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Geschrieben von 5gänge am 31.10.2021, 16:59 Uhr

Beziehung leidet unter Schwiegereltern

Seit der Geburt und der Omnipräsenz seiner Eltern leidet unsere Partnerschaft immens.
Wir haben uns vorher kaum gestritten und hatten auch eine "gesunde" Streitkultur, bei der wir nie Grenzen überschritten haben und uns auch immer noch am selben Tag wieder vertragen haben.
Mit seinen Eltern ist das anders. Ich weiß, dass es ein sensibles Thema ist. Es sind ja schließlich seine Eltern und die sind ja irgendwo auch "unantastbar". Sie unterstützen uns und klar, ich bin sehr dankbar für sie. Sie sind gute Menschen, sie lieben unseren Sohn. Davon können andere Mütter bzw. Familien nur träumen.

Es ist dennoch sehr belastend. Ich bin hilflos und stehe alleine da.

Ich habe mich super mit seinen Eltern verstanden. Sie haben mich sehr herzlich aufgenommen und ich habe mich immer sehr wohl gefühlt. Seit der Geburt unseres Sohnes ist es aber leider gekippt und mittlerweile habe ich richtig Bauchschmerzen vor jedem Besuch.

Seit der Geburt mache ich alles falsch und erhalte ständig ungefragte Ratschläge. Okay, das ist das "Schwiegerelternsyndrom" und da muss jede junge Mutter durch.
Sie nahmen ihn mir ungefragt aus dem Arm, trösteten ihn, wollten ihn in den Schlaf tragen. Das hat mich psychisch total fertig gemacht. Ich wollte niemandem vor den Kopf stoßen, aber gleichzeitig habe ich Schuldgefühle, dass ich versagt habe, für meinen Kleinen und für mich einzustehen.

Anfangs kamen sie jeden zweiten Tag, nahmen mir mein Kind aus dem Arm, gaben es mir nur zum Stillen wieder. Das hat mich ernsthaft traumatisiert. (Mittlerweile sehen wir uns 1x die Woche.)

Meine Schwiegermutter organisierte die Taufe, schrieb die Gästeliste, lud meine Eltern nicht ein. Nur die Gastgeschenke und die Deko wurden mir überlassen. An dem Tag der Taufe lief sie mit meinem Baby auf dem Arm herum und stellte ihn vor. Ich verstehe, dass sie stolze Oma ist. Doch ich bin auch eine stolze Mama und ich hätte meinem Kind gerne die Sicherheit gegeben, wenn es auf so viele fremde Menschen trifft.
Ich arrangierte die Deko, sie kommandierte mich herum, was alles geändert werden sollte und hielt dabei mein Baby auf dem Arm.
Ich konnte nicht mehr, ich brach in Tränen aus.

Ich habe keine Verlustängste gehabt, ich bin kein Mensch, der "klammert". Aber wenn ich mit seinen Eltern bin, habe ich Angst, dass sie mir mein Kind nehmen.

Es werden Entscheidungen über meinen Kopf hinweg getroffen: Die Betreuung soll seine Mutter übernehmen. Welche Staatsangehörigkeit unser Kind bekommt.

Ich war noch nicht einmal alleine mit meinem Mann im Urlaub gewesen, da verbrachten wir schon den ersten Familienurlaub mit den Schwiegereltern. Klar, das hört sich sehr undankbar an. Andere wären froh, die Möglichkeit zu haben, ihr Kind den Schwiegereltern geben zu können...

Mein Mann hat mich früher immer unterstützt. Wir haben uns gegenseitig unterstützt.

Ich ließ es monatelang über mich ergehen, weil ich einfach niemandem vor den Kopf stoßen wollte. Ich wollte die "gute" Beziehung zu den Schwiegereltern nicht riskieren, ich wusste, dass unsere Partnerschaft auch leiden würde. Ich setzte keine Grenzen und ja, das kann man mir im Nachhinein vorwerfen.

Mir ging es immer schlechter. Ich musste die Notbremse ziehen und sagte alle Besuche unter der Woche ab, sodass es bei dem Besuch am Wochenende blieb.
Ich sagte meinem Mann, dass es mir zu viel sei. Dass ich dankbar bin, seine Eltern mag, die Großeltern-Enkel-Bindung weiterhin unterstütze, aber dass es einfach zu viel sei. Daraufhin sprach er eine Woche nicht mehr mit mir und es ist etwas an unserer Beziehung zerbrochen.

