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Geschrieben von Kya93 am 05.10.2021, 15:10 Uhr

Religiöse Erziehung - Konfliktpotenzial

Hallo meine lieben :)

Ich wende mich heute mal mit einem - für mich - sehr komplexem Thema an euch. Vielleicht haben einige von euch ja Erfahrungen damit und können mir ihre Sichtweisen mal mitteilen o.Ä.

Mein Mann und ich sind jetzt knapp 7 Jahre zusammen, davon 4 verheiratet. Mitte November erwarten wir unser erstes Kind.

Das "Problem" ist das mein Mann nun seit einem guten Jahr stark religiös geworden ist, was mich soweit auch nicht stört sofern er mich nicht in meinen Interessen deswegen einschränkt. Allerdings hatten wir heute das erste mal seit langem wieder einen großen Konflikt deswegen der mich wieder sehr zum Nachdenken bringt.

Ich hatte mir auf Netflix die Serie "Sabrina" angeschaut, einfach ohne Hintergedanke aus reinem Unterhaltungswillen. Er hat es natürlich direkt kommentiert das ich damit eine Grenze überschreite weil dort der Satanismus und Hexen als "gut" und "normal" angepriesen wird. Ich habe mir wie gesagt absolut nichts dabei gedacht, ich mag solche Serien und Filme einfach. Ich mag auch Halloween total gerne und interessiere mich z.b. für Dinge wie die Hexenverfolgung in Salem. Einfach aus geschichtlichen Gründen, nicht weil ich mich in irgendeiner Art und Weise damit identifizieren würde. Wenn mich etwas geschichtlich total fesselt recherchiere ich eben auch viel darüber. Er scheint zu denken das ich mich damit dem bösen hingebe und dann später dafür in der Hölle schmore.

Das ganze wirkt sich auch jetzt schon auf unser ungeborenes Kind aus. Er möchte das sie viele der Serien mit denen wir selbst (auch er!) groß geworden sind (z.b. sämtliche Disneyfilme) nicht gucken darf weil das angeblich satanische und falsche Werte und Botschaften vermittelt. Hier auch als Beispiel "Halloweentown" welchen ich als Kind total geliebt habe. Ich empfinde das für ein z.b. 6 - 10 Jähriges Kind als nicht für schlimm. Ich selbst habe mir als Kind auch nie was böses bei solchen Filmen und Serien gedacht, ich bin damit groß geworden und habe überhaupt nichts mit Satanismus o.Ä. zu tun. Auf manche Dinge die es angeblich vermitteln soll wäre ich persönlich noch nichtmal ansatzweise gekommen..

Da wir in der Hinsicht offensichtlich sehr unterschiedlich ticken habe ich jetzt schon Angst davor das es enorme Streitereien deswegen geben wird.

Ich habe nichts gegen eine christliche Erziehung wo auch natürlich christliche Werte und Traditionen vermittelt werden, ganz im Gegenteil, aber meinem Kind jetzt auf brechen und biegen alles zu verbieten was in SEINEN Augen satanistische unmoralische Botschaften vermittelt halte ich für falsch. Ich denke doch das man einem Kind durchaus beibringen kann das Hexen etc. nicht existieren und sie trotzdem solche fiktiven Filme gucken können und das selbst richtig zuordnen können, oder habe ich da eine verdrehte Denkweise?

Ich gehe da nur von mir aus, ich liebe Halloween und düstere Filme/Serien mit Geschichte, höre wahnsinnig gerne Wardruna und finde auch die nordische Kultur interessant, aber ich bin weder ein Heide noch interessiere ich mich für Satanismus. Ich hoffe man versteht halbwegs was ich meine, ich finde es sehr schwer das richtig zu beschreiben.

Er möchte die kleine von allem was etwas "böses" vermittelt fernhalten, aber das ist meiner Meinung nach in der heutigen Zeit unmöglich. Spätestens wenn sie in die Schule kommt hat man keine Kontrolle mehr darüber was die Kinder dort gelehrt bekommen, ich denke man muss sie von Anfang an so erziehen das sie selbst wissen was "richtig" und was "falsch" ist.

Ich wurde ähnlich erzogen, habe in meiner Teeniezeit unter anderem eine zeitlang bei Punks auf der Straße gelebt, aber habe nie auch nur einen Tropfen Alkohol getrunken, geschweige denn geraucht, Drogen konsumiert oder mich anzüglich verhalten. Da ich selbst wie eine "Nonne" erzogen wurde konnte ich mich aus eigener Überzeugung von solchen Dingen fernhalten obwohl ich komplett davon umgeben war. Dasselbe wäre daher denke ich auch bei meiner Tochter möglich ohne das man ihr sämtliche Unterhaltungsprogramme verbieten muss.

Gibt es unter euch vielleicht jemanden der Wert auf eine religiöse Erziehung legt und mir mal ihre Ansicht dazu mitteilen können? Wie kann man da am besten einen Kompromiss finden?

Liebe Grüße

 
39 Antworten:

Re: Religiöse Erziehung - Konfliktpotenzial

Antwort von Pamo am 05.10.2021, 16:25 Uhr

Sabrina habe ich auch gesehen und fand es extrem düster. Meine Tochter (damals 13-14) durfte das nicht sehen. Ich bin völlig unreligiös.

Ich habe großen Wert auf eine (nicht)religiöse Erziehung gelegt; mir viele Gedanken zum Thema gemacht.

Dein Mann vertritt sehr fundamentalistische Sichtweise, vor allem seine S/W- Einteilung in gut und böse weist darauf hin. Wer so dogmatisch denkt, ist für Kompromisse nicht offen oder auch nur fähig dazu.

Die ersten Jahre werden diese Fragen noch keine große Rolle spielen. Kleinkinder gucken kein "Sabrina". Aber wenn das Kind ein wenig älter wird (bspw Schulkind wird), dann könntet ihr ein echtes Problem bekommen.

Vielleicht geht ihr zu einem Priester eurer religiösen Wahl und sprecht dort über euer beider Vorstellungen. Vielleicht wird es deinem Mann genügen, dass ihr regelmäßig die Kirche, den Kindergottesdienst, die Familienberatung aufsucht.

Ansonsten kann es einen irreparablen Bruch geben.

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Re: Religiöse Erziehung - Konfliktpotenzial

Antwort von Kya93 am 05.10.2021, 17:13 Uhr

Danke für deine Antwort :)

Also meine Tochter würde ich Sabrina jetzt auch nicht unbedingt gucken lassen. Aber ich denke doch das ich mit 28 Jahren solche Serien durchaus selbst zuordnen kann und jetzt nur durch das gucken dieser Serie nicht dem Satanismus verfalle.

Es hat mich einfach nur unglaublich wütend gemacht das er mich wie ein Kind zurechtweist und ich mir deswegen vorkomme als würde er mir mit den ständigen Kommentaren dazu vorschreiben was ich gucken und hören darf und was nicht. Wenn er seine heiligen Messen oder sowas schaut sage ich ja auch nichts dagegen, denselben Respekt würde ich mir eigentlich auch erbeten.

Ich respektiere seine Einstellung, aber ich möchte nicht das er permanent alles was ich mache/gucke/höre negativ kommentiert, das fühlt sich einfach extrem abwertend an.

Das Gespräch mit einem Priester zu suchen klingt nach einer guten Idee, auch wenn ich dort mit meiner Meinung vermutlich "verlieren" werde aber vielleicht kann er etwas schlichten. Denn wie du auch sagtest, spätestens wenn sie ins Schulalter kommt wird das sicher ein sehr großes Problem werden. Er ist schon sehr radikal von der Denkweise her. So das er sie auch nicht mehr in die Schule lassen würde wenn dort irgendwas dergleichen "gelehrt" oder "gezeigt" werden würde.

Ich kann mich durch diese Gedanken das wir deswegen später vielleicht viel streiten werden kaum richtig auf die Geburt freuen :(

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Re: Religiöse Erziehung - Konfliktpotenzial

Antwort von Berlin! am 05.10.2021, 17:21 Uhr

Schwierig.
Ich verstehe Deinen Mann durchaus. Also wirklich nur verstehen, nicht gutheissen.
Ich bin auch Christin, allerdings habe ich keinen Angst, durch solche Serien in meinem Glauben irgendwie gefährdet zu sein. Der ist stark genug
Aber das kann man eben auch anders sehen und man kann durchaus argumentieren, man sei dann offen für das, was in solchen fundamentalistischen Gemeinschaften gerne mal "okkult" genannte wird.
Und es ist dazu noch ein Unterschied, ob ich mich für Geschichte interessiere oder Hollywood-Serien schaue.
Also: ich habe wirklich Verständnis, habe es für mich aber anders gelöst.
Dein Mann ist noch relativ "frisch" dabei, da ist man oft extremer und will alles an besten buchstabengetreu zu 200% richtig machen. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: das wird sich vermutlich etwas legen. Aber ihr müsst eine gemeinsame Linie finden. Es ist ja auch Euer gemeinsames Kind.

