Unzufrieden, genervt, erschöpft

Ich drücke dich erst einmal. Vielleicht hilft dir es, wenn du weißt, dass es a schlimmer geht und b es dennoch besser werden kann.
Ich habe 2 Mädels. Einmal 6 und einmal 2. Wo meine jüngste Tochter geboren wurde, ist mein Mann einfach bei der Musikprobe zusammen gebrochen. Im Krankenhaus kam relativ schnell heraus, dass es ein astrozytom Grad 2 ist. Einfach gesagt, ein Gehirntumor. Man kann ihn nicht komplett entfernen. So da stand ich mit einem Baby, einer jungen Maus, die ihre Welt nicht mehr Verstand und einen Mann, der logischerweise in ein sehr tiefes Loch gefallen ist. Ich selbst musste da auch erst mit klar kommen.
Meine Elternzeit war keine wirkliche Elternzeit. Ich musste ständig meinem Mann ins Krankenhaus begleiten. Jetzt 2 Jahre später ist so langsam aber sicher normaler Alltag eingekehrt. Meine innere Batterie ist immer noch nicht aufgeladen, aber das braucht auch viel Zeit. Ich achte da, dass es auch Zeit gibt, wo ich nur was für mich mache. Das solltest du auch machen. Dein Mann kann deine kleine im Kinderwagen spazieren führen. Das kann man Stück für Stück ausweiten. In dieser Zeit machst du bewusst was für dich. Ich geh zum Beispiel immer dienstags abends schwimmen. Da passt mein Mann auf die Mädels auf. Er hat sich dank Spezialist soweit gefangen, dass es wieder möglich ist. Ja die kleine schläft dann nicht immer. Aber das ist nicht immer schlimm. Dann geht sie eben mit mir schlafen.

Wenn du es so zu langweilig findest, dann Guck doch was du beruflich machen willst? Es gibt Fernschulen, wo du die Zeit nutzen könntest und dich dann schon Mal passend umschulen könntest. Das sieht eh besser im Lebenslauf aus. Vielleicht bist du dann mehr zufrieden. Und wie gesagt, trau deinem Partner und deinem Kind mehr zu. Dann können sie sich auch besser annähern. Das heißt nicht schreien lassen. Aber auch nicht bei jedem Pups das Kind übernehmen. Meist klappt wie gesagt spazieren gehen ganz gut.