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Geschrieben von Leo90 am 14.10.2021, 21:24 Uhr

Einsamkeit seit der Entbindung

Hallo ihr Lieben,

Ich brauche etwas Austausch und Trost, weil ich mich seit Wochen sehr einsam und traurig fühle :(

Im Juni kam meine Tochter auf die Welt. Sie ist ein absolutes Wunschkind und ich bin sehr glücklich sie zu haben.

Leider war sowohl die Schwangerschaft als auch die Entbindung und die Zeit danach nicht wirklich blumig.
Vor zwei Jahren habe ich mein erstes Baby in der 9 SSW verloren. Deshalb war ich die ersten Monate meiner zweiten Schwangerschaft sehr ängstlich. Ich hatte während der Schwangerschaft einen Krkh Aufenthalt wegen einem Abszess auf meiner Stirn, später etliche Blasebentzündungen und habe mich sogar mit dem Coronsvirus infiziert. Ich bin sehr dankbar, dass meine Tochter sich dennoch gesund entwickelt hat.

Die Entbindung verlief sehr schnell, dafür mit sehr intensiven Wehen. Nach der Entbindung hatte ich einen Kreislaufzusammenbruch. Da der Nabel PH meines Kindes knapp an der Grenze war, wurde sie außerdem auf die Kinderintensivstation mitgenommen. Der APGAR Wert lag bei 10/10. Wir hatten nur eine sehr kurze Zeit zusammen, erst 5h später wurde sie mir wieder gebracht. Die StationsmitarbeiterInnen waren sehr unfreundlich... Ich habe kaum Unterstützung erhalten, habe anden drei Tagen auch kaum schlafen können. Nicht einmal zum Duschen durfte ich meine Tochter abgeben. Über die Anleitung bzgl des Stillens brauch ich gar nicht schreiben... Beim Stillen wurde mir kaum geholfen. Somit begann für mich Die Zeit als frische Mama nicht so schön...

Die Zeit danach war leider auch sehr anstrengend. Meine Mama war die ersten 3 Tage bei uns, hat gelegentlich mal gekocht... Nachdem sie weg war haben wir kaum noch was von Familienmitgliedern gehört. Keiner, der mal etwas zum Essen vorbei bringt oder der fragt, ob wir etwas brauchen.

10 Tage nach der Entbindung ist mein Opa (Vater meines Vaters) gestorben... Ich konnte mich von ihm nicht verabschieden... Die ganze Familie war im Ausland auf der Beerdigung. Ich konnte leider nicht hin. Auch meine Mama ist nicht bei mir geblieben.

Nochmal 7 Tage später hatten wir einen Wasserschaden wegen eines falsch montierten Wasserzählers... Das war am 03.07. Seit dem versuchen wir dafür einzusetzen, im Konflikt mit der Hausverwaltung, dass unsere Wohnung saniert und wieder bewohnbar gemacht wird.

Das alles wäre evtl einigermaßen zu verkraften, wenn man Unterstützung von der Familie erhalten würde. Leider fehlt das komplett.

Ich hatte mir grundsätzlich die Zeit während der Schwangerschaft sowie nach der Entbindung anders vorgestellt. Als wir den Coronavirus hatten, waren wir auf uns alleine gestellt. Keiner der mal ein Süppchen vorbei gebracht hat.

Ich hatte mir gedacht, dass jeder um uns herum sich mega mit uns freut. Dass meine Tochter und ich kleine Aufmerksamkeiten erhalten... Dass ich nachhause komme und ein Blumenstrauß auf dem Tisch steht, kleine Überraschungen usw. Sowie damals bei meiner Schwester es gelaufen ist. Das spektakulärste Geschenk war von meiner ehemaligen Chefin (Babydecke). Auch habe ich von keinem Blumen geschenkt bekommen... Nicht einmal von meinem Mann :/
Anders schaut es jedoch bei meiner Schwester aus. Sie erwartet aktuell ihr drittes Kind und lebt außerhalb von Deutschland. Meine Mutter ist extra für zwei Wochen zu ihr hingeflogen.
Grundsätzlich unterstützt mein Mann mich mit dem Kind schon. Da ich wegen all dem Stress keinen Milcheinschuss hatte und irgendwann es aufgeben musste, gebe ich meiner Tochter die Falsche. Er übernimmt auch mal das Füttern, Wickeln etc.