Sprecht darüber. Ruhig. Vielleicht aus zusammen mit einer vertrauten Person aus der Gemeinde, Pastor etc..

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Re: Religiöse Erziehung - Konfliktpotenzial

Antwort von Kya93 am 05.10.2021, 18:16 Uhr

Ich danke dir auch für deine Ansicht :)
Das öffnet einem ja auch nochmal ganz andere Blickwinkel.

Mein Mann kam eben nochmal auf mich zu und hat versucht mir zu erklären wieso er da so tickt. Im Streit heute Mittag war alles sehr aufgehitzt und abwertend, nachdem wir uns bis eben aus dem Weg gegangen sind kam er nochmal um das ruhige Gespräch zu suchen.

Er sagte er möchte mir nicht verbieten irgendwas zu schauen oder zu hören, aber jetzt nur rein auf den Bezug von dieser Serie "Sabrina" könne er nicht tatenlos nebendransitzen und so tun als wäre alles in Ordnung. Die Serie ist nach seiner Ansicht von vorne bis hinten böse und man würde indem man solche Sachen guckt, auch wenn es für einen nur "Unterhaltung" ist und man nicht daran glaubt, Türen öffnen die das böse (Dämonen) hineinlässt. Sowohl ins Haus als auch in die eigenen Gedanken. Und damit würde ich auch unsere Familie gefährden. Sein abendliches beten würde damit komplett bedeutungslos werden und er könne auch nicht mit ansehen wie ich ins offene Messer laufe und das böse freiwillig zu mir hole. Er würde es einfach wissen das es so ist, auch wenn ich nicht daran glaube.

Ich bin nicht ungläubig und Gott auch absolut nicht abgewandt, aber ich muss zugeben das ich mich nie so dermaßen intensiv mit dem Thema auseinander gesetzt habe und sich das so auf den ersten Blick extrem komisch und weit hergeholt anhört für mich. Ich habe den Glauben an Gott nie damit in Verbindung gebracht das ich alles gefährden würde indem ich "okkulte" Serien oder sowas anschaue. Es klang in seiner Aussprache fast so als wäre ich live bei einer satanischen Messe dabei gewesen nur weil ich eine Folge Sabrina geguckt habe. Ich habe das nie so empfunden und ich kann für mich sehr gut abgrenzen das dies nur fiktion ist und definitiv nichts dem ich nacheifern würde. Eine Szene wo aus dem eingeritzten Pentagram der "Satans/Baphomet Statue" Blut rauslief, da hörte es bei ihm schon auf, das ist das Zeichen des ultimativen bösen, während ich mir absolut nichts dabei gedacht habe weil es für mich eben unreal ist.

Ich bin da nicht so bewandert in der Sache, kann man sich über genau sowas auch mit einem Priester unterhalten oder kommt das irgendwie merkwürdig rüber? Mich würde eine Meinung zu dieser intensiven Denkweise wirklich sehr interessieren. Nicht weil ich es abwerten möchte, sondern weil ich versuchen möchte meinen Mann besser zu verstehen, oder auch eben die Menschen die wirklich intensiv daran glauben.

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Re: Religiöse Erziehung - Konfliktpotenzial

Antwort von Leena am 05.10.2021, 19:49 Uhr

Ich kenne "Sabrina" nur als niedliche Hexenserie aus den 90ern, weiß also nicht, wie "okkult" die Netflix-Serie ist.

Aber ich glaube, wenn mein Mann mir ernstlich erzählen wollte, ich würde "unser Haus und unsere Familie" gefährden, weil ich irgendwelche mystischen Serien schaue, irgendwelches mystische Zeugs lese, meinen kleinen Thor oder einen Drudenfuß o.ä. um den Hals hängen habe und damit "das Böse reinlassen", würde ich eher zum Sektenbeauftragten gehen als zum Priester - spätestens bei Aussagen wie "er könne auch nicht mit ansehen wie ich ins offene Messer laufe und das Böse freiwillig zu mir hole, er würde es einfach wissen, das es so ist, auch wenn ich nicht daran glaube" wäre meine Toleranzgrenze massiv überschritten.

Ich bin kein grundsätzlich ungläubiger Mensch und ich lasse gerne jeden nach seiner Fasson selig werden, aber Fundamentalismus ist nichts, was ich in meinem Leben (oder erst recht im Leben meiner Kind) haben wollte.

Wie war Dein Mann denn vor seiner "Bekehrung"..? Wo kommt diese Wende denn her..?

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Re: Religiöse Erziehung - Konfliktpotenzial

Antwort von NessiMaus am 05.10.2021, 21:17 Uhr

Hallöchen,
Wir haben hier auch verschiedene Religionsansichten. Mein Mann ist streng orthodox und ich, naja, Satanistin.
Wir respektieren die jeweiligen Ansichten und die Kinder werden sehr weltoffen erzogen. Mein Mann betet zwar mit den Kindern und feiert mit ihnen alle christlichen Feiertage, aber altersentsprechende Fernsehprogramme sind natürlich nicht tabu, wozu auch?
Was mich etwas ärgert, sind diese schrecklichen Missinformationen. Satanismus ist nichts böses und hat nichts mit Teufelsanbetung oder dergleichen zu tun, es ist eine Art Atheismus mit dem Fokus auf sich selbst gerichtet und sehr das Leben liebend. Ist natürlich sehr grob zusammengefasst.
Die Kinder dürfen bei uns alle Religionen kennenlernen und auch meinen Nicht-glauben.

Ich glaube, da kann man sehr schlecht Kompromisse finden, höchstens eventuell aufklären bzw informieren. Also solche Dinge als "satanisch" bezeichnen ist ziemlich albern, und würde mein Mann mit sowas ankommen, würde ich ihm den Vogel zeigen.

Beantwortet zwar nicht die Frage, aber ich musste dazu etwas schreiben.
Liebe Grüße

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Re: Religiöse Erziehung - Konfliktpotenzial

Antwort von magistra am 05.10.2021, 21:34 Uhr

In was für einer Kirche ist dein Mann? Das klingt sehr nach fundamentalistischer Freikirche. Wie sieht es mit Evolution, Schöpfungsglauben etc. aus? Wird er sich mal gegen Sexualkunde in der Schule richten?
Ich bin sehr christlich, finde es aber mehr als lächerlich, was er sagt, auch wenn ich zur Genüge Kontakt mit solchen Leuten habe (meist sogar einen recht guten, weil ich ihren Glauben an sich ja ernst nehme). Nie könnte ich mit jemandem zusammenleben, der mir Serien etc. verbietet… Wird er eurem Kind dann auch erzählen, Homosexuelle kommen in die Hölle und Masturbation ist Sünde?
Setz dich mit ihm zusammen und steckt Grenzen ab…

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Re: Religiöse Erziehung - Konfliktpotenzial

Antwort von LouLou202020 am 06.10.2021, 0:03 Uhr

Was mich stutzig macht ist eher das er PLÖTZLICH religiös ist. Das hat ja meist einen Hintergrund.
Mein Cousin ist seit 3 Jahren auch ein sehr religiöser Christ geworden und arbeitet nun in der evangelischen Kirche. Warum? Keine Ahnung, finde es nur eigenartig das er plötzlich jeden versucht zu tadeln in der Familie (keiner von uns ist trotz Taufe und Kommunion/ Konfirmation religiös und gehen nur zur Kirche wenns sein muss).

