Geht nicht um Partnerschaft, aber wohin damit...

soooo - vielleicht werde ich jetzt gesteinigt, aber das habe ich auch schon getan. allerdings war die Situation damals eine andere, es ging nicht anders.

2008-2009 hatte ich arge Probleme, eine geeignete kinderbetreuung zu finden: ich arbeite im Schichtdienst und lebte damals noch unmittelbar am arbeitsort. meine große war damals 8-9 und ging dort im ort zur grundschule, meine kleine war noch ein Kleinkind.
damals habe ich es so geregelt, dass meine kleine manchmal wochenweise bei meinen Eltern (ca. 45 km entfernt) war, meine große war bei mir und sie blieb dann (auf eigenen wunsch!) über nacht alleine daheim. meine nummer auf der Dienststelle war im Telefon eingespeichert, wir haben dann oft telefoniert. wenn ich bis mitternacht gearbeitet habe, haben wir abends nochmals miteinander geredet, während sie sich bettfertig gemacht und hingelegt hat, wenn ich ab mitternacht arbeitete, habe ich mich abends noch etwas mit ihr hingelegt, bin dann nach elf aufgestanden und zur arbeit gefahren - und morgens kurz vor dienstende habe ich sie angerufen, telefonisch geweckt und sie quasi durch's Badezimmer und vor den Kleiderschrank 'dirigiert'. einige Nachbarn wussten bescheid, und sie hätte jederzeit dort klingeln können, oder aber ich wäre innerhalb von 2 Minuten wieder zuhause gewesen, wäre etwas gewesen.

das Jugendamt wusste damals bescheid (wir hatten eine familienhelferin) und hat das mitgetragen, und da ich durch meine arbeit viel mit der Polizei zu tun habe, ließ ich mich dort aufklären. man erklärte mir, dass erst in dem Moment eine Aufsichtspflichtverletzung vorliegt, wo dem Kind etwas passiert (das durch die elterliche Präsenz hätte verhindert werden können), bzw. das Kind etwas angestellt hätte (z.b. das haus abgefackelt oder unter wasser gesetzt hätte). ansonsten gilt offenbar, wo kein kläger, da kein richter...

das ganze war vielleicht 5x der fall - bei der nächsten Gelegenheit bin ich dann wieder in den Heimatort gezogen, die kinder sind an den tagen (sprich den nächten), an denen ich arbeite, bei meinen Eltern.

inzwischen sind sie jedoch 13 und 5 und ich kann sie auch mal alleine zuhause lassen, die große passt gut auf die kleine auf.
sie bleiben aber auch hier gelegentlich alleine bei mir daheim (und nicht bei meinen Eltern), aber die Situation ist hier dann auch eine andere und durchaus vertretbar: wir wohnen bei meiner Freundin im haus, die zugleich meine Vermieterin ist. je nach bedarf behält sie die kinder hier, macht sie abends bettfertig und legt sie hin, ist dann eine Etage drüber in ihrer Wohnung, macht allerdings immer 'kontrollgänge', auch während der nacht. sie hat bei gewitter die kinder auch schon zu sich hoch in die Wohnung geholt. die kinder sind also nicht auf gedeih und verderb sich selbst überlassen. hätte ich das Bedürfnis, mal an einem Wochenende wegzugehen, dann würden wir das auch so handhaben (sie ist an den Wochenenden i.d.r. zuhause), aber wir sind beide keine partytiere und die male, die ich in den letzten 13 jahren aus war, kann man vielleicht an zwei Händen abzählen...

insofern kann ich die sorge des vaters nachvollziehen - weil die Motivation der mutter eben eine ganz andere ist... eine, die ich auch nicht gutheiße.

übrigens hatte ich kurzzeitig eine bekannte (eine Amerikanerin, frau eines Soldaten, der damals auf einem auslandeinsatz war), die ihren kindern durchaus hustensirup verabreichte, weil der so schön schläfrig machte - um dann auf die rolle zu gehen. ich war entsetzt, die Bekanntschaft war daraufhin auch relativ schnell beendet...