Auch sehe ich, wie es aktuell bei Freunden von uns läuft. Die haben vor einigen Tagen ihr erstes Kind bekommen. Auch wenn ich mich für die sehr freue, tut es mir gleichzeitig weh zu sehen wie sehr jeder um die bemüht ist. Zb. Ein Foto, worauf zu sehen ist, dass sie Blumen von ihrem Mann bekommen hat, macht mich sehr traurig, weil mein Mann sich kein bisschen um mich bemüht hat.

Das alles führt dazu, dass ich mich sehr wertlos fühle. Ich hab das Gefühl, dass ich alles alleine stemmen muss (Wohnung) als Mutter 100% funktionieren muss und selber kaum etwas zurück kriege.

Am liebsten würde ich mit meiner Tochter zusammen ganz weit weg gehen... von allen und all dem Stress.

Ich fühle mich sehr einsam und von allen im Stich gelassen :(

 
16 Antworten:

Re: Einsamkeit seit der Entbindung

Antwort von zwergchen1984 am 14.10.2021, 22:01 Uhr

Stop!
Erst einmal: alles Liebe zur Geburt eurer Tochter!

Ja, es ist nicht alles so gelaufen, wie du es dir vorgestellt hast. Vorstellung und Realität sind häufig verschieden. Abhaken, du kannst die Geburt und die Wochen danach nicht ändern.

Was du ändern kannst: die Zukunft. Hast du mit deiner Mutter gesprochen? Hast du ihr gesagt, wie du dich fühlst? Das du traurig bist und dich allein gelassen fühlst? Sprichst du mit deinem Mann darüber?
Nur wenn du deine Bedürfnisse, deine Wünsche und deine Gefühle klar nach außen tragen kannst, klar formulieren und für dich einstehen kannst, wird sich etwas ändern. Ich gehe jede Wette ein, dass es niemanden in deiner Familie bewusst ist, was deren Verhalten in dir auslöst. Ich denke, sie halten dich für taff und stark, sie glauben, du schaffst es auch ohne ihre Hilfe.

Rede also darüber, was du möchtest. Scheu dich auch nicht, konkret nach Hilfe zu fragen. Gedanken lesen kann niemand, auch wenn wir uns wünschen, man würde uns unsere Bedürfnisse und Wünsche von den Augen ablesen. Frauen neigen da manchmal zu ;)

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Re: Einsamkeit seit der Entbindung

Antwort von Jumalowa am 14.10.2021, 22:32 Uhr

Grundsätzlich kann ich dieses Gefühl absolut verstehen und nachvollziehen.

Jedoch lese ich aus Deinem Text heraus, daß Du eine ziemlich große Erwartungshaltung Deiner Familie gegenüber hast. Warum? Warum erwartest Du bekocht zu werden?

Kam da wirklich garnichts von Freunden und Familie oder war es Dir nur nicht genug?

Falls wirklich garnichts kam (das kann ich mir kaum vorstellen) dann wird das eventuell seine Gründe haben.

Ich würde mit deiner Mutter reden aber auch mal Konkret nachfragen was los ist und ob es ein Problem gibt.

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Re: Einsamkeit seit der Entbindung

Antwort von Jumalowa am 14.10.2021, 22:37 Uhr

Und irgendwie sind alle anderen Schuld, das es blöd gelaufen ist und alles war irgendwie doof.
Du gehst da total in die Opferrolle. Bitte sei mir nicht böse, daß kommt gemein rüber. So soll es aber nicht sein.
Aber dein Text wirkt auf mich als bräuchtest du wirklich Hilfe von aussen, irgendwie ist das nicht stimmig was du schreibst.
Vielleicht belastet dich etwas, unausgesprochen und jetzt fühlt sich alles blöd an, obwohl es das eigentlich nicht ist.