Was Thema Hexen, Satanismus angeht, das wird er nicht verhindern können. Spätestens in der Schule, sei es in Geschichte oder Religion können so Themen bearbeitet werden.
Leider, was traurig ist, werden viele Filme, Serien und Dinge die für unsere Generation 80er/ 90er hinterfragt und als Schädigend angesehen. Zum Beispiel sollten angeblich alte Disneyfilme verboten werden da viel rassistisches drin steckt (erst im erwachsenen Alter vielen mir manche Dinge auf, aber finde ich jetzt nicht unbedingt Schädigend). Sabrina, die Serie von früher, war ja eher Komödie gewesen, meines Erachtens. Die neuen Sachen gucke ich mir meist gar nicht mehr an. Zudem was will er denn machen wenn sie in einem Alter ist 15-18 wo sie sich über solche Dinge selbstständig recherchieren kann? Sei es per PC oder Bibliothek? Sie 24/7/365 beschatten?
Leider, ich will nicht sagen er gehört dazu, gibt es viele Helikoptereltern heutzutage die jegliche Dinge hinterfragen und unterbinden möchten was früher normal war. Eine Bekannte hatte den Fall, Thema Sankt Martin, das Eltern es geschafft haben das Martinsfeuer und das Pferd zu verbieten aufgrund Brand und Verletzungsgefahr. Für mich unbegreiflich. Mein Berufsschullehrer hat sogar erlebt das es Kitas gibt die kein Weihnachten, Ostern, Erntedankfest oder Halloween feiern weil andersgläubige Eltern das rassistisch fanden da dies in ihrer Kultur nicht feiern.
Leider muss dein Mann verstehen das spätestens ab der Hauptschule, Realschüler oder Gymi er sie vor rein gar nix schützen kann, schon gar nicht wenns sie irgendwann auszieht.
Mein Mann ist auch eher unverständlich wenn ich mich zum Beispiel für andere Kulturen und Sitten interessiere oder mich teilweise auskenne. Oder wenn ich mich für was interessiere auch Stunden danach surfe und lese. Meine Oma sagte einst, sowas zeigt von Intelligenz und Wissensdurst was vollkommen okay ist. Dient einfach dazu dem Gehirn Futter zu bieten.
Nur dein Partner muss lernen das er sein Kind nicht schützen kann und eigentlich wissen sollte das sowas wie Kinderfilme nix mit Satanismus zutun hat. Da finde ich Max & Moritz Geschichten oder Lieder wie Fuchs du hast die Gans gestohlen schlimmer.....
Aber mir hats in der Kindheit kein schaden zugefügt weil Kinder nicht darüber nachdenken oder wie wir erwachsene darauf achten ob der Film zu rassistisch ist oder zuuuu ehrlich.

Ich persönlich finde es schwierig wenn jemand sehr gläubig ist und der andere nicht. Vorallem wenns plötzlich ist, ohne erkennbaren Grund.
Meistens sind ja so Menschen erst dann sehr gläubig wenn man einen schlimmen Schicksalsschlag hatte und der Glaube geholfen hat.

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Re: Religiöse Erziehung - Konfliktpotenzial

Antwort von LouLou202020 am 06.10.2021, 0:26 Uhr

Was ich noch hinterfrage, was will er denn machen wenn seine Tochter nicht gläubig ist? Denke das ist auch ein sehr schwieriges Thema. Genauso wie Sexualität, Sexuallkunde in der Schule, Sex vor der Ehe?

Bei meinen Eltern und mir ist das Problem das meine Mutter schon recht gläubig ist obwohl sie oft gesündigt hat im Leben und mein Vater, der streng katholisch erzogen worden ist ungläubig ist.
Ich selbst bin zwiespältig. Einerseits glaube ich schon irgendwie an Gott auf der anderen Seite hinterfrage Ich vieles warum er Menschen nimmt die mir viel bedeutet haben oder mein Leben so schwer ist. Ich bin zum Beispiel evangelisch, gehe aber lieber in die katholische Kirche weils dort liebevoller gestaltet ist. Für mich ist es ein schwieriges Thema.

Ich selbst hatte zwei Mädels in der Klasse auf der Hauptschule die zu dem Freikirchlichen gehörten. Zwei Welten wiederum. Das eine war typisch im Rock und langen Haar, durfte nur in Sport und Winter eine Hose tragen und war streng gläubig das andere war ganz normal. Selbst bei ihr Zuhause war soweit alles normal. Es wurde halt vorm und nachdem essen gebetet und es durften keine Ausdrücke benutzt werden. Ansonsten war es dort ihr auch nicht verwehrt zum Beispiel Sabrina zu schauen oder in Religionsunterricht den Satanismus durch zu nehmen im Gegensatz zu dem anderen Mädchen aus meiner Klasse.
Ihr Vater sagte selbst als ich mal das hinterfragte, das es ja nur Schauspieler sind in Filmen und Serien und da meist kein ernster Hintergrund ist. Es dient ja nur zur Belustigung. Was die Themen in der Schule betraf, könne man es eh nicht verhindern, zudem fand er es wichtig das man dennoch auch andere Glaubensrichtungen kennt.

Mein Pfarrer im Konfirmationsunttericht war sehr gläubig und besaß nicht mal ein TV Gerät weder PC, trotz das er jung war und Kinder hatte. Er wollte mich nicht mal konfirmieren aufgrund meiner Einstellung, ich selbst wollte es nicht aber meine Mutter Zwang mich dazu....

Ich glaube dein Partner muss für sich, solange euer Kind noch nicht zur Schule geht, einen Weg finden. Denn so wird es leider nicht funktionieren.

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Re: Religiöse Erziehung - Konfliktpotenzial

Antwort von wolfsfrau am 06.10.2021, 7:32 Uhr

Da stimme ich dir voll zu.
Ich würde mir da jetzt erstmal um mich Gedanken machen, wie er mich behandelt und abkanzelt und mir sagen wollte, was geht und was nicht.
Inwieweit willst/kannst du dich dem anpassen? Welche Kompromisse willst/kannst du eingehen? Und ist er bereit, Kompromisse einzugehen?

Wie geht er mit "ungläubigen" um?
Wie steht er zu Homosexualität?

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Re: Religiöse Erziehung - Konfliktpotenzial

Antwort von Shanalou am 06.10.2021, 8:18 Uhr

Wenn du ihn verstehen möchtest, dann setz dich mit der Glaubensrichtung auseinander, die er für sich gefunden hat. Und zwar in dem du dich erstmal neutral informierst. Für mich geht es in Richtung fundamentalistische Freikirche oder Altpietismus, Pietismus oder auch Methodisten. Ich würde, wenn ihr einen Pfarrer mit hinzuzieht, niemanden aus diesen Gruppierungen befragen, sondern eher einen landeskirchlichen Pfarrer.
Ich kenne viele Leute aus diesem Spektrum und finde das wirklich schwierig. Da wird zum Teil auch Yoga verteufelt.
Die Serie Sabrina hab ich auch geschaut und sie ist mit Sicherheit für solche Christen grenzwertig und schwer zu ertragen. Ich fand sie ganz gut, am Ende etwas platt.
Ich glaube aber auch nicht an die Hölle oder so was. Und genau das tun diese Christen sehr stark.

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Re: Was war denn der Auslöser für seinen "Sinneswandel"?

