwillen, aber Respekt

4. Sein Fernstudium hat ihm die Augen geöffnet, daß dieser permanente Kaufrausch nur Ausdruck seiner Suche nach Anerkennung durch den Vater war. Er wollte halt als erfolgreicher Mensch beeindrucken... Allerdings kann ich mir davon auch nicht mehr kaufen, sondern muß dennoch fast mein gesamtes Geld noch mindestens zahn Jahre lang für seine Schulden aufwenden - dann bin ich 46. Wenn er prassen kann, kann er sich auch meinen Frust anhören.

5. Ich erzähle durchaus von seinen Schulden - ich habe sie schließlich nicht gemacht und wenn ich sie schon bezahlen muß, warum soll ich mich dann auch noch verstecken? Ich ärgere ich ausreichend darüber. Ihm paßt das natürlich nicht. Nachdem er aber gut dastehen will, reißt er sich zusammen.

6. Ich habe zwar ein gemeinsames Haushaltskonto eingerichtet, er kommt auch - per Online-Banking - an mein Konto heran, aber er weiß, daß ich es ihm hier im Dorf sperren lasse, sollte er sich auch nur einmal daneben benehmen.

7. Er bekommt von mir alles, was im Rahmen meiner Möglichkeiten ist, ansonsten bekommt er Geld, das er selbst sparen muß. Wie die Kinder halt.

8. Als ich von ihm finanziell abhängig war, ließ er sich sogar die Mäuse für Strümpfe von mit zurückerstatten und ich erhielt KEINEN Pfennig Taschengeld - jedesmal, wenn er muckt, erzähle ich ihm das ausführlich, auch unter Publikum.

9. Ich ließ ihn ein Haushaltsbuch führen. Nach einem Monat reichte es ihm und ich bin ein äußerst konsequenter Mensch...

10. Ich zeige ihm ab und zu das, was ich mir auch gerne gekauft hätte - oder Quirin. In dessen Fall sogar noch öfter. Manche Erkenntnisse sind halt schmerzhaft.

Wahrscheinlich ist nicht alles für Dich praktizierbar, es ist auch äußerst hart für einem selbst und erfordert Konsequenz. Auf diese Weise hat er aber inzwischen einigermaßen begriffen, daß seine emotionalen Erpressungen nicht mehr funktionieren, da der Schuß dann nach hinten losgeht. Die Schulden werden aber immerhin nun weniger, wenn auch langsam, aber sie steigen immerhin nicht mehr ins Uferlose. Deinen Gatten würde ich außerdem in eine Therapie stecken.

Liebe Grüße,

Fiammetta

 
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