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Re: Einsamkeit seit der Entbindung

Antwort von Leo90 am 15.10.2021, 0:16 Uhr

Danke für deine nett gemeinte Nachricht. Du hast Recht... Es ist ein Thema, was mich bzgl meiner Eltern grundsätzlich belastet. Jetzt, wo ich selber Mama bin, die Hormone immer noch verrückt spielen und auch die Rahmenbedingungen schwierig sind (wir sind seit dem 01.09. im Hotel und die Sanierung zieht sich extrem in die Länge) belastet mich vieles stärker.

Ich verlange grundsätzlich von keinem, dass ich bekocht werde... Schwanger + Corona positiv + Quarantänepflicht, da fehlte uns die Kraft und die Ausstattung um uns eine gesunde Suppe zu kochen... In der Situation sowie im Wochenbett hatte ich mir von meiner Mutter etwas fürsorge gewünscht. Das schafft sie auch bei meiner älteren Schwester.

Ich denke, dass es mir helfen würde, mich auf die Menschen um mich herum zu konzentrieren, die in schwierigen Situationen einem zur Seite stehen...

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Re: Einsamkeit seit der Entbindung

Antwort von Leo90 am 15.10.2021, 0:19 Uhr

Danke für deine Antwort :) tatsächlich haben wir es in der Familie nicht gelernt, offen über unsere Bedürfnisse und Gefühle zu sprechen. Ich habe es vor eingen Tagen versucht meiner Mutter sanft zu vermitteln, dass ich es mir auch gewünscht hätte, dass sie sich auch während meiner Schwangerschaft sich um mich bemüht hätte (sie sich hat tagelang Gedanken gemacht, was sie meiner Schwester mitbringen kann). Ich hatte sie damals als ich den coronavirus hatte gefragt, ob sie mir eine hühnersuppe kochen kann. Mein Papa arbeitet bei mir in der Nähe, er hätte mir die Suppe vor die Türe stellen können. Es kam aber leider nichts. Es belastet mich grundsätzlich wie einiges in meiner Familie läuft. Es kommen häufig Situationen vor, in denen ich mich komplett übergangen fühle. Am schlimmsten war es, als ich meinen Verlust in der ersten Schwangerschaft hatte... 1-2 Tage nach dem wir es erfahren haben, haben meine Eltern, während die mit meiner großen Schwester per Videochat gesprochen haben, penetrant auf mich eingeredet, dass ich ihr doch davon erzählen soll... Als ich dann weinen musste, meinte mein Vater, ich soll doch bitte nicht weinen, ich würde damit noch meine Schwester traurig machen....


Ich denke, dass ich mich auf meine Eltern fixiere und dabei übersehe, wen es noch um mich herum gibt (Freunde, Cousine und jüngere Schwester), die uns auch an schwierigen Tagen ihre Hilfe anbieten.

Was meinen Mann betrifft... Ich habe es ihm tatsächlich gesagt, dass es mir etwas nachgeht, das ich zur Geburt keine Blumen bekommen habe. So kitschig und banal es auch klingt... Ich hatte mir diesen Kitsch gewünscht. Weiß nicht ob ich damit zu viel erwarte... :/

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Re: Einsamkeit seit der Entbindung

Antwort von Jumalowa am 15.10.2021, 8:50 Uhr

Ja das kann ich verstehen, die Gesamtsituation stresst Dich.
Ist denn Besserung in Sicht was die Wohnung angeht?
Versuche dich auf das wesentliche zu konzentrieren. Vielleicht kannst du mit deinem Mann und Baby einfach mal etwas schönes unternehmen oder du gehst mal mit einer Freundin für 2-3 Stunden in die Sauna?

Ich finde die erste Zeit mit Baby ist eine Umstellung, denn ja irgendwie ist man erstmal einsam (zumindest kommt es einem so vor, da die früheren täglichen Kontakte wegfallen). Melde Euch zu einem oder zwei Kursen an, versuche raus zu kommen und dich auf etwas zu freuen.