Antwort von cube am 06.10.2021, 9:01 Uhr

Wenn jemand plötzlich so radikal in seinen Ansichten zu einem Thema wird, gibt es meistens einen Auslöser dafür. IdR ja etwas, was einen sehr verunsichert hat und man in diesen neuen Regeln/Gruppen etc einen Halt findet und das Gefühl hat, jetzt alles richtig machen zu können.
Ganz grundsätzlich finde ich, dass echter Glaube nicht anerzogen wird, sondern aus einem selbst heraus kommt. Dazu muss man natürlich mit Glaube (egal welcher) auch in Kontakt gekommen sein. Aber eben so, dass man dann selbst entscheidet, ob man sich darin wiederfindet oder eben nicht und einem der Glaube an was auch immer etwas gibt.
Ich denke auch, nicht euer Kind und seine zukünftige Erziehung ist gerade wichtig oder sollte Thema sein - sondern eure Beziehung und wie sie durch seinen plötzlichen Glauben (welche Kirche überhaupt?) gerade beeinflusst wird.
Sagt mir jemand, er mag solche Serien nicht, weil er es nicht gut findet, dass sein Glaube dort zu Unterhaltungszwecken zB falsch dargestellt wird, veräppelt wird oä kann ich das verstehen und! es lässt Raum für eine Diskussion darüber, wie du das zB siehst.
Sagt mur aber jemand, dass ICH damit das Böse zu mir lasse, bezieht er sich auf mich als Person und wirft mir etwas vor/unterstellt Dinge - das ist etwas ganz anderes und würde ich so nicht akzeptieren wollen.
Eine sehr gute Freundin ist sehr katholisch erzogen. Für meine Begriffe ist sie darin mehr oder weniger durch ihre Erziehung gefangen und auch in Konflikten. So viel Gutes sie aus ihrem Glauben zieht, so sehr belastet es sie aber auch - weil sie ihren Eltern gegenüber auch eine große Verpflichtung fühlt. Ihr Mann hat sich scheiden lassen - das war für sie furchtbar - die Ehe ist heilig. Wie kann er nur den heiligen Bund lösen und sie damit in eine Sündensituation bringen? Denn für sie ist es so: solange die Ehe nicht von der Kirche annuliert wurde, kann sie keine neue Beziehung eingehen, weil das Ehebruch ist. Und ja, nach KIrchenrecht ist sie immer noch verheiratet vor Gott und der Kirche. Jede Beziehung wäre also Ehebruch. Sie hat sich aber verliebt - das meine ich mit "im Glauben gefangen". Sol sie nun in Sünde leben mit einem neuen Partner oder auf ihr Lebensglück verzichten, um keine Sünde zu begehen?
Sie wirft aber niemandem vor, In Sünde zu leben, der nach Scheidung neu verbandelt ist oder so. Man kann mit ihr auch darüber reden und das ist sogar äußerst interessant und bringt einen selbst zum Nachdenken über viele Dinge.
Das ist für mich zwar schon zu viel Glaube an Regeln der Kirche - aber eben ein Glaube, der nicht andere angreift oder in irgendeiner Form radikal gegen alles ist.
Nur mal so als Beispiel.
Also ich würde versuchen heraus zu finden, was ihn dazu bewogen hat, sich so einer eher radikalen Form zuzuwenden - vielleicht gelingt es dir darüber, zum Kern seines eigentlichen Probleme vorzudringen. Ich glaube nämlich, er hat ganz andere Probleme, die er nun mit diesem Glauben wegwischen will.

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Hier geht’s um zweierlei… (Achtung, lang)

Antwort von Jorinde17 am 06.10.2021, 9:47 Uhr

Hallo,

ich verstehe Dich sehr gut. Es geht hier aber, glaube ich, um zwei verschiedene Dinge. Vielleicht hilft es, sie einmal einzeln aufzudröseln:

Das erste, wirklich wichtige Thema ist, mit welchen Inhalten wir unsere Kinder vollstopfen wollen - ganz unabhängig von religiösen Fragen. Es ist so, dass viele Zeichentrickfilme oder auch “Kinderfilme” Müll sind. Das heißt, sie bieten bunte, hektische, aggressive oder verstörende Bilder, die das Gehirn des Kindes überlasten. Und die Geschichten sind oft negativ und seelisch ungesund.

Dass Du mit so etwas großgeworden bist, heißt nicht, dass das gut war. Es hat Dich vermutlich als sehr kleines Kind doch erschreckt oder auch überfordert, aber Du weißt das nicht mehr. Später hast Du Dich daran gewöhnt, was aber auch nicht wirklich gut ist. Es ist schon wichtig, Kindern mit Filmen und Büchern bekanntzumachen, die fruchtbar, heilsam, ermutigend, bereichernd für sie sind. Trash macht ihren Kopf nur voll, unruhig, ängstlich und verwirrt sie.

Von daher finde ich Deine Filmvorlieben für Dich selbst völlig in Ordnung, aber ehrlich gesagt nicht für ein Kind. Kinder haben Anspruch darauf, dass wir ihnen einen geschützten Raum bieten. Dass wir sie mit guten Bildern, guten Inhalten füttern, die sie stärken. Verstehst Du, was ich meine? Das soll nicht besserwisserisch klingen, wirklich nicht. Aber wir Eltern sollten lenken, was das Kind sich reintut. Vielleicht haben Deine Eltern sich nicht so viel um Dich kümmern können. Haben Dich oft vor dem Fernseher geparkt und nicht gefiltert, was Du schaust. Oder sie wussten nicht um die Kraft der Bilder.

Bilder wirken sehr stark und sehr direkt aufs Gehirn, vor allem bei Kindern. Die Psyche weiß nicht, dass es nur Fiktion ist. Sie glaubt, was sie sieht. Das kennst auch Du: Sicher musstest Du bei einer rührseligen Szene im Kino schonmal heulen. Das sind echte Tränen und echte Gefühle, weil die Psyche die Bilder für echt hält. Kinder werden sogar noch viel stärker beeinflusst - von guten wie von schlechten Bildern.

Es ist ähnlich wie beim Essen: Wenn der Körper des Kindes gesund sein soll, muss man Gesundes füttern. Wenn die Psyche gesund bleiben soll, muss man Psychohygiene betreiben, also möglichst Gutes in sie hineingeben. Das Negative kommt im Leben natürlich auch, man kann es nicht vermeiden. Aber man muss ihm nicht noch mehr schlechtes Zeug hinzufügen, oder?

Ist nur ein Denkanstoß. Übernimm Verantwortung für das, was die Filmindustrie in Dein Kind reinstopfen will und überleg halt, ob es wirklich das ist, was es braucht.

So, ein ganz anderes Thema ist nun die Religiosität Deines Mannes. Diese ist sehr schlicht. Denn bei echtem Glauben geht es nicht ständig um “Satan”, sondern es geht um gutes, liebevolles, richtiges Verhalten im Alltag, um Liebe, Mitgefühl, Mithilfe, ehrenamtliches Engagement usw. Kann es sein, dass er in einer freikirchlichen Gemeinde ist? Diese Teufelsangst ist leider typisch für die kleinen Kirchen (die auch etwas sektenhafte Züge tragen), ich kenne das von meiner Tante. Die hat auch ständig Angst, der Teufel könnte in allem und jedem stecken - sehr unangenehm.

Wie dem auch sei, Dein Mann ist ja nunmal, wie er ist. Ich denke, dass Ihr Euch gut auf halbem Weg treffen könntet: Du könntest Dich entscheiden, Deinem Kind später nur seelisch gute Filme etc. vorzusetzen, was auf keinen Fall schadet, sondern sogar Dein Job und Deine Verantwortung als Mutter ist. Dann fällt überflüssiges Horrorzeugs sowieso weg, und auch Dein Mann ist glücklich.

LG

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nein

Antwort von WonderWoman am 06.10.2021, 11:19 Uhr

es geht um was ganz anderes. nämlich darum dass der mann auch seine frau wie ein kind behandelt und ihr vorschriften macht was sie sehen soll und was nicht. das hat mit augenhöhe einfach nichts zu tun.

das kind ist noch gar nicht geboren. ungelegte eier.

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Re: Religiöse Erziehung - Konfliktpotenzial

Antwort von Blueberry am 06.10.2021, 11:28 Uhr

Das klingt extrem gruselig. Und damit meine ich nicht die Netflix Serie, sondern den Fundamentalismus deines Mannes. Ich selber bin durchaus gläubig, meine Tochter wird auch entsprechend erzogen, aber das, was du da schreibst, lässt mir die Haare zu Berge stehen. Ich fürchte, da wird noch eine Menge "Spaß" auf dich zukommen und zwar nicht nur in Bezug auf das Fernsehprogramm.

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Re: Hier geht’s um zweierlei… (Achtung, lang)

Antwort von wolfsfrau am 06.10.2021, 11:59 Uhr

"Wie dem auch sei, Dein Mann ist ja nunmal, wie er ist. Ich denke, dass Ihr Euch gut auf halbem Weg treffen könntet: Du könntest Dich entscheiden, Deinem Kind später nur seelisch gute Filme etc. vorzusetzen, was auf keinen Fall schadet, sondern sogar Dein Job und Deine Verantwortung als Mutter ist. Dann fällt überflüssiges Horrorzeugs sowieso weg, und auch Dein Mann ist glücklich."

In dem Absatz fehlt mir der halbe Weg, den der Mann geht, damit man sich wieder trifft......
Du schreibst nur, was die AP tun sollte.

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Re: Religiöse Erziehung - Konfliktpotenzial

Antwort von miss_spicy am 06.10.2021, 14:08 Uhr

Dein Mann sollte sich psychologisch beraten lassen, er wird da in Extremismus abdriften und möglicherweise psychische Probleme bekommen. Kenne zwei solche Fälle und die gingen genau so los wie bei dir. Vor allem so schnell innerhalb von einem Jahr so eine Entwicklung ist sehr bedenklich, da steckt vermutlich mehr dahinter, Religiösität ist wahrscheinlich nur ein Symptom.