Ich beschloss mit seiner Mutter zu reden. Sie verstand mich. Wir haben uns vertragen und ich dachte, wir wären auf einem guten Weg. Doch immer wieder passierten Grenzüberschreitungen und sie war immer beleidigt, wenn sie nicht die Nummer 1 war.

Gestern habe ich erfahren, dass meine Schwiegereltern mit meinem Mann hinter meinem Rücken über mich reden. Er warf mir vor, ich hätte seine Eltern angegriffen, sie "angeschissen". Dabei habe ich ihnen in einem fast schon unterwürfigen Ton geredet und sie wirklich lieb gebeten, uns Eltern das Thema Ernährung zu überlassen.

Seine Mutter lud sich einmal wieder selbst ein und ich beschloss, Grenzen zu setzen. Ich sagte, sie könne sehr gerne zum Kaffee und Kuchen kommen, aber dass wir auch etwas Zeit für uns als Familie zu dritt bräuchten. Daraufhin verweigerte sie erst den Kuchen (kann ich drüber hinwegsehen) und bestand nach einer Stunde Besuch theatralisch darauf, jetzt gehen zu müssen, weil es doch so spät sei und wollte nicht gefahren werden. Mein Mann war daraufhin wütend, dass ich seine Mutter verärgere und sie sich nicht wohlfühle in meiner Gegenwart.
Ich entschuldigte mich bei seiner Mutter und sagte, dass ich sie nicht ausschließen wolle, sie aber verstehen müsse, dass wir auch als Familie zusammenwachsen müssen. Wir hatten im ersten Babyjahr drei Wochenenden für uns. Alle anderen verbrachten wir mit den Schwiegereltern.

Meine Mutter hatte Streit mit seiner Mutter, meine Mutter wurde beleidigend. Ich fand das absolut nicht in Ordnung und reduzierte den Kontakt konsequent. Stellte mich sogar auf die Seite meiner Schwiegereltern.
Mein Mann macht kein Geheimnis daraus, dass er meine Mutter nicht mag, er bezeichnete sie sogar schon als "Satan". Meine Schwester mag er nicht, findet ihr Verhalten unmöglich. Sie hat eine schwierige Zeit. Und auch wenn es berechtigt ist, das ist meine Familie. Da komme ich eben her. Ich kritisiere sie auch. Aber ich sehe es nicht ein, dass er beleidigend ist, während ich nicht einmal vorsichtige höfliche Kritik an seinen "heiligen" Eltern üben darf.

Bei seiner Mutter riecht die Wäsche besser. Seine Mutter kocht besser. Ich stimme allem zu, ich bin keine perfekt Hausfrau. Ich bin nicht eifersüchtig, ich möchte nicht konkurrieren. Weder um die Aufmerksamkeit meines Mannes noch um unseren Sohn. Aber ich kann mir das nicht nehmen lassen. Es ist mein Leben, was - ganz dramatisch gesagt - fremdbestimmt wird.

Meine Bedürfnisse sind "egoistisch". Ich wünsche mir mal ein Wochenende nur für uns. Oder einen Ausflug zu dritt. Ich wünsche mir Respekt. Ich wünsche mir, meine Mutterrolle ausfüllen zu können. Mein Mann sagt, ich sei eifersüchtig auf seine Mutter. Seine Mutter gehöre zu ihm. Und sie dürfen ihr Enkelkind sehen, wann und so oft sie wollen. Sie soll die Kinderbetreuung übernehmen.

Mittlerweile fällt es mir sehr sehr schwer, emphatisch und wohlwollend zu denken. Ich fühle mich unwohl, hilflos, ohnmächtig. Spreche ich das Thema an, gibt es Streit. Löse ich es mit seinen Eltern, lästern alle über mich. Das tut sehr weh. Ich will doch gar nicht, dass er sich gegen seine Eltern stellen soll. Mittlerweile erwarte ich nicht einmal, dass er den Mediator spielt. Ich kann einfach nur nicht diese ständige Grenzüberschreitung ertragen. Es macht mich wirklich depressiv. Ich kann mein Kind nicht verlieren. Ich sehe, wie unsere Beziehung vor meinen Augen zerbröckelt.

 
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