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Re: Einsamkeit seit der Entbindung

Antwort von Anita557 am 15.10.2021, 9:50 Uhr

Ich glaube es ist ganz wichtig das man sich davon verabschiedet zu erwarten das andere wie der Partner oder die Familie irgendwie spüren was man möchte. Das ist nicht der Fall.

Man muss mitteilen was einem wichtig ist - immer. Keiner kann einem in den Kopf schauen. Enttäuscht zu sein weil Erwartungen die man nur bei sich im Kopf hatte nicht erfüllt wurden bringt nichts. Abhaken und nächstes mal besser kommunizieren.

Die erste Zeit mit Baby ist auch immer sehr stressig. Alles ist neu und die Hormone und der Schlafmangel machen einen empfindlich. Lass noch ein paar Monate ins Land gehen dann sieht die Welt bestimmt wieder fröhlicher aus.

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Re: Einsamkeit seit der Entbindung

Antwort von Trini am 15.10.2021, 11:51 Uhr

Auch von mir erst einmal Glückwunsch zum gesunden Kind!!!

Auch ich kann dein Posting aber nicht wirklich nachvollziehen.

In deinem "Gejammer" taucht dein Mann erst nach 3/4 des Textes überhaupt auf und warum? Weil er dir keine BLUMEN geschenkt hat?
Hilfe!!!
Tot geschnittene Blumen sind für mich etwas ganz Schreckliches. Vielleicht geht es ihm genau so?

Meine Eltern lebten auch damals (Mein Großer ist 24) schon 600 Km von uns entfernt. Unerbetene "Hilfe" meiner Schwiegereltern fand ich eher übergriffig.

Hast du denn in der Quarantäne oder nach der Geburt um Hilfe gebeten?
Oder erwartest du seherische Fähigkeiten von der Verwandtschaft?

"Ganz weit weg" wärest du übrigens genau so allein.

Also, mach Nägel mit Köpfen.
Sprich mit deinem Mann und deiner Famile. Sag, was du dir wünschst.
Und kauf dir die ermordeten Blumen selbst, wenn du sie so wichtig findest.

Trini

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Re: Einsamkeit seit der Entbindung

Antwort von WonderWoman am 15.10.2021, 12:10 Uhr

ich habe 3 kinder. das jüngste ist auch noch ganz frisch. kein einziges mal hat uns jemand was zu essen vorbeigebracht. ich bringe auch nie jemandem was zu essen vorbei. wobei bei uns sowieso mein mann kocht. aber auch er bringt nie jemandem was zu essen vorbei. sollte er das? diese sitte ging an uns irgendwie vorbei.

ich habe probleme mit dem anspruch an andere sich um einen zu kümmern. ich kümmere mich um mich selber und wenn ich an meine grenzen komme bitte ich um konkrete hilfe. das klappt prima. aber ich habe auch nicht nur meine familie als soziales umfeld. meine familie ist klasse aber gerade für hilfe mit den kindern sind eher freunde und mein mann zuständig. wenn absolute not am mann ist hat auch schon eine meiner mitarbeiterinnen mal die grossen von der kita abgeholt, aber das war wirklich eine ausnahme. mein mann kocht wie gesagt und für das grobe im haushalt haben wir eine putzfrau. wobei die vor allem unsere berufstätigkeiten ermöglicht. wenn einer von uns komplett zu hause wäre wäre der haushalt wirklich locker machbar. auch mit 3 kindern.

was schlaucht ist dass kleine kinder sowas wie bereitschaftsdient erfordern. nicht die arbeit an sich aber das ständige bereitsein müssen. da bin ich todesfroh dass wir uns das teilen. aber ich arbeite auch schon wieder. die arbeit ist mein ausgleich. 24/7 mit kind zu hause wäre mein todesurteil.

mein rat wäre dass du dich wiederfinden musst. delegiere das nicht sondern kümmere dich selber um dich. du kannst nicht immer andere dafür verantwortlich machen für deine befindlichkeiten.

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das Leben ist selten wie in einem Liebesfilm

Antwort von Caot am 15.10.2021, 12:16 Uhr

..... den Partner such ich auch noch.

Herzlichen Glückwunsch zur Geburt. Aber jetzt mein zweiter Gedanke: Jesus!