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Re: Religiöse Erziehung - Konfliktpotenzial

Antwort von Rabat am 06.10.2021, 17:28 Uhr

Für mich sind die Aussagen deines Mannes auch sehr bedenklich und sind definitiv als extremistisch einzustufen. Ich kenne einige sehr religiöse Menschen (hauptsächlich Muslime). Beruflich habe ich mit dem Thema islamistischer Extremismus zu tun. Für mich ist (sehr vereinfacht), die einfachste Abgrenzung zwischen einer nur religiösen Person und einer extremistischen Person, ob der Glauben nur für sich selbst gelebt wird oder ob er anderen (auch der eigenen Familie) aufgezwungen werden soll. Man kann als religiöse Person das Verhalten der Mehrheitsgesellschaft nicht gut finden. Sobald man dieses Verhalten aber verteufelt und ändern will, ist man meiner Meinung nach ein Extremist. Eine religiöse Person lebt den Glauben für sich selbst.

Mein Mann ist auch religiös und ich bin Atheistin. Wir finden zum Glück gut Kompromisse. So haben wir unseren Sohn z. B. nicht beschnitten, weil ich das nicht wollte. Ich kann aber gut damit leben, dass mein Mann ihm kein Schweinefleisch geben will (bin sowieso Vegi ). Wenn er älter ist, kann er dann natürlich selbst entscheiden. Ausserdem würde ich mir nie von meinem Mann vorschreiben lassen, welche Serien ich schaue, was ich anziehen soll usw. Auf solche Ideen ist er glücklicherweise auch noch nie gekommen.

Also zusammengefasst: Dein Mann ist nicht "normal" religiös. Ich denke, ihr braucht eine entsprechende Beratung, sonst wird eure Ehe und die Kindererziehung sehr schwierig werden.

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Ehrlich gesagt gingen meine Gedanken auch sofort in diese Richtung

Antwort von lisa182 am 06.10.2021, 19:34 Uhr

Nämlich Zwangsgedanken. Ich darf nichts Böses denken/im Fernsehen ansehen etc. sonst passiert etwas Schlimmes. Das Thema Religion ist bei Zwangsgedanken recht häufig. Lass dich ja nicht darauf ein, also nicht mit hineinziehen, sonst wird es definitiv schlimmer.

Er sollte schnell etwas unternehmen. Natürlich weiß ich nicht, ob es tatsächlich eine beginnende Zwangsstörung ist, aber bleibt das länger als ein Jahr unbehandelt erschwert das die Behandlung. Die Anstehende Geburt ist ein Lebensereignis, das verunsichernd sein kann, möglicherweise war das ein Auslöser.

Holt er sich keine Hilfe, lass bitte du dich beraten, wie du am Besten damit umgehen kannst.

Alles Liebe

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Re: Religiöse Erziehung - Konfliktpotenzial

Antwort von Berlin! am 07.10.2021, 10:37 Uhr

Na ja, er liebt dich uns macht sich Sorgen um Dich.
Das ist gerade das erste, was ich herauslese.

Und ich muss ihm insoweit zustimmen: solche Serien wie Sabrina, Charmed, Buffy etc. sind aus christlich/biblischer Sicht "böse". eben genau das, was er sagt: ein Einfallstor.
Etwa so, als würdest Du mit Junkies jeden tag zusammensitzen. Das heisst nicht, dass Du selbst etwas nimmst. aber die Gefahr ist natürlich gösser, als würdest zu Schwimmen gehen.
Verstehst du?

Mit einem pastor / Gemeindeältesten (was es da eben bei Euch gibt, ganz egal) zu sprechen ist eine gute Idee. Natürlich kann man mit solchen Dingen kommen!

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Re: Religiöse Erziehung - Konfliktpotenzial

Antwort von Berlin! am 07.10.2021, 10:39 Uhr

Jetzt schütte doch nicht gleich das Kind mit dem Bade aus, indem Du die Beziehung an sich infrage stellst, das ist doch nicht zielführend.

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Re: nein

Antwort von Berlin! am 07.10.2021, 10:42 Uhr

Der Mann ist überzeugt davon, dass das, was er sagt, richtig und wahr ist und will seine Frau beschützen vor dem, was er für böse hält.
Und Du machst daraus ein abkanzeln? Er behandelt sie, wie ein Kind?
kann es sein, dass Du das nur deswegen so siehst, weil für Dich die Idee, das solche Serien "böse" sind einfach völlig absurd ist? Also kann der, der diese Ansicht vertritt, ja auch nicht ganz normal sein.

Wir waren bei der Diskussion nicht dabei.
Und dass er von sich aus nochmals das ruhige Gespräch gesucht hat, um sich zu erklären, finde ich persönlich sehr erwachsen.

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Re: Religiöse Erziehung - Konfliktpotenzial

Antwort von Blueberry am 07.10.2021, 13:34 Uhr

Und was genau soll einem passieren, wenn man diese Serien schaut? Wofür ist es ein Einfallstor? Für den Teufel? Und wenn ja, warum?
Ich bin mit Charmed und Buffy aufgewachsen, habe alle Staffeln von Supernatural hinter mir und Harry Potter fand ich auch toll. Was genau soll das jetzt potentiell bei mir bewirkt haben? Deshalb glaube ich noch immer an Gott.

Ist dann aus christlicher Sicht auch jede Wissenschaft abzulehnen und somit böse, die der Schöpfungsgeschichte widerspricht?

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Re: Religiöse Erziehung - Konfliktpotenzial

Antwort von Berlin! am 07.10.2021, 16:53 Uhr

Du musst mich gar nicht anmeckern. Ich bin nur die Eklärerin, nicht die Verfechterin dieses Aspekts des christlichen Glaubens.

Christ*innen glauben an Gott. An genau einen Gott. Und die Anbetung anderer Gottheiten soll nicht passieren.
Man soll sein Heil bei Gott suchen, nicht bei irgendwelchen Zauberern, Hexen, Schamanen, Wahrsagern....
Tut man es doch, entfernt man sich von Gott. Und das ist das Schlimmste. was Christ*innen widerfahren kann: ohne Gott zu sein. Und am Schlimmsten: wenn man dafür dann noch andere Götter/Götzen anbetet.
Wie ich bereits sagte: solche Serien können einfach empfänglicher machen für das, was Christ*innen "okkult" nennen. Nicht jede, die sowas sieht, fällt ab vom wahren Glauben (aus christlicher Sicht gibt es nur einen wahren Glauben). Aber jede, die es tut hat sicher vorher solche Serien geschaut und sich mit okkulten Dingen beschäftigt.

Auf die Sache mit Kreationismus vs. Evolution gehe ich jetzt nicht ein, das ufert aus und ist auch gar nicht Thema.
Aber Christ*innen sind nicht dumm. Es gibt einen Unterschied zwischen potenziell böse/gefährlich und schlicht falsch.

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Re: Religiöse Erziehung - Konfliktpotenzial

Antwort von Blueberry am 07.10.2021, 17:16 Uhr

Ich hab dich nicht angemeckert. Ich hab gefragt...

"Nicht jede, die sowas sieht, fällt ab vom wahren Glauben (aus christlicher Sicht gibt es nur einen wahren Glauben). Aber jede, die es tut hat sicher vorher solche Serien geschaut und sich mit okkulten Dingen beschäftigt."

Das halte ich aber für eine gewagte These. Eine Freundin von mir ist der atheistischste Mensch, den ich kenne, aber ich kann dir versichern, dass sie in ihrem Leben noch nix mit okkulten Dingen zu tun hatte und solche Filme und Serien schaut sie nicht, weil ihr das "zu viel Fantasy" ist. Ich glaube aber auch nicht, dass jeder Amokläufer vorher Ballerspiele gespielt hat...

Nein, Christen sind sicherlich nicht per se dumm. Ich selber bezeichne mich auch als Christin. Dennoch leiten manche Menschen auch völlig schräge Dinge aus ihrem Glauben ab. Beispielsweise verurteilt die Bibel nirgends homosexuelle Partnerschaften. Dazu gibt es inzwischen umfangreiche und sehr aufschlussreiche wissenschaftliche Arbeiten von Bibelforschern und Theologieprofessoren. Dennoch verteufeln selbsternannte strenge Christen das. Auch glaube ich, dass im Namen der Religion sehr viele Dinge so zurechtgebogen werden, wie es zum eigenen Weltbild passt.

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Re: Religiöse Erziehung - Konfliktpotenzial

Antwort von Berlin! am 07.10.2021, 18:01 Uhr

**Ich hab dich nicht angemeckert. Ich hab gefragt... **
Da macht der Ton die Musik, es klang für mich so. als regt es Dich iwie auf. Ist ja auch egal.