Was triggert Dich? Das Du keine Blumen bekommst? Oder doch eher, dass deine Schwester, in deinen Augen und in deiner Schilderung, „bevorzugt“ wird? Da kann ich Dir nur raten: sprich mit deiner Mutter.

Ansonsten kann ich Dir empfehlen, geh einem Hobby nach. Wo Du du bist. Dann hat dein Mann euer Kind. Gönne Dir Auszeiten, aus denen Du Kraft tanken kannst. Ganz egoistisch, heute ich!

Ansonsten ist es in der Tat so, dass Kinder wunderbar, aber auch wunderanstrengend sind. Sagt einem bloß keiner. Gott sei Dank.

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Re: Einsamkeit seit der Entbindung

Antwort von Ellert am 15.10.2021, 19:37 Uhr

Hallo

ich finde verantwortlich für Dich und den Zwerg ist Dein Mann, nicht die Restfamilie,
hast Du konkret mal angesprochen wie es Dir geht ?
Warum erwartest Du Geschenke von anderen, oder Blumen ?

Dass Du als Mama in Elternzeit den Haushalt leider stemmen musst finde ich normal,
vielleicht denkt Dein Mann dass das gut klappt - sprech ihn an dass er mal mithelfen könnte - wir hatten in Sachen Schlaf die Lösung dass einen Tag am Wochenende ich lange ausschlafen durfte und einen Tag er - bei Dir wäre das leicht da Du ja kein Stillkind hast - aber Du musst sowas ansprechen!

Geh raus mit Deinem Zwerg, treff Dich mit anderen Müttern,
kennst Du niemand aus dem Geburtsvorbereitungskurs o.ä. ?
Oder verabrede Dich mal am Abend mit eienr Freundin und Papa passt auf das Baby auf?

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Re: Einsamkeit seit der Entbindung

Antwort von Samira6 am 16.10.2021, 7:11 Uhr

Das hätte mein Text sein können - vor 21 Jahren. Durchs Fernsehen bekommt man vorgemacht, wie sich alle um eine frischgebackene Mutter kümmern. Auch in Büchern über Schwangerschaft und Geburt heißt es immer, man sollte "Hilfe annehmen" . Die Realität sieht leider anders aus. Du bist kein Kind mehr. Du bist erwachsen und musst für dich und dein Kind sorgen. Wenn es deinem Mann schlecht geht, musst du auch für ihn sorgen. Ich kann dir nur raten, aktiv zu werden und dein Leben in die Hand zu nehmen. Ich war auch immer so einsam und habe mich mit dem ersten Kind gelangweilt. (Das Kind war sehr pflegeleicht.) Im Nachhinein denke ich, ich hätte die Zeit nutzen sollen für eine Fortbildung oder um Gemüse anzubauen oder sonst irgendwas.

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Re: Einsamkeit seit der Entbindung

Antwort von LouLou202020 am 16.10.2021, 12:31 Uhr

Meine Schwangerschaft war auch unschön.
Der Start sowieso.

Der einzige Mensch der sich wirklich freute war mein Mann und der Pate meines Kindes.
Bekam zwar Besuch von der Familie meines Mannes aber nur im Krankenhaus. Von meiner Familie freute sich nur wirklich mein Vater und meine Cousine. Bekam auch kleine Geschenke. Mehr nicht....

Keiner kam mal her um uns was abzunehmen. Klar 100 km ist nicht ohne, aber zumindest am Wochenende hätte man ja mal helfen können.
Seit nun fast 2 Jahren managen wir alles mit dem Kind allein. Ich kenne es auch eigentlich familiär anders....
Nicht mal meine Mutter war in der Schwangerschaft durch ihren Narzismus für mich da. Wehe es drehte sich nix um sie, wehe ich kritisierte sie.....
Diese Frau hat sich nicht mal, trotz Freude, sich je seit 21 Monaten auf den Weg gemacht um ihren Enkel zu besuchen. Zur Hochzeit meiner Cousine (100 km weiter entfernt von mir, meine Mutter wohnt 200 km von mir weg, zu meiner Cousine waren es für sie 300 km) schaffte sie es aber. Ich selbst war rein aus Organisatorischen Gründen nicht auf der Hochzeit wegen dem kleinen da wir kein Führerschein besitzen und das eine Weltreise gewesen wäre. Traurig oder?