**Das halte ich aber für eine gewagte These. Eine Freundin von mir ist der atheistischste Mensch, den ich kenne, aber ich kann dir versichern, dass sie in ihrem Leben noch nix mit okkulten Dingen zu tun hatte und solche Filme und Serien schaut sie nicht, weil ihr das "zu viel Fantasy" ist. Ich glaube aber auch nicht, dass jeder Amokläufer vorher Ballerspiele gespielt hat...***

Deine Freundin war aber nicht erst Christin und ist dann zur Atheistin geworden, das ist der Unterschied. Sprich: sie war ja schon ohne wahren Glauben oder ist es. Es geht eher darum, was sowas mit Christ*innen machen kann oder mit Menschen, die auf der Suche sind. Und das heisst im Umkehrschluss nicht, dass jede, die Fantasy-Fan ist automatisch Atheist*in ist. Oder wird. Oder dass jede Atheistin Charmed oder Sabrina schaut.

Weiter verwechselst du Glaube mit Religion. Religion ist, was Menschen um ihren Glauben herumbauen, oft mit seltsamen Ritualen.
Was andere zur Bibel und biblischen Lehre sagen, ist für mich stets nur ein Anhaltspunkt, selbst nachzulesen und zu prüfen und mir dann eine Meinung zu bilden.
Ganz grundsätzlich gibt es Dinge, die die Gott eben nicht gut heisst. Allerdings verbietet mir mein Glaube, Menschen zu hassen oder hasserfüllt gegen bestimmte Dinge vorzugehen. Das heisst nicht, dass ich immer zu jedem Vollidioten nett bin. Aber was zB in den USA vor Abtreibungskliniken abgeht oder wie Homosexuelle behandelt werden spottet wirklich jeder Beschreibung. Mir ein Rätsel, wie man das mit Jesus in Einklang bringen kann, der für mich für Liebe steht.

Aber das ist ja gar nicht das Thema des AP. :-))
Trotzdem spannend.

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Für mich wäre es auch ein Abkanzeln...

Antwort von Leena am 08.10.2021, 11:49 Uhr

Ich stelle (mal wieder) fest, ich wäre für ein Leben mit einem religiösen Fundamentalisten ausgesprochen ungeeignet.

"Der Mann ist überzeugt davon, dass das, was er sagt, richtig und wahr ist und will seine Frau beschützen vor dem, was er für böse hält. Und Du machst daraus ein abkanzeln? Er behandelt sie, wie ein Kind? Kann es sein, dass Du das nur deswegen so siehst, weil für Dich die Idee, das solche Serien "böse" sind einfach völlig absurd ist? Also kann der, der diese Ansicht vertritt, ja auch nicht ganz normal sein."

Ich empfinde das auch als ein Bevormunden der Frau. Der Mann ist scheinbar überzeugt, dass er die Weisheit gepachtet habe und die Frau "beschützen" müsse, weil ihr die Einsicht / Erkenntnis / Glaube fehlt. Das finde ich massiv übergriffig. Ich erwarte von einer Partnerschaft auf Augenhöhe, dass man miteinander kommuniziert, den anderen aber machen lässt, auch wenn man selbst es nicht tun würde. Ich möchte, dass mein Mann mich meine eigenen Fehler machen lässt. Er dürfte solche Sendungen (Harry Potter und Bibi Blocksberg auch, nehme ich an?) gerne für "böse" halten und müsste auch nicht mitschauen - aber mir zu verbieten, solche Sendungen in unserem Haus anschauen, oder ggf. die Kinder so etwas lesen / schauen zu lassen, wenn er nicht dabei ist, das wäre für mich übergriffig, ja.

"Ganz grundsätzlich gibt es Dinge, die die Gott eben nicht gut heisst."

Ja, lt. Bibel hat Gott z.B. etwas gegen Mischgewebe, zweierlei Garn oder gar Wolle und Leinen gemischt geht gar nicht... da fehlt mir nun wieder das Verständnis dafür, gerade Mischgewebe können besonders praktisch sein. Manches sollte man einfach im historischen und lokalen Kontext der Menschen sehen, die es aufgeschrieben haben.

"Wie ich bereits sagte: solche Serien können einfach empfänglicher machen für das, was Christ*innen "okkult" nennen. Nicht jede, die sowas sieht, fällt ab vom wahren Glauben (aus christlicher Sicht gibt es nur einen wahren Glauben). Aber jede, die es tut hat sicher vorher solche Serien geschaut und sich mit okkulten Dingen beschäftigt."

Wie kommst Du zu dieser Erkenntnis..? Es sind schon immer Menschen vom Glauben abgefallen, und das schon lange bevor es "böse Fernsehserien" gab. Meistens lag es eher daran, dass sie daran verzweifelt sind, was auf der Welt passiert und was ihr Gott anscheinend "zulässt". Oder an Gottes "Bodenpersonal".

Im Übrigen denke ich, dass ein fundamentalistischer Christ durch "okkulte Dinge" viel eher in "Versucherung" geführt werden könnte als ein "profaner Alltagschrist", für den die Vorstellung, dass "Sabrina" oder Bibi oder wer auch immer "böse" sein könne oder "das Böse ins Haus lassen", so abwegig ist, dass er auf diesen Gedanken niemals käme...

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Re: Für mich wäre es auch ein Abkanzeln...

Antwort von Hase67 am 08.10.2021, 13:26 Uhr

Das "Partnerschaft auf Augenhöhe"-Ding wäre auch mein Problem.

Es scheint ja durchaus ein gemeinsamer Glaube vorhanden zu sein, aber die extreme Richtung, die ihr Partner für sich entdeckt hat, nimmt ja einen Teil der "Deutungs- und Bewertungshoheit" für bestimmte Dinge im Leben, die Paare normalerweise untereinander ausmachen oder wo jeder auch seine individuellen Freiheiten hat, aus der Partnerschaft heraus und vertraut sie einer externen Instanz an. Und verteidigt die Sichtweisen dieser Instanz, die er sich selbst zu eigen macht. Damit hört für mich der partnerschaftliche Dialog auf, und ich würde mich auch als Partnerin abgewertet fühlen. Weil meine Stimme in dem Dialog gar kein Gewicht mehr hätte, da die externe Instanz selbstredend mehr Gewicht hat als meine eigene, kleine, "unwissende" Stimme.

Das ist genau die persönliche Unfreiheit, die mich an Dogmen und Fundamentalismen extrem abstößt. Ich würde da nicht mitmachen wollen und würde auch - sehr schnell - den Respekt vor einer Person verlieren, die solche äußeren Dogmen scheinbar "braucht", um Halt in ihrer Haltung zu finden.

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Re: Für mich wäre es auch ein Abkanzeln...

Antwort von Berlin! am 08.10.2021, 13:42 Uhr

Stand es denn zur Disposition, dass Du mit einem Fundamentalisten eine Beziehung führst? ;-))

Wir waren alle bei der Diskussion nicht dabei. Und alleine aus ihrer Schilderung einer einzelnen Diskussion gleich abzuleiten, dass ihr Mann Extremist ist, der Zwangsgedanken hat und dringend psychologische Hilfe braucht, halte ich für extrem daneben (hast Du nicht gemacht, ich wollte nur darauf hinaus, dass das Thema ziemlich zu polarisieren scheint und einige hier triggert).
Es kann gut sein, dass er in seinem Eifer deutlich übers Ziel hinaus geschossen ist und es wie eine Bevormundung gewirkt hat. Öderen Überfahren, whatever. Und/oder das es das in dem Moment auch war. Aber immerhin hat er das wohl selbstgemerkt und sich später sachlich und ruhig erklärt, hat das Gespräch gesucht.
Gab es nicht bei jeder von uns schon Diskussionen über Herzensthemen, bei denen wir uns ereifert haben, fast missionarisch waren/wurden und aus unserer Überzeugung heraus auch andere dazu bringen wollten, ihre Meinung zu ändern?

Natürlich sind schon immer Menschen vom Glauben abgefallen, auch ohne Fernsehserien. Klar. Meine Erkenntnis, dass jede von denen dann durchaus etwas mit Okkultismus zu tun hatte, fusst einfach auf meinen eigenen Beobachtungen und Erfahrungen und Recherchen zu dem Thema. Okkultismus sind ja nich nur Fantasyserien, es ist alles, was Dich von Gott entfernt (aus christlich/biblischer Sicht), Kartenlegen, Tarnt, Pendeln..... eben immer wenn Du Dein Heil nicht in Gott suchst.
Nochmal: ich erkläre nur.
Für den Mann kann es einfach so sein, dass diese Dinge gleichbedeutend sind mit solchen Dingen wie Drogen oder anderen gefährlichen Sachen. Und das will er halt nicht, auch nicht, wenn er nicht dabei ist. Und aus seiner Sicht ist das dann nachvollziehbar,
Hinzu kommt, dass das Christentum eine missionarische Religion ist. Der Glaube soll weitergegeben werden und man soll Menschen zum Glauben führen. Über das Wie kann man reden aber nicht über das Ob.

Ich gehe mal nicht weiter auf das von Dir gewählte Beispiel zum Mischgewebe ein, weil ich es ziemlich absurd finde. Du wirst selber wissen, was ich gemeint habe. Als Beispiel seien nur die 10 Gebote genannt.

**Im Übrigen denke ich, dass ein fundamentalistischer Christ durch "okkulte Dinge" viel eher in "Versucherung" geführt werden könnte als ein "profaner Alltagschrist", für den die Vorstellung, dass "Sabrina" oder Bibi oder wer auch immer "böse" sein könne oder "das Böse ins Haus lassen", so abwegig ist, dass er auf diesen Gedanken niemals käme...**

Dazu fällt mir ein: des Teufels grösster Trick ist uns glauben zumachen, es gäbe ihn gar nicht.
Oder anders: wenn ich nicht weiss, dass betrunken Auto fahren gefährlich ist und ich tue es, ist es dann nicht mehr gefährlich, weil ich das nicht weiss?

Letztlich ist diese Diskussion spannend aber ziemlich müßig, weil niemand weiss, was der Mann gemeint und bezweckt hat. Wie es zu genau dieser Situation kam etc. pp.

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Re: Religiöse Erziehung - Konfliktpotenzial

Antwort von Hase67 am 08.10.2021, 14:04 Uhr

Ich antworte hier unten noch mal, obwohl sich vieles von dem, was ich denke, schon teilweise mit den Antworten hier deckt.

Was du beschreibst, ist ein religiöser Fundamentalismus, der für mich viele problematische Seiten hat, nicht nur im Hinblick darauf, dass ihr zusammen ein Kind bekommt.

Du schreibst, du bist mit strengen religiösen Vorschriften aufgewachsen - für mich ist das schon ein kleiner Indikator dafür, dass du da möglicherweise im Hinblick auf deinen Mann gewisse "Frühwarnzeichen" in Zusammenhang mit seiner religiösen Neuausrichtung übersehen haben könntest.

Ich sehe, wie viele andere hier, in der Art und Weise, wie dein Partner (egal ob hitzig oder ruhig) dir klarzumachen versucht, dass dir von dir ausgesuchten Serien "des Teufels" seien, eine Übergriffigkeit, die ich mir an deiner Stelle nicht bieten lassen würde - auch nicht, wenn er das möglicherweise ernst meint und Angst um dich hat. Denn diese Angst ist nicht real, sie wäre auch im Rahmen eines moderaten, modernen Glaubens nicht real. Und diese Angst, die ihm seine Religion einflüstert, hat weder etwas mit Christentum noch mit Glauben zu tun, sondern entspringt einem Dogma. Dogmen haben aber das Problem, dass sie felsenfest stehen und damit nicht diskutabel sind. Es wird nicht viel bringen, mit einem "normalen" Priester eurer Wahl über das Thema zu sprechen, weil sich dein Mann davon nicht beeindrucken lassen wird. Für dich als seine Partnerin stellt sich aus meiner Sicht eher die Frage, wie es kommt, dass dein Mann in diese extreme Richtung abdriftet. Das kann psychologische Gründe haben/Ausdruck einer Erkrankung sein, aber auch Anzeichen einer großen Verunsicherung und "Heilssuche". In jedem Fall beginnt diese seine Heilssuche Bereiche in eurer Partnerschaft zu überschatten, die ihr zu viel Raum geben - er schränkt damit nämlich deine persönliche Entscheidungs- und Meinungsfreiheit ein. Und das widerspricht dem Konzept von Augenhöhe und demokratischen Verhältnissen innerhalb einer Partnerschaft und Familie. Wenn dein Mann das bei dir schon so macht, wie soll das dann erst bei gemeinsamen Kindern aussehen, für die er sich ja noch viel verantwortlicher fühlen wird?

Das andere, damit zusammenhängende Problem sehe ich darin, dass du - zwischen den Zeilen - andeutest, dass du dich von den religiösen Zwängen deiner Kindheit aus eigener Kraft befreien musstest und hier in der Diskussion mit einem Mann zwar verwundert bist, dich aber gleichzeitig als "Unwissende" darstellst - für meine Begriff ist das der Anfang davon, deine eigene Wahrnehmung, das Unbehagen, das du empfindest, vor dir selbst zu verleugnen, was wahrscheinlich auch mit erlernten, autoritären Kindheitsmustern zusammenhängt. Tu das nicht. Dein Bauchgefühl ist richtig, das IST komisch, auch wenn dein Mann es gut meint. Das will ich ihm gar nicht absprechen. Aber die Haltung deines Mannes ist ein Problem (und aus meiner Sicht kein kleines), an dem er arbeiten sollte. Das Schwierige wird sein, ihn dazu zu bewegen, er hat sich diesen Weg ja aus freien Stücken gesucht, warum auch immer. Aber dir möchte ich auf jeden Fall raten, dir in deinem privaten Umfeld, ruhig auch bei der Kirche, Beratung und Hilfe zu suchen und gut auf dich und das Kind aufzupassen, das ihr da bekommt. Ich will dir keine Angst machen, aber ich sehe da schon Tendenzen zu einem religiösen Wahn bei deinem Mann.

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Re: Für mich wäre es auch ein Abkanzeln...

Antwort von Pamo am 08.10.2021, 15:40 Uhr

Ich finde interessant, wie genau du weißt, was Gott gutheißt und was der Satan denkt und plant.

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Re: Religiöse Erziehung - Konfliktpotenzial

Antwort von Feuerschweifin am 08.10.2021, 20:00 Uhr

Ich stimme Hase größtenteils zu. Das Zusammenleben, und ganz besonders das innerhalb einer Partnerschaft und mit einem gemeinsamen Kind, basiert auf Toleranz. Diese Toleranz hast du ihm entgegen zubringen, wenn er beten möchte oder Gottesdienste besucht. Aber auch ER hat diese Toleranz dir entgegenzubringen, wenn du die Serien guckst, die du gucken möchtest. Und letzteres funktioniert leider nicht, und das ist Ausdruck von einer intoleranten fundamentalistischen Auslegung der Religion.

Ich selbst habe eine Bekannte, die so denkt. Kreationistin, alles, was in der Bibel steht muss 100% stimmen und jede wissenschaftliche Erkenntnis, die der Bibel widerspricht, ist falsch. Krankheiten kommen von Satan. Usw. Wir sehen uns nicht oft, aber wenn wir uns sehen, hat sie mich schon darauf hingewiesen, dass mein Glaube (bin selbst Christin) "nicht reicht für den Himmel". Wenn ich krank bin, dann kommt das von Satan. Usw. Niemals könnte ich mit solch einer Person, die mich permanent maßregelt, eine Beziehung führen. Sie allerdings auch nicht mit einer Person, die so denkt und glaubt wie ich es tue. Sie ist mit einem Mann verheiratet, der genauso denkt und glaubt wie sie.

Und das ist in meinen Augen das Problem bei euch. Ihr wart schon ein Paar, BEVOR er so anfing zu denken und glauben. Und jetzt passt das nicht mehr. Ich persönlich bin der festen Überzeugung, dass solch eine Kombination nicht gutgehen kann. Entweder, du unterwirfst dich seinem Glaubenssystem und damit auch dein Kind (wovon ich dir dringend abrate, es wird dich/euch krank machen), oder er kommt von seiner fundamentalistischen Auslegung weg (darauf würde ich nicht hoffen), oder ihr werdet euch trennen.

Denn sind wir ehrlich, keiner von euch beiden wird mit dieser Diskrepanz glücklich werden können. Du müsstest dich permanent maßregeln lassen und dein Partner hätte permanent Angst, dass du in der Hölle landest. Und dasselbe gilt für euer Kind, das meiner Meinung nach dringend vor einer solch fundamentalistischen Erziehung geschützt werden muss.