Ich bin aufgrund der Ablehnung meiner Familie von klein auf in Behandlung.
Soll ich dir was sagen?
Aufgrund der Ablehnung meines Kindes, der ja auch zur Familie eigentlich gehört, habe ich nur noch sehr kalten und oberflächlichen Kontakt zu denen. Zum Selbstschutz, Schutz meines Sohnes und der Mangelnden Wertschätzung. Denn ich war immer dabei, seitdem ich soweit weg wohne war ich auch immer fast auf allen wichtigen Dingen dabei und da gewesen. Geschätzt wurde das wie man sieht nie....
Keiner hat bei meiner Hochzeit irgendwelche Überraschungen organisiert, die hälfte erschien damals nicht mal. Bei meiner Cousine ging das alles, wie auch bei ihrer ersten Hochzeit....
Traurig? Ja!
Aber was bringt es Menschen hinterher zu rennen denen man offenbar nix bedeutet?
Rein gar nichts.
Gespräche wurden geführt brachten wie man sieht eh nix.

Du musst für dich entscheiden ob deine Familie es wert ist hinterher zu rennen. Ob das gut für deine Tochter in Zukunft ist?

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Re: Einsamkeit seit der Entbindung

Antwort von cm2507 am 16.10.2021, 23:52 Uhr

Ich lese aus deinem Text heraus dass du dich benachteiligt fühlst im Verhältnis zu deiner großen Schwester: das ist sehr schade und tut mir sehr leid für dich. Wenn du es schaffst, dann sprich es deiner Mutter gegenüber an! Vielleicht könnt ihr so einen Schritt aufeinander zu gehen.

Aber: gegen Einsamkeit und die damit verbundene Traurigkeit Lässt sich etwas machen. Gehe mit deinem Kind in eine Krabbelgruppe/ Spielgruppe, was auch immer. Suche aktiv den Kontakt zu anderen Mamas. Suche auch aktiv den Kontakt zu deiner Familie wenn sie dir wichtig ist. Du kannst doch auch sie besuchen? Du bist längst nicht mehr Wochenbett. Da brauchst du eigentlich mit nur einem Kind wenn es kein Schreikind ist außer dem Papa auch keine Hilfe mehr. Evtl sind deine Vorstellungen da auch zu „romantisch“ gewesen.
Nimm dein Leben in die Hand, gehe positiv auf die Menschen zu mit denen du Kontakt haben willst.

PS ich liebe Blumen und mein Mann schenkt mir nicht mal zum Hochzeitstag welche. Ich kaufe mir sie einfach selber! Mein Mann ist dafür in vielen anderen Dingen ein toller Mann, der für mich beste. Versuche deinen Blickwinkel zu ändern: was ist schön? Was klappt gut?

Für die wohnungssituation alles gute! Das ist echt bescheiden...

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Re: Einsamkeit seit der Entbindung

Antwort von Maroulein am 17.10.2021, 21:50 Uhr

Huhu
Das wichtigste ist erstmal
Man kann keine Erwartungen an Leute stellen wenn sie gar nicht wissen was du erwartest

Und eigentlich ist auch niemand verpflichtet etwas zu tun

Ich habe 4 Kinder und ausser meinen Eltern hab ich niemanden,aber die beiden sind Pflegebedürftig,also brauchen sie eher uns

Mein Mann war noch nie der Blumentyp,wir vergessen unseren Hochzeitstag...aber das sind Daten und belanglose Dinge,ich kann mich zu 100% auf ihn verlassen,das ist viel wichtiger.

Versuch dir weniger vorzustellen was sein könnte,sondern nimm an was das Leben bringt,dann werden keine Erwartungen enttäuscht

Und fokussiere dich nicht auf die Leute um dich herum,jeder führt ein anderes Leben,wenn es innerlich nagt lass es nicht zu,ein blöder Strauß Blumen sagt nix aus,meine Freundin hat von ihrem Mann ein Diamanthalsband bekommen ,es war aber lediglich sein schlechtes Gewissen,er hat sie betrogen als sie schwanger war-alle die es nicht wussten fanden ihn ja sowas von Toll wegen dem Schmuck-meine Freundin hat es ihm vor die Füße geworfen

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Re: Einsamkeit seit der Entbindung

Antwort von Cla23 am 22.10.2021, 0:49 Uhr

Liebe Leo,
Ich kann dich komplett verstehen. Diese Unterstützung ist in vielen Kreisen üblich und es wäre normal gewesen, wenn davon auch bei dir was ankommt. Verdient hättest du es allemal, denn jeder verdient das.
Ich finde es echt richtig schade, dass da so wenig bzw. Gar nichts kam. Ich würde mich an deiner Stelle auch so alleinegelassen fühlen.
Ich denke das schlimmste Thema ist die offensichtliche Bevorzugung deiner Schwester. Das finde ich total gemein.
Ich glaube auch nicht, dass da reden mit den Eltern hilft. Die machen das wahrscheinlich seit mindestens 20 Jahren und merken das nicht mal.
Dass du nicht weinen sollst, weil es die Schwester traurig macht...das ist die Höhe, dein Schmerz zählt nicht, aber der Schwester (der ja grad gar nichts fehlt) werden nichtmal Tränen zugemutet. Hier hängt der Haussegen wirklich sehr schief, du bist eindeutig im Nachteil. Echt fies. Wer sich da nicht einsam fühlt, hat kein Herz. Ich finde daher deine Reaktion ganz normal.
Die Kraft zu finden, über diese Ungerechtigkeit der Eltern hinwegzukommen, ist wahrscheinlich jetzt besonders schwer. Vielleicht hattest du auch gehofft, mit deinem Kind bei deinen Eltern mehr gesehen zu werden. Dann wär es jetzt natürlich besonders bitter.
Was kann ich raten? Aus der Geschichte meiner Familie: in der Familie meiner Mutter wurde sie gegenüber ihrem Bruder ungleich behandelt, das fand sie ganz schrecklich und hat sich geschworen, das bei ihren Kindern unbedingt anders zu handhaben. Mein Bruder und ich bekamen alles 50/50, egal was.
Mein Rat ist daher leider: pfeiff auf deine Eltern und leg dir eine Idee zurecht, wie du es besser machen wirst. Das wirst du schaffen.
Bei deinen Eltern ist aus meiner Sicht nichts, aber auch wirklich nichts zu holen. Versuche dich da langsam emotional zu lösen, wenn du andere Personen gefunden hast, die verlässlicher sind. Solche Personen zu finden, ist deine größte Aufgabe. Aber nicht mit Zwang, sie werden schon kommen. Du bist ein sympathischer Mensch, der es grundsätzlich gut mit anderen meint. Mehr braucht man nicht, und etwas Gesprächsfreude. Du wirst nicht alleine bleiben. Du schriebst ja auch von anderen Familienmitgliedern, halt dich an die, die dir gutes tun, sag ihnen wie gut dir das tut und du dich darüber freust und erwiedere die Hilfe bei Gelegenheit, wenn sie Hilfe brauchen/erfragen...aber nicht stressen deswegen!.
Momentan ist es für junge Mütter schwer sich zu verbinden, wegen Corona und den Kursausfällen. Nutze alle Chancen, aber verzweifel nicht, wenn es nicht bald klappt. Ich versuche es schon viele Monate und es ist wie verhext. Zweifle nicht an dir,du bist ok wie du bist, Mute dich den anderen zu als die person, die du wirklich bist. Das wird irgendwann klappen und dann die Einsamkeit besiegen. Und bis dahin mach es dir so schön es irgendwie geht, kuck deine Lieblingssendungen, Lieblingsessen, Lieblings... egal, tue dir gutes sooft wie möglich.
Wer einen schönen Tag haben will, der muss ihn sich machen :-) Alles Gute für dich

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