Dass er es "gut meint" will ich gar nicht in Abrede stellen, das ändert nur leider nichts an den Auswirkungen. Denn wenn ein Mensch unter einem Wahn (ich wähle dieses Wort bewusst) leidet, und beispielsweise Fanta für vergiftet hält, dann meint er es auch gut, wenn er seiner Familie das Fantatrinken verbietet. Richtig ist es trotzdem nicht und ein Unterwerfen wird einen nur unglücklich machen und den Wahn verstärken.

Es tut mir sehr leid, dass ich dir nichts anderes antworten kann. Ich wünsche dir die beste Entscheidung für dich und das Kind.

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Re: Religiöse Erziehung - Konfliktpotenzial

Antwort von Blavand am 09.10.2021, 14:01 Uhr

Moin
Also ich bin katholisch, meine Familie ist sowohl katholisch und evangelisch. Wir leben gelebte Ökomene. Ich liebe Horrorfilme, und ich sehe das alles völlig gelassen. Mein Glaube ist stark genug um davon keinen Schaden zu nehmen.
Dein Mann ist radikal, nicht gut. Es wäre gut die heilige Schrift ihm noch einmal ans Herz zu legen. Er sollte das Evangelium noch einmal lesen, nirgends wird er Stellen finden, die seinen Kurs belegen. Such dir wirklich einen Pfarrer oder Pastor, je nachdem welche Konfession er hat. Sprich das wirklich an, es belastet dich und dein Familienleben. Wir haben unsere Kinder im Babyalter taufen lassen, alles andere stand ihnen völlig frei. Wir haben unseren Glauben vermittelt, aber ihnen immer die Wahl gelassen das was wir glauben auch zu glauben, oder eben nicht.

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Nein, es stand nie zur Disposition...

Antwort von Leena am 09.10.2021, 17:14 Uhr

Nein, es stand nie zur Disposition, dass ich mit einem Fundamentalisten eine Beziehung führen könnte. Ich habe einen Katholiken geheiratet, der aus einer sehr katholischen Familie stammt, also schon sehr katholisch. Er selbst ist aber durchaus moderat bzw. ziemlich profan. So gesehen - alles gut für mich.:-))

Ich komme trotzdem noch einmal auf das Beispiel mit dem Mischgewebe zurück - da sagst Du, dass Du es "ziemlich absurd" findest. Und verweist als Beispiel auf die 10 Gebote für das, was Gott eben wirklich gut heißt oder eben nicht.. Ja, natürlich habe ich das Beispiel mit dem Mischgewebe gewählt, weil ich es auch ziemlich absurd finde. Aber, und das meine ich dann wieder völlig ernst, nach welchen Kriterien entscheidest Du denn, ob das, was in der Bibel steht, "absurd" ist oder zumindest guten Glaubens ignoriert werden kann, oder ob es wichtig ist und eingehalten werden muss..?

Ich finde ja, entweder ist man selber wirklich konsequent - inklusive dem elenden Mischgewebe - oder man gesteht anderen zu, dass sie einfach andere Gewichtungen vornehmen als man selbst, und versucht dann nicht, seiner erwachsenen Frau zu verbieten, eine Mystery-Serie anzuschauen, weil sie damit "den Teufel ins Haus und in die Familie holt".

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Re: Religiöse Erziehung - Konfliktpotenzial

Antwort von Häsle am 10.10.2021, 16:52 Uhr

Ich kriege schon dabei genug, dass er sie ja mit seinen Belehrungen und Vorwürfen nur beschützen möchte.

Die Frau ist erwachsen. Wenn er das gleiche Theater abziehen würde, wenn sie abends ausgeht, um sie zu "beschützen", fände man das auch okay? Und da sind die Gefahren doch noch viel realer und präsenter. Straßenverkehr, Verbrecher, Alkohol, körperliche Verlockungen etc.

Was kommt denn da noch alles, womit er wegen seines neuen Glaubens nicht leben kann?

Mich würde auch interessieren, wie er zu Themen wie (Homo-)Sexualität und anderen Religionen steht.

Ich könnte weder mit einem extrem religiösen, noch mit einem extrem politischen Menschen zusammenleben, wenn der ständig missionieren würde. Man muss ja nicht mit allem einverstanden sein, was der Partner macht oder glaubt, aber so eine Beeinflussung und Vorwürfe fände ich unerträglich.

Als Lesehausaufgabe hatte mein Zweitklässler heute einen Auszug aus dem "Verhexten Klassenzimmer". Schon im Kindergarten wurden sowohl St. Martin als auch Halloween gefeiert.
Wie würde er mit sowas zurechtkommen?

Meine Teenietochter hat einen Freund. Ganz normal. Was für Dramen würde sowas bei ihm auslösen?

Ich würde jetzt das Gespräch mit ihm suchen, über all diese alltäglichen Themen. Und mich ggf. trennen, noch vor der Geburt.

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Re: Religiöse Erziehung - Konfliktpotenzial

Antwort von Meyla am 10.10.2021, 18:49 Uhr

Dem schließe ich mich mal an….

Wenn er aus Gründen XYZ Röcke und Make-up so verteufeln würde, bräche unter den Damen hier doch die Hölle los!

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Re: Religiöse Erziehung - Konfliktpotenzial

Antwort von Blueberry am 11.10.2021, 6:58 Uhr

Richtig. Ich glaube nämlich auch nicht, dass beim Thema Serien Ende ist mit seinen Vorschriften und Vorstellungen. Das wird noch "lustig".

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Re: Religiöse Erziehung - Konfliktpotenzial

Antwort von WonderWoman am 11.10.2021, 10:32 Uhr

ich gehe noch weiter und fände ein solches verhalten auch dann unangebracht wenn die angst real wäre.

wenn ich jeden abend eine Tafel schokolade verputze oder ein bier trinke ist das sicher nicht gesund. dennoch hat mein partner mir das nicht zu verbieten. er darf vielleicht einmal sagen dass ungesund ist und ob ich das nicht überdenken will aber dann ist so lange ende bis der tatsächliche schaden absehbar ist. auf die situation bezogen darf der partner einmal fragen ob die ap sich der für ihn ja realen gefahren bewusst ist und hat dann die klappe zu halten bis sie anfängt an tischen zu rücken oder nachts auf einem besen zu reiten, überspitzt gesagt. auch einer ganz realen gefahr darf sich jeder aus eigener entscheidung aussetzen nicht nur einer fiktiven.

ich habe ganz reale probleme mit leuten die meinen sie müssten mich vor mir selber schützen. das ist überheblich und abwertend und hat mit augenhöhe einfach nichts zu tun. ganz unabhängig davon ob man mich vor etwas schützen will was objektiv darstellbar ist oder nicht. ich würde z.b. auch keinen impfgegner volltexten mit gründen warum er verantwortungslos handelt und will umgekehrt auch für meine impfentscheidung respektiert werden. auch von denen die meinen dass meine impfentscheidung mir oder meinen kindern schadet.

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Re: Religiöse Erziehung - Konfliktpotenzial

Antwort von zweizwerge am 14.10.2021, 11:24 Uhr

Huhu,

ich finde einen ernsthaften Glauben an manifeste Dämonen ziemlich absurd - nicht viel besser als eine Ablehnung von Mischgewebe.

Ich würde dazu raten, ein Gespräch über zukünftige Kindererziehung und evtl. von seinen Wünschen abweichendes späteres Verhalten des Kindes zu führen. Mit dem Papa, evtl. aber auch mit einem Pfarrer seiner Glaubensrichtung.

Meiner Meinung nach nicht so sehr, um dabei evtl Kompromisse zu finden für später - eher um herauszufinden, ob Du vor der Geburt, wo Du das noch kannst, ganz schnell ausreichend weit weglaufen solltest.

Dürfte Euer Kind, wenn es nach Deinem Mann geht, z.B. an Sexualerziehung in der Schule teilnehmen, Schwimmunterricht, Religionsunterricht (oder Ethikunterricht, in dem u.a. andere Religionen besprochen werden)?
Darf es ein Buch mit griechischen oder nordischen Göttersagen oder über Buddhismus lesen? Darf es sich später mit Freunden treffen, die nicht religiös sind? Was ist, wenn das Kind nicht gläubig ist oder irgendwann vom Glauben abfällt? Was passiert, wenn das Kind "sündigt" (unwahr Zeugnis reden z.B. soll bei Kindern ab und an mal vorkommen